Mittelalter Esse

Ja nötig,um so mehr Quellen,um so besser kann man in Geschichtlicher Hinsicht,sich ein Bild machen,werde es auch mal tun bzw lassen.

Gruß Maik
 
Ich habe die gekoppelten, einfachen Bälge, in dem Werk als „Bälge mit einer Luft“ gefunden ( I. S.172 und auf einer Lithografie dazu in:

PETER TUNNER (1858): Die Stabeisen und Stahlherstellung in Frischherden oder Der wohlunterrichtete Hammermeister. - Freiberg (Buchhandlung J.G. Engelhardt), 1. 279 S. 2. 312 S.
[…]bestehet bloß auf zwei Böden, wovon der untere befestigt, Einf mit dem Balgkopfe und mit einem Ventiele verfehen ift, während der obere Boden mit Charnieren an den Balgkopf gehängt, ohne Ventiel, mit Gewichten, befchwert, von der Betriebfvorrichtung aufgehoben und dann durch die aufgelegten Gewichte niedergedrückt wird. Um dabei aber einen ununterbrochenen Wind zu erhalten, find zwei folche Bälge nebeneinander angebracht,[…], wovon abwefelnd bald der eine, bald der andere bläft. Diefe und andere einfache ledernde Bälge können felbft unter den gegenwärtigen Verhältniffen, bei dem Betriebe eines eizelnen Zerrenn= oder Ausheizfeuerf, noch oft mit Vorteil in Anwendung gebracht werden. Denn die Koften ihrer Herftellung find ziemlich diefelben, wie die den hölzeren Bälgen; ihr Wirkungfgrad ift eher beffer alf fchlechter, wie bei den gewöhnlichen hölzernen Bälgen, und wenn dazu ein gutef Leder verwendet und im entfprechenden Gerade fett erhalten wird, fo find auch die Reparaturen nicht mehr, und in Dauer ift nicht um gar viel kürzer, alf bei den gewöhnlichen hölzernen Bälgen.[…]

Im
M.H. Landrin/ Chr. H. Schmidt (1836): Die Kunst des Messerschmiedens. – Weimar 432S.
Finde ich, dass einkammerige Bälge, nur noch in manchen Faustschmieden, verwendet werden.

In Agricolas Werk habe ich nicht viel gelesen, hauptsächlich die Bildtafeln (alle) durchgesehen. Es gibt da Handpüster, Spitzbälge, Rundebälge (die schlecht funktionieren sollen) zweikammerige Bälge (Es gibt auch Ventilatoren mit Federn oder Holzbrettern als Flügel).
Mit Schnur oder Kette zum ziehen, bei einzelnen.
Die werden gern auch zu dritt verwendet.
Mit Welle, auf der verschiedene Zapfen stecken, bei dreien, und statt der Kette, zum Zeihen, mit drei einzelnen Pedalen, auf denen der Bediener ununterbrochen hin und her laufen muß. Meist aber mit Wasserradantrieb oder Ochsen, Eseln, Pferden, die im Kreis laufen.

Pu ist daff ein Gefreibe. Wenn fchon zietieren dann richtig:steirer:

Ich werde Morgen vielleicht weiter blättern:irre:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe ja eine Rechtschreibschwäche aber soo doll ist das nun doch nicht. Die Schreibweisen haben sich nur etwas geändert. Sonst siehe meine Vorletzte Zeile.
Was meinst du, wie ich gesprochen habe, als ich das Erste Mal, das Buch, in einem Rutsch, durch gelesen hatte.:steirer:
 
Mittelalter-Esse

Ich habe ja eine Rechtschreibschwäche, aber soo doll ist das nun doch nicht. Die Schreibweisen haben sich nur etwas geändert. Sonst siehe meine vorletzte Zeile.
Was meinst du, wie ich gesprochen habe, als ich das erste Mal das Buch in einem Rutsch durchgelesen hatte......
Nun, da gibt es ein Missverständnis: das alte "Lang-S" (zu unterscheiden vom "Rund-S") sieht manchmal wie ein "f" aus, und Du hast das dann auch jedes Mal so falsch interpretiert und wiedergegeben. Mir hat's beim Lesen auch geschwindelt - ich habe nämlich auch eine Rechtschreibschwäche, und zwar eine Schwäche für korrekte Rechtschreibung.....

Gruß

sanjuro
 
Gehört zwar nur nebensächlich hir her,aber ich schreibe meine Texte als Mail,das macht sich auch mit Bildern ganz gut,dann habe ich auch wenn das nicht der Weißheit letzter schluß ist,eine Rechtschreibprüftaste und habe eine Sicherheitskopie,den manchmal vertippt man sich oder die Technick spinnt und der Beitrag ist weck.


Gruß Maik

Beispiel und ich habe nur immer auf Ersetzen gedrückt,Egal ob auch andere Beispiele da wahren.

Gehört zwar nur nebensächlich hier her,aber ich schreibe meine Texte als Mail,das macht sich auch mit Bildern Glanz gut,Dann habe ich auch wenn das nicht der Weisheit letzt er Schluss ist,eine Rechtschreibbuchs und habe eine Sicherheitskopie,den manchmal vertippt man sich oder die Technik spinnt und der Beitrag ist weck.


Gruß Mai
 
Ich hatte das in Word geschrieben und hier ein Kopiert.
Die f und s sehen in dem Text absolut gleich aus. Das die Wörter teilweise anders geschrieben würde, ist eben die alte Rechtschreibung.
Die sehr verschnörkelten Großbuchstaben konnte ich ja schlecht wiedergeben. :hmpf:

Es soll hier aber doch um den Inhalt gehen.

Die Hölzernen Bälge sind übrigens aus 1-2“ Brettern hergestellte Schachteln, die ungestülpt, ineinander stecken. Die kleinere besitzt Seitenwände, die gegen den Größeren, mit Federn, gespreizt werden.
Die Schmierung erfolgt mit Baumöl.
Wenn sie nicht ausrechend gewartet werden, geben sie einen fürchterlichen Krach von sich, der ihren Betrieb, von weitem, ankündigt.
 
ausrechend,habe ich auch von dir Kopiert:hehe:

Ne im Ernst,hast du ein Bild von denn ineinander gestülpten Schachteln:confused:,mir geht es um die Mittelalterlichen Nachweise.

Gruß Maik
 
Grimpf. Ich schreibe, nicht alles, mit einem Korrekturprogramm.

Bild habe ich, ist aber nichts Anderes, als ein Blasebalg (deshalb auch der Name) aus Holz und Leder. Nur die Seiten, die beim richtigen „Balg“ eben aus Leder sind, sind aus Holz.
Die Form ist von den Ledernen abgeleitet. Wohl aus Mangel, guten Leders, entwickelt.
Das Bild müsste ich auch noch in digitale Form bringen.
Und den Text dazu?

Übrigens habe ich das Zitat, an drei Stellen, berichtigt!! Steht drunter.
 
Hi alle zusammen Hier mal ein kleines Video von unserer `wirklichen Feldesse´:D
mit 2 Blasebalge nebeneinander Die Bälge sind 800 mm lang und 400 mm breit das Leder ist Hirschleder das soll laut meinem Kumpel dem Lederer nicht so schnell Brüchig werden .anstelle des Erdlochs hab ich eine Eisenschüssel getrieben ein Rohr angeflanscht dieser Teil ist auf dem Markt aber unter der Erde man sieht also eine wirkliche "Feldesse".

Wir benutzen sie zur Vorführung von Damastschmieden aber auch zum Bronzegiessen Tontiegel rein und ab gehts. Die Bälge lassen sich ohne grosse Kraft betreiben tja ein guter Knecht ist natürlich von Nöten.
Die Luftentwicklung ist mehr als ausreichend.
Wir benutzen eigentlich nur Holzkohle aber zum räuchern hab ich auch immer ein paar Hände Fettnuss dabei damit es richtig stinkt und qualmt.

http://www.didihammer.de/Blasebalg.wmv
 
Was mich interessieren würde,ob es im Mittelalter auch "Feldschmieden" gab,denn die Feldschmieden im üblichen Sinn,stammen wenn ich es richtig weis aus Napoleonischer Zeit und wurden für Reparaturen auf dem Schlachtfeld benutzt.

Gruß Maik
 
naja um deien frage zu beantworten nein die gabs eigentlich nicht wirklich wenn gab es transportable schmieden die mit in die feldlager genommen wurden die aber mit den heutigen feldessen wie man sie auch vielen märkten sieht nichts gemein haben.

es gab zwar schon dinge ähnlich dem wie ich es versuche nachtzubauen aber 100% kann man das nciht belegen
 
Ich nehm an, dass es die Gebläse und Werkzeuge waren, die mitgenommen wurden. Ein Loch im Boden lässt sich schlecht tragen. :steirer:
 
Was mich interessieren würde,ob es im Mittelalter auch "Feldschmieden" gab,denn die Feldschmieden im üblichen Sinn,stammen wenn ich es richtig weis aus Napoleonischer Zeit und wurden für Reparaturen auf dem Schlachtfeld benutzt.

Gruß Maik


gab es! die römer haben holzkästen mit vulkanartigen lehmkonstruktionen mit sich herumgeschleppt an die sie dann die blasebälge angeschlossne haben.
ein grßer fortschritt gegenüber einer aus erde gebauten feuerstelle mit einem gut konstruierten Luftrohr ist aber auch das nicht.

Die Wikinger haben kästen mit sand wohl zum kochen auf ihren schiffen benutzt und womöglich ähnliche holzkästen mit lehm auch zum schmieden während der kriegszüge. ich meine auch es wurde mal ein speckstein mit einer schnitzerei gefunden, der entsprechend schwarz war, das man annimmt die mundöffnung hätte im feuer gelegen (sog. seitenwind essen)
eine solche rekunstruierte esse kann ich hier demnächst mal vorstellen. ich arbeite aber gerade an einer neueren esse, die noch handlicher und effizienter ist.

Ich schmiede seit 9 Jahren historisch mit Holzkohle und authentischen feuerstellen. dabei stelle ich natürlich keinen Schwertschmied dar, sondern eher den Gelegenheitsschmied den es auf jeder nordischen farm und in vielen anderen gewerben (werft / Zimmerer) etc. gab. In einigen Runenversen wird erwähnt, dass es eine der Tugenden jeden mannes ist ein wenig schmieden zu können. Bei den Massen an kruden Nägeln und Pfeilspitzen die gezunden wurden ist das durchaus realistisch dass nicht nur ausgebildete schmiede und deren lehrlinge diese Hergestellt haben. Sensen, Spaten, Sicheln, Schnitzmesser, Stechbeitel, Hacken, Ahlen, Zieheisen, Feuereisen, Hammer, Äxte, Pfeilspitzen, Nägel, Scharniere, alle diese Arbeiten sind Alltagsgegenstände für die es sich nicht lohnt zur nächsten womöglich hunderte Kilometer entfernten Stadt zu fahren und den Meisterschmied darum zu bitten. Alles dinge, die auf einem Gutshof von Laien hergestellt wurden.
Die Kriegsgeräte und Klingen ab einer bestimmten Größe haben dann doch eher die Profis gemacht.

Im laufe der Zeit habe ich ca. 15-20 mehr oder weniger improvisierte essen gebaut. Dabei habe ich zu meiner verwunderung festgestellt dass der komplizierteste solidere weg nicht unbedingt immer der beste ist. sehr einfache provisorische essen können mitunter weitaus leistungsfähiger und effizienter im kohleverbrauch sein als aufwändig gemaurte Feuerstellen oder Feuerschalen einer modernen Feldesse.
Je angepasster und kruder desto besser! Im laufe des schmiedens kann man so viele kleine optimierungen vornehmen, so dass ich hinterher selbst Meisterschmiede mit ihren unhandlichen steinkohleessen gehörig wundern wie denn mit einer solch kleinen feuerstelle und einem niedlichen blasebalg in kurzer Zeit mit erstaunlicher Präsision genug Hitze für größere Arbeiten ala Speerspitze, Sax oder Axt, erreichen lässt.


für Holzkohleessen gibt es ein paar Grundsätze die man beachten sollte, ansonsten übung macht den meister!
- Geeignete Materialien gibts eigentlich überall. Steine, etwas lehm (zur not ton+sand), bruchholz, sand. bloß nicht zu große geschütze auffahren, zement hat zum beisoiel den nachtteil gegenüber lehm dass er sich schlecht korrigieren lässt. Auch die mitbenutzung von eisernen feuerschalen von feldessen und ggf. deren luftkonstruktion mit schlackekasten lohnt sich nicht!
- Erdessen sind sehr einfach, wenn man aber mehr als mal kurz einen nachmittag schmieden möchte lohnt es sich eine konstruktion in bequemerer höhe zu bauen.
- Ein ca. 40cm großes kreisrundes loch im erdboden ist ein guter ausgangspunkt für bodenesse wie auch erhöhte essen.
- für eine erhöhte esse schlägt man nun kreisförmig ca. 1-1,2m kurze balken und stöcker in den boden und füllt sie mit erde und steinen. nach außen hält ein strick die hälzerne esse gut zusammen
- überstehende stöcke sind nicht weiter schlimm, sofern sich mittig eine runde Fläche von ungefähr 40cm durchmesser in 70cm Höhe ergibt
- Das Luftrohr ist ein einseitig verschlossenes und seitlich geschlitztes Rohr von ca. 50cm länge und einem durchmesser von 20-40mm. der geschlitze teil sollte in der Mitte der Esse liegen.
- Man modelliert nun eine runde Feuerschale, ca. 20cm innenmaß und steilen Wänden so dass das Luftrohr komplett in dessen boden eingelassen wird.
- die Wände der feuerschale sollten dick genug sein (10cm) und steil nach oben gezogen, um die Wärme zu halten und vom Holz abzuschirmen. Ein Ofenbauer sagte mir mal eitwas von ca. 60° und ich habe mit diesem oder sogar etwas steileren Winkeln gute Erfahrungen.
- Ein Kanal zur Vorderseite (in der regel gegenüber des Luftrohres) mit einer leicht schrägen aber langen Flachen Lehmfläche zur besseren Auflage des Werkstücks durchbricht die feuerschale.
- Je kleiner die Feuerschale desto geringer der Kohleverbrauch und punktueller die hitze. Große essen sind nicht unbedingt wärmer, lassen nur eben größere werkstücke zu. Für lange Messer (Sax) und Schwerter empfiehlt es sich einen kleinen Durchlass gegenüber dem Kanal der Vorserseite anzubringen. Bei vielen Arbeiten kann man den Stahl einfach kurz umbiegen um ihn in die Esse zu bekommen.
- Luftrohre an die der blasebalg mittels lederschlauch direkt und gerade angeschlossen sind sind vielfach effizienter als die schlackekastenkonstruktionen moderner feldessen, bei denen nicht selten mehr als die hälfte der Luftfördermenge in Reibungs- und Druckverlusten verpufft. Bei elektrischen gebläsen tragbar, bei kleinen handbetriebenen Blasebälgen unerwünscht.
- Holzkohle schlackt nicht, der Schlackekasten kann also ruhig weggelassen werden.
- schnell dahingezimmerte Essen können nach wenigen tagen benutzung risse im lehm bekommen. da man das material aber direkt aus der natur bekommt kann man die einfach wieder zuschmieren oder bestimmte teile rausbrechen und erneuern. da sgeht schnell und so korrigiert man auch gleich kleine fehler, die einem etwa durch ingleichmäßigen brand der feuerstelle o.Ä. aufgefallen sind.


Manche behaupten holzkohlefeuer währen weniger heiß als steinkohle (schmiedekohle fettnuss/ schmiedekoks). Das stimmt nicht! Mit Holzkohle wird auch Eisen verhüttet und bronze geschmolzen. Es ist nur eine andere Art von Hitze. Holzkohle ist leichter, verbrennt schneller und muss häufiger nachgelegt werden. sie backt auch nicht zusamen wie es teerhaltige kohle tut, daher die hochgezogenen Lehmwände. Holzkohle braucht einen ofen, steinkohle eher eine flache feuerstelle. Dafür verbrennt sie schwefel- phosphor- und scklackefrei und ermöglicht so sehr saubere qualitativ hochwertige schmiedearbeiten. die asche ist ein wenig unpraktisch, aber ich bevorzuge feine asche statt grobkörnige klebrige schlacke oder totes gestein, dass man manchmal schwer von der glut unterscheiden kann.
Ein anderer Vorteil der holzkohle, der besonders auf Märkten und in Mittelalterlagern zur Geltung kommt ist der Umstand dass man ein Holzkohlefeuer auch nach stunden in wenigen augenblicken wieder anfeuern kann, Während steinkohleessen in der Regel nur für dauerschmieden gedacht sind und damit für den Marktalltag denkbar schlecht geeignet.


In nächster Zeit werde ich mal ein paar Fotos einstellen vom mittelalterlichen Schmieden und meiner philosophie...
Ich baue derzeit eine neue Leichtesse für Pfeilspitzen, Nägel und kleine Messer, sowie einen kleinen Doppelkammerblasebalg und handliche Einfachbälge für das Bronzegießen. Auch arbeite ich an einem kleinen authentischen(ca. 8-15kg) Amboss, denn diese Größe ist für das Frümittelalter die einzig nachgewiesene.
Selbstgemachte Zangen, Nageleisen, einfache Klappgesenke zum Einmann Schwertschmieden etc. die Liste ist lang, aber Zeit kommt werkzeug...
 
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davidzo, dein Post ist ja echt interessant, ich freue mich auf die Bilder.
Als authentischen Amboss kann ich dir anbieten den du unter meinem Nicknamen siehst. Ich habe ihn im Museeum fotographiert, er ist Römisch samt Zange.

Als besonderheit hat er ein Loch zur Gesenkaufnahme.

Gruss unsel
 
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