Schneidfähigkeit und/oder eine überflüssig dünne Geometrie!?

Moin

@Feuerdrache.. Mit nem "Laser" ist wie schon richtig vermutet ein sehr dünnes Messer meist gemeint was halt durchs Schnittgut "durchlasert" also gefühlt so krass derbe ultra leicht schneidet als hätte man gerade Darth Vaders Laserschwert in der Hand..

Typische Vertreter davon sind oft Monostahlklingen wie z.B. Die Messer von Ashi oder Konosuke.. durch die Konstruktion und gegenüber den 3Lagen Klingen sind diese Messer meist super dünn und gehen daher super durch alles durch.. sie "Lasern" ;)

Eigentlich ist es auch wenn mans mal genau nimmt ziemlich wurscht wie dünn oder toll eine Geometrie, spezielle Oberfläche und was auch immer es.. es geht einzig und allein nur um einen Faktor der wenig erwähnt wird.. "Der Freude am Schneiden".. der Rest ist Wuppe ;) .. also mir zumindest.. und daher hab ich auch eine "Messerorgel" vor mir mit viel zu vielen Messern und greife immer zu dem Spezialisten der mir bei einer bestimmten Sache am meisten Freude beim Schneiden bereitet..

Daraus resultiert abstrakt gesehen im Hobbykochbereich auch dann das exponentiell dadurch ansteigende "Pornogrinsen" während man mit dem endspechenden Messer das kompatible Schnittgut bearbeitet..
"Freude am Schneiden" und "Pornogrinsen" stehen daher in einer Korellation zueineander und werden im Professionellen Bereich natürlich wieder durch Faktoren wie "Stress" und "noch 2 Kilo von dem Mist kleinmachen" exponentiell reduziert.

"Food Release" oder in meinem Sprachgebrauch "babbt nicht an"lässt sich wunderbar mit 200-400er Schleifpapier verbessern und wie schon vorher oft gesagt hat jedes Messer wohl seine Vor wie Nachteile.. und wie auch schon gesagt wird ein Kamo-to Messer durch Spiegelpolitur und entfernen der Shinogi Linie nicht zu einem Laser sondern zu einem Haufen Schrott.. Daher hab ich auch 3 Kamo Messer und find die Dinger toll!..Un hab ein Messer Davon wieder Rau gemacht und ne Neue Shinogi Linie Reingefräst.. nun Zischt es wieder!
..und macht... Freude am Schneiden und so ;)...

LG K
 
Servus,

ich will nicht negativ auffallen, aber kann jemand erklären was mit "Laser" gemeint ist? ich habe nu herausgelesen, dass die Klingen aus sehr dünnem Blech sind und sich biegen lassen.

keine Sorge du fällst nicht negativ auf nur weil du mit dieser Bezeichnung nichts assoziieren kannst. Sehr dünn und sich biegen lassen kommt schon hin, dünnes Blech könnte so manchen "Laserbesitzer" der ein paar Hundert Euro über den Tresen geschoben hat, verprellen oder übel aufstossen! :D

Mark Richmond von chefknifestogo benennt eine eigene Serie danach.

"Laser" soll eine exorbitante Schneidfähigkeit einer Klinge bezeichnen und ist so zu einem geflügelten Wort geworden, das viele für unpassend und manche für schlicht furchtbar halten.

Die kleine japanische Manufaktur Ashi stellt solch dünne Messer her und die sind quasi der Inbegriff eines "Lasers"

Eine exakte Definition an Abmaßen gibt es aber nicht, alles schön schneidfähig und leicht halt! :D

Gruß, güNef
 
Danke @Günef!

Das war jetz wirklich noch besser beschrieben als mein Beispiel mit Darth Vaders Laserschwert! ;) .. aber ich vermute mal insgeheim ist das wohl unser Traummeser! ;).

Laser = Sehr schneidfreudig

... und eigentlich ist dieser Begriff echt recht doof aber doofe Begriffe etablieren sich halt schnell genauso wie kein Amerikaner mit dem Begriff "Handy" was anfangen könnte den wir hier aber für Handtelefone benutzen ohne drüber nachzudenken ;)

LG K
 
Servus,

hier ein aussergewöhnlicher Anschliff/Geometrieverlauf einer Klinge:

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Gruß, güNef
 
moin!

hier schonmal das Profil von dem Kotetsu Bunka.. also wenn irgendwas "eine überflüssig dünne Geometrie" hat dann diese Serie
Die Klinge ist über 5cm Breit ;) ... 17cm lang nicht zu leicht und Rest siehe Review..

v9bSYa6.jpg


LG K ;)
 
Sieht schon verdammt schlank aus, mit Vergleichsobjekt wärs vielleicht noch beeindruckender. Ich hätte ja Angst, daß nach dem ersten Nachschliff nur noch 4cm Breite übrig wären.
 
Servus,

Das nenne ich mal dünn ausgeschliffen...

jo, das sieht seeehr spannend aus! Papierdünn trifft's hier auf den Punkt! :super:

Der Kontrast zu dem Kehl oberhalb zeigt die Bandbreite des Möglichen! :staun:

mit Vergleichsobjekt wärs vielleicht noch beeindruckender

Ja, halt mal das Kamo-To-Santoku und ein Streichholz dazu!

Gruß, güNef
 
Jo Günef! das dacht ich auch und hab grad das Review auch gepostet http://www.messerforum.net/showthread.php?129218-Schneidf%E4higkeit-und-oder-eine-%FCberfl%FCssig-d%FCnne-Geometrie!

Also ich konnts echt kaum glauben als ich das Teil in der Hand hatte.. und es ist nicht leicht also 120 Gramm sind ja schon fühlbar in der Hand.. naja ok es ist auch nicht schwer ;) aber absolut starre Klinge und sorgt bei mir halt nur für Verwunderung und halt "Pornogrinsen3000Deluxe" beim Schneiden ;) da sehen auch meine Ashi Messer aus wie Äxte aus ..

Ich hab in dem Thread das allseits bekannte 210mm Ahsi Gyuto im Vergleich daneben

LG K!
 
Moin,

also das Bunka ist ja wirklich wie in Blatt Papier :staun:

@ güNef: Du solltest vielleicht aber auch dazusagen, dass der Kehl nicht wirklich die Klingengeometrie wiedergibt, da das Messer erst ein Stück dahinter geschliffen ist... ;)

Gruß, Gabriel
 
Servus,

@ güNef: Du solltest vielleicht aber auch dazusagen, dass der Kehl nicht wirklich die Klingengeometrie wiedergibt, da das Messer erst ein Stück dahinter geschliffen ist... ;)

ich wollte nur diese außergewöhnliche "Kehlskulptur" zeigen, so etwas sieht man nicht oft. Das dieses Messer in vielerlei Hinsicht besonders ist, weiß du ja (ich jetzt auch)! :D

Gruß, güNef
 
Moin,

also in aller Kürze heute mal. Letztes Wochenende habe ich mal versucht einen möglichst unvoreingenommenen Möhrentest zu machen... wenn ich schonmal "den Möhrenkiller" alias Kamo-To Santoku (ein besonders dünn ausgeschliffenes Exemplar) zu Besuch habe :glgl:

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Dazu habe ich diverse Messer, die grad bei mir lagen genommen und...

- nach meinen Möglichkeiten analog geschliffen (Naniwa Chosera 1000, Naniwa Pro 5000, Ohira mit Mejiro Nagura, Leder)
- möglichst ähnliche Möhren (1 Tag alt) auf einen Durchmesser von 30mm plusminus 2mm geschnitzt
- und anschließend in analoger Druckschnittbewegung im mittleren Bereich der Klinge über eine Länge von ca. 10cm Scheiben mit einer Dicke von 14mm plusminus 1mm abgeschnitten
- je Messer habe ich 7 Schnitte mit jeweils unterschiedlichen Möhren gemacht und den Mittelwert gebildet.


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Also... erhebe keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, Objektivität oder sonstwas und natürlich sind mir die unzähligen Einflussfaktoren und Abweichungen (von der Messabweichung der Küchenwaage ganz zu schweigen) bewusst. Dennoch... es ging mir nur einmal für mich selbst Größenordnungen zu schaffen und diese wollte ich dann natürlich auch mit euch teilen...


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So und hier das Ergebnis:

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Leider habe ich vergessen hinzuzufügen, dass das Carbonext ebenfalls von Schanz ausgedünnt ist...

Wie zu erwarten war - und wie ich mir aufgrund der Erfahrungen mit dem Messer an den vorigen Tagen auch gedacht hab - befindet sich das Kamo-To (der eigentliche Grund für diesen Test) im absoluten Spitzenfeld und teilt es sich mit teils deutlich höherpreisigeren Messern. Nun gibt es aber doch ein paar Messer, die auch gefühlt noch etwas besser durch die Möhre gehen - Tanaka und Aoki AS um genauer zu sein. Ihnen gemein ist allerdings der deutlich höhere Preis...

Überraschend für mich war das deutlich bessere Abschneiden... :hehe: des Suisin im Vergleich zum Ashi, was spürbar mehr Haftung erzeugt sowie das ebenfalls nicht erwartungsgemäße eher nicht so ideale Abschneiden der Schanz-ausgedünnten Laser.

Hoffe es war ein wenig informativ oder wenigstens unterhaltsam :D


Gruß, Gabriel
 
Last edited:
@Gabriel: scheiß auf den Test. Ich sehe mir gerade die Bilder Deiner Messer an :lechz:

Mal im ernst: sehr interessante Ergebnisse. Vor allem, dass der "Möhrenkiller" nur auf Platz 3 liegt.
Aber auch die Reihenfolge der anderen ist interessant. Das das Ashi nicht weit vorne liegt hab ich mir schon gedacht. Mein Ashi liegt im Möhrentest auch hinter meine Masakage Yuki Gyuto bzw. dem Masakage Yuki Nakiri.

Gruß
OLLI
 
Moin Olli,

@Gabriel: scheiß auf den Test. Ich sehe mir gerade die Bilder Deiner Messer an :lechz:

Mal im ernst: sehr interessante Ergebnisse. Vor allem, dass der "Möhrenkiller" nur auf Platz 3 liegt...

Also ganz ehrlich... ich würde sagen, die Messungenauigkeit ist dermaßen hoch, dass eigentlich alle 4 Messer vorne ungefähr als gleich zu bewerten sind. Nur das Aoki geht noch einen spürbaren Tick leichter durch die Möhre ;)

Gruß, Gabriel
 
Hey Gabriel,-Top!

Das ist ja mal wieder was schönes. Sehr hilfreich!
Was gab es denn zu essen am Wochenende?

@ Olli:
auch interesant-mein Yuki Gyuto liegt nochmal weit hinter meinen anderen 4 Lasern (kein Ashi) zurück. Man wird hier eventuell zum Snob,irgendwie...
 
Servus,

Also ganz ehrlich... ich würde sagen, die Messungenauigkeit ist dermaßen hoch, dass eigentlich alle 4 Messer vorne ungefähr als gleich zu bewerten sind.

wenn das ab einem bestimmten Geometrieverlauf durch die Möhre flutscht, dann flutscht das einfach! :D

Nuancen im Schnittgefühl sind sicher zum Teil suggestiver Natur. Wichtig ist was zufrieden macht, das zählt, aber genau hier werden die Erwartungen immer höher geschraubt!

Erstaunlich ist nur das Ashi's oder Kono's, die gemeinhin als "Laser" bezeichnet werden, durch die Vielfalt an Vergleichsmöglichkeiten nicht mehr im Spitzenbereich der ganz schnittigen Messer zu finden sind. Das verzerrt ein wenig das Bild der Schneidfreude dieser Messer und zeigt, das wir immer extremer in unseren Beurteilungen werden.

Wo wird das wohl enden! :hmpf:

Gruß, güNef
 
Moin,

...
Erstaunlich ist nur das Ashi's oder Kono's, die gemeinhin als "Laser" bezeichnet werden, durch die Vielfalt an Vergleichsmöglichkeiten nicht mehr im Spitzenbereich der ganz schnittigen Messer zu finden sind. Das verzerrt ein wenig das Bild der Schneidfreude dieser Messer und zeigt, das wir immer extremer in unseren Beurteilungen werden.

Also das Kono Fujiyama Petty ist wirklich kein Laser. Wie ich in meinem Review schon geäußert habe. Ich denke mit einem Kono HD oder White#2 Laser oder auch einem Fujiyama mit höherer Klingenhöhe würde das Ergebnis ganz anders ausfallen.

Gruß, Gabriel
 
Hi,

Deinen Möhrentest finde ich sehr interessant.
Wobei Schneidwinkel und Schliff (Schneidfase) irgendwie rausgefallen sind.

Als ich ähnliche Proben gemacht habe, da zeigten Messer von Tritz die besten Ergebnisse.

Wobei ich nur Messer mit etwa gleichen Klingengeometrien und Schleifwinkel getestet habe.
 
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