Schmerzgrenze zwischen "Gebrauchsgegenstand" und "ab in die Vitrine"

Ich benutze generell was ich kaufe, das Interesse Neuware zu vererben ist nicht gegeben und zum
Anschauen gibt es schöne Fotos oder ich kaufe gleich ein Poster. Kostet weniger und nimmt keinen Platz weg.

Irgendwie ein genereller Trend, dass etliche erworbene Dinge im Neuzustand gehalten werden müssen.
Aus Angst wegen Wertverlust oder so ähnlich. Was ich persönlich für eher fragwürdig halte.

Acht geben, nicht misshandeln, pfleglich behandeln, das mache ich auch so. Aber Geld für etwas ausgeben
und dann praktisch nichts mit einem Objekt zu machen, das verschließt sich mir. Oder einen Herzkasper
zu bekommen wenn irgendwo eine Gebrauchsspur zu sehen ist, nö, im Gegenteil, das ist halt so.

Mir gefällt XY, ich erwerbe XY deswegen, da möchte ich XY doch auch nutzen!

Aber, Liste beliebig erweiterbar, es gibt sehr viele Beispiele für das Nichtnutzen:

- der Messerfreund, der das Messer nicht benutzt weil es Kratzer bekommen könnte
- der Autofreund, der bei Sonne und trockener Straße 4 Mal im Jahr fährt und den Kilometerstand niedrig halten will
- der Uhrenfreund, der seine Uhr an Weihnachten aus dem Tresor holt
- ... und so weiter und so fort

Ein wenig Verschleiß gehört dazu. Ich selbst ziehe 1000 Mal mehr Freude und Vergnügen aus der
Benutzung eines Gegenstandes als dessen reiner Betrachtung.

P1430006.jpg
 
Aber, Liste beliebig erweiterbar, es gibt sehr viele Beispiele für das Nichtnutzen:

- der Messerfreund, der das Messer nicht benutzt weil es Kratzer bekommen könnte
- der Autofreund, der bei Sonne und trockener Straße 4 Mal im Jahr fährt und den Kilometerstand niedrig halten will
- der Uhrenfreund, der seine Uhr an Weihnachten aus dem Tresor holt
- ... und so weiter und so fort

Ein wenig Verschleiß gehört dazu. Ich selbst ziehe 1000 Mal mehr Freude und Vergnügen aus der
Benutzung eines Gegenstandes als dessen reiner Betrachtung.

Das würde ich so für alle meine Gebrauchsgegenstände jeglicher Art unterschreiben.

Das 100. Messer, der 100. Oldtimer oder die 100. Uhr sind halt alle nix, was man sich wg Mangel oder Bedarf an Gebrauchsgegenständen holt..

grüsse, pebe
 
Das schwarz-weiß der Diskussion verstehe ich nicht. Weiter oben wurde schon angemerkt, dass das Thema subjektiv (also eher grau) ist. Ich nutze mangels Messervitrine, etwas Platz im Wohnzimmerschrank - den man durch die Glastür sehen kann - um dort gelegentlich wechselnde Messer hinzustellen. Wenn mir was gefällt kommt es - unabhängig vom Preis - hin, was einem späteren Einsatz nicht entgegensteht. Auf diesem Präsentationsplatz war auch schon ein Billigmesser aus China zu sehen, einfach weil ich's schön fand. Hab ich mich sattgesehen kommt was anderes hin, dass kann ein neues (teueres oder billiges) Messer sein, oder eines, das zuvor im Einsatz war. Dieses "Wechselkonzept" würde auch bei Oldtimern, Uhren usw. funktionieren. Bezogen auf die Ausgangsfrage (finanzielle Schmerzgrenze) wäre meine Antwort also ein klares nein, die gibt es nicht - weil es nicht um den Preis geht, sondern um "gefällt's mir gerade". Außerdem kommt noch was anderes hinzu, wenn wirklich Notzeiten wären, würden vermutlich selbst jene Messerfreunde, die ihre Ausstellungsstücke niemals nutzen, die Messer gebrauchen um zu überleben - sei es als Tauschobjekt oder im praktischen Einsatz. Insofern diskutieren wir hier ein "Problem" das wir ohne einen gewissen Wohlstand gar nicht hätten :cool::
 
Wie schon erwähnt wurde:

Man sieht nur selten Messer (heutzutage doch häufiger), Schärfe handwerklich und (oder) technisch gesehen ein Wert hat. Und man kann das nicht verlieren, was man nie gehabt hat. Das Gleiche ist mit Klingenfinish.

Andersrum: man kanns mit Mikroskop nachweisen: man kann für Hunderte Menschen Essen vorbereiten, dass mehrmals machen und sowohl Klingenoberfläche als auch Schneide und das Heft ändern sich nicht.

Das ist halt so, dass Möhren und Fischfilet gute Messer nicht verschleißen.

Und wenn z.B. Wüsteneisenholz gut war, dann passiert damit auch nichts.

Danach abwaschen und zurück in die Vitrine...
 
Natürlich kommt es immer darauf an, für was man seine Messer benutzt. Ich selbst z.B. habe in den Neunzigern mit zahlenden Kunden mehrtägige Kanutouren in abgelegenen Gegenden durchgeführt, hauptsächlich im schwedisch-norwegischen Grenzgebirge. Ziemlich strapaziös, durch weglose Wildnis, mit vielen Umtragungen. So richtige Materialverschleiß-Touren. Ein gutes Messer, eine klappbare Bügelsäge und ein Beil sind mir da die wichtigsten Werkzeuge gewesen und diese benutzte ich dabei ständig. Nicht beim Paddeln an sich natürlich, aber Campingplätze, die schon eine Grundeinrichtung zum Lagern/Übernachten haben, gibt es da draußen nicht. Also hatte man jede Menge Lagerarbeiten zu verrichten. Beim Feuerholz angefangen, Stangen für ein Tarp waren anzufertigen, Dreibeine für das Kochen auf dem Feuer etc.. Sogar Toiletten in Form eines Donnerbalkens mussten gebaut werden, damit die Leute nicht ihre Hinterlassenschaften in der Landschaft verteilten. Also ...da hat man schon nach einer Tour deutliche Spuren an den Werkzeugen (und damit meine ich auch die Messer) gesehen. Auch wenn man noch so vorsichtig damit umgegangen war. Richtige Messer-Schmuckstücke habe ich dabei jedenfalls nicht verwendet. Das war ein klassischer Einsatzbereich für eher grobes, robustes Werkzeug. Die Beschädigung feiner Griffschalen aus z.B. Hirschhorn oder gar Perlmutt wollte ich dabei nicht riskieren.

Grüße

Peter
 
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Am Ende ist das hier das MesserForum - für Messerliebhaber.

In den Nahkampf-, Taktischen-, Bushcraft- oder Outdoor-Foren wird das Thema sicherlich nochmal anders diskutiert.

Vom Sommelier bis zum Säufer haben doch schließlich auch alle einen unterschiedlichen Zugang zum selben Thema. :haemisch:

Prost

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir wird nur gekauft, was ich benutzte, deswegen kaufe ich auch keine teuren Uhren, habe ich kein Bedarf für :)

Bin halt Pragmatiker, was nicht gebraucht wird, kommt weg, also auch nichts im Schrank...
 
Was Beile und... angeht...

Meine Frau macht jährlich Ausflüge mit Kindern und Erwachsenen in die Natur.

Davon 2 mal Beile benutzt (Erwachsenen), 2 mal war Notarzt notwendig. Im besten Fall wäre nur Beil kaputt...

Ps: solche Maßnahmen sind... da brauch man keine Sammlermesser und Beile
 
Bei Beilen ist das Verletzungsrisko auch enorm größer, da man mehr schwingt.
Viele sehen Batoning ja als Negativ und Zweckentfremdung des Messers an.
Aber, man kann kontrollierter arbeiten, genauer Spalten und es macht Spass.
Natürlich ist da auch Verletzung möglich, aber der Finger ist nicht sofort ab, meist zumindest

Problem ist immer die Hektik beim Suchen von passendem Verbandsmaterial...
Hier war es nur ein Ausflug, wo sich das S1 PRO überlegt hat, es ist heut mal ein Boomerang beim Messerwurf...
Ja ich weiß, es ist kein Wurfmesser, aber daran sieht man, ich nutz Messer halt, auch mal zum Spaß, wenn es gerade zur Hand ist.
Das Foto aus der Notaufnahme erspar ich euch.
Ich sag mal so, ich war etwas durcheinander und bin erst paar Kilometer entgegengesetzt zum Krankenhaus gefahren...
Zum Glück hatte das Auto schon Teilautonomes fahren mit Abstand und Spur halten :)
War nämlich mit dem Gedanken beschäftigt, „wie erkläre ich das jetzt meiner Frau…“

full



:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hahaha. Ja genau, solche Sachen passieren schon mal. Ich habe mir vor vielen Jahren mal übel mit einem KA-BAR USMC Messer beim Schnitzen in die Finger geschnitten und hatte dann auch so meine liebe Not, Verbandszeug zu finden. Hab dann geflucht wie ein alter Seeräuber und war auf mich selber sehr ärgerlich, weil ich ein im Verhältnis viel zu großes Messer dafür verwendet hatte. Nahm ein kleineres Messer und schnitzte weiter... und schnitt mir noch tiefer, diesmal gleich bis auf den Knochen in einen anderen Finger. Es gibt Tage, die braucht man nicht wirklich. ;)
 
Also ich habe dieses ganz besondere Hauschildchen. Ich benutze das seit ich es habe. Aber wo ich jetzt die Hauschildparade mal wieder Hauschild (https://messerforum.net/threads/mal-wieder-hauschild.147956/) gesehen habe, ist mir noch einmal klargeworden, dass ich das Schönste abgestaubt habe. Seitdem wache ich manchmal nachts auf und habe Panik es zu verlieren oder, dass es mir jemand abnimmt. Glaube das ist die ‚Schmerzgrenze‘.
Die einzig logische Konsequenz kann nur ein weiteres Hauschildchen sein, um die Verlustängste zu lindern.
 
Die einzig logische Konsequenz kann nur ein weiteres Hauschildchen sein, um die Verlustängste zu lindern.
Das solltest du unbedingt anschaffen. Ich habe auch verschiedene Messer mehrfach gekauft, nachdem auch mich in bereits jungen Jahren diese seltsame chronische Sammelkrankheit befallen hat, die viele Mitglieder dieses Forums mit mir teilen. 1982 unternahm ich meine erste größere Reise mit dem ersten selbstverdienten, gesparten Geld. Sechs Wochen war ich damals im Nordwesten Kanadas unterwegs und mein Begleiter in der Wildnis war eines dieser grossen, wunderbaren Puma Bowie Messer mit Hirschhorn Griffbeschalung. Ein paar Jahre später ließ ich es mir von meinem Vetter abschwatzen, verkaufte es ihm nach langem hin und her. Verwunden hatte ich das aber nie wirklich, denn zu viele Erinnerungen an meine erste große Abenteuerreise hingen daran. Jahre später kaufte ich daher aus wohl nachvollziehbar sentimentalen Gründen ein weiteres dieser Messer. Und war ein paar Jahre glücklich damit... bis ich im Jahre 2004 auf einem schwedischen Campingplatz in Hedeviken Heinrich aus Münster traf. Der gute Heinrich war stark daran interessiert und schon wieder ließ ich mich überreden und verkaufte ihm dies Messer. Man weiß ja nie... vielleicht ist er ja sogar unter den Mitgliedern hier im Forum. Ganz so schwer fiel mir der Abschied diesmal nicht, aber ein wenig trauere ich dem Messer doch hinterher. 😢
 
Tja, kenn ich auch, sowas. Weiss gar nicht mehr, wie oft ich ein F1 hatte und dann verkauft habe. Gab aber jedesmal einen neuen Stahl. Jetzt warte ich auf eines mit dem "Wolf" Stahl, das ist wohl VG 7. Sollte morgen kommen. In dieser verriegelbaren Scheide. Diesmal geb ich es nicht mehr her, mal sehen.....
Wandert in den Rucksack, oder ins Reisegepäck, kann man immer brauchen....
 
Also ich habe dieses ganz besondere Hauschildchen. Ich benutze das seit ich es habe. Aber wo ich jetzt die Hauschildparade mal wieder Hauschild (https://messerforum.net/threads/mal-wieder-hauschild.147956/) gesehen habe, ist mir noch einmal klargeworden, dass ich das Schönste abgestaubt habe. Seitdem wache ich manchmal nachts auf und habe Panik es zu verlieren oder, dass es mir jemand abnimmt. Glaube das ist die ‚Schmerzgrenze‘.
Die einzig logische Konsequenz kann nur ein weiteres Hauschildchen sein, um die Verlustängste zu lindern.
Bin da immer zwiegespalten. Möchte ja den Süchtigen nicht unbedingt mehr Stoff zur Verfügung stellen……..( aber psssst….Du weißt wie Du mich findest)
 
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