brille schrieb:
Der Mensch ist das Problem. Sicher, das weiß man. Muss man aber Problemmenschen einen Gegenstand geben, der nur dafür da ist andere Menschen zu töten?
Brille, es gibt nur ganz ganz wenige Messer, die ausschliesslich als Waffe einzusetzen sind. Alle anderen eignen sich wunderbar zum Brotschmieren und als Waffe. Was soll da eine Differenzierung bringen? Es wurden Balisongs verboten. Das sind Fischer Messer. Wo ist da ein besonderer Waffencharakter. Es wurden Wurfsterne verboten, wobei mir nicht bekannt ist, dass Straftaten damit häufiger sind, als Verletzungen durch Schraubenschlüssel oder Regenschirme. Jedes Schwert, das zu Dekozwecken oder zum Gebrauch rumhängt, ist ausschliesslich zum Töten entwickelt (die Sportdinger mal aussen vor). 90% aller Schusswaffen sind ausschliesslich zum Töten entwickelt, und mit den restlichen 10% reinen Sportwaffen geht das genauso leicht.
Es ist hier bekannt, dass ich eine von Cato abweichende Meinung zum Waffentragen habe und ich neige nicht zu Verschwörungstheorien. Soweit denkt IMO kein Politiker. Es geht darum, *irgendwas* zu präsentieren, um in der Öffentlichkeit den Eindruck zu wecken, man tue was fuer die Sicherheit, eine Sicherheit, die es gar nicht gibt.
Eine Differenzierung in Gegenstände, die als Waffe gelten sollen oder nicht, geht von vorneherein in die Hose, weil sie nicht im Ansatz an die Ursachen geht, ja nichtmal an den Symptomen doktort. Wir hatten in D ein recht restriktives Waffenrecht, das in Einzelheiten viel zu lax bzw. unverständlich war (warum bekam ein GK Handfeuerwaffen Schütze mehr als zwei Handfeuerwaffen nur mit Verrenkungen, weitere Langwaffen aber ohne Probleme. Warum durften Waffen unzureichend gesichert aufbewahrt werden?) teilweise viel zu eng (was soll das Problem mit Springmessern oder Balisongs sein?). Aber egal wie, jeder kann in D auf die Strasse, ohne befürchten zu müssen, nach 10m abgestochen oder erschossen zu werden.
Aber auf einmal, weil ein paar Leute durchdrehen, veranstaltet man einen riesen Wirbel und macht den Leuten weis, das Leben in D sei ja so gefährlich, Irre überall, und man könne etwas verändern bzw. das Leben sicherer machen, wenn man ein paar Gegenstände verbietet.
Mann, es sterben mehr beim Fensterputzen, als durch Balisongs. Und tausende Besoffene oder zugekiffte Irre töten mehr im Strassenverkehr, als alle Schussaffen zusammen. Und sag nicht, man könne nix tun. Null Promille, sofortiger und andauernder FS Entzug würde der Sicherheit mehr guttun, als jedes WaffG. Das ist ausschliesslich eine Frage der Lobby und der Wählerstimmen. Alles andere ist frech gelogen. Es ist eine Lüge, so zu tun, als würde man etwas fuer die Sicherheit tun wollen. Tatsächlich verlagert man die eigene Verantwortung auf irgendwelche Gegenstände, die auf einmal Schuld fuer Gewalt sein sollen. Wenn in Sozialpolitik soviel Zeit und Energie investiert werden wuerde, wie in Waffengesetzte, wäre viel gewonnen. Ist nur dumm, weil das Wegnehmen keine Steuergelder kostet, bessere Bildungs- und Sozialarbeitskonzepte aber schon, und man dies den Wählern verklickern müsste. Dazu fehlt aktiven Politikern einfach der Mumm, allen. Wissen tun die das ganz sicher, die sind ja nicht bloed
Ich bin *nicht* im FWR, weil ich viele Argumente und Wünsche nicht nachvollziehen kann und leider sehe, obwohl selbst GK schiessend, dass in diesem Sport so manche eine Waffe haben, die wohl durch die MPU rasseln wuerden und wo man den Stand lieber verlässt, sobald die ihr Magazin reinschieben

Das ist meine Meinung, Fakt ist, dass trotz vieler Pfeiffen nichts passiert, was irgendwie Einfluss auf die Sicherheit fuers Volk haben könnte. Jedesmal wenn Du ins Auto steigst, ist dein Lebensrisiko höher.
Das Problem haben wir mit illegalen Waffen, was man mit Gesetzen nicht in den Griff bekommt - zumindest nicht faktisch, statistisch durch immer engere Vorschriften schon, irgendwann ist alles ilegal

. Und ein Problem haben wir mit einer Politik und einer Gesellschaft, der Ängste und Wünsche der Anderen scheissegal sind. *Das* ist das Problem. Immer. Da kannste Spielzeuge wegnehmen was Du willst, wers nicht mehr aushält, findet immer was, um seine Agressionen rauszulassen. Nur dagegen tut man Null. Man streicht lieber Ausgaben fuer Jugendarbeit oder schleifft die Junkies vom Hauptbahnhof in die Vorstadt. Hilft sicher viel

In den Schulen hier haben wir ein Waffenproblem. Meinst Du, an den Leuten ändert sich was, wenn Du ihnen die Messer wegnimmst? Die haben ab Geburt gelernt, dass man Probleme mit Gewalt löst. Und das lösen die Jungs dann eben so, wenn ohne Messer, dann halt mit den Fäusten, mit nem Pflasterstein, ner Eisenstange von Obi oder nem Küchenmesser. *Das* kann man ändern, aber sicher nicht durch irgendwelche waffenrechtlichen Verordnungen.
Gegen krankhaft Irre dagegen hilft gar nichts. Gabs schon immer, wirds immer geben, das Leben beinhaltet nun mal ein Risiko. Man kann natuerlich alle nackerd in Gummizellen sperren. Da fallen dann viele Risikofaktoren weg. Wenn man so leben will.
Gruesse
Pitter