Neues Dovo Rasiermesser - Werksschliff ausbessern

Ja macht auch natürlich Sinn :)

Beim wenden über den Rücken, hebst du das Messer an oder lässt du es aufgelegt?
Und schleifst du zum Rücken hin, oder weg vom Rücken (Bewegung) ?

Meine Technik ist noch nicht perfekt, ich mache Fehler beim Ablauf
 
Für mich eines der beste Videos bezüglich ledern ist das von
Bart Torfs vom ehemaligen coticule.be Forum.
Wenn man nicht ledern kann, kann man auch "Pasten"
d.h. man muss erst mal "Druck / Durchhang" beim ledern herausfinden,
üben üben üben, sonst ist bei zu viel Druck und Durchhang beim
"Pastenriemen" die Schneide ganz schnell "ballig"

 
Also ich brauche nochmal eure Hilfe.
Ich hatte versucht an einem anderen gebrauchten Rasiermesser nochmal neu von 1K anzufangen zu schleifen, ohne den Rücken anzukleben.
Problem ist: es wird aussen mehr Material abgenommen als in der Mitte?
Und ich kriege das Teil einfach überhaupt nicht scharf, je höher ich bei der Korngröße geh (feinerer Stein) desto "stumpfer" wird es.
Heisst: es fehlt der biss ins Haar, es streift einfach nur vorbei
 
Ok, ich war in der Lage selbst den Fehler zu finden:
Um eine neue Facette zu setzen Habe ich beim gestrigen Versuch erstmal die Schneidfase planen und abstumpfen müssen.

Die Klinge war in der Mitte hohl Geschliffen (Material lag auf Planer Fläche, an zwei Punkten auf, relativ weit am Anfang und am Ende, mittig hat man durchgucken können(*) hier gleich aber mehr.

Mit dem Edding hab ich den Rücken und die Fase markiert, und erstmal nur eine Seite auf einem 1000er geschliffen, bis sich ein Grat über die ganze Seite aufgestellt hat, anschließend dann umgedreht.

(*) Ich habe festgestellt, dass ich bei meiner Kreuz bzw Bogen Bewegung, etwas falsch mache, anhand der Edding Markierung hat man gesehen, dass Mittig mehr Materialabtrag vorhanden ist, als aussen. (Schleifstein ist in der Breite schmaler als das Rasiermesser)
Also wieder zurück zur geraden Auf- und Abwärtsbewegung, und versucht die ganze Breite zu erwischen.

Jedenfalls hat schon der Haartest nach dem 1000er geklappt, aber leider nicht mit dem aggressiven Biss.
 
Nochmal ein Update:

Ich hab das besagte Messer vom Beitrag oben, heute auf meinem Nakayama Mizu Asagi gefinished, folgendes ist mir aufgefallen: nach dem Stein, ohne auf dem Leder zu stroppen, ist kein Haartest möglich. (sollte es das sein)
Erst nachdem ich auf dem Unbehandeltem Leder paarmal abgezogen hab, erst dann kann ich den HHT machen.

Führt ihr beim schleifen oder stroppen, etwas (wirklich nur wenig) Druck auf den Erl aus, in die Richtung der schneide?
 
Mit dem genannten Natursteinen habe ich keine Erfahrung. Kann also auch nichts zu dem erwateten Ergebnis sagen.
Harte Sedimentsteine wollen vor dem Schleifen mit einem Nagura angerieben werden. Hast Du vermutlich gemacht...

Was jetzt kommt ist Spekulation (Ferndiagnose ist, wie oben schon geschrieben, schwer) :
Wenn der Haartest nach dem 1000er Stein klappt (was mich wundert?) und nach dem Nakayama nicht mehr, ist vermutlich ein Restgrat vorhanden.
Der kann schon auch sehr scharf sein. Aber wenn er sich umlegt, war es das mit der Schärfe. Mit dem Leder hast Du ihn eventuell wieder aufgerichtet.
Beim Rasieren sollte sich das aber nicht gut anfühlen. Vorsicht, hohl Dir keine blutige Backe!

Gruß, Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend Andreas,
Also eine gewisse Grundschärfe mit einem 1K sollte schon drin sein, das ließt man vermehrt auf den einschlägigen Seiten und diversen YouTube Videos. Alles andere ist nur noch Verfeinerung. Theoretisch ist man mit 8K schon rasurbereit.

Wie hand habst du das? @AJK Machst du eine Seite mehrere Züge zb 10-20 und drehst du dann, oder abwechselnd?

Ja bei Natursteinen anreiben sowieso immer , hab aber noch einen 1Stone Black Shadow und den Pierre La Lune, aber ich komme mit schmaleren Steinen bei dem das Rasiermesser breiter ist nicht zu Recht...

Sind deine Rasiermesser nach dem Stein, ohne zu ledern, schon so scharf, dass Haartest geht?
Mit meiner 30er Lupe kann ich leider nicht viel erkennen...
 
Machst du eine Seite mehrere Züge zb 10-20 und drehst du dann, oder abwechselnd?
Je länger man auf einer Seite schleift, desto größer ist der Grat, der sich bildet. Ich wechsel lieber öfter die Seite. Wobei ich da bei gröberen Körnungen nicht mitzähle. Erst wenn ich bei feinen steinen angelangt bin (5k oder 10k) mache ich das ganz diszipliniert 1 Mal pro Seite und dann umdrehen.

Sind deine Rasiermesser nach dem Stein, ohne zu ledern, schon so scharf, dass Haartest geht?
Nach dem Naniwa SS 10k (alternativ 12k) klappt bei mir zumindest das Haare spalten zuverlässig. Dann ist das Messer scharf genug, dass ich mit Chromoxid weiter machen kann, bis auch hängende Haare sauber gekappt werden. Danach blankes Leder.
Was ein echter Naßrasurfreak ist, geht nach dem Chromoxid noch auf rotes Eisenoxid. Ob das noch etwas bringt,hängt vermutlich auch vom Stahl des Messers ab...

Der beste Tipp, den ich Dir geben kann ist: Probiere einfach verschiedenes aus und entscheide nach dem "Gefühl" beim Rasieren womit Du den besten Erfolg erzielst.
Am Ende zählt nicht das, was andere als Lösung vorgeben, sondern das, was für Dich funktioniert. Es ist immer ein Lernprozess.
"Eine Meinung ist keine Meinung". Nur weil ich etwas sage, muss das nichts bedeuten. Höre Dir immer auch andere Meinungen an und entscheide dann selbst, was für Dich passt...

Gruß, Andreas
 
Ich wechsel lieber öfter die Seite
Also so hab ichs auch gemacht, ausser beim groben, da mit edding und schauen wo er wie viel abnimmt und auch nach dem Grat geguckt.

Also Grundsätzlich gibts schon ein paar Basics die stimmen sollten :) Aber zum Ziel kommt man immer irgendwie hin :D

Sollte da bei mir wirklich noch ein Grat vorhanden sein, wie kann ich das herausfinden? Mit einem Ohrstäbchen und fusseln? Oder die Fase ganz sanft an etwas abziehen?
Oder Kann ich auf dem Schleifstein noch ein paar Schübe in umgekehrter Richtung machen (Zum Rücken hin?)
 
Nochmal ein Update, eher schlechtes:
Das, von mir geschärfte Rasiermesser, hatte nur einen scharfen Grat.
Beim rasieren hat es fürchterlich geziept :(
Musste dann auf ein anderes ausweichen, hat keinen Sinn gemacht... Ich nur die Frage, was da wohl falsch gelaufen ist... Sollte es mal probieren, den Grat zu brechen, und erneut auf einem etwas gröberen Stein erneut schärfen.

Für mich ist es leichter auf einem breiten Stein zu schärfen ca. 80mm
 
Wenn du das Schritt für Schritt abarbeitest, wird das einfacher.
Sind die Steine plan?
Welche Steine sind das?
Und Bilder können helfen. Die Breite der Fasen und die Abnutzung an der Auflage sollten gut zu erkennen sein.
 
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Reaktionen: AJK
Am besten ist es natürlich, bei einem Rasiermesser erst gar keinen nennenswerten Grat entstehen zu lassen. Dazu einfach öfter mal die Seite wechseln.
Ich halte auch den Schritt von 1k auf den Naturstein für zu groß. Muss man zu lange schleifen, schleichen sich gerne Fehler ein.
Außerdem würde ich Dir schon dringend zu einer feinen Polierpaste raten, um den letzten Grat zu entfernen.

Gruß, Andreas
 
Dankeschön, dass ihr euch die Zeit nimmt hier rein zu schauen und zu antworten :)

Da gibt es ein kleines Missverständnis: ich gehe nicht von 1K (Amazon Stein, No Name) auf den Jnat.
Sondern 3K Missarka,
Dann 6K Blauer Belgier
Dann hab ich noch zur Auswahl entweder nen Thüringer 8K ,(Ggbfls Gelber Belgier)
Pierre La Lune (8-12k)
Black Shadow (12-15k)

Die Seiten wechsle ich die ganze Zeit.
Steine sind Plan und abgerichtet

Es kann schon sein, dass meine Zwischenschritte zu gering waren bzw ich zu wenig damit geschärft habe. Den Grat plötzlich mit einem feinen Stein, nach dem Groben wegmachen, das funktioniert nicht (Die Erfahrung hab ich beim Yanagiba gemacht)

Werde Mal auf den Streichriemen die grüne CrOx Paste auftragen
 
Für mich ist es einfacher wenn wir uns erst einmal um das Anlegen der Schneide kümmern. Ein paar Probleme hat @Ni3mand ja schon angesprochen.


Mit meiner 30er Lupe kann ich leider nicht viel erkennen...
Eine gute Lupe mit etwa 8-12facher Vergrößerung reicht aus, um zu erkennen ob eine Fase bis zur Schneide durchgeachliffen wurde Aber das klappt nur mit gutem Licht und ein wenig Übung.

Für mich ist es leichter auf einem breiten Stein zu schärfen ca. 80mm
Ja, schmale Steine brauchen genaue Züge, das macht schärfen nicht leichter. Ist ein neuer Stein möglich?

Nachdem ich bei meinem ersten Versuch nicht weiter kam, habe ich bei Badger&Blade die Anfängerthreads gelesen,. Irgendwie haben alle die selben Fehler wie ich gemacht. Und so mit der Zeit habe ich enorm fundierte Kenntnisse über meine allseits beliebten Fehler angesammelt. ... ah, es geht weiter
 
Zuletzt bearbeitet:
Werde Mal auf den Streichriemen die grüne CrOx Paste auftragen
Warte mal, bitte.

Beim rasieren hat es fürchterlich geziept :(
Das ist der Wurm drin. Wenn das Messer so unangenehm rasiert, fehlt mehr als Paste oder ein Finisher. Das führt mich zu diesem Zitat:

Jedenfalls hat schon der Haartest nach dem 1000er geklappt, aber leider nicht mit dem aggressiven Biss.
Ein guter HHT nach einem zu kleinen 1k von Amazon wäre ein verblüffend gutes Ergebnis. Magst du uns verraten welchen Haartest du meinst?

Mir ist wichtig zu verstehen, in welchem Zustand das Messer ist. Ohne diese Wissen kann ich nur allgemein antworten. Bis Jetzt vermute ich den selben Fehler, mit dem wir alle angefangen haben. Die Schneide wurde nicht vollständig angelegt. Falls du diesen besonders groben 1k hast, der schnell Schlamm bildet, ist das wahrscheinlich.

Der Missarka sollte als mittlerer Stein gut funktionieren. Der Rest kommt später.

Und Bilder können helfen. Die Breite der Fasen und die Abnutzung an der Auflage sollten gut zu erkennen sein.
Auf den Bildern kann ich nicht erkennen wie der Zustand der Schneide ist. Das musst du selbst beurteilen. Aber ein paar Fehler in der Geometrie lassen sich gut erkennen. Und es fällt sofort auf wenn der Erl zu weit auf dem Stein war.
 
Collage-20240913-122538 hosted at ImgBB (https://ibb.co/KsncGcS) sooo hier das Foto,
Unter der Lupe kann ich sehen, dass eine durchgehende schneide vorhanden ist. Lediglich ist diese auf der Vorderseite, wo die Prägung ist mittig etwas breiter, als auf der rückseite, ist aber definitiv vorhanden.

Ich habe das Rasiermesser heute erneut probiert zu schärfen, erst die Schneide vorsichtig an einem stück Hartholz entlang gezogen,
Dann angefangen auf dem 3K Missarka,
6K BBG und abschließend auf dem Pierre La Lune.
Unter der Lupe kann ich ein ganz einheitliches Schliffmuster erkennen, und wenn ich vorsichtig mit einem Wattepad entlang fahre oder seitlich ziehe, kann ich keine Fusseln entdecken. Auch nicht, wenn ich vorsichtig ins Pad reinschneide

Habe noch zwischen den Schritten ca. 10x am unbehandelten Lederriemen geledert (um etwaige vorhandene Grate zu brechen)

Hier habe ich Mal versucht mit Lupe und Handy die Fase in der Mitte (Beidseitig) zu fotografieren

Collage-20240913-123602 hosted at ImgBB (https://ibb.co/RyS4GHm)

Der Rücken ist aber mit 4,6mm schon sehr in Mitleidenschaft gezogen, da es sich eh nur um einen Probant handelt, habe ich da nicht so einen Hohen Wert drauf gelegt.

Ich hoffe mit den Bildern kann man etwas anfangen. Ich denke, um ein chinesisches Mikroskop komme ich nicht herum :D
 
Erst einmal ist die Schneide krumm. das kann man an der unterschiedlichen Breite der Fasen erkennen. Das wurde bis zu einer durchgehenden Schneide geschliffen. Versierte Schärfer schaffen es krumme Messer auf schmalen Steinen mit wenig Materialabtrag zu schärfen, aber das habe auch noch nicht gemacht.

Dann sind ein paar grobe Kratzer auf den Fasen zu sehen. An der Schneide enden die gerne mal in einem kleinen Ausbruch. Das wird besser wenn man mit jeder neuen Körnung die Kratzer der vorigen vollständig entfernt. Das geht besser.

Aber auf dem Erl schleifen geht nicht gut aus. Es ist wichtig nicht auf dem Erl zu schleifen. Der Erl ist breiter als der Rücken. Wenn der Erl und die Spitze aufliegen, wird eine neue Fase in einem stumperen Winkel an der Spitze angelegt. Das gleiche gilt wenn der Erl und das Ende aufliegen. Dann wird die stupfere Fase am Ende angelegt. Wenn danach das Messer korrekt auf dem Stein geführt wrd, kann im Bereich der stumpferen Fasen die Schneide nicht erreicht werden. Problematisch ist der rot markierte Bereich. Leider ist davon nur ein wenig am Bildrand zu erkennen.

48666972dj.jpg

Der Rücken zeigt deutlichen Verschleiß. Das führt früher oder später zu dem selben Problem. Wenn die Auflage zu weit verschlissen ist, wird auf dem breiteren Ende das Messer gekippt. Bei neuen Messern sollte der Bereich bis zur weißen Linie die Auflage sein. Im grün markierte Bereich sollte der Rücken schmaler sein, so daß der Stein nicht berührt wird. Aber ich habe keine Ahnung ob das bei allen Messern so ist. Deshalb kontrolliere ich bei unbekannten Messern zuerst die Auflage.

Bei der blauen Markierung sieht es so aus als würde die Schneide kaum erreicht. Den Bereich würde ich sorgfältig beobachten.

Der Rücken ist aber mit 4,6mm schon sehr in Mitleidenschaft gezogen, da es sich eh nur um einen Probant handelt, habe ich da nicht so einen Hohen Wert drauf gelegt.
genau, wenn du noch die Höhe der Klinge angibst lässt sich der Winkel bestimmen. Generell wird mit wenig Druck geschliffen. Und man kann den Druck auch kontrollieren. Ich entlaste die Auflage ein wenig, oder belaste die Schneide ein wenig mehr als die Auflage.

Bleibt die Frage wie es weitergeht. Ich denke mit etwas Tape könnte sich das Messer schärfen lassen. Aber dann bitte erst einmal ein paar leichte Züge auf dem Missarka, mit Marker. Das Ergebnis soll zeigen wie es weitergeht.
 
Und ich dachte schon, das liegt an mir, dass ich bei der aufwärts Bewegung, mit unterschiedlicher Auflage schleife :D das macht's aber echt schwerer wenn das Messer nicht gerade ist sondern Schief

Ich habe das Maß der Höhe gemessen und es beträgt 17,5mm.

Das heisst also, ich bin auch zu ungeduldig, und muss bei den zwischenschritten länger auf einem Stein schleifen, bis alle Riefen weg sind.

Ich habe ein zweites Dovo Messer dazu gelegt, um Mal zu vergleichen, und tatsächlich so wie du gesagt hast, gehe ich zu Nah an den Erl.

Collage-20240914-151224 hosted at ImgBB (https://ibb.co/VBrzW0Y)

Ich hatte nicht gedacht, dass es doch so schwer anfangs ist Mal ein gutes Ergebnis hin zu kriegen
 
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