Mitglied in der "Waffenlobby"

Bist Du Mitglied der "Waffenlobby"?

  • Ja,Mitglied im FWR

    Stimmen: 32 29,9%
  • Ja, Mitglied in einer anderen Organisation (welche)

    Stimmen: 7 6,5%
  • Nein,ist auch unnötig

    Stimmen: 36 33,6%
  • Nein,noch keine Organisation gefunden

    Stimmen: 36 33,6%

  • Umfrageteilnehmer
    107
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ich persönlich bin ja der Meinung, dass es durchaus auch Messer gibt, die nur für einen Zweck, nämlich als Waffe gebaut werden. Wer sowas in der Öffentlichkeit mitführt kann es im Normalfall auch nur als Waffe gebrauchen. Ich habe nichts dagegen wenn das Führen solcher Messer in der Öffentlichkeit verboten wird! (Auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache :rolleyes: )
Die Argumentation das man die (Feuer)waffenlobby unterstützen soll, damit die später auch einen selbst unterstützt halte ich für falsch. Wenn ich nicht dafür bin Feuerwaffen zu unterstützen, dann ist es ziemlich inkonsequent es dennoch zu tun.

My 2 cents
Thorben
 
Hallo Borgefjell,

ich kann mein "Blackjack 1-7" und "AlMar Green Beret" wunderbar zum schnitzen, wurstschneiden, Paprika schneiden und Äste abhacken benutzen.
 
Borgefjell schrieb:
Messer gibt, die nur für einen Zweck, nämlich als Waffe gebaut werden. nichts dagegen wenn das Führen solcher Messer in der Öffentlichkeit verboten wird!

Es werden alerdings meist nicht nur Kampfmesser in Verbotsbestrebungen eingebunden, sondern das Tragen aller Messer, zumindestens aller fixierbarer Klingen, aller Einhandmesser, etc. Es ist auch unsinnig nach dem "Titel" zu unterscheiden, da jedes Messer als Waffe wie als Werkzeug eingesetzt werden kann.

Ist ein bisserl so wie mit den "Kampfhunden". Vielen Hundebesitzern waren die haarsträubenden Gesetze egal, weil sie eh nur Boxer, Schäfer & Co. besitzen. Was natürlich übersehen wurde, ist das Faktum, daß Vater Staat hier auf gehörigen Mediendruck die Abschaffung des artgerechten Hundebesitzes probt.

Ist immer so- Rechte verlieren die Bürger des 21 Jhdts. immer scheibchenweise. Und es stört sie nichtmal... sind ja nur die "Combatschützen", "Kampfhundbesitzer", "Kampfmessersammler", etc. - ICH bin ja ein ziviler, braver Untertan... :(
 
Tut mir leid, Cato, klingt für mich ein wenig paranoid.
In Wirklichkeit ist es doch so, dass einige wenige die angesprochenen Bereiche versuchen zu pervertieren.
"Schießen kann erlaubt werden? - Dann will ich auf menschenähnliche Ziele schießen, die möglichst auch schreien, wenn ich diese treffe (technisch möglich)"
"Hunde sind erlaubt? - Dann will ich auch das tödlichste Wesen haben, dass die Genetik oder Selektion hervorbringt"
Und wie ist das mit Messern? Muss ich darauf bestehen meinen "Blood-Kill-Terminator 3000" mit in eine Disco nehmen zu dürfen?
In Wirklichkeit müssten (Waffen)lobbys sich von ihren "Extremspitzen" distanzieren, um eine potentielle Gesetzesverschärfung zu vermeiden, anstatt diese zu schützen.
Eine Hexenjagd auf Messerfreunde sehe ich noch nicht und auch nicht das Ende aller meiner Bürgerrechte.

Ist viel polemik dabei, aber Extreme veranschaulichen Dinge.
 
brille schrieb:
In Wirklichkeit ist es doch so, dass einige wenige die angesprochenen Bereiche versuchen zu pervertieren. ...
In Wirklichkeit müssten (Waffen)lobbys sich von ihren "Extremspitzen" distanzieren, um eine potentielle Gesetzesverschärfung zu vermeiden, anstatt diese zu schützen.
Eine Hexenjagd auf Messerfreunde sehe ich noch nicht und auch nicht das Ende aller meiner Bürgerrechte.

Sehr guter Punkt. Das Problem ist, dass man zum Glück (wenn auch manchmal leider) Menschen nicht verbieten kann. Eine auf rationalen Argumenten und der verschärften Haftbarmachung von Benutzern/Haltern gefährlicher Dinge/Tiere beruhende Gesetzgebung eignet sich aber nicht besonders, um populistisch zu punkten, findet also nicht statt - abgesehen von der generellen Unwilligkeit/Unfähigkeit der gesetzgebenden Abgeordneten und Staatssekretäre, sich eine ausreichende Sachkompetenz zum jeweiligen Thema anzueignen. Mag sein, dass die Überwachung der Einhaltung sinnvoller Gesetze ein gewisses Maß an Einschränkung und Überwachung fordert, aber das ist so akzeptabel wie zumutbar. Und es ist in jedem Fall die bessere und freiheitlichere Lösung, als wenn durch Stumpfsinn, Panikmache, Inkompetenz und die von Cato angedeutete Schwierigkeit der klaren Abgrenzung von z.B. "Kampfmessern" pauschal immer mehr Gegenstände in Verbote mit einbezogen werden. Auch wenn ich bislang trotz einiger Negativbeispiele kein großangelegtes, auf eine Entrechtung der Bürger angelegtes Muster erkennen kann sollte man wachsam sein, in dem Punkt hat Cato schon recht. Dass die "Waffenlobby" hierzu einen sinnvolleren Beitrag leisten kann als ihren wahren, aber letztlich banalen Lieblingssatz "der Mensch ist das Problem, nicht der Gegenstand" wage ich allerdings zu bezweifeln.
 
Mitglied im FWR.

Warum?
Weil ich erstens Jäger bin
Zweitens wenn ein Staat legale WAffen einschränken möchte etwas faul ist im Staat (Bsp. DDR)
und drittens legale Waffen kein Kriminalitätsproblem darstellen wie es gerne von den Politikern behauptet wird.

Gruß, Hubertus
 
...der Mensch ist das Problem und nicht der Gegenstand. Das ist doch 100%ig zutreffend. Wenn ein Mensch mit seinem Auto einen Unfall baut , war das Doch der Fahrer und nicht "das böse Auto"! Wer das nicht so sieht sollte sich meiner Meinung nach mal von einem Arzt untersuchen lassen. Ob Autos, Messer oder sonstwas. Ist doch irgendwie alles das Selbe. Das ist jetzt kein Angriff auf Leute die gegenüber der Schuldzuweisung trotzdem das Auto dem Fahrer vorziehen. Es ist nur meine Meinung und ich finde das Autobeispiel ziemlich einleuchtend.
 
Leider ist das nicht 100% ig richtig.
Die Kombination macht's!
Wenn ein Verrückter mit einem Unimog durch die Verkaufsstrasse ballert, hat natürlich nicht das Fahrzeug schuld, derjenige, der dem Irren den Unimog geliehen hat aber schon.
Derjenige, der auf Ninja-Filme steht, gerne Alkohol trinkt, in Sozialkunde ständig Kreideholen geschickt wurde, geht gerne eine Kombination mit überdimensionalen Kampfmessern ein, was dann nur noch eine Frage der Statistik ist bis diese Kombi schief geht.
Der Mensch ist das Problem. Sicher, das weiß man. Muss man aber Problemmenschen einen Gegenstand geben, der nur dafür da ist andere Menschen zu töten?

Leider haben Waffenlobbies in der Öffentlichkeit auch einen miesen Ruf. Die NRA wird nicht selten mit erzkonservativen Bibelfanatikern, Militärextremisten und dem Klu Klux Klan in Verbindung gebracht.
Ich will in Gottes Namen keiner Gruppierung etwas unterstellen, dieser negative Ruf könnte aber auch Einige davon abhalten eine Waffenlobby in Erwägung zu ziehen.
 
brille schrieb:
Der Mensch ist das Problem. Sicher, das weiß man. Muss man aber Problemmenschen einen Gegenstand geben, der nur dafür da ist andere Menschen zu töten?

Brille, es gibt nur ganz ganz wenige Messer, die ausschliesslich als Waffe einzusetzen sind. Alle anderen eignen sich wunderbar zum Brotschmieren und als Waffe. Was soll da eine Differenzierung bringen? Es wurden Balisongs verboten. Das sind Fischer Messer. Wo ist da ein besonderer Waffencharakter. Es wurden Wurfsterne verboten, wobei mir nicht bekannt ist, dass Straftaten damit häufiger sind, als Verletzungen durch Schraubenschlüssel oder Regenschirme. Jedes Schwert, das zu Dekozwecken oder zum Gebrauch rumhängt, ist ausschliesslich zum Töten entwickelt (die Sportdinger mal aussen vor). 90% aller Schusswaffen sind ausschliesslich zum Töten entwickelt, und mit den restlichen 10% reinen Sportwaffen geht das genauso leicht.

Es ist hier bekannt, dass ich eine von Cato abweichende Meinung zum Waffentragen habe und ich neige nicht zu Verschwörungstheorien. Soweit denkt IMO kein Politiker. Es geht darum, *irgendwas* zu präsentieren, um in der Öffentlichkeit den Eindruck zu wecken, man tue was fuer die Sicherheit, eine Sicherheit, die es gar nicht gibt.

Eine Differenzierung in Gegenstände, die als Waffe gelten sollen oder nicht, geht von vorneherein in die Hose, weil sie nicht im Ansatz an die Ursachen geht, ja nichtmal an den Symptomen doktort. Wir hatten in D ein recht restriktives Waffenrecht, das in Einzelheiten viel zu lax bzw. unverständlich war (warum bekam ein GK Handfeuerwaffen Schütze mehr als zwei Handfeuerwaffen nur mit Verrenkungen, weitere Langwaffen aber ohne Probleme. Warum durften Waffen unzureichend gesichert aufbewahrt werden?) teilweise viel zu eng (was soll das Problem mit Springmessern oder Balisongs sein?). Aber egal wie, jeder kann in D auf die Strasse, ohne befürchten zu müssen, nach 10m abgestochen oder erschossen zu werden.

Aber auf einmal, weil ein paar Leute durchdrehen, veranstaltet man einen riesen Wirbel und macht den Leuten weis, das Leben in D sei ja so gefährlich, Irre überall, und man könne etwas verändern bzw. das Leben sicherer machen, wenn man ein paar Gegenstände verbietet.

Mann, es sterben mehr beim Fensterputzen, als durch Balisongs. Und tausende Besoffene oder zugekiffte Irre töten mehr im Strassenverkehr, als alle Schussaffen zusammen. Und sag nicht, man könne nix tun. Null Promille, sofortiger und andauernder FS Entzug würde der Sicherheit mehr guttun, als jedes WaffG. Das ist ausschliesslich eine Frage der Lobby und der Wählerstimmen. Alles andere ist frech gelogen. Es ist eine Lüge, so zu tun, als würde man etwas fuer die Sicherheit tun wollen. Tatsächlich verlagert man die eigene Verantwortung auf irgendwelche Gegenstände, die auf einmal Schuld fuer Gewalt sein sollen. Wenn in Sozialpolitik soviel Zeit und Energie investiert werden wuerde, wie in Waffengesetzte, wäre viel gewonnen. Ist nur dumm, weil das Wegnehmen keine Steuergelder kostet, bessere Bildungs- und Sozialarbeitskonzepte aber schon, und man dies den Wählern verklickern müsste. Dazu fehlt aktiven Politikern einfach der Mumm, allen. Wissen tun die das ganz sicher, die sind ja nicht bloed ;)

Ich bin *nicht* im FWR, weil ich viele Argumente und Wünsche nicht nachvollziehen kann und leider sehe, obwohl selbst GK schiessend, dass in diesem Sport so manche eine Waffe haben, die wohl durch die MPU rasseln wuerden und wo man den Stand lieber verlässt, sobald die ihr Magazin reinschieben;) Das ist meine Meinung, Fakt ist, dass trotz vieler Pfeiffen nichts passiert, was irgendwie Einfluss auf die Sicherheit fuers Volk haben könnte. Jedesmal wenn Du ins Auto steigst, ist dein Lebensrisiko höher.

Das Problem haben wir mit illegalen Waffen, was man mit Gesetzen nicht in den Griff bekommt - zumindest nicht faktisch, statistisch durch immer engere Vorschriften schon, irgendwann ist alles ilegal ;). Und ein Problem haben wir mit einer Politik und einer Gesellschaft, der Ängste und Wünsche der Anderen scheissegal sind. *Das* ist das Problem. Immer. Da kannste Spielzeuge wegnehmen was Du willst, wers nicht mehr aushält, findet immer was, um seine Agressionen rauszulassen. Nur dagegen tut man Null. Man streicht lieber Ausgaben fuer Jugendarbeit oder schleifft die Junkies vom Hauptbahnhof in die Vorstadt. Hilft sicher viel ;) In den Schulen hier haben wir ein Waffenproblem. Meinst Du, an den Leuten ändert sich was, wenn Du ihnen die Messer wegnimmst? Die haben ab Geburt gelernt, dass man Probleme mit Gewalt löst. Und das lösen die Jungs dann eben so, wenn ohne Messer, dann halt mit den Fäusten, mit nem Pflasterstein, ner Eisenstange von Obi oder nem Küchenmesser. *Das* kann man ändern, aber sicher nicht durch irgendwelche waffenrechtlichen Verordnungen.

Gegen krankhaft Irre dagegen hilft gar nichts. Gabs schon immer, wirds immer geben, das Leben beinhaltet nun mal ein Risiko. Man kann natuerlich alle nackerd in Gummizellen sperren. Da fallen dann viele Risikofaktoren weg. Wenn man so leben will.

Gruesse
Pitter
 
Ja, ich weiß ja, das der Mensch des Menschen Wolf ist. Und ich will ja auch nicht, dass Alles immer mehr reglementiert wird, und ich kann mich auch nicht der Faszination von Waffen entziehen.
Allerdings kann man IMO nicht irgendwelche Gegenstände mit anderen Vergleichen, die offensichtlich nur zum töten da sind.
Die Ambivalenz ist glasklar:"Nehmt den Idioten bloß die Waffen weg, aber meine bekommt ihr nur aus meinen toten, kalten Händen!"
Ich bin ja auch pro Waffen eingestellt, aber individuell, nach meinen Maßstäben. Das muss jeder für sich entscheiden. Die Argumente "der" (ich will nicht verallgemeinern) Waffenlobbies sind nur manchmal etwas oberflächig und populistisch.
Ich will auch nicht den Eindruck erwecken, hier unbedingt meine Meinung durchzusetzen (zu viele Statements meinerseits), im Gegenteil.
Jeder soll selbst entscheiden, ob er es für nötig hält, auf dem Waffenlobby-Weg seine Messer beschützen zu müssen.
Ich halte es nicht für nötig.
 
Gut gesagt Pitter. Zwar gibt die Antwort: "Leben ist riskant und führt unweigerlich zum Tode" den Hysterikern, und derer haben wir viele, keine Perspektive, aber, das ganze in eine politische Form, an der auch Menschen Interesse finden und Zustimmung äussern, denen das Thema direkt egal ist, aber die sich indirekt betroffen fühlen und wir wären einen Schritt weiter.

Der Argumente sind viele gute ausgetauscht. Was ist zu fordern und warum?

Ob das einige in der Lobby transportieren wollen andere nicht ist soweit egal, wie die Diskussion hier läuft.
 
exilant schrieb:
Der Argumente sind viele gute ausgetauscht. Was ist zu fordern und warum?

Ohne jetzt die leidige "freie Waffen fuer ein freies Volk" Diskussion anleiern zu wollen. Ganz praktisch, Waffg wie vor der Novellierung, alle Messern und vergleichbares frei, dito diesen Nuntschaku und Konsorten Quatsch. Ich habs jetzt sicher flasch geschrieben, weil mich so ein Krempel nicht interessiert, nur wozu verbieten, wenn damit eh nix passiert.

Die Aufbewahrungsvorschriften fuer Schusswaffen analog dem aktuellen Stand, Erlaubnis bei nachweisbaren Bedürfnis. Ich hab nix gegen ein Schiessbuch, die aktuelle Schummelei sollte man als unter Strafe stellen. Und ein WBK Besitzer, der definitiv nie mit einer Langwaffe Sport machen will, braucht auch keine haben. Wer aber 45/357 schiesst, warum soll der keine 40 oder ähnliches bekommen. Ist doch bescheuert, dass ich mir, wenn ich mal KK schiessen will, erstmal zwei dicke Brummer eintragen lassen muss, weil kleiner geht immer, groesser wird aber schwer. Und ob jemand jetzt IPSC oder auf Pappe schiesst, ist doch wurschtegal. Was wird da fuer ein Tamtam gemacht. Ich hab noch keinen amoklaufenden IPSC Schützen erlebt.

Im Prinzip so, wies lange Jahre war plus ein paar Freiheiten mehr. Da kann man um Details streiten, aber es ging lange ohne Probleme, jeder konnte irgendwie damit leben, weils zwischen "jedem seine Knarre" bis "jeder hat nur noch Löffel" eine Bandbreite gibt. Meinetwegen auch mit Kontrollen bzgl. der Aufbewahrung, und wer da schlampert, dem wird das Zeugs auf immer entzogen und fertich. Und wer keinen Platz oder Geld fuer nen Tresor hat, braucht auch nicht schiessen.

Ich kann gut damit leben, dass wir uns in Europa dafuer entscheiden haben, dass nicht jeder in der Öffentlichkeit mit einer Schusswaffe rumlaufen muss, darf und das auch nicht braucht. Fuer die, die meinen, ihr Heim damit schützen zu müssen, meientwegen, zuhause kann man ja machen, was man will (und verantworten kann). Also sind auch die zufrieden. Sollen sie halt in nen Verein, wo sie lernen sachgerecht mit dem Krempel umzugehen und auch zu treffen, dass es im Notfall nicht den Nachbarn trifft ;)

Warum? Weil in einer Demokratie erstmal alles erlaubt ist und nur verboten ist, was dem Gemeinwohl schädlich ist. Was passiert, wenn man alle Waffen beim Lidl kaufen kann, ist ein Experiment, dass man nicht probieren muss. Wenn aber durch irgendwelche Gegenstände die Sicherheit nicht nachweisbar beeinträchtigt wird, mit welchem Recht wird das verboten?

Dafuer gibts aber keine Lobby. Die Waffenjungs scheren sich nicht um Messer, ausser es geht um jagdliche Gegenstände. Und wegen ein paar Messerhanseln wirst Du kaum mehr als einen Stammtisch vollbekommen, weil Hansotto mit seinem IKEA Messerset alles verdächtig erscheint, was über seinen Horizont hinausgeht. Und wenn eine geistig verwirrte einem Politiker mit nem Taschenmesser ins Bein sticht, na da haste es doch wieder. Alles wech, nur meines nicht. Nicht mein Auto und auch nedd meine Bierflaschen, damit ich nächsten Freitag besoffen wieder Russisch Roulette spielen kann. Weil *Die*, *Die* sind gefährlich fuer die Welt. So gänngers die Gäng.

Sprich, ich hab keine Ahnung, wie man wieder Vernunft und nicht die Bildzeitung als Masstab setzen kann, Wenn ich ehrlich bin, fuehle ich mich der Aufgabe auch nicht gewachsen ;)

Gruesse
Pitter
 
@Pitter

Du kommst zu keinem voranschreitenden Schluss. In Deinen Zeilen ist ehr Resignation zu lesen.

Ich stimme Dir in allen Punkten zu.

Allgemein bin ich immer überzeugter davon das dieses politische Gesammtsystem nur noch eine begrenzte Lebenszeit hat.
Die Verantwortlichkeit der eigentlich politisch verantwortlichen wird durch einsetzen irgendwelcher Gremien und andere Massnahmen immer weiter reduziert.
Das gesammte Sozialsystem wird seinem Namen immer weniger gerecht, da hab ich wirklich genug Beispiele für.
Alles in allem ist die politische Tendenz erkennbar das es nur noch um offentlichkeitswirksame Aktivitäten geht. Man verkauft eine Steuererhöhung als Steuersenkung, van verkauft Gegenstände als Sicherheitsrelevant, man verkauft eine Unfähigkeit und Machtlosigkeit das Gesundheitssystem von grund auf neu zu strukturieren als Gesundheitsreform, usw, usw.....

Was ist die Auswirkung:
-Die soziale ungerechtigkeit nimmt weiter zu
-Die Armut im Volk nimmt weiter zu
-Das Bildungsniveau nimmt weiter ab
-Dadurch nimmt die Gewalt auf den Strassen immer mehr zu
-Und als Reaktion werden Gegenstände verboten.

Das führt zwar zu nix, ist der Masse aber egal.

Traurig daran ist nur das in diesem Land eine hervorragende Infrastruktur vorhanden ist, diese aber nicht zukunftsorientiert eingesetzt wird.

Meiner Meinung nach läuft sich dieses sesselpfurzende Lobbysystem zu Tode weil jeder Entscheider nicht mal zu nem halben cm über seinen Tellerrand hinausschaut.
Dabei gehts mir nicht um den Einzelnen oder eine bestimmte Personengruppe. Bei diesen Gedanken gehts mir um die Zukunftsperspektive eines Volkes.

Und da ist das WafG mit seinen sinnarmen Veränderungen nur ein kleines Merkmal unter vielen.


Grüsse

Sidro
 
Wow Pitter ich verbeuge mich vor dir! Alles was du sagst ist wahr und sehr intelligent geäußert und formuliert. So hätte ich das nicht hinbekommen. Aber meine gesamte Seele spiegelt sich in deinen zwei Beiträgen wieder. Hut ab!!!
 
Vermutlich seid ihr es schon leid, aber wer immer noch an eine "Sicherung" der Gesellschaft durch das Wegregeln von Dingen (mich schockiert ja, daß sich das auch auf Lebewesen, Hunde, bezieht) glaubt, möge bitte den "slippery slope" Artikel (speziell ab VIII) lesen:

http://www.davekopel.com/2A/LawRev/SlipperySlope.htm

Alles gut gemeinte Gesetze gegen Anarchisten, IRA Terror, Gewaltkriminalität- größtenteils auf Mediendruck hin erlassen. Doch weil keines der Gesetze tatsächlich wirkte (logisch irgendwie, ein Terrorist wird sich kaum ums WaffG scheren), kam das nächste und das nächste und das nächste...

Schon 1967- unter dem Eindruck des IRA Terrors- hat das Parlament Selbstschutz als Grund Waffen zu besitzen abgeschafft und bewaffnete Notwehr unter Strafe gestellt. In Großbritannien ist das Parlament absoluter Souverän, es existiert keine niedergeschriebene Verfassung oder ein Verfassungsgerichtshof mit Individualbeschwerde. Das alte Common Law kann mit Parlamentsmehrheit geändert werden.

In einem besonders aufsehenerregenden Fall hat eine ältere Frau eine Bande Jugendlicher mit einer Schreckschußpistole abgewehrt- und wurde in der Folge verurteilt eine Waffe gegen einen Menschen abgefeuert zu haben. Angesichts steigender Kriminalitätsraten haben sich die Briten andere Dinge zum Selbstschutz beschafft- und prombt folgten in den 90er Jahren Gesetze gegen das Tragen von Messern, den Besitz von Pfefferspray und Tränengas und schließlich- da immer mehr Briten große Hunde auch zum Schutz hielten- gegen „Kampfhunde“. Jedesmal wurde ein einzelner, spektakulärer Fall von den Medien wochenlang immer und immer wieder vorgfeführt bis sich Scheinmehrheiten für Verbote abzeichneten und die Politik endlich handeln konnte.
Die Umsetzung dieser Gesetze verwandelt Großbritannien immer mehr in einen Polizeistaat. Das Firearms Act von 1968 autorisierte die Behörden zur Durchsuchung von Personen und Fahrzeugen ohne richterliche Befugnis. Um eine Waffenlizenz zu erhalten, mußte man ausgedehnte Inspektionen der eigenen vier Wände über sich ergehen lassen. Ausgedehnt wurde dies 1984 mit dem Kampf gegen „offensive weapons“. „offensive weapons“ sind nicht näher definiert, jedes Schweizermesser, Schraubenzieher, ja ein schwerer Schlüsselbund sind bereits als offensive weapons angesehen worden. Die stets von den Gerichten gestellte Frage ist die, ob man das besagte Gerät zur Selbstverteidigung einsetzen würde. Falls ja, ist es eine offensive weapon. Der Schutz der Bevölkerung ist Sache der Behörden- und wenn man dazu zu so drastischen Mitteln wie einer flächendeckenden Kameraüberwachung greifen muß. Nachdem der Selbstschutz als Schußwaffen- Besitzgrund weggefallen ist und die Anforderungen immer härter wurden, ist nur mehr eine kleine
Sportschützencommunity übriggeblieben, die FFW besessen hat. Deren Schicksal ist ja allgemein bekannt...

Trotz zahlreicher Justizskandale, in denen bekannt wurde, daß Geständnisse oft mit Folter, gefakten oder illegal erhaltenen Beweisen oder nur durch die Aussage von Spitzeln erfolgten- bekanntester Fall ist der der Birmingham Six- und zahlreicher Verurteilungen durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zeichnet sich kein Ende dieser Gesetzgebung ab. Im Gegenteil, mit dem neuen Kampf gegen den Terror und der immer weiter steigenden Kriminalität werden die Kompetenzen der Behörden wohl noch ausgeweitet werden. Daß der britische Geheimdienst erwiesenermaßen in den 80ern auch an der Ermordung von IRA Funktionären (wohlgemerkt nicht in Notwehr!!) mitwirkte (Stichwort: Stevens Inquiry), ging übrigens an den meisten Europäern vorbei. Als die Bombe platze, war alles lang, lang her- und Berichte über Prinz Williams neue Freundin einfach wichtiger. Wir ziehen eben lieber über die Amis her als uns in Sachen EU- Grundrechte warm anzuziehen... :staun: :staun: :staun:

MfG

Cato

PS: Apropos warm anziehen- ich bin Mitglied bei Amnesty aber auch in der IWÖ. Oft bin ich nicht einverstanden mit deren Linie, gelte als "Linker", aber es ist eben die einzige Interessensvertretung, die dieser "sicher durch Gesetze" Hysterie entgegentritt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Rebell schrieb:
Wow Pitter ich verbeuge mich vor dir! Alles was du sagst ist wahr und sehr intelligent geäußert und formuliert.

Ja, so bin ich.

So hätte ich das nicht hinbekommen.

Drum bin ich hier Admin :steirer:

Im Ernst. sidro hat Recht, ich glaube tatsächlich nicht, dass man mit Argumenten was ausrichten kann. Aber man soll ja nicht aufgeben. Tatsächlich habe ich ein Problem, dass ich das, was Cato über UK zitiert, z.B. weiss, im entscheidenden Augenblick bei Diskussionen aber auch nicht belegen kann. Immer wieder höre ich, dass Messer ja so gefährlich fuer die Menschheit seien (nene, nicht die Kochmesser, da wirds stimmen, sondern das was bei mir am Gürtel hängt), ich weiss, dass es nicht stimmt und kann es nicht belegen :(

Vorschlag: Projekt - Argumente für eine Ausdehnung der Erlaubnis für bestimmte Messerarten und gegen weiter Einschränkungen. Infos/Texte Zahlen in deutscher Sprache. Ich wills bewusst nicht auf Waffen allg. Ausdehnen, das ist eine andere Baustelle, sondern soweit wie möglich bei Messern bleiben.
Das könnte man hier im Forum als HTML Seiten sammeln, ergänzen, aktualisieren und bei Bedarf ausdrucken und den Gesprächspartnern zum Lesen und Nachdenken mitgeben.

Themen:

Abriss Geschichte des WaffG bzw. der zugehörigen Verwaltungsvorschriften unter besonderer Berücksichtigung von Messern :) ab 1945 (?)

Gewalttaten in der Gesellschaft und Auswirkungen auf das WaffG (von RAF bis Erfurt). Folgen der Änderungen des WaffG, Frage nach dem ursprünglich verprochenem Plus an Sicherheit.

usw. usw. ich denke, es ist klar, was ich meine. Und natuerlich denk ich nicht daran, dass hier Promotionen erarbeitet werden, vielmehr das Suchen, Finden, Strukturieren, was es im Web gibt. Bzw, je nachdem, wer hier mitliest, in juristischen/soziologischen oder kriminalistischen Quellen. Da fällt mir ein, dass man dann noch die urheberrechtliche Seite abklären muss ;), das wuerde ich dann auch machen.

Interesse?

Gruesse
Pitter
 
@Pitter: schön zu sehen, dass der Zeit, die Du als Admin aufwendest, nicht die Zeit zum Schreiben zum Opfer fällt :D - habe dem nichts hinzuzufügen.

@Cato: "sicher durch Gesetze Hysterie" - schön gesagt. Dein Wissen ist - wie immer - beeindruckend, aber was bleibt als Schluß? Laissez-faire? Finde ich keine gute Idee, Gesetze stellen immerhin als Ausdruck des kollektiven Willens (ich weiß, ich weiß...) die Basiskoordinaten einer Gesellschaft dar und sind unverzichtbar. Dass Verbote nichts sicherer machen ist auch evident, Sicherheit resultiert aus einer stabilen, gerechten Gesellschaft (das wollen wir auch nicht weiter auswalzen). Ergo nicht verbieten, sondern *sinnvoll* reglementieren. Das Maß an Deregulierung, dass die Waffenlobbies fordern, geht mir genau so zu weit wie ihre z.T. hermetisch ideologische Argumentation. Argumenten nicht mehr zugängliche Fanatiker sind so ziemlich die letzten, die ich unbeaufsichtigt bewaffnet rumlaufen sehen will.
Bleibt das Faktum, dass nicht die legalen Waffen (egal, wie das Waffengesetz ausieht), sondern die illegalen das größere Problem sind (die zahlreichen Familiendramen mal ausgenommen...), deshalb hat der Wunsch, über Einflußnahme auf den Gesetzgeber eine Sicherung der eigenen Besitzstände zu erreichen, mit der real vorhandenen Gefährdung durch illegale Waffen oder mit der "öffentlichen Sicherheit" nix zu tun und in meinen Augen auch mit der Sicherung von irgendwelchen Rechten nur sehr wenig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi! Naja, vielleicht nicht gerade laissez-faire, aber wie wäre es mit einer einjährigen "Nachdenkpause" wenn Gesetze Grundrechte beschneiden, wie es etwa Lauschangriff & Rasterfahndung hinsichtlich der Unschuldsvermutung, oder Hunde- u. Waffengesetze in punkto Haus- und Eigentumsrecht tun?

Innerhalb eines Jahres hat die Blödzeitung andere Themen, sind Experten gehört, Kontakte mit Pratikern geknüpft und das benachbarte Ausland konsultiert. Etc. etc.

Kurz- weg vom Gas in Sachen Anlaßgesetzgebung und zugleich eine rigorose Prüfung bestehender Gesetze auf ihre Vereinbarkeit mit den Grundrechten, sodaß "in dubio pro libertate" nicht mehr nur Floskel eines sich von der Liberalität verabschiedenden Rechtsstaates ist. Meinetwegen soll der EU Gerichtshof prüfen, denn heimische Verfassungsgerichtshöfe tendieren ja dazu "vernünftige" Grundrechtseinschränkungen abzusegnen.

Wie man den Medien wieder mehr Kultur beibringt, wie man es schafft, daß Angstneurotiker zum Psychologen denn (mit Unterstützung von Blödzeitung& Populisten) auf Kreuzzug gehen- keine Ahnung. Wie schaffen wir es, daß die Gesellschaft nicht mehr hysterisch auf extrem seltene Vorkommnisse focusiert (Amoklauf, Hundezerfleischung), sondern die stets verharmlosten "Alltagsrisiken" als das wahrnimmt, was sie sind- Haupttodesursachen.


MfG

Cato


PS: Erst heute hat mich ein Typ vom Auto aus angeschrien, wie ich reagieren würde, wenn mein Rotti-Mädi ein Kind anfallen würde. Auf meine Antwort, daß es laut Statistik ca. 300x wahrscheinlicher sei, daß er in der nächsten Stunde ein Kind umfährt und ob er mir nicht deshalb die Autoschlüssel geben will, ist er weitergefahren... :irre:
 
@Cato: Na dem kann ich doch mal zustimmen. :D Auch wenn das mit Messern nur noch mittelbar zu tun hat. Die Frage, wie man die Leute davon abhalten kann, willig Schwachsinn zu rezipieren und dafür noch Geld zu zahlen, wird uns wohl noch eine Weile beschäftigen - das Wichtigste ist: niemals aufgeben. ;)
 
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