Offene Fragen zu weiteren/größeren Schleifsteinen

Hallo zusammen,

ich konnte mich zum Glück noch daran erinnern das ich aus einer alten Erbschaft einen sehr verdreckter ca. 40 Jahre alten Schleifstein haben müsste.
Nach einigem suchen fand ich den auch. Auf der Seite stand nur „Fein“.
Die Größe ist mit 4,5cm auf 14,5 cm, nachdem was ich hier in anderen MF-Threads gelesen habe, zu klein.
Den habe ich gerade mit etwas Wasser und einem 50-Jahre altem Nirosta-Solinger-Tafelmesser ausprobiert.
Zuerst einmal den „Bauch“ weggeschliffen damit man wieder die ursprüngliche gerade Schneide hat.

Das Stein fräste so schnell den „Bauch“ weg, das ich nur noch Staunen konnte !
Zugegeben mit ordentlich Kraft, trotzdem denke ich das mit „Fein“ eher dieses Fein mit ca. F280 gemeint war.

@Border: Damit ist meine Einkaufsliste erst einmal fertig !
  • SIC-Nasschleifpapier 3m Rolle, 11,5cm breit und 320 Körnung (240 hab ich gerade nicht gefunden)
  • Shapton Pro 1k (obwohl anscheinend einige als Ein-Stein-Lösung dem 2k den Vorzug geben, so wie einige den 8k dem 5k vorziehen)
  • Teflonfolie (damit die DMT Schleifhilfe nicht auf dem Tisch kratzt)
Hast du zufälligerweise Erfahrung mit den Shapton Pros 320 / 220 gesammelt oder kennst du jemand der Erfahrung damit gesammelt hat ?

Gruß und Dank an alle die mir bis jetzt geholfen haben !

Alex
 
Moin

Ich hab alle Shapton Pro . Ich schleife sehr viel und damit brauche ich da andere , weil ich die sonst zu schnell wegschrubbe .
Wenn dann den 220...ist ne echte Fräse.
Trotzdem empfehle ich eher eine Atoma 400 , weil man damit auch gleich abrichten kann.

Gruss

Micha
 
Hallo Micha,

wenn du alle Shapton Pros kennst:
Ich habe inzwischen mehrmals gelesen das die 2k und 8k Shaptons am "beliebtesten" sind (angenehm zum schleifen / gutes Feedback geben).

Was für einen Shapton Pro (1k oder 2k) würdest du für eine "Schleifhilfe & Ein-Stein-Lösung" zum Start empfehlen, so das man später problemlos erweitern kann ?

Gruß

Alex
 
Moin @AlBu

Ok...nicht ganz einfach . Der 1k ist sehr schnell , hinterlässt aber für 1K relativ tiefe Riefen . Das merkt man nicht unbedingt , weil das eine sehr bissige
Schärfe ergibt , die Schneidfase ist ja eigentlich ne Microsäge. Viele mögen das ....wird aber in Relation etwas schneller wieder Stumpf.
Der 2K ist gleichzeitig auch für sehr viele Stähle als Finisher schon völlig ausreichend . Er ist nicht ganz so schnell , dafür aber nicht so kratzig.
Es braucht bei stumpfen Klingen mehr Züge....aber danach ist dann auch genug.
Der 1K kann auch schon zu Reparatur herangezogen werden , für 1K ist der Abtrag enorm.

Ich halte den Shapton Pro 2K für einen der besten Steine überhaupt . Gerade wenn die Schneidfase nicht so dick ist...wirklich die Einsteinlösung ...wenn gewollt.
Als Ergänzung ist der 8K für die entsprechen Stähle Top. Poliert ca. wie 6K und ist für Shapton Verhältnisse sehr angenehm
Der 5 K ist nicht meins....da nehm ich lieber einen Arashiama 6K ( auch alternativ zum 8K )

Also...wenn du auch was grobes hast....dann den 2K....passt

Gruss

Micha
 
Servus,
nur zum Thema DMT - wir benutzen Outdoors den DMT Diafold fine/extra fine.
Die Stähle unsere Messer bei diesen Aktionen sind dabei 12C27, 440C, 1.4034,
oder ähnliches, also Stähle, die man notfalls auch mit einem Flusskiesel wieder
halbwegs schneidfähig bekommt. Für die anderen Stähle benutze ich dann
daheim dieses DMT Set:
6-in. Diamond Whetstones with Hardwood Box - Kit of 3 (https://www.dmtsharp.com/sharpeners/bench-stones/diamond-whetstone-bench-stone/3_6-in-diamond-whetstone-models-in-hard-wood-box.html)
Damit bekomme ich tatsächlich auch unsere Messer aus pulvermetallurgischen Stählen hin,
und mein Gefühl dabei ist recht gut. Das ist natürlich alles bös subjektiv, aber gefühlsmäßig
streichele ich die DMTs quasi, und komme, mit ein bisschen Zeit, zu guten Ergebnissen.
Ich glaube wirklich, dass man die DMTs schafft, wenn man da mit zu viel Druck dran geht.
Kann mich natürlich täuschen,
Rudi
 
Hallo Rudi,
Ich glaube wirklich, dass man die DMTs schafft, wenn man da mit zu viel Druck dran geht.
ich bin da auf deiner Linie, denn der Coarse sollte eigentlich schon gut was wegnehmen. Hat immerhin 45µ !

Als ich das Set damals kaufte, habe ich mir dieses Anleitung mit DMT Magna Guide Kit von Schmiedglut angeschaut.
Ich hätte wohl eher das Video "Die größten Fehler beim Messer Schleifen mit Diamant Schleifsteinen von DMT" anschauen sollen.

Schon beim ersten Fehler sagt er das man mit zu viel Druck die Diamanten herausbricht !
Beim letzten Fehler meint er, das wenn man das Gefühl hat das die Schleifwirkung weg ist, man einen Test machen sollte indem man die Menge des Schleifstaubes sich anschaut.
Das werde ich noch mal machen, um sicher zu gehen wie der Zustand der Steine ist.

@Micha: Bei Keramik braucht man auch nicht viel Kraft, aber wenn man mal "schädlichen" Druck ausübt kann man den Stein "retten", richtig ?

Gruß

Alex
 
Moin

Versuch wirklich mal ohne Druck / Kraft zu arbeiten . Wozu auch ?
3-4 Züge mehr dauern Sekunden ...nicht Stunden.....lass das Schleifmittel die Arbeit machen.
Ich nutze ein Schleifsystem eben um KEINEN Druck auszuüben .
Ist ja nicht nur der Verschleiss . Es ist doch praktisch kaum möglich das gleichmäßig zu machen...dann wird das Ergebnis nur ungenau.
Gerade Freihand ist es wichtig möglichst ohne wackeln auszukommen

Auf dem ersten Foto siehst du eine Feder . Macht es mir möglich das Messer 1mm überm Sten schweben zu lasen...nur durch leichtes Handauflegen
liegt das Messer auf....und ich führe nur

Meine aktuelle Schleifausrüstung.... (https://messerforum.net/threads/meine-aktuelle-schleifausruestung.146156/)

Gruss

Micha
 
Moin Micha,
Versuch wirklich mal ohne Druck / Kraft zu arbeiten
werde ich machen, wobei ich da erst einmal ein altes Messer verwenden werde um zu üben.
Das "Handgewicht" als Druckparameter nehme ich als Tipp gerne mal mit.

Die Sache mit den DMT entstand bei mir nicht aus Unwillen oder Unwissenheit, sondern eher aus mangelnder Übung in Kombination mit zu viel Ungeduld.
Ich denke wenn man mal seine Erfahrungen gemacht hat und weiß wie sich die "Steinen dabei anfühlen", dann wird es einfacher.

Es ist eben noch kein Meister vom Himmel gefallen !

Wie gesagt die DMT's werde ich noch mal testen, um ganz sicher zu gehen das ich nicht wegen fehlendem "Feedback beim schleifen" mich in die Irre führen ließ.

Grus

Alex
 
Moin @AlBu

Du hast recht...ist wirklich "nur " Übung.
Gerade am Anfang ist Geduld gefragt , um überhaupt die Abläufe zu verinnerlichen ( Muskelgedächtnis )
An da ist schnell nunmal gestorben.
Die meisten hier haben zig Jahre Vorsprung.....lol

Wird schon ...

Gruss

Micha
 
Warte mal ab bis du den Stein hast. Damit wird das viel leichter.
Ich vor nichtmal einem Jahr von den Platten auf Stein gewechselt und das hat einen großen Sprung gegeben.

Ich weiß nicht, wie du so zu Schlittschuhlaufen stehst, aber Diamantplatte gegenüber Stein ist wie eine frisch geglättete Eisbahn gegenüber einer abgenudelten. Du bist auf dem Stein sicherer unterwegs, weil er nicht so vermaledeit glatt ist.

Dann etwas Geduld und Ruhe und das passt. Ich mache meine Züge immernoch sehr ruhig und langsam (aber fließend). Das dauert dann am Ende vielleicht 2 min länger pro Messer, aber das macht mir nichts (und dürfte bei den meisten keine Rolle spielen).
 
Hallo zusammen,
Du bist auf dem Stein sicherer unterwegs, weil er nicht so vermaledeit glatt ist.
Schlittschulaufen war nie mein Ding, aber ich verstehe was du meinst.

.... aufgeben war nie so mein Ding, aber ärgern tut's mich eben doch ....

Ich denke das es aber auch daran liegt das ich hier bei mir einige Messer haben bei denen man zuerst massiver ran muss um einen anständigen Schneidwinkel zu bekommen.
Ich habe gestern noch einmal den DMT Coarse ausprobiert.

Nach 10-15 Minuten streicheln war zwar immer wieder Abrieb da, aber nicht wirklich viel !
Und das bei einem 30 jahre alten Brotmesser das als Werbegeschenk ins Haus kam.
Mit meinem Schleifstein-Erbstück und der Schleifhilfe bekam ich schon mal ansatzweise eine Fase hin, gab aber nach 45 Minuten auf, weil es einfach zu viel wurde.

Deswegen kommt jetzt etwas grobes ins Haus !
Durch Zufall bin auch auf diesen Taidea 360/600 Diamant gestoßen.
Mit 15,2cm auf 6,3 cm ist er ein bisschen klein, aber er wird ja nur für neue Schneidfase, Ausbrüche, ausdünnen oder zum läppen verwendet.
Laut einer Rezession vom kleineren 360/600 soll das Schliffbild dem der DMT's mit 45µ & 25µ, also coarse und fine, entsprechen.
Von Taidea habe ich bis jetzt nichts negatives gelesen, aber leider auch nichts über ihre Diamantplatten.

Ich nehme an die Platten kennt niemand von euch ?

Das Feedback dürfte genauso schlecht sein wie bei den DMT, aber wenn ich die "meuchle" dann habe ich gerade halb so viel Geld vernichtet wie mit einem DMT-Taschenfolder !
Es würde mich wirklich interessieren ob die 360 Seite des Taidea genauso langsam ist wie mein DMT coarse.....

Gruß

Alex
 
Mhh, klingt seltsam. Ich hab meine DMT C und XC noch nie benutzt um zu schärfen, sondern nur zum Ausdünnen. Der Abtrag ist doch echt böse, vorallem aber die Riefen.

Probier die mal nass (Wasser mit etwas Spüli, nur ein paar Tropfen). Das verbessert den Kontakt und sorgt dafür, dass sich die Platte nicht so schnell zusetzt.

Du redest hier jetzt erstmal von "normalem" Stahl und keinen sonderharten Varianten, oder?
 
Mhh, klingt seltsam. Ich hab meine DMT C und XC noch nie benutzt um zu schärfen, sondern nur zum Ausdünnen. Der Abtrag ist doch echt böse, vorallem aber die Riefen.
Eben deswegen denke ich das mit der Körnung etwas nicht stimmt.
Entweder habe ich ein "Montags-Folder" erwischt das von Anfang an nicht richtig funktionierte oder ich habe die Diamantschicht zerstört.
Probier die mal nass
Ich schleife immer feucht, so das der Metallstaub von der Flüssigkeit gebunden wird.
Ich habe zudem eine Schleifhilfe benutzt, so das ich eigentlich immer im gleiche Winkel gearbeitet habe.

Du redest hier jetzt erstmal von "normalem" Stahl und keinen sonderharten Varianten, oder?
Ja, ich denke schon.
Auf der Klinge steht nur "Rostfrei/Inox Germany" und war vor ca. 30 Jahren eine Beigabe zu Weihnachten vom hiesigen Bäcker an seine Kundschaft.
Ich kann mich noch erinnern, das die Brotmesser, obwohl sie Wellenschliff hatten, ziemlich schnell stumpf geworden sind.

Das benutzte Messer hatte schon keinen Wellenschliff mehr und deswegen musste man wahrscheinlich auch eine ganze Menge abtragen bis wieder etwas hervorkam das wie eine Fase aussieht.

Also einen Spezialstahl dürfte das wohl nicht sein, wobei es natürlich sein kann das es schon damals schwierige Stähle gab.
 
Klingen aus Solingen sollten an sich mit wenig Aufwand scharf werden. Der Stahl ist nicht sehr hart. Den kannst du an sich auf so ziemlich jedem Schleifmittel schärfen.
Ist es ein Billigmesser, kann der Stahl auch zu weich sein. Dann nimmt der keine große Schärfe an.
Hast du denn ausprobiert, die Schneidfase mit einem Stift zu markieren, um zu sehen, ob du den Winkel triffst? Ich benutze zwar keinen DMT coarse. Normalerweise sollte der einen weichen Stahl im Nu abtragen. Selbst ein feiner Diamantstein mit 25µ trägt bei den weichen Stählen ordentlich ab.
 
Meine Sorge wäre da eher, dass das (sorry) schon eher eine Funzel ist. Wenn ich von den DMTs rede (und wohl so auch die Meisten), dann von den Platten in 20cm oder mehr. Prinzipiell sollten die kleinen auch gehen, aber ist halt schon nicht voll vergleichbar.

Hast du dir einen Stein bestellt? Nur so aus Neugier und spätestens dann würde es sich wohl klären.
Ich glaube nicht, dass das ein Winkelkontrollproblem (schönes/gemeines Kompositum) ist.
 
Auch mit Schleifhilfe kann man die Schneidkante verfehlen
Da musste eh eine neue Schneidkante dran. Deswegen benutzte ich ja den DMT coarse, also 45µ Körnung.
Meine Sorge wäre da eher, dass das (sorry) schon eher eine Funzel ist.
Stimmt schon das die kleinen eigentlich nur für Taschenmesser geeignet sind, aber trotzdem sollte sich doch auch auf der kleinen Schleiffläche in der gleichen Zeit ein ordentlicher Abrieb bilden.
Wenn ich daran zurück denke wie die "fine" Seite vom Abrieb dunkel geworden ist ... kein Vergleich zur coarse Seite.
Hast du dir einen Stein bestellt? Nur so aus Neugier
Ja, auch ich bin neugierig.
Ich hab den Taidea bestellt, der von der Körnung dem DMT "coarse" und "fine" entsprechen soll.

Und wenn die Platten gut laufen passen sie auch gut zum 2k Shapton. Wenn nicht dann reichen sie vielleicht zum ausdünnen oder läppen.
 
Hallo zusammen,

der Taidea 360/600 ist eingtroffen.
Ein altes Tafel-Messer, das keine Fase hatte sondern nur Rillen, wurde als Testobjekt verwendet um „Splash& Go“ mit einer Schleifhilfe eine Fase und damit die Rillen weg zu schleifen.
Wie man mit solchen „Quasi-Wellenschliff“-Rillen jemals etwas schneiden konnte entzieht sich meiner Kenntnis.

Nach 10 Minuten war das Ergebnis ernüchternd, denn es war wie beim DMT „coarse“.Eher bescheidener Abtrag.
Also mal auf die 1000 #Seite gewechselt und nach so 20 Minuten hatte ich nicht nur das Gefühl das Material abgetragen wird, sondern konnte es auch sehen.

Zweimal das gleiche Phänomen ?

Da fiel mir ein das Micha in einem andren Blog erwähnte das die Diamanten eingeschliffen werden müssen, bevor sie richtig greifen.
Also wieder auf die 600# und einfach mit leichtem Druck weitere 20 Minuten gearbeitet.
Und siehe da es lief so wie ich es erwartet hatte.
Ich konnte mit jedem Zug einen leichten Widerstand spüren und man konnte auch sehen das von da an Material abgetragen wurde ! Alles mit leichtem Druck !
Da erst am Ende der Schleifsession die Steine eingeschliffen waren, bin ich gespannt wie lange ich bei den nächsten Messern brauchen werde.

Das was mich jetzt nur wundert, sind die Daten vom Taidea auf der Homepage:
Denn da wird „600#/20µ“ und „1000#/15µ“ angegeben (selbst #360 mit nur 29µ).
600# und 1000# steht auch so auf dem Stein drauf.
Damit wären sie eher „DMT fine/extra fine“ und so gar nicht „coarse/45µ“.

Auch die Angabe der Lebensdauer mit „ … 6000 mal und mehr einsetzbar“ finde ich interessant.
Ist das jetzt viel oder wenig für eine Diamantplatte ?

Bezüglich dem kleinen DMT-Coarse habe ich noch eine Idee.
Falls die Diamanten noch nicht eingeschliffen sind, könnte man das doch auch mit einem Naturschleifstein „fein“ läppend mit etwas Wasser nachholen.
Ist die Diamantschicht doch noch in Ordnung müsste ja irgendwann diese besser greifen.

Passt der Ansatz oder mach ich einen Denkfehler ?

Gruß

Alex
 
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