Habe gerade folgenden Leserbrief an die SZ abgesandt:
Bevor Frau Vogt sich zum Thema Waffenrecht äussert sollte sie doch bitte
zuerst einmal den Unterschied zwischen "Waffenschein" und
"Waffenbesitzkarte" kennen. Der Waffenschein berechtigt zum Mitführen
von schussbereiten Waffen in der Öffentlichkeit und wird bereits heute
nur an besonders gefährdete Personen wie z.B. Richter, Staatsanwälte,
Personenschützer u.ä. ausgegeben. Ein Normalbürger hat bereits heute
nicht die Möglichkeit jemals an einen Waffenschein zu gelangen. Was Frau
Vogt meint ist die Waffenbesitzkarte, und diese berechtigt eben zum
Besitz von Schusswaffen und zu deren Gebrauch auf einem eingefriedeten
Grundstück, wie z.B. dem Schiessstand eines Schützenvereins.
Wenn Frau Vogt hier die Meinung vertritt, dass durch das neue
Waffenrecht die innere Sicherheit in der Bundesrepublik Deutschland
gesteigert wird, so ist dies schlichtweg Unsinn. Fakt ist, dass sich
Kriminelle nicht an Gesetze halten.
Selbst die Gewerkschaft der Polizei bezeichnet den neuen Entwurf zum
Waffenrecht als unsinnig. Nun sollen gemäss dem neuen Waffenrecht
sogenannte "gefährliche Messer" zu verbotenen Gegenständen erklärt
werden. Hierunter fallen z. B. Automatikmesser, bei denen die Klinge
länger als 8,5 cm ist, oder bei denen die Klingenbreite nicht mindestens
20% der Klingenlänge beträgt. Bisher sind Automatikmesser lediglich
verboten wenn die Klingenbreite nicht mindestens 14% der Klingenlänge
beträgt. Glaubt nun irgendjemand in diesem Land, dass man die innere
Sicherheit in der BRD steigern könnte, indem man die
Mindestklingenbreite für Automatikmesser von 14 % auf 20% erhöht???
Gemäss Kriminalstatistik werden beim Grossteil aller begangenen
Gewalttaten, bei denen als Tatwaffe ein Messer gebraucht wurde
schlichtweg Küchenmesser verwendet! Und im Falle der
Flugzeugentführungen vom 11.September 2001 waren die Täter mit simplen
Teppichmessern bewaffnet wie sie jeder Maler zum tapezieren verwendet.
Dieses Verbot von "gefährlichen Messern" ist also genauso wirkungsvoll
als wenn der Gesetzgeber rote Autos verbieten würde um damit die
Sicherheit auf deutschen Strassen zu erhöhen. Abgesehen davon muss man
die Frage stellen was eigentlich ein "gefährliches Messer" ist. Jedes
Messer ist nur so gefährlich, wie die Person die es in der Hand hält.
Der einzige Erfolg diese Gesetztes wird sein, dass zehntausende, bisher
unbescholtene Bürger, die irgendwo noch ein derartiges Messer, sei es in
irgeneiner Schublade oder schon längst vergessen in irgeneiner
Gerümpelkiste auf dem Dachboden in ihrem Besitz haben per
Gesetzesänderung zu Kriminellen erklärt werden.
Wer jedenfalls öffentlich behauptet, dass durch diese Gesetz die innere
Sicherheit in der Bundesrepublik gesteigert wird, der betreibt
schlichtweg Betrug am Wähler