Micarta, G10 oder Juma herstellen?

Sicher, denkbar sind da einige Möglichkeiten, ich glaube nicht dass wir hier durch reine Spekulation ohne weitere Fakten zu irgendeinem Ergebnis kommen.
Leider wird uns der Hersteller wohl nicht verraten wie genau er das macht.

Wenn man sich die Disposition des Herstellers zur Kunststoff Multikomponenten Spritz- und Giess-technik anschaut bleibt das aber weiterhin mein Favorit...:hehe:
Warum sollten die was anderes machen, als das was Sie am Besten können? Juma &Co sind für die Jungs doch nur Beiwerk und nicht das wovon diese Firma lebt. Deshalb wird sicher kein Zusätzlicher grosser Aufwand betrieben sondern die Vorhandene Technik eingesetzt.

Mir ist auf der Herstellerseite auch noch folgendes Aufgefallen:

Unsere Elfenbeinersatzstoffe elforyn und Juma können nun bedenkenlos für die Fertigung von jeglichen Teilen verwendet werden, welche in direkten Kontakt mit Mund oder Haut Anwendung finden. Am 05.03.2010 erhielten wir die Unbedenklichkeitserklärungen für elforyn und JUMA.

Beide Materialien wurden, von der ISEGA - Forschungs- und Untersuchungs- Gesellschaft mbH Aschaffenburg, "nach der Methode zur Untersuchung von Kunststoffen, soweit sie als Bedarfsgegenstände im Sinne des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes verwendet werden, einschließlich der 62. Mitteilung des BfR zur Untersuchung von Hochpolymeren, Bundesgesundheitsblatt 50, 524 (2007), Stand vom April 2007," auf die Zusammensetzung sowie auf die Abgabe gesundheitlich bedenklicher Anteile untersucht und zugelassen.

Damit fällt 2k Epoxy und Polyesterharz für mich flach. Ist nämlich nicht zum unbedenklich dran lutschen zugelassen :haemisch:

Wohingegen (P)MMA als Heiss- oder Kalt- polymerisat für Prothesen, Zahnspangen, Gebisse etc. verwendet wird und als unbedenklich gilt. (Das Rosa Zeugs von Omas Gebiss z.B.)

Für mich ein weiteres Indiz in Richtung PMMA als Harzkomponente.
 
Sooo hab mal div. Harzlieferanten angeschrieben. Mal schauen ob es von dort ein paar brauchbare Tips gibt.

Die Struktur ist immer gleich, auch kleinere Fehler wiederholen sich. Das gibt mir die Gewissheit dass es mit Maschinenen produziert wird.
Grundsätzlich denk ich da ans Formpressen/ Strangpressen.
Aber wie zum Henker bekommen die die Pigmentierung hin und was benutzen die als Harz bzw Härter.

@ Rolynd wie der Zufall es will hab ich PMMA als Giesharz rumliegen. Was mich bisher vom experimentieren abgeahlten war die besch... Dosierung
vom Härter. Das ist so n milligramm-geschichte und bei kleineren mengen wirklich ein gefummel. Vor allem für mich
als grobmotorischer Würstchenwürger

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Ich bleib dran, das lässt mir keine Ruhe :lach:

Grüße Stefan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
PMMA gibts auch als Heiss und Kaltpolymerisat für die Prothesenherstellung.
Das besteht aus einem Pulver welches mit einem Aktivator zu einer Paste angerührt wird und laut Beschreibung im "Press- oder Injektionsverfahren" verarbeitet werden kann. Dann entweder durch 20min bei 100° aushärten oder bei kaltpolymerisat selbststätig. Wobei mir die erste Variante besser gefällt, da man soviel Zeit hat wie man benötigt.

Paste klingt schonmal gut = verläuft nicht
Anstatt in Zahnfleischrosa ist das Zeug auch als "klar" erhältlich (wobei für mich nicht klar ist ob "klar"= glasklar oder nur transparent?) Da als Farbalternativen zu rosa und klar auch rosa-opak angegeben ist tendiere ich zu glasklar.
Zur genauen Verarbeitung des Zeugs müsste man sich nochmal bei nem Zahntechniker oder Prothesenmacher erkundigen. Eine Anleitung dazu hab ich noch nicht gefunden.

Hier ein paar links:

http://www.weithas.de/de/prothetik/heisspolymerisate/rapid

Die Testpackung 300g zu 13,05€ ist ja erschwinglich.

oder hier noch ein paar alternativen: Novodon, Vertex, Paladon65 etc.

https://www.mwdental.de/prothesenkunststoffe-und-zubehoer-12817-i-c-shop.html

PS: Du hast ja scheinbar alles da :), obwohl, das PMMA sieht ja schon wieder so flüssig aus... Vielleicht gehts mit ganz viel pigment zu ner Paste anrühren.
 
Selbst wenn es nicht glasklar wird, würde das beim Zumischen von Farbpigmenten wohl keine Rolle spielen.
Werd mal schauen was sich mit dem Pulver so alles anstellen lässt.

Habe nur eine kleine Auswahl da, aber ALLES auch nicht :)

Theoretisch kann man Harz mit Füllstoffen auch zu einem Brei anrühren. Leider sind die Füllstoffe aber sichtbar.
Schön wäre es wenn sich der Füllstoff beim Abbinden im Harz auflösen würde.

Bei dem einen Produkt: http://www.weithas.de/de/prothetik/heisspolymerisate/rapid
steht dies: auch Mikrowellen-Polymerisation verwendet werden :staun: die Geräte taugen doch zu etwas

Grüße Stefan
 
Jo, die gute alte Mikrowelle :)
Schön zu hören, dass Du so schnell nicht aufgibst, allerdings ist dir Hoffentlich klar dass dir bis zum erfolgreichen Ende sicher noch einige Fehlversuche und Verschwendung nicht unbedingt kostengünstiger Materialien bevorsteht :argw:

Wenn dich das nicht Abschreckt bin ich immer gern Bereit meinen mehr oder minder unbedeutenden Senf dazuzugeben :D

Da "mineralische Grundstoffe" als Pigmente eingesetzt werden denke ich nicht dass die Auflösung im Harz ne grosse Rolle spielt.

Wenn das richtige Harz in der passenden Konsistenz gefunden ist und die Pigmentierung stimmt dann ist die nächste grosse Schwierigkeit. ein entsprechendes Gies/Spritz/Pressverfahren zu finden.

Ich denk nämlich nicht dass da ne einfache Spritze mit Kanüle reicht... und das Ganze noch am besten Luftblasenfrei und so weiter.

Ich folge weiterhin mit Spannung!
 
Das Harz ist ja IMHO Einigermaßen eingegrenzt, wenn auch weiterhin mangelns Fakten als spekulativ ansehbar und der genaue Typ steht auch noch nicht fest.



Soweit so gut,
ich hab mir noch nen paar Gedanken zur zweiten Komponente, den ominösen „mineralischen Grundstoffen“ gemacht.

Sind auch alles nur Gedankenspiele und Annahmen, die ich bis jetzt nicht mit Fakten belegen kann. Also alles nicht ganz so ernst nehmen.

Vor Juma gabs ja Elforyn und das gemusterte Juma ist sozusagen die Weiterentwicklung. (Nach den ersten gleichmässig weissen Elforyn Platten kamen auch später dann leicht gemaserte in den Handel, danach dann Juma).

Meine Annahme ist folgende: Die Menschheit ist generell eher faul :D und da bereits Erfahrungen mit der Herstellung des Werkstoffs Elforyn vorhanden waren (basiert ebenfalls auf „mineralischen Grundstoffen“ und einer Harzkomponente) hat man das ganze Weiterentwickelt indem man der Mischung Pigmentierung hinzufügt und ein komplizierteres Herstellungsverfahren zur Mustererzeugung anwendet.
Warum also etwas komplett neu erfinden wen man bereits auf Erfahrungen aufbauen kann.
Diese Prämisse lege den folgenden Gedankengängen zugrunde wenn ich an die Identifizierung der „mineralischen Grundstoffe“ gehe. Natürlich kann ich da ganz Falsch liegen, Es erscheint jedoch, mir zumindest, recht logisch. Was Elforyn von Juma unterscheidet ist hauptsächlich die Musterung und eine etwas höhere Transparenz. dies kann durch den Anteil von Mineralien bzw. durch die Eigenschaften der Harzkomponente bedingt sein. Ansonsten sind die im Datenblatt angegebenen Eigenschaften der beiden Materialien nahezu gleich.


Der generelle Ansatz zur Herstellung von Elforyn war , ein künstliches Material zu finden welches sich als Elfenbeinersatzstoff eignet und so viel wie möglich der inhärenten Eigenschaften von Elfenbein in sich vereinigt. (Ich hab beides verarbeitet und meiner Meinung haben Sie es leider nicht geschafft, ist immer noch zu Künstlich.) Elfenbein sind Zähne. Zähne bestehen aus Zahnschmelz Aussen und Mengenmässig hauptsächlich aus Dentin im Inneren. Dentin ist Knochenähnlich und besteht zu ca. 70 % aus Calciumhydroxylapatit (hauptsächlich Phosphat und Calcium) und zu 20 % aus organischen Bestandteilen (davon sind 90 % Kollagen). Die restlichen 10 % sind Wasser.

Um das Ganze zu imitieren wäre mein erster Ansatz , dem Original so nahe als möglich zu kommen. Den Zahnschmelz lassen wir mal weg, wäre eh zu Hart.
Die organische Komponente ließe sich durch das Harz ersetzen, bleibt eine Entsprechung für das Calciumhydroxylapatit. Laut Beschreibung ist es ein „Wasserfreies Phosphate mit fremden Anionen“


Der Ersatzstoff darf zwecks einfacher Herstellung weder exotisch noch besonders Teuer noch giftig für den Anwender des Produkts (Schleifstaub z.B.)sein. Silikate, die einen Grossteil unserer mineralischen Grundstoffe ausmachen scheiden da schonmal aus.


Die nächste chemische Entsprechung zu Apatit wäre Calcimphosphat.:
In der Natur kommt Calciumphosphat nicht in reiner Form vor. Mineralische Calciumphosphate wie zum Beispiel Apatit oder Phosphorit enthalten immer noch andere Anionen.[3] Von beiden gibt es große Lagerstätten, technische Bedeutung zur Produktion von Phosphor und Dünger (Superphosphat) besitzen aber lediglich die Apatite. Calciumphosphat ist ein farb- und geruchloser Feststoff, der bei 1670 °C schmilzt. Es ist praktisch unlöslich in Wasser. In der Lebensmitteltechnik wird Calciumphosphat als Säureregulator, Festigungsmittel oder Trennmittel eingesetzt; zum Beispiel für Fertigkuchenmischungen, bei denen es als Rieselhilfe ein Klumpen verhindern und die Rieselfähigkeit erhalten soll. Calciumphosphat ist zusammen mit Calciumdihydrogenphosphat und Calciumhydrogenphosphat in der EU als Lebensmittelzusatzstoff unter der gemeinsamen Nummer E 341 („Calciumphosphate“) für bestimmte Lebensmittel mit jeweils unterschiedlichen Höchstmengenbeschränkungen auch für Öko-Lebensmittel zugelassen.


Nahe am Original, billig, ungiftig , weisses, unreaktives Pulver und leicht verfügbar. Mein Tipp zum „mineralischen Grundstoff“ ist demnach ein Calciumphosphat.

Erhältlich als Tricalciumphosphat, oder gereinigte Knochenasche.
Für die Herstellung von Juma liessen sich diesem weissen Pulver sicher noch entsprechenden farbgebende Pigmente zufügen.

Vielleicht liesse sich auch mittels der Dichte der einzelnem Komponenten

PMMA= Dichte ca. 1,19 g·cm−3
Calciumphosphat= Dichte ca. 3,14 g·cm−3
Juma = Dichte ca 1,57g.cm-3

ungefähr ermitteln wie das ungefähre Mischungsverhältnis der Komponenten ist insofern überhaupt das Calciumphosphat eingesetzt wird, aber dazu bin ich jetzt zu müde...
 
rolynd schrieb:
Multikomponenten Spritz- und Giess-technik anschaut bleibt das aber weiterhin mein Favorit..
Vakuumeinsatz, Spritz- und Gießtechnik schließen sich nicht aus, man kann sie auch kombinieren. Ich halte auch altmodische Prägewalzen i.V.m mit elektrostatischen Verfahren, bzw. rein elektrostatische Musterkontrolle nicht für komplett abwegig...

Reine Spritztechnik halte ich jedoch für zu aufwändig und unkontrollierbar für diesen Zweck. Eher werden mehrere Verfahren kombiniert. Da sind viele einfache, aber auch komplizierte Wege denkbar.

Gruß Andreas
 
Damit fällt 2k Epoxy und Polyesterharz für mich flach. Ist nämlich nicht zum unbedenklich dran lutschen zugelassen :haemisch:

Es gibt lebensmitteltaugliche Harze. Lebensmitteltauglich werden die aber nur bei richtiger Verarbeitung.

Theoretisch kann man Harz mit Füllstoffen auch zu einem Brei anrühren. Leider sind die Füllstoffe aber sichtbar.

Für Polyester und Epoxi gibt es zB Aerosil, damit kann man die Konsistenz beliebig einstellen. Aerosil besteht aus kleinen Glaskörpern, und damit sollte das Harz transparent bleiben. Leider kann ich mich nicht genau erinnern, durch andere Füllstoffe oder Farben habe ich selten transparentes Harz verarbeitet.

Gruß Holger


Edit: Hab gerade noch mal im Laden angerufen, das Harz wird beim Einrühren trübe, klärt sich dann aber wieder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jo, die gute alte Mikrowelle :)
Schön zu hören, dass Du so schnell nicht aufgibst, allerdings ist dir Hoffentlich klar dass dir bis zum erfolgreichen Ende sicher noch einige Fehlversuche und Verschwendung nicht unbedingt kostengünstiger Materialien bevorsteht :argw:
Wenn dich das nicht Abschreckt bin ich immer gern Bereit meinen mehr oder minder unbedeutenden Senf dazuzugeben :D

So bin ich halt... es gibt ein Problem? neee es gibt keine Probleme, nur ungewöhnliche Lösungswege und es wird so lange dran gebastelt bis es passt
Senf ist immer erwünscht schmeckt auch zu Wurst ganz gut :D

@rolynd;916271] aber dazu bin ich jetzt zu müde...[/QUOTE]

hast es dir verdient

Für Polyester und Epoxi gibt es zB Aerosil

Aerosil ist eine pyrogene Kieselsäure. Ob Kieselsäure gleich Kieselsäure ist kann ich mangels Erfahrung nicht sagen.
http://www.aerosil.com/product/aerosil/de/produkte/pages/default.aspx
 
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Bei meinem Harzlieferanten foglendes gesehen:
Fuellstoffe/Thixotropiermittel

und

Fuellstoffe/Mineralfuellstoff

Und heute gleich eine Antwort auf die Frage bekommen wie man solch ein Juma Muster herstellen kann:

(Auszug aus der Antwort Mail)

Sehr geehrter Herr Merk,

das ist durchaus möglich.
Die Farbe Struktur in dem Gold/Braun mit Rauten jedoch eher sehr schwierig zu erzeugen bzw.
Idealerweise dann nur mit einer Doppelschalen Formen und einem speziellen Carbon-Effekt Gewebe.
Perlmutt – Silber in Uni oder mit Effekt – ist dagegen wiederum kein Problem.
Folgendes Vorgehen können wir bei einem einfachen Gießvorgang mit Effektpigment empfehlen.

1. Silikonformerstellen und Original abformen
http://www.harzspezialisten.de/Form...msilikon-Silikonkautschuk-fuer-Formenbau.html
2. Erstellen von Messergriffen. Ggf. ist eine Doppelschale erforderlich (Silikonform mit zweiter Hälfte)
http://www.harzspezialisten.de/Giessharze/Vergussharz-Modellbau-Epoxidharz-Verguss-30-Min.html
http://www.harzspezialisten.de/Farbpasten
http://www.harzspezialisten.de/Farbeffekt-Pigment
Unter Effekte finden Sie den Permutt Effekt in silber, unter Farbpasten ggf. Grundfarben.


leider auch nicht ganz was wir suche. Aber Grundsätzlich ( wie schon vermutet) als silikonform:

1. Lage gießen ( Farbpigmente und Perlmut) trocknen lassen
2. Lage klar oben drauf
 
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Für einen Test mit Silikon wär ich bereit

Habe Abformsilikon da :super: auch wenn das für was anderes gedacht war

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Füllstoffe für Harze gibts ja scheinbar genauso viele wie verschiedene Harze selbst.

Ich denke mal dass sich die Eignung für unseren speziellen Fall wohl am besten im Versuch herausfinden lässt. Die Begründung für meinen Testkandidaten hab ich ja weiter oben abgegeben. Das Heisst aber nicht dass andere Füllstoffe nicht genauso gut geeignet wären.

Ja, es gibt wohl auch 2k epoxy-systeme die für Lebensmittel zugelassen sind. Bei der Menge und Vielfalt diverser Harzsysteme ist da sicher auch ein aussichtsreicher Kandidat dabei. Ich geb aber trotzdem nochmal zu Bedenken, dass das verwendete Harz für Juma ja zum einen definitiv thermoplastisch ist , glasklar aushärten sollte damit man die Pigmentierung noch sieht, hohe bis sehr hohe Viskosität sicherlich bei der Verarbeitung von Vorteil ist und zum anderen man mit einem durch Hitze aushärtenden System viel mehr Zeit zur Mustersteuerung hat als im Vergleich zu einem durch Härter Zeitbasiertem System. Wenn sich ein 2k Harzsystem auf Epoxy Basis findet welches die gewünschten Anforderungen erfüllt ist dieses natürlich auch ein Top Testkandidat. Wenn jemand so etwas kennt dann raus damit. PMMA erfüllt halt alle diese Anforderungen.

Bei den Methoden zur Mustererzeugung lässt sich ja wohl am meisten spekulieren, für die Heimanwendung sollte es am besten was sein dass sich noch relativ einfach umsetzen läßt. Elektrostatische Aufladung zur Mustererzeugung z.B. (kenn ich mich nicht mit aus) hört sich schon recht aufwendig umzusetzen an in der Heimwerkstatt, Vakuumformen kenn ich nur als recht dünne platten die in Formen Tiefgezogen werden um 3d Formteile zu erzeugen. Um in einem 3-4cm dicken Material eine duchgehende Struktur zu erzeugen wüsste ich nicht wie es anzuwenden wäre.

Wenn ich nochmal zur Zahnpasta zurückkehren darf ;) - da ist es doch auch mit recht einfachen mitteln (düse) möglich aus zwei unterschiedlich gefärbten Pasten ein definiertes Muster zu erzeugen welches nicht gleich ineinander verläuft. Zugegeben, es sind nur Streifen aber mit ner anderen Düse gehen bestimmt auch andere Muster. Und wenn ich die Zahnpastatube beim Spritzen hin und herbewege hab ich nen Würstchen mit ner Schlangenlinie.

Stellt man sich nun mehrere Düsen zu einem Block zusammengefasst vor, die gleichzeitig Arbeiten und das gewünschte Grundmuster spritzen dann könnte ich mir schon vorstellen dass das funktioniert. Mit einem Netz, bzw. einer entsprechenden Form die man kurz vor dem aushärten wieder entfernt lassen ich sicher auch definierte Muster einbringen allerdings nur mehr oder weniger oberflächlich. die Schwierigkeitist , dass es Juma auch als Blöcke von ziemlicher Stärke gibt, bei denen das Muster komplett durchgehend ist.
 
Erstmal vielen Dank für diesen wunderbaren Thread, über die Mustersteuerung grübel ich seit dem ersten Beitrag.

Gestern Mittag gabs uA zähflüssigen Kartoffelbrei mit Soße. Mit dem Kartoffelbrei kann man das Schlangenhautmuster auf den Teller klecksen. Die Soße wird vorsichtig daröber verteilt, und dann sieht man schon was das darstellen soll. Die Soße war montiert, also mit Butter aufgeschlagen. Dadurch haben sich die "Pigmente" in den Vertiefungen gesammelt. Aus technischen und geschmacklichen Gründen konnte ich das Werk leider nicht mehr mit der Götterspeise fixieren:) Das Verfahren lässt sich grundsätzlich auch mit Kuststoffen anwenden.

@rolynd Die lebensmittelechten Harze habe ich erwähnt, damit keine Fehlschlüsse gezogen werden.


Gruß Holger
 
Hallo zusammen,
habe das Thema auch mit großem Interesse verfolgt.
Nun mein Senf.
Die Idee mit der Aramid-Wabe finde ich gut. Es gibt Wabenplatten auch aus anderen Materialien wie Polypropylen, Polycarbonat, diversen Metallen und auch aus Papier.
Könnte man nicht eine Kunstoffwabenplatte, nachdem man sie in die gewünschte Form verzerrt hat einfach in Harz eingießen der Thermisch gehärtet wird? Dann ab in den Backofen. Durch die Temperatur sollte die Kuststoffwabenplatte weich werden und sich mit dem Harz verbinden.

Oder eine Papierwabenplatte mit gefärbtem Harz tränken und nach einiger Antrocknungszeit mit flüssigem Harz (andere Farbe) verfüllen?

lg
 
"Der ganze Körper ist von einer Flügelspitze zur anderen,
nichts anderes als Gedanke.
Geist in sichtbarer Gestalt.
Durchbrecht die Beschränktheit eures Denkens,
und ihr zerbrecht damit auch die Fesseln des Körpers
("Die Möwe Jonathan" von Richard Bach).

oder so ähnlich. Glaube er wollte sagen: Alles ist möglich wenn du es dir nur vorstellen kannst. :lechz:

Grüße Stefan
 
Was die Beschaffung der Honeycomb Core Material angeht, kommt man nur sehr schwer an kleine Mengen ran, und dann richtig teuer.
Habe mir schon eine Firma ausgesucht die Aluminium Bienenwabenplatten in Kleinmengen zu verkraftbaren Preisen verkauft.
Die Sitzt leider in England und ensprechend sind die Versandkosten, in Bezug auf die Menge vom Material, richtig teuer.

In Deutschland schon bei dif. Firmen angefragt, aber leider immer Absagen bekommen, oder Preise dass einem die Ohren schlackern.
Deutschland - die Service-Wüste.... könnte man grad ein Buch mit füllen :glgl:

Grüße Stefan
 
Hatte keine Ruhe, konnte nicht schlafen wegen dem Zeugs.
Habe aber wahrscheinlich des Rätsels Lösung.

Das Zeug ist ja bei 100° verformbar, heißt dass das im heißen zustand gegossen wird.(300° Celsius ca.) und wieder einschmelzbar ist.

Hab nen Bekannten der ist Chemikant bei einer großen Chemiefirma. Die stellen nen Kunststoff her aus dem CD's, Brillengläser und so gemacht werden. Der wird auch Heiß erzeugt und dann in einen 2mm dicken Strang gespritzt und alle 5 mm gekappt. Es ensteht ein Granulat welches beim Kunden erhitzt und wieder weiterverarbeitet wird. Die stellen das Zeug in verschiedenen Grundarben und Eigenschaften her und der Kunde muss dann nur das verschiedene Granulat mischen um auf die gewünschte Farbe und Konsistenz zu kommen. Das gibt es auch in matten Farben und weicher Kosistenz für Plastikschüsseln und völlig Klar und knüppelhart für Brillen und CD's.
Ist auch Lebensmittelecht. Fast jede Platikschüssel ist aus dem Zeug.

Wie komme ich nun zum Eigenbau Juma.

Mit dem vorhandenen Wabengitter ne Negativform machen. Obs mit Silicon geht weiß ich nicht weil der Kunststoff bei ca. 300° Celsius flüssig wird(Was kann das Silicon vertragen?).
Dann heißen Kuststoff reingießen.
Erkaltete Kuststoffwabe in eine Kastenform geben.
Anders farbigen Kustoff erhitzen und ab damit auf die Wabe. Diese wird durch erneutes erhitzen weich und bekommt die Verformungen von Einguss des Heißen Materials und erzeugt den Effekt. Kalt werden lassen und TARAAA :super:

Kuststoff zum testen gibt es im Baumarkt. Könntest auch theoretisch deine Tastatur und DVD Sammlung einschmelzen, die sind auch aus dem Zeug.

Hat zwar nichts mit natürlichen Stoffen zu tun und das Juma Original ist wahrscheinlich irgend so ein Superkunststoff aber die Verarbeitung müsste identisch laufen.

lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Das von dir angesprochene Verfahren nennt sich Kunststoffspritzgusstechnik. Da bin ich zu Hause bzw ist mein Beruf.
Theoretisch würde es funktionieren. Was ich für bedenklich halten würde ist die hohe Temperatur und das Ausgasen
vom Kunststoffgranulat beim erwärmen.
Wenn bei uns in der Firma ein Kunststoffteil bemustert wird, stinkt die ganze Firma nach verbrannten Kunststoff. Ein stechender, beißender
Geruch der bei mir übelkeit und Kopfschmerzen auslöst.
Mit technischem Aufwand ist das sicher auch zu Hause umsetzbar.

Mir geht es vor allem darum mit einfachsten mitteln die jeder hat oder günstig Kaufen kann, brauchbare, wiederholbare Ergebnisse zu erzeugen.

Grüße Stefan
 
Heute eine Lieferung angekommen:

Carbonfaserschnippsel

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Aramidfaserschnippsel

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Und die Aramidwabenplatte ( ein Teststück von der großen Platte abgeschnitten

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Und div. Hilfs/ Füllstoffe und Eboxidharz

Freu mich schon aufs Testen :)

Grüße Stefan
 
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