kup
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Und aus der Glut entsprang eine Klinge...
Das Messer wurde von mir persönlich Anfang Mai auf der diesjährigen Messer Macher Messe in Solingen bei Jean-Jose Tritz in Auftrag gegeben.
Ich bin seit Jahren ein großer Fan seiner archaisch anmutenden San-Mai Küchenmesser.
Jetzt endlich ist dieser große Wunsch in Erfüllung gegangen.
Meine Frau hat es mir zum Geburtstag geschenkt.
Meine Absicht war es ein Messer zwischen Workhorse und Laser zu erhalten.
Der Kernstahl besteht aus einem europäischen Kohlenstoffstahl höchster Reinheit, dem sog. SC145 von Achim Wirtz.
Achim Wirtz ist ein international bekannter Schmied / Metallurge und Stahlexperte aus Würselen bei Aachen, also in der Nähe meiner Heimatstadt Köln.
Seine Intention war es einen Stahl zu entwickeln, der an Reinheit dem legendären japanischen Weißpapierstahl (Shirogami 1a) ebenbürtig ist.
Jean-Jose Tritz ein Freund von Achim Wirtz benutzt diesen Stahl gerne für die Herstellung seiner sehr traditionell gefertigten Dreilagenmesser.
Auf Gut Steinhorst nördlich von Hamburg im Großherzogtum Lauenburg fernab des hektischen Treibens der Hansemetropole entstehen in mühsamer Handarbeit Messer,
die für meine Empfindlichkeiten von außergewöhnlicher Schönheit sind. Ich liebe diesen rudimentären Charakter, wo die Funktion über der reinen Ästhetik steht.
Das Messer ist sozusagen die europäische Antwort auf die traditionell japanischen San Mai höchster Shirogami Stahlgüte.
Kernstahl aus SC145 ( lt. Achim Wirtz reiner und besser als Shirogami 1a )
Außenlagen aus holländischen Buttereisen der höchsten Guteklasse.
Geschmiedet von einem Franzosen, der in Hamburg lebt und liebt .
Drücken wir es etwas martialischer aus und würzen die Geschichte mit einer gehörigen Portion Pathos, so haben wir es hier mit der europäischen Kampfansage
an die zurecht weltberühmte Japanische Schmiedetradition zu tun.
Jean-Jose Tritz ist im übrigen Autodidakt, hat aber das Schmiedehandwerk u.a. jahrelang von dem Juristen/Richter und Schmied Ulrich Gerfin gelernt.
Vielen Forumiten ist der Name natürlich ein Begriff. Der Mann weiß also was er tut.
Jetzt zum Messer / Die Geometrie
Geometrie ( Messwerte in mm )
Heft. 1/3. 2/3 1cm vor Spitze
KR: 4,1 1,58 1,28 1,12
W3cm: 2,25 1,54 1,35 -
W2cm: 1,71 1,50 1,30 -
W1cm: 1,05 1,18 1,05 0,98
W1mm: 0,20 0,19 0,18 0,17
KR= Klingenrücken
W= Wate ( Schneide )
22cm klingenlänge, davon effektive Schneide 20,5cm
Klingenbreite kehl 5cm / 1/3 = 4,5 cm/ 2/3 = 3,5cm
Kehl-Vergleich mit meinem Kamo-To Santoku
Links Tritz, Rechts Kamo
Hinter den Kulissen:
Das sog. "food release" Schnittgutfreisetzung
Das Messer bietet für mich eine ausreichende Schnittgutfreisetzung, die ist besser als bei meinem Sirou Kamo und auch besser als bei einem Herder 1922 Kochmesser.
Das reicht mir persönlich völlig aus. Ich glaube für Profiköche, die große Mengen verarbeiten ist dieser Faktor wesentlich entscheidender.
Der besondere Schliff:
Das Messer ist an seiner linken Flanke ( aus der Perspektive eines Rechtshänder gesehen ) flach ausgeschliffen.
Die Rechte Flanke dagegen ist deutlich konvex, also ballig ausgeschliffen worden.
Linke Flanke
Rechte Flanke
Die Reaktivität ist in den Bereichen des Reineisens sehr gering, aber da wo der SC145 freiliegt schon deutlich sichtbar.
Hier ein Vergeilch nach einer gestrigen Session von drei Messern. Geschnitten wurden Zwiebeln und Tomaten
So, ich hoffe die ersten Eindrücke geben etwas Aufschluss über die Qualität des Messers und helfen bei einer evtl. Entscheidungsfindung weiter.
Zum Schluss noch ein paar Impressionen...
Stay sharp from Cologne, Kai-Uwe ( a.k.a. kup )
Das Messer wurde von mir persönlich Anfang Mai auf der diesjährigen Messer Macher Messe in Solingen bei Jean-Jose Tritz in Auftrag gegeben.
Ich bin seit Jahren ein großer Fan seiner archaisch anmutenden San-Mai Küchenmesser.
Jetzt endlich ist dieser große Wunsch in Erfüllung gegangen.
Meine Frau hat es mir zum Geburtstag geschenkt.
Meine Absicht war es ein Messer zwischen Workhorse und Laser zu erhalten.
Der Kernstahl besteht aus einem europäischen Kohlenstoffstahl höchster Reinheit, dem sog. SC145 von Achim Wirtz.
Achim Wirtz ist ein international bekannter Schmied / Metallurge und Stahlexperte aus Würselen bei Aachen, also in der Nähe meiner Heimatstadt Köln.
Seine Intention war es einen Stahl zu entwickeln, der an Reinheit dem legendären japanischen Weißpapierstahl (Shirogami 1a) ebenbürtig ist.
Jean-Jose Tritz ein Freund von Achim Wirtz benutzt diesen Stahl gerne für die Herstellung seiner sehr traditionell gefertigten Dreilagenmesser.
Auf Gut Steinhorst nördlich von Hamburg im Großherzogtum Lauenburg fernab des hektischen Treibens der Hansemetropole entstehen in mühsamer Handarbeit Messer,
die für meine Empfindlichkeiten von außergewöhnlicher Schönheit sind. Ich liebe diesen rudimentären Charakter, wo die Funktion über der reinen Ästhetik steht.
Das Messer ist sozusagen die europäische Antwort auf die traditionell japanischen San Mai höchster Shirogami Stahlgüte.
Kernstahl aus SC145 ( lt. Achim Wirtz reiner und besser als Shirogami 1a )
Außenlagen aus holländischen Buttereisen der höchsten Guteklasse.
Geschmiedet von einem Franzosen, der in Hamburg lebt und liebt .
Drücken wir es etwas martialischer aus und würzen die Geschichte mit einer gehörigen Portion Pathos, so haben wir es hier mit der europäischen Kampfansage
an die zurecht weltberühmte Japanische Schmiedetradition zu tun.
Jean-Jose Tritz ist im übrigen Autodidakt, hat aber das Schmiedehandwerk u.a. jahrelang von dem Juristen/Richter und Schmied Ulrich Gerfin gelernt.
Vielen Forumiten ist der Name natürlich ein Begriff. Der Mann weiß also was er tut.
Jetzt zum Messer / Die Geometrie
Geometrie ( Messwerte in mm )
Heft. 1/3. 2/3 1cm vor Spitze
KR: 4,1 1,58 1,28 1,12
W3cm: 2,25 1,54 1,35 -
W2cm: 1,71 1,50 1,30 -
W1cm: 1,05 1,18 1,05 0,98
W1mm: 0,20 0,19 0,18 0,17
KR= Klingenrücken
W= Wate ( Schneide )
22cm klingenlänge, davon effektive Schneide 20,5cm
Klingenbreite kehl 5cm / 1/3 = 4,5 cm/ 2/3 = 3,5cm
Kehl-Vergleich mit meinem Kamo-To Santoku
Links Tritz, Rechts Kamo
Hinter den Kulissen:
Das sog. "food release" Schnittgutfreisetzung
Das Messer bietet für mich eine ausreichende Schnittgutfreisetzung, die ist besser als bei meinem Sirou Kamo und auch besser als bei einem Herder 1922 Kochmesser.
Das reicht mir persönlich völlig aus. Ich glaube für Profiköche, die große Mengen verarbeiten ist dieser Faktor wesentlich entscheidender.
Der besondere Schliff:
Das Messer ist an seiner linken Flanke ( aus der Perspektive eines Rechtshänder gesehen ) flach ausgeschliffen.
Die Rechte Flanke dagegen ist deutlich konvex, also ballig ausgeschliffen worden.
Linke Flanke
Rechte Flanke
Die Reaktivität ist in den Bereichen des Reineisens sehr gering, aber da wo der SC145 freiliegt schon deutlich sichtbar.
Hier ein Vergeilch nach einer gestrigen Session von drei Messern. Geschnitten wurden Zwiebeln und Tomaten
So, ich hoffe die ersten Eindrücke geben etwas Aufschluss über die Qualität des Messers und helfen bei einer evtl. Entscheidungsfindung weiter.
Zum Schluss noch ein paar Impressionen...
Stay sharp from Cologne, Kai-Uwe ( a.k.a. kup )
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