güNef
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Wenn man jetzt die Frage stellt "Gibt es die perfekte Geometrie für Universalmesser wie Gyutos?", dann muss man eigentlich sagen "nein, denn es kommt darauf an..."
Wenn man mich fragen würde liegt die perfekte Geometrie in einem Schliff, der minimal dünn hinter der Wate ist (notfalls kann man eine Mikrofase anschleifen) und so im unteren Drittel sich leicht ballig langsam verdickt.
Laser haben natürlich Vorteile bei vielem Schnittgut. Als absolute Allrounder sind sie IMHO aber definitiv nicht das Optimum, da einfach zu wenig Material zur Verfügung steht, um o.g. zu erreichen. Dafür ist eine gewisse Klingendicke notwendig.
Nachtrag: Nach meinem aktuellen Stand, ist es also durchaus nicht unrealistisch, dass ein Messer, dessen Klingenflanken von der Geometrie her ein möglichst gutes Ablösen vom Schnittgut ermöglichen, besser schneidet als ein deutlich dünnerer aber flach geschliffener Laser, der ebenso dünn ist an der Wate
Da die viel gescholtene Möhre nicht sehr beliebt als „ Worst Case“ Beispiel ist, für mich aber mein wichtigster Indikator für die Schneidfähigkeit und Geometrie eines gemüsetauglichen Messers ist, stelle ich mal folgende Frage in den Raum:
Wenn eine Klingengeometrie in der Lage ist eine dicke Möhre knack-und spaltfrei zu teilen, schafft sie es auch problemlos dünne Scheiben abzuschneiden. Wenn die Schneidfasenoberfläche/die Schneidenspitze aggressiv genug geschliffen und die Schärfe hoch ist, sollte auch eine Tomaten/Paprikahaut keine Probleme bereiten.
So sollte sich auch alles „unterhalb“ einer Möhre problemlos schneiden lassen, Spezialaufgaben, wie ausbeinen, Fische köpfen und zerteilen und alles was in diese Richtung geht, lass ich mal außen vor.
Von diesem Standpunkt aus betrachtet, ist der Geometrieverlauf einer Klinge nie überflüssig dünn. Die Fäden laufen dann beim Anschliffwinkel und der Schneidfasenoberfläche zusammen. Das Einsatzgebiet von einem „universellen Kochmesser“ hängt dann an der Komposition und Abstimmung der letzten Klingenmillimeter ab.
Warum sollte ich mir dann ein geometrisch nachteiliges Messer kaufen, das weiches Schnittgut wunderbar schneidet, aber vor hartem kapituliert, wenn ich beide Eigenschaften haben kann?
Siehe Kato, das an Möhren scheitert!
Gruß, güNef