Schneidfähigkeit und/oder eine überflüssig dünne Geometrie!?

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"Unter Schneidfähigkeit" ist das Vermögen einer Schneide anzusehen, irgendeinen Körper, der weicher als die Messerschneide ist, mehr oder weniger wirksam zu trennen"

Quelle: R.Landes, S.29, Messerklingen und Stahl, eine technologische Betrachtung von Messerschneiden 2, vollständig überarbeitete Auflage

Diese Definition beinhaltet keine persönlichen Vorlieben!
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Wenn alle Bedingungen der Testmesser gleichgeschaltet sind, also Stahl, Anschliff, Druck, Schnittgut, Schnitttechnik, Schneidenwinkel, die Oberflächenbeschaffenheit der Klingenflanken und Schneidenoberfläche, dann schneidet das dünnere und geometrisch optimierte immer besser.
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Davon das Du mit dem Fuß aufstampfst werden Deine Behauptungen auch nicht wahrer.
Nur weil Du postulierst die Welt wäre mit einem theoretischem Ideal erklärbar, muss die Welt dieser Erklärung nicht folgen.

Warum sind Spaltäxte eigentlich nicht ausgedünnt?

Alles was ihr hier über die letzten Quäntchen "Schneidfähigkeit" diskutiert, hält keinen wissenschaftlichen Ansprüchen stand. Warum sollte man es also glauben? Ihr wisst doch selber nichtmal ob eure Eindrücke einem Doppelblindversuch standhalten würden.

Gruß
El
 
Davon das Du mit dem Fuß aufstampfst werden Deine Behauptungen auch nicht wahrer.
Nur weil Du postulierst die Welt wäre mit einem theoretischem Ideal erklärbar, muss die Welt dieser Erklärung nicht folgen.

Warum sind Spaltäxte eigentlich nicht ausgedünnt?

Alles was ihr hier über die letzten Quäntchen "Schneidfähigkeit" diskutiert, hält keinen wissenschaftlichen Ansprüchen stand. Warum sollte man es also glauben? Ihr wisst doch selber nichtmal ob eure Eindrücke einem Doppelblindversuch standhalten würden.

Gruß
El

Na weil die spalten und nicht schneiden, hier geht's um Küchenmesser, die eher schneiden als spalten sollen und das sauber auch bei härterem Gemüse.

Klar könnte ich auch locker Süßkartoffeln, Pastinaken oder Melonen mit ner Spalt Axt zerlegen, nur so wirklich appetitlich schaut das dann aber
für meinen Geschmack nicht aus :glgl:

Einen Doppeltblindversuch brauchts auch nicht, eine einfache Waage reicht um zu messen welche Schneide was mit weniger Kraftaufwand sauber schneidet.

Gruß

Uwe
 
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Servus,

Davon das Du mit dem Fuß aufstampfst werden Deine Behauptungen auch nicht wahrer.

schön das du diesen Meinungsaustausch mir deinem Besuch adelst, lange nichts mehr gelesen von dir. Von Aufstampfen kann keine Rede sein, eher von einem Tänzchen auf dem Schneidenstumpf, theoretisch versteht sich. ;)

Nur weil Du postulierst die Welt wäre mit einem theoretischem Ideal erklärbar, muss die Welt dieser Erklärung nicht folgen.

Den vielen Beiträgen der letzten Wochen unter den Kochmesserfuzzis wirst du nicht wirklich gefolgt sein, was ich gut verstehen kann, ist ja ein ziemlich ereignisloses Randthema. :hehe:

Du selbst hast schon Klingen ausgedünnt, da war dieses Wort noch keine Begrifflichkeit. Ich nehme an zu dem Zweck, dass deine Messer dann besser geschnitten haben als zuvor, oder du hast einfach gerne geschliffen, kann natürlich auch sein.

Warum sollte man es also glauben? Ihr wisst doch selber nichtmal ob eure Eindrücke einem Doppelblindversuch standhalten würden.

Ein Doppelblindversuch birgt das doppelte Risiko einer doppelt so schweren Verletzung, das ist mir zu gefahrvoll und nur für wahre Könner.

Mir reicht eine einfache Verblindung um zu einem klaren Ergebnis zu kommen! Ich versuche auch niemanden zu bekehren, aber worum es mir geht steht bereits geschrieben und wird vielleicht leichter nachvollziehbar wenn man regelmässig die Wellen an Messerneuzugängen uns Abgängen wahrnimmt und die Reaktionen der Nutzer darauf.

Alles was ihr hier über die letzten Quäntchen "Schneidfähigkeit" diskutiert, hält keinen wissenschaftlichen Ansprüchen stand. Warum sollte man es also glauben?

Das letzte Quentchen auf jeden Fall und auch noch ein Weilchen früher, das ist schon sehr akademisch, stimmt, aber es gibt auch klar merkbare Unterschiede und hier ist die dünne Klinge immer vorne. Glauben muss es niemand, wozu auch.

"Zitat von gast

Und ja das schon desöfteren von mir genannte Tanaka Gyuto war nach der ausdünnung definitiv ein schlechteres Messer, weil ich es mit der Höhe (Rückenhoch bei ca. 5,5cm Klingenhöhe) übertrieben habe. Es ging durch die Karotte wie nix, aber nicht mehr nach oben.

Wie du selber sagst hast du einen Fehler gemacht, aber selbst da hat es besser geschnitten als zuvor, wenn auch mit einer Behinderung beim Gebrauch, die allerdings mit dem Prinzip nichts zu tun hatte, sondern eben von dir zu gut gemeint war.

Es kommt aber schon auf die Art des Dünnschliffes an

Ja und nein! Ja, wenn ich das Messer praktisch gut brauchbar nutzen will, was auf der Hand liegt. Hier wird man sich bemühen den Anschliff leicht ballig zu schleifen oder ein wenig hohl, nur nicht völlig glatt und flach. Nein, wenn es nur um Schneidfähigkeit geht, bezogen auf die Schneidfähigkeit vor dem Dünnschliff. Vorher hat alles angepappt ist und der Schnitt war schwer, nachher wird alles anpappen und der Schnitt ist leichter. Ich hab ja geschrieben, "korrekt ausdünnen" Wenn der Anschliff gut konvex ist, aber zu dick, dann bleibt man bei konvex macht das aber dünner. Ist er flach aber zu dick, dann schleift man klugerweise dünner + konvex und verbessert die Schneidfähigkeit und ein wenig die Schnittgutfreisetzung mit einer Massnahme. Eine konvex geschliffene, aber dicke Geometrie nur flach aufzulegen und dünnzuschleifen ist in diesem Sinne eben nicht "korrekt". Das hatte wir ja vor kurzem beim Kamo und dessen besonderen Abschliff der vom Schleifmedium abhängig ist.

Gruß, güNef
 
güNef, nur weil ich nicht viel schreibe heißt es nicht dass ich nicht viel lese und inzwischen sind die meisten Kochmesserbeiträge noch am gehaltvollsten.

Ich gehe mit dem meisten konform, was in diesem Thread steht und jup so ziemlich alle meine Messer haben eine "gebrochene" Fase oder wurden leicht ausgedünnt. Das heisst doch aber noch lange nicht das dies in jedem Fall für jede Art der Handhabung und jedes Schnittgut nachvollziehbar die Schneidfähigkeit erhöht.

Ferner ist es nun einmal Fakt das hier niemand wirklich methodisch arbeitet, wenn es um die Erfassung von nicht direkt messbaren Leistungsparametern geht. Jedenfalls habe ich dazu nichts gelesen, vielleicht ist es mir ja entgangen. Aber vielleicht erläutert suntravel ja nun wie seine Messungen funktionieren. Aussagen wie: das ist total einfach mit einer Waage messbar sind ein bisschen dünn. Mir fällt spontan keine Versuchsanordnung ein die einfach umsetzbar ist und die alle notwendigen Randbedingungen wie das Eigengewicht und den Schwerpunkt und die Hebelkräfte berücksichtigt.

Ich teile auch nicht die Meinung das man faktisch Schneiden und Spalten bei einer realen Anwendung, auch von Küchenmessern sauber trennen kann. Aber vielleicht kennt ja jemand dazu belegbare Untersuchungen. Damit meine ich eher keine Schnittbilder von Karotten, wer garantiert mir denn das die nicht nur auf engerem Raum gespalten werden, nur weil sie glatter sind.
Soweit mir bekannt ist der Schneidvorgang als solcher nach wie vor nicht wirklich gut und modellierbar und schwierig physikalisch zu beschreiben, da mehrere unterschiedliche Kräfte wirken. (mindestens: Druck, Spalt und Säge).
Somit ist IMHO durchaus vorstellbar das bestimmte Schneidformen, abseits von dünner = Schneidfähiger je nach Anwendung Vorteile bringen. Z.B. könnte es sein das bestimmte Keilwinkel ein Optimum an Druck / Keilwirkung erzeugt, sprich in der Theorie jede Faser erst durch Druck geschwächt und dann zerrissen wird. Je nach zu schneidendem Medium vielleicht auch fern ab von schlank und Ballig. Naja und was ist ballig ... mit micro fase, ohne usw usw

Und vor diesen Hintergründen ist sind mir Deine heutigen Posts halt zu absolut.

Darüber das Einfach Blind nichts bringt, weil Suggestion nun mal sogar Krankheiten heilen kann, brauchen wir IMHO nicht diskutieren, auch wenns ja toll ist das Du sowas machst. Daher ja der Vorschlag vielleicht mal zu überlegen wie sich Doppel blind umsetzen lässt, vielleicht dann auch mit etwas größerer Messgruppe.

Gruß
El
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

Ferner ist es nun einmal Fakt das hier niemand wirklich methodisch arbeitet, wenn es um die Erfassung von nicht direkt messbaren Leistungsparametern geht. Jedenfalls habe ich dazu nichts gelesen, vielleicht ist es mir ja entgangen. Aber vielleicht erläutert suntravel ja nun wie seine Messungen funktionieren. Aussagen wie: das ist total einfach mit einer Waage messbar sind ein bisschen dünn. Mir fällt spontan keine Versuchsanordnung ein die einfach umsetzbar ist und die alle notwendigen Randbedingungen wie das Eigengewicht und den Schwerpunkt und die Hebelkräfte berücksichtigt.

Ganz ehrlich?... auf Seite 3 dieses Threads:
http://www.messerforum.net/showthread.php?129218-Schneidf%E4higkeit-und-oder-eine-%FCberfl%FCssig-d%FCnne-Geometrie!/page3 habe ich es versucht. Aber als jemand, der sich beruflich mit solchen Dingen beschäftigt kann man einfach nicht umher, und quasi die Fahne schwenken, weil die Erfassung von dermaßen vielen Einflussparametern einfach nicht möglich ist (außer man macht deren Erfassung zu einem mehrjährigen Vollzeit-Projekt... und dafür fehlt mir nun wirklich die Zeit...).

Ich beschränke mich deshalb in letzter Zeit lieber auf subjektive Eindrücke sowie Vergleiche von Messern die ich vergleichen kann (Geometrievermessungen liest man deshalb von mir nur noch selten... allerdings auch aus Zeitmangel), weil ich sie benutzt habe. Und das nicht nur ein zwei Mal, sondern in der Regel mindestens mehrere Wochen bis Monate immer wieder.

Ich denke es führt kein Weg darum herum entsprechende Erfahrungen zu sammeln. Natürlich ist das ein langer Weg und man lernt nie aus. Aber so ist das nun mal...

Gruß, Gabriel
 
"Mir fällt spontan keine Versuchsanordnung ein die einfach umsetzbar ist und die alle notwendigen Randbedingungen wie das Eigengewicht und den Schwerpunkt und die Hebelkräfte berücksichtigt."
Mir schon. Man kann beispielsweise zwei Normgewichte für Messer festlegen. Sagen wir 200g und 400g. Alles was leichter ist als 200g wird einfach beschwert bis es 200g wiegt. Alles zwischen 200g und 400g wird auf 400g beschwert. Dann wiegen alle Messer in einer Gewichtsklasse gleich. Dann braucht man ein Normschnittgut, sagen wir ein Rettich mit 3cm Durchmesser. Damit sind schon Aussagen möglich. Die Schneidbewegung muss genau waagerecht erfolgen. Nur mal so als erste Idee.

"Ich teile auch nicht die Meinung das man faktisch Schneiden und Spalten bei einer realen Anwendung, auch von Küchenmessern sauber trennen kann."
Beim Spalten wird das Schnittgut aufgerissen, beim Schneiden durch die Schneide getrennt. Spalten ist keine Schneidform, sondern höchstens eine Trennform.

" Z.B. könnte es sein das bestimmte Keilwinkel ein Optimum an Druck / Keilwirkung erzeugt, sprich in der Theorie jede Faser erst durch Druck geschwächt und dann zerrissen wird. "
Das ist Spekulation. Die Erfahrung sagt mir, dass es so ein Optimum nicht gibt, sondern der kleinere Winkel besser schneidet. Dein ganzer Beitrag bedient sich des Skeptizismus: Es könnte auch ganz anders sein. Es gibt keine Studien. Zu wenig erforscht - ich hab gesucht, aber kein einziges wirkliches Gegenargument gefunden.

Ich versteh auch überhaupt nicht, was daran fraglich sein sollte, dass der kleinere Schneidenwinkel besser schneidet. Es ist doch relativ leicht einzusehen, dass mehr Kraft benötigt wird eine z.B. halb abgetrennte Möhrenscheibe 2mm von der übrigen Möhre wegzubiegen als sie bloß 1mm wegzubiegen. Und daran können auch die ganzen vorgebrachten Skeptizismen und auch die ganzen Relativierungen und Modifikationen (Schnittgut, Oberfläche der Klinge, Fläche der Klinge, Schliff...) nichts ändern. Daran ändert auch das subjektive Gefühl nichts, das jemand zu einem Messer einnimmt.
 
Servus,

Ich gehe mit dem meisten konform, was in diesem Thread steht und jup so ziemlich alle meine Messer haben eine "gebrochene" Fase oder wurden leicht ausgedünnt. Das heisst doch aber noch lange nicht das dies in jedem Fall für jede Art der Handhabung und jedes Schnittgut nachvollziehbar die Schneidfähigkeit erhöht.

wenn es sich um Kochmesser handelt und damit ausschliesslich Lebensmittel geschnitten werden und ich eine obere Grenze an Schnittgut festlege das ein Risiko birgt ein feine und dünne Klinge zu ruinieren, z.B. harte Nüsse oder eine Kürbisschale, so ist für ein definiertes Messer ein definiertes Schnittgut tabu. Das am schwierigsten zu schneidende Lebensmittel das es bei korrekter Handhabung und Arbeitsumgebung zu bearbeiten gilt, ohne das meine Klinge schaden nimmt ist ergibt den Worstcase. Wenn meine auf Schneidfähigkeit optimiere Klinge, dieses Lebensmittel leicht schneidet, dann werden alle nachfolgenden auch leicht geschnitten.

Da eine solche schnittoptimierte Klinge nicht allroundtauglich ist und alsbald an Grenzen stösst wo dieser Vorteil zum Nachteil wird ist uns allen klar und nicht das Thema. Für solche Fälle gibt gilt es eben den Rennwagen in der Garage zu lassen und einen gut alltagstauglichen zu wählen.

Und vor diesen Hintergründen ist sind mir Deine heutigen Posts halt zu absolut.

In der Regel hüte ich mich auch, meine Meinung als einzig gültige abzufassen, weil dann solche Reaktionen wie deine von skeptischen Köpfen am Fuss folgen, aber nimm mal den "absoluten" Anspruch aus dem Rennen, das stört dich wohl am meisten und nehmen wir's plausibel und logisch an, was wieder der Grund für diese Posts von mir war, weil ich gerne was erklärt bekommen möchte, das mir nicht ganz klar ist:

Wie kann es sein, das ein nach Gewicht und optischen Gesichtspunkten robusteres und auch für die professionellen Einsatz geeignetes Messer die gleiche Schneidfähigkeit aufweist wie ein genau auf diese einzige Eigenschaft hin gezielt manipuliertes Messer?

Wenn sich die Qualität eines Messers nicht mehr mit bis dato hier akzeptierten und anerkannten Eigenschaften, die zur Beurteilung der Schneidfähigkeit und nur der Schneidfähigkeit wohlgemerkt erklären lassen und mit "schneidet einfach sexy" oder "gleitet" durch, oder die Geometrie, ausgehend von einem Kehl auf dem ein Hubschrauber landen kann, "die sich dann dramatisch verändert" und so dünn wird, das sie besser schneidet als die dünnsten hier jemals gezeigten Messer u.s.w. dann halte ich mit der Behauptung dagegen, das dünneres Messer immer die bessere Schneidfähigkeit haben wenn alle Parameter die ich in vorangegangenen Posts schon deutlich beschrieben habe abgestimmt sind, verglichen mit einem nicht auf beste Schneidfähigkeit präpariertem Messer.

Ich sehe das nicht so kompliziert oder wissenschaftlich?

Da ich niemandem seine subjektive Meinung in Abrede stelle aber bei Aussagen die mit meiner Erfahrung so überhaupt nicht zusammengehen, frage ich gerne nach Zahlen und Fakten. Wenn hier keine genannt werden, aus welchen Gründen auch immer, dann ist das eben so.

Ich denke wir sind uns soweit einig das eine Klinge die 1mm über der Wate 0,30mm hinten und bis zur Spitze auf 0,20mm ausläuft und 1cm über der Wate mit 1,0mm bis 0,70mm und einem Klingenrücken von unter 2,0mm besser schneidet als eine Klinge die an den gleichen Stellen die doppelten bis dreifachen Wert zeigt, wenn es darum geht eine dicke Möhre in der Länge oder einen große Apfel zu schneiden.

Darüber das Einfach Blind nichts bringt, weil Suggestion nun mal sogar Krankheiten heilen kann, brauchen wir IMHO nicht diskutieren, auch wenns ja toll ist das Du sowas machst. Daher ja der Vorschlag vielleicht mal zu überlegen wie sich Doppel blind umsetzen lässt, vielleicht dann auch mit etwas größerer Messgruppe.

Es braucht gar nicht so kompliziert sein, so wie ich das gemacht habe, reicht völlig und das Ergebnis war für mich so was von eindeutig, aber eben nicht wissenschaftlich und ohne Anspruch auf Gültigkeit. Aber plausibel!

"Zitat von tiffel

Ich versteh auch überhaupt nicht, was daran fraglich sein sollte, dass der kleinere Schneidenwinkel besser schneidet. Es ist doch relativ leicht einzusehen, dass mehr Kraft benötigt wird eine z.B. halb abgetrennte Möhrenscheibe 2mm von der übrigen Möhre wegzubiegen als sie bloß 1mm wegzubiegen. Und daran können auch die ganzen vorgebrachten Skeptizismen und auch die ganzen Relativierungen und Modifikationen (Schnittgut, Oberfläche der Klinge, Fläche der Klinge, Schliff...) nichts ändern. Daran ändert auch das subjektive Gefühl nichts, das jemand zu einem Messer einnimmt.

Vielleicht bin ich, verglichen mit anderen hier, von schlichtem Geiste, aber mir leuchtet das ein.

Ich sag mal so, ballig und dünn sind mein Weg zur Schneidfähigkeit und nicht robust und allroundtauglich, daran führt kein Weg vorbei! Über Mikrofasen und Hohlschliff und in drei Facetten gebrochene Schneidfasen, wobei eine poliert, die nächste schartig und dann wieder poliert bei unterschiedlich optimierten Schneidenwinkeln kann man Diskutieren, keine Frage....:steirer: Wie tiffel so schön sagt, seinen Anfang nimmt das aber über eine optimierte Geometrie....;)

Und da können alle anderer Meinung sein!:glgl:

Gruß, güNef
 
Ich denke wir sind uns soweit einig das eine Klinge die 1mm über der Wate 0,30mm hinten und bis zur Spitze auf 0,20mm ausläuft und 1cm über der Wate mit 1,0mm bis 0,70mm und einem Klingenrücken von unter 2,0mm besser schneidet als eine Klinge die an den gleichen Stellen die doppelten bis dreifachen Wert zeigt, wenn es darum geht eine dicke Möhre in der Länge oder einen große Apfel zu schneiden.

Nein, sind wir nicht. Aber das ich auch OK..Da brauche wir auch nicht zu diskutieren, jedem seins..

Grüsse
B
 
Servus,

Nein, sind wir nicht. Aber das ich auch OK..Da brauche wir auch nicht zu diskutieren, jedem seins..

dann begründe mir bitte deine Theorie warum das bis zu dreifach dickere Messer keine Nachteile in der Schneidfähigkeit haben soll? Mit deinen praktischen Erfahrungen muss ja bisher einiges nicht ganz stimmig gelaufen sein! ;)

Gruß, güNef
 
Moin,

es liegt mir natürlich fern eine so hitzige Diskussion irgendwie abbrechen zu wollen, aber ich sag's nochmal... ihr werdet da auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Die Schneidfähigkeit eines Messer bestimmt sich nach so vielen Faktoren, um nur einige zu nennen:

- Härte der Schnittgutoberfläche
- Zähigkeit bzw. des Schnittguts (ist das Schnittgut z.B. faserig etc.?)
- Festigkeit des Schnittguts
- Reibungswiderstand
- "Klebfaktor"(wobei sich dieser Faktor auch unterschiedlich darstellen und unterteilt werden kann... ich spreche hier hauptsächlich von Haftung durch trockene/feuchte Adhäsion)
- Größe des Schnittguts (in allen 3 Raumrichtungen)
- zu erzielender Schnitt (Form, Länge, Tiefe...)
- Schärfe des Messers (Pflegezustand auch wie z.B. Ausbrüche etc.)
- Schneidenoberfläche/Finish/"Biss"
- Entgegenwirken des Anklebens "food release"
- Auseinanderführen des Schnittguts "food separation"
- Eindringwiderstand durch Verdrängung
- und (für die 4 obrigens Punkte...) somit der genaue spezifische Geometrieverlauf der Klinge...
- Klingenprofil
- Gewicht des Messers
- Balancepunkt
- Länge der Schneide
- Höhe der Klinge
- Klingenfinish (Reibungswiderstand)
- Schneidtechnik (Druck, Zug, Wiege, Choppen, Kombiniert)
- Geschwindigkeit des Schnitts in Klingenparalleler und senkrechter Richtung
- Relativbewegung des Messers beim Schnitt (wie viel wird das Messer bewegt)
- Handhaltung
- "Trainingszustand"/Kraftempfinden des Benutzers
- Haltung des Messers (Brettparallel, unter Anstellwinkel etc.)
- uvm. ...

Das kann man unendlich weiterspinnen. Es ist schlicht und ergreifen ein viel zu allgemeines Thema und ein viel zu allgemeiner Ansatz das ideale Rezept für DAS schneidfähigste Messer zu erfinden!! Am schneidfähigsten denn für was? ...und für wen? ...und mit welcher Schnitttechnik? ...und für welches Schnittgut? ...in welcher Größe? ...in welcher Schnittform?

Prinzipiell gibt es für jede Anwendung, jeden Anwender, jede Situation und jedes gewünschte Ergebnis das ideale Messer bzw. die idealen Eigenschaften für ein Messer. Oder eben Messer, die versuchen so viele der Anwendungen auf einmal abzudecken, wobei sie für jede Situation dann immer doch ein Kompromiss darstellen werden. Ein Allgemeinrezept hierfür finden zu wollen ist meiner Meinung nach nicht unbedingt sinnvoll. Den "perfekten Kompromiss" ebenfalls nicht, weil dieser für jeden Anwender anders aussieht, je nach Ernährungsgewohnheiten, Vorlieben etc.

Es wäre ja auch langweilig, sonst könnte man schlicht einfach ein perfektes Messer haben und dann wären unsere ganzen Reviews und Thematiken hier mehr oder weniger sinnlos ;) deshalb bin ich froh, dass es ist, wie es ist.

Das wäre mein (von meiner Seite aus abschließender) Senf zu der Thematik ;)


Gruß, Gabriel
 
Das ist so wohl alles richtig-wissenschaftlich betrachtet.
Es geht hier aber auch um den Konsens mit dem hier einige Messer bewertet/beschrieben/wahrgenommen werden. Da gibt es nun einmal deutliche Aussagen zu den jeweiligen Klingen, die wiederum ein ganz bestimmtes Bild erscheinen lassen.
Rein wissenschaftlich also müsste ein Review sich auf ein "eigentlich kann ich nicht wirklich was objektives dazu sagen" beschränken, so gesehen:haemisch: Fakt ist aber, die Allermeisten von uns können schön eine solche Einschätzung jener Messer abgeben die sie benutzen, welche in vielen Punkten nicht objektivitätsfern ist. Nicht in allen Punkten, ganz klar, aber im großen und ganzen...
 
Mit deinen praktischen Erfahrungen muss ja bisher einiges nicht ganz stimmig gelaufen sein! ;)

Gruß, güNef

Du irrst, du irrst. Meine praktischen Erfahrungen fussen auf vielen Jahren Anwendung, Sammlung und Beobachtung. Bachdem ich ungefähr 50 Messer durchhabe, darunter
-Harner
-Takeda
-Devin Thomas
-Schanz
-Koraat
-Raquin
-Yusuke Sakai
-Tim Johson
-Itonomonn
-Mert Tansu
-Kochi
-Zkramer
-Herder
-Shun
-Murata
-CCK
-Tarenjo
-Kanestugu
-Hattori
-TCBlades
-Ivan Campo
-Karlo Ban
-Del Ealy
und noch einige mehr (die mir gerade nicht einfallen) durchhabe und sehr regelmässig und ausgiebig benutze, masse ich mir ein gewisses Mass an praktischer Erfahrung an.
Aber mal anderherum: Wie sieht es denn mit Deiner praktischen Erfahrung aus: Hast Du schonmal ein Harner, Kato oder Kramer benutzt? Wenn nein, müssten ich Dir die praktisch Erfahrung absprechen ;-)

Viele Grüsse
Benjamin
 
"Die Schneidfähigkeit eines Messer bestimmt sich nach so vielen Faktoren"
Es geht gar nicht darum die vielen anderen Faktoren, die auf die Schneidfähigkeit einen Einfluß haben zu leugnen. Es geht darum festzuhalten, dass der Einfluß der Geometrie also des Schneidenwinkels nicht relativ ist, keine Ansichtssache, sondern der objektive Ausgangspunkt. Alles andere hiese nämlich den Einfluß der Geometrie zu leugnen und zur relativen Ansichtssache zu erklären. So nach dem Motto: "Die Geometrie ist schon wichtig, manchmal aber auch nicht, es kommt auf's Messer an, ich kenne da drei Messer da ist es ganz anders." Ich weiß, dass solch postmoderner Relativismus sich allgemein, nicht nur bei Messern, großer Beliebtheit erfreut - richtig ist er deshalb aber noch lange nicht.

"Prinzipiell gibt es für jede Anwendung, jeden Anwender, jede Situation und jedes gewünschte Ergebnis das ideale Messer bzw. die idealen Eigenschaften für ein Messer."
Die Frage ist doch, welchen Schluß man draus zieht. Du ziehst den Schluß draus: Nichts genaues weiß man nicht, weil alles so schön bunt hier ist. Mein Schluß und meine Erfahrung ist das nicht. So unterschiedlich sind die Anwendungen nicht, dass man nicht für einen Großteil der Anwendungen optimierte Messer entwickeln könnte. Und für den Rest entwickelt man eben spezialisierte Messer. Im Prinzip tötet die Einstellung, dass das Schneiden viel zu komplex sei, dass man was gültiges drüber sagen könnte, jeden Funktionalismus und deshalb auch jeden Fortschritt.

"Es wäre ja auch langweilig, sonst könnte man schlicht einfach ein perfektes Messer haben und dann wären unsere ganzen Reviews und Thematiken hier mehr oder weniger sinnlos"
Vielleicht waren die ganzen Reviews dazu da das annähernd perfekte Messer zu finden. Was ist daran sinnlos? Darüber hinaus glaube ich schon, dass es noch Luft nach oben gibt und Verbesserung noch möglich sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Unter Schneidfähigkeit" ist das Vermögen einer Schneide anzusehen, irgendeinen Körper, der weicher als die Messerschneide ist, mehr oder weniger wirksam zu trennen"

Quelle: R.Landes, S.29, Messerklingen und Stahl, eine technologische Betrachtung von Messerschneiden 2, vollständig überarbeitete Auflage

Diese Definition beinhaltet keine persönlichen Vorlieben!

Wenn alle Bedingungen der Testmesser gleichgeschaltet sind, also Stahl, Anschliff, Druck, Schnittgut, Schnitttechnik, Schneidenwinkel, die Oberflächenbeschaffenheit der Klingenflanken und Schneidenoberfläche, dann schneidet das dünnere und geometrisch optimierte immer besser.

Ich hab mit solchen Ein-Satz Definitionen so meine Probleme. Gerade weil hier eine Definition in die Runde geworden wird, die mit Sicherheit Teil eines größeren Kapitels in dem Buch ist. Und bei allem Respekt vor der Fachkenntnis von Herrn Landes, halte ich es als kontraproduktiv so eine Ein-Satz Definition aus dem Kontext des Buches heraus (was wahrscheinlich einige der Diskussionsteilnehmer nicht im Bücherregal stehen habe) zu benutzen und vor allem aus ihr abzuleiten, das jedwede andere Faktoren eines Messers jenseits der Korrelation zwischen einem möglichst dünnen Rücken und einer im Bereich von 1-10mm hinter der Wate ausgeschliffenen Klinge, keinen nennenswerten/meßbaren Einfluß auf die Brettperformance haben.

Letztendlich sagt die Definition nicht viel mehr aus, als das ein Messer mit dem ich mir nicht in den Daumen schneiden kann (egal wie die Werte 1mm und höher hinter der Wate aussehen) keine gute Schneidfähigkeit hat, eins was aber gleich die ganze Daumenkuppe abrasiert, eine gute Schneidfähigkeit hat. Um es mal überspitzt zu formulieren...

Auch eine Gleichschaltung der Testbedingungen wie von dir genannt halte ich für völlig realitätsfern, da sie für den Endnutzer nicht umsetzbar ist oder keinen sittlichen Nährwert besitzt. Ich bin im Gegensatz zu Leuten wie Gabriel kein Werkstoffwissenschaftler oder Ingenieur, aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir folgendes:

1. Es macht keinen Sinn Messer künstlich zu beschweren, da dies weder der Küchenrealität entspricht noch gewährleistet ist, ob die Gewichtsverteilung (steckt das Gewicht in der Klinge oder im Griff?) nicht ebenfalls einen Einfluß auf das Ergebnis hat.
2. Genausowenig macht es Sinn, das Schnittgut über das mit der Schneide nach oben fixierte Messer zu führen um den Einfluß des Gewichts auszuschließen...weil eben kein Mensch so schneidet...
3. Tests auf der heimischen Küchenwaage mit Lebensmitteln sind auch nicht aussagekräftig, wenigstens nicht wenn man mehr damit machen möchte als nur grobe Trends zu erfassen.

Es gibt mit Sicherheit Ansätze und Methoden, mit denen man herausfinden könnte ob ein Messer A aus demselben Stahl besser schneidet als ein Messer B. Die RFH Köln hat da z.B. eine Methode entwickelt, mit denen sie mithilfe eines Kraft-Weg-Diagramms Aussagen zur Qualität von Keramik-Skalpellen für die Augenchirugie und Rasiermessern machen können.

http://www.rfh-koeln.de/forschung-p...ehigkeit_von_schneidwerkzeugen/index_ger.html

Dann sind wir aber bei hoch-wissenschaftlichen Versuchsaufbauten, bei denen auch gar keine echten Möhren oder echtes Rindfleisch unters Messer kommt, sondern irgendwelche homogenen künstlichen Ersatzstoffe...und die Messer eventulle gar keine normalen Serienmesser mehr sind (sondern ein gerades Stück Blech was den gewünschten Geometrieverlauf hat) und mithilfe von Maschinen/Vorrichtungen geführt werden, die den Fehlerfaktor Mensch und Aspekte wie das Eigengewicht komplett herausnehmen....

Einen Nutzen für uns Endverbraucher wird es durch solche Studien aber nicht geben, denn a) können wir diese Art von Tests nicht daheim machen, b) den Jungs aus Köln auch nicht mal unsere Messer zuschicken und c) steht dann noch die Frage im Raum, wie weit solche Methoden sich in der Küchenmesser produzierenden Industrie überhaupt durchsetzen werden. Die Firmen/Manufakturen von denen wir Messernarren gerne kaufen, haben für so einen Aufwand nicht das Geld oder die Verbindungen...also so Namen wie Ashi, Mr. Kamo, Herder oder die anderen kleinen Solinger, die sich mit Ach und Krach über Wasser halten und das häufig durch Export wie Burgvogel in die USA oder andere Märkte wie Folder/Outdoor/Tactical-Messer. Firmen wie Wüsthof, die sowas bezahlen könnten haben gar keine Notwendigkeit nach dem Messer mit der weltbesten Geometrie und Schneidfähigkeit zu forschen, weil die Zielgruppe einfach zu klein ist und der Forschungsaufwand sich nicht lohnt. Ich erinner da mal an die diversen Geschichten hier im Forum, was mit dünnen Lasern in unbedarften Familienhänden so schon paßiert ist...

Deswegen hat das ganze für mich irgendwie den Charakter einer Diskussion um der Diskussion willens. Gerade wenn wir uns nicht in die Ecke Profiküche bewegen ( und da vertraue ich einfach der praktischen Erfahrung eines Kochs und Messernarrs mit Schmiedeerfahrung wie gast), sondern bei der Fraktion der heimischen Hobbyköche bleiben...bei der die täglich verarbeiteten Schnittgut-Mengen im niedrigen einstelligen Bereich bleiben und je nach Haushaltsgröße und Gericht vielleicht nicht einmal die 1kg Marke knackt.

In dem Aspekt gebe ich dir recht: Das mit den Katos ist wahrscheinlich ein Trend, genauso wie davor der Wahn jedwede Art von Messer von Herrn Schanz brutalmöglichst ausdünnen zu lassen. Aber ob man den nun mitmacht oder nicht, ist doch jedem selber überlassen... keiner der Kato-Käufer hat seine sonstigen Messer alle in die Privat-Handel-Ecke hier im Forum gestellt, der Name fällt im Gegensatz zu Ashi und Schanz nicht bei Kaufberatungen...

Ich denke wir sind uns soweit einig das eine Klinge die 1mm über der Wate 0,30mm hinten und bis zur Spitze auf 0,20mm ausläuft und 1cm über der Wate mit 1,0mm bis 0,70mm und einem Klingenrücken von unter 2,0mm besser schneidet als eine Klinge die an den gleichen Stellen die doppelten bis dreifachen Wert zeigt, wenn es darum geht eine dicke Möhre in der Länge oder einen große Apfel zu schneiden.

Das ist jetzt ein Extrembeispiel und völlig realitätsfern, da deine dicke Beispielsklinge dann auf 1mm/Wate Werte von 0,4-0,6 an der Spitze, 0,6-0,9 am Kehl und 1cm Werte von zwischen zwischen 1,4-3mm kommen würde. Und klar, ein Messer das 0,3mm/0,7/<2mm am Kehl hat, geht durch eine Möhre besser als eins, das an den Meßwerte auf 0,9/3/6mm kommt... oder 0,6/1,4/4mm.

Nur wieviele Messer mit solchen Werten, die jetzt keine Fleischerbeile sind, kennst du und was haben diese Phantasiewerte gerade am Meßpunkt hinter der Wate mit einem Kato, Shig oder auch einem Toyama zu tun? Bzw. dem Trend zu Messern, bei denen der Klingenrücken an Kehl und Erl nicht nahe oder unter der 2mm Marke liegt?

Der Rücken meines Toyamas hat 3.1 am Kehl und 3,5 am Überganz von Erl zu Zwinge und das Messer hat hinter der Wate um die 0,2mm (bzw. laut meiner Messung sogar weniger) und 1cm über der Wate 1,05...

Ich verstehe aber auch -nicht böse gemeint- nicht, warum wir diese theoretische Diskussion eigentlich führen...außer wie schon gesagt um der Diskussion selber willens....

Selbst wenn ein Messer, das noch dünner ist als sagen wir mal das magersüchtige Kotetsu Bunka, in einem von allen "subjektiven menschlichen" Begleitfaktoren befreiten und rein auf die Schneide fokusierten Testaufbau die Nase vor allen anderen Messern vorne hätte, kann man "persönliche" Vorlieben der Nutzer oder auch die Frage nach der Standzeit so einer Schneide eben nicht ausblenden. Was bringt mit diese Traumperformance bei unserer synthetischen Testkarotte, wenn ich aus Zeitgründen und Vorschriften als Profikoch nicht im schneidenschonenden Genuß-Zugschnitt auf dem edelsten Hirnholzbrett zen-mäßig die echte Bio-Möhre auf seziere, sondern das Messer schräg gehalten mit Tempo Richtung HACCP konformen Plastikbomber-Schneidbrett durch 2 Möhren gleichzeitig wandert, oder im Wiegeschnitt die Streifen schnell und grob zerkleinert werden müssen, mit dem Ergebnis das die Schneide spätestens nach dem ersten Sack Möhren dies mit (Mikro-)Ausbrüchen oder umlegen quittiert?

Und die produzierende Industrie hat auch gar kein Interesse gezielt "das Messer für festes Gemüse" (Möhren, Sellerie, Süßkartoffel) zu entwickeln, um es dann mit "dem Messer für weiches Gemüse" und dem Messer für feuchtes und somit stark haftendes Gemüse zusammen zu verkaufen. Genausowenig sind die meisten Personen hier in der Lage ein bestehendes Messer auf den zehntel Milimeter genau an diversen Meßpunkten umzuschleifen, um die perfekte Messerklinge selber zu erzeugen. Auch die meisten Messermacher in Deutschland, dürften solche Kundenwünsche entweder mit einem Kopfschütteln abtun oder maximal als grobe Richtwerte interpretieren. Und selbst wenn, würde der damit verbundende Aufwand den Preis in astronomische Höhen treiben, solange man den Schliff nicht einem computergesteuerten Roboter überläßt... den weder ein Herr Schanz, noch ein Herr Kamo, eine Manufaktur Herder oder Ashi in der Garage stehen hat.

Wer nicht glaubt wie ein Kato schneidet, der wird nicht dazu gezwungen. Entweder er ist mit seinen Messern glücklich, oder er macht beim Newsletter-Lotto mit...

Ich gebe aber Kiam recht, das Reviews oft (und da nehme ich mich nicht aus) und zwar gerade von uns Hobbyköchen in einem Schwang der Euphorie geschrieben werden und dann nur so von Superlativen trotzen... die Erkenntnisse des Kölner Messertreffens würde ich als Teilnehmer selbst z.B. gar nicht so hoch bewerten, dafür war a) zuviel Kölsch im Spiel, b) die geschnittene Menge mal sowas von nicht relevant und c) auch kein gescheiter Querschnitt durch die diversen Schnittgüter vorhanden. Möhren sind gut und schön, aber wir sind alle eben keine Hasen...

Erreicht man aber eine gewisse Menge an Mahlzeiten mit einem Messer in einem kompakten Zeitraum, bei dem die ersten Eindrücke nicht schon wieder nostalgisch verklärt sind, ist es möglich halbwegs aussagekräftige Reviews zu schreiben, ohne jetzt irgendwelche pseudo-wissenschaftliche Testumgebungen zu bequemen, solange man es vermeidet mit Superlativen um sich zu werfen und für den Leser klar herausarbeitet, was die Arbeitsbedingungen und eigenen Vorlieben sind.

Also nicht "Messer X ist das beste von Welt und schneidet jede Möhre wie im Schlaf", sondern eher "Messer X schneidet ohne Knacken im Zugschnitt mit dem vorderen Klingendrittel auch durch festeres Schnittgut wie Möhren", wobei dann entweder klar gemacht werden müßte, ob man a) nix zum choppen von Möhren mit dem hinteren Drittel sagen kann, weil man wie Krassi nur um Zugschnitt arbeitet oder b) zwar weiß daß es nicht so der Knüller beim Choppen ist, dieses Manko einen als Zugschnitt-Fetischist nicht stört.
 
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Die Frage ist doch, welchen Schluß man draus zieht. Du ziehst den Schluß draus: Nichts genaues weiß man nicht, weil alles so schön bunt hier ist. Mein Schluß und meine Erfahrung ist das nicht. So unterschiedlich sind die Anwendungen nicht, dass man nicht für einen Großteil der Anwendungen optimierte Messer entwickeln könnte. Und für den Rest entwickelt man eben spezialisierte Messer.

Naja, ich glaube da hast du meinem Text etwas falsch verstanden. Wogegen ich mich wehre, ist die pseudo-wissenschaftliche Darstellung objektiver Korrektheit ohne die Abgrenzung objektiver Randbedingungen. Jeder, der sich mit solchen Dingen auskennt, wir erkennen, dass so etwas nicht zu erreichen ist.

Umso wertvoller sind die subjektiven Eindrücke entsprechend Erfahrener Nutzer (wie sie hier auch zum großen Teil Reviews schreiben). Diese können einen guten Gesamteindruck geben und relativ klar die Richtung weisen. Als unwiderrufliche Fakten frei von jeglichen Subjektivität sind sie aber nicht zu sehen. Wogegen ich mich wehre, ist nicht der Versuch etwas zu optimieren oder zu verbessern, sondern die Art mit der versucht wird etwas zu quantifizieren und zu verallgemeinern, was schlicht einfach schwierigzu erfassen ist, da eben diverse Einflussfaktoren berücksichtigt werden müssten.

Es geht gar nicht darum die vielen anderen Faktoren, die auf die Schneidfähigkeit einen Einfluß haben zu leugnen. Es geht darum festzuhalten, dass der Einfluß der Geometrie also des Schneidenwinkels nicht relativ ist, keine Ansichtssache, sondern der objektive Ausgangspunkt. Alles andere hiese nämlich den Einfluß der Geometrie zu leugnen und zur relativen Ansichtssache zu erklären.

Falsch, Geometrie lässt sich nicht ohne die Berücksichtigung von Schneidtechnik und Schnittgut bewerten. Eine gute Geometrie für rohen Fisch (wie z.B. beim Yanagiba) ist keine gute Geometrie für harte Möhren. Eine gute Geometrie für genüsslichen Zugschnitt ist nicht unbedingt eine gute Geometrie zum schnell Durchchoppen. Gestern Abend habe ich beispielsweise erstmal das Wakui Nakiri und das Kotetsu "Superdünn" getestet und mein klarer Sieger bei den Möhren war das Wakui... obwohl das mit anderer Schnitttechnik (ich verweise jetzt einfach mal auf Daniels Zugschnitt) ganz ganz anders aussehen kann.

Im Prinzip tötet die Einstellung, dass das Schneiden viel zu komplex sei, dass man was gültiges drüber sagen könnte, jeden Funktionalismus und deshalb auch jeden Fortschritt.

Ganz im Gegenteil. Wenn man nicht in der Lage ist ein Ziel zu spezifizieren, was man erreichen will, erreicht man im Endeffekt garnichts. Man muss sich darüber bewusst sein, worüber man redet und wo man hin will. Wie schon gesagt... subjektive Erfahrungswerte stellen dabei meiner Meinung nach den Schlüssel dar.

@ Kiam:

Es geht hier aber auch um den Konsens mit dem hier einige Messer bewertet/beschrieben/wahrgenommen werden. Da gibt es nun einmal deutliche Aussagen zu den jeweiligen Klingen, die wiederum ein ganz bestimmtes Bild erscheinen lassen.

Klar, darum geht es hier in dem Forum, aber insbesondere hier in dem Thread läuft es grad in eine ganz andere Richtung IMHO, nämlich darum zu versuchen persönliche Meinungen, Einstellungen, Vorlieben etc. aus der Gleichung zu entfernen und das Schnittverhalten eines Messer (ja für welches Schnittgut denn überhaupt?) allgemein und objektiv zu betrachten. Und das halte ich zumindest ohne Festlegung einiger Grundparameter wie Schnitttechnik, Schnittgut, gewünschtes Ergebnis etc. für nicht zielführend. Entscheidet man sich für einige dieser Grundrandbedingungen, kann man weiter reden und dann kann man auch tatsächlich etwas erreichen. Ansonsten hat das nichts mit Funktionalismus oder Zielfindung zu tun, sondern eher mit schlichtem Blindfischen und der zufallsgestützten Suche nach dem Glücksgriff.

Rein wissenschaftlich also müsste ein Review sich auf ein "eigentlich kann ich nicht wirklich was objektives dazu sagen" beschränken, so gesehen Fakt ist aber, die Allermeisten von uns können schön eine solche Einschätzung jener Messer abgeben die sie benutzen, welche in vielen Punkten nicht objektivitätsfern ist. Nicht in allen Punkten, ganz klar, aber im großen und ganzen...

Wie schon gesagt stütze ich mich bei Fremderfahrungen hauptsächlich auf die Eindrücke und Erfahrungen von Nutzern, von denen ich denke, dass sie über angemessene Expertise verfügen. So etwas ist IMHO in diesem Bereich durch nichts zu ersetzen. Deshalb stimme ich dir da durchaus zu... wir brauchen Erfahrungsberichte und Expertise. Davon lebt das Forum.


Gruß, Gabriel


PS: Wenn man versuchen will, eine objektive These aufzustellen und darauf eine Optimierung zu stützen (wenn ich den roten Faden dieses Threads als richtig deute, dass es in die Richtung gehen soll "wie machen wir das schneidfähigste Messer?"), dann sollte man dies auch zumindest auf feste Randbedingungen und Anforderungen stützen.
 
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@Gabriel: "
Wogegen ich mich wehre, ist die pseudo-wissenschaftliche Darstellung objektiver Korrektheit ohne die Abgrenzung objektiver Randbedingungen."
Aber warum wehrst du dich dagegen? Es hat doch hier niemand Experimente nach wissenschaftlichen Massstäben durchgeführt. Ich hab hier lediglich ein paar einfache mechanische Zusammenhänge angeführt, die seit bestimmt 250 Jahren ausreichend erforscht sind. Oder willst du bestreiten, dass das Biegen einer hab durchgeschnittenen Möhrenscheibe mit zunehmender Biegung mehr Kraft erfordert. (Natürlich geht es hier erstmal um Schnittgut, das so eine Klemmkraft aufweist und nicht weiches Fleisch oder Fisch.) Das wirkt wie ein eingspannter Kragarm. Du mahnst hier objektive wissenschaftliche Darstellung an, bloß um diesen bekannten und erwiesenen Zusammenhang beiseite zu wischen.

"Wogegen ich mich wehre, ist nicht der Versuch etwas zu optimieren oder zu verbessern, sondern die Art mit der versucht wird etwas zu quantifizieren und zu verallgemeinern,"
Die Geometrie i s t aber die allgemeine Grundlage auf der die ganze Faktorenliste bloß aufbaut. Klar kann ein Messer schlechter Geometrie durch die Erniedrigung der Flankenreibung diesen Nachteil wieder ausgleichen. Der Nachteil muss aber erstmal objektiv da sein und würde ich das Messer besserer Geometrie mit derselben Oberfläche mit niederer Reibung versehen, dann wäre es eben besser als das Messer schlechterer Geometrie.

Ich sage: Es geht nicht darum den Einfluss der anderen Einflußfaktoren zu leugnen und du wirfst mir genau das vor. <i>"Falsch, Geometrie lässt sich nicht ohne die Berücksichtigung von Schneidtechnik und Schnittgut bewerten."</i> Wer hat denn gesagt, dass man das Schnittgut vernachlässigen kann. Die Konsequenz ist aber nicht, dass man deshalb sowieso nichts genaues sagen kann, sondern sie lautet, dass man eine spezielle Geometrie auf ein bestimmtes Schnittgut bezieht. Also zum Beispiel eine Geomtrie immer mit einem Probestück Fisch testet. So geht das üblicherweise, dass man beim Experiment bestimmte Parameter gleich halten muss, um die Auswirkung eines dritten Parameters zu ermitteln.

"Wenn man nicht in der Lage ist ein Ziel zu spezifizieren, was man erreichen will, erreicht man im Endeffekt garnichts."
Du tust so, als hätte hier jemand ein Nakiri mit einem Deba gleichgesetzt. Es wurden hier doch Messer für den selben Aufgabenbereich, eben Gyutos, mit sehr filigraner Geometrie und etwas dickerer Geometrie verglichen.

@Karnstein:"ob die Gewichtsverteilung" Man misst einfach die Kraft, die auf dem Schnittgut ankommt. Die muss immer gleich sein egal wie schwer das Messer ist. Die Gewichtsverteilung ist dann eliminiert. Wer sagt denn, dass man kein Hirnschmalz braucht, um sinnvolle Versuchsanordnungen aufzubauen.

"Einen Nutzen für uns Endverbraucher wird es durch solche Studien aber nicht geben, denn a) können wir diese Art von Tests nicht daheim machen, b) den Jungs aus Köln auch nicht mal unsere Messer zuschicken und c) steht dann noch die Frage im Raum, wie weit solche Methoden sich in der Küchenmesser produzierenden Industrie überhaupt durchsetzen werden."
Man kann aber Zusammenhänge ermitteln und wenn diese dann angewandt werden, nutzen sie auch den Messerproduzenten.
 
Servus,

Es geht hier aber auch um den Konsens mit dem hier einige Messer bewertet/beschrieben/wahrgenommen werden. Da gibt es nun einmal deutliche Aussagen zu den jeweiligen Klingen, die wiederum ein ganz bestimmtes Bild erscheinen lassen.

ich habe nicht erwartet das es so schwierig wird, aber du hast es erfasst worum es mir gegangen ist!

Ich denke ich werde meine einfache Frage nicht beantwortet bekommen, weil die meisten Sachen aus meinen Beiträgen rauslesen oder einfach falsch interpretieren die da gar nicht stehen. Dabei bemühe ich mich um eine klare Formulierung.

Es geht überhaupt nicht um das schneidfähigste Messer, ich hab das nirgends geschrieben. :staun:

Den Begriff Schneidfähigkeit legt hier jeder nach seinem Belieben aus, alleine deshalb hat jede Diskussion von Beginn an schon etwas Schieflage. Da jede Kochmesserklinge dieser Welt in Korrelation mit all den genannten Faktoren steht, ist die einzige Manipulation zur Verbesserung um diesen Faktoren beizukommen an der Klinge vorzunehmen und nicht am Schnittgut, ergo die Zutaten die ich schneiden muss und für ein bestimmtes Gericht brauche kann ich nicht optimieren, die Klinge hingegen schon! Eine dieser Verbesserungen mit einem bestimmten Zweck vor Augen ist das Dünnschleifen einer zu dicken Klinge.

Was sich bis jetzt klar herauslesen lässt ist, dass jeder hier sein eigenes Süppchen kocht wenn er die Schneideigenschaften eines Messers beurteilt, das Bemühen um eine einigermassen solide Einschätzung die übertragbar ist, wird ohne einen roten Faden wie eine durchgehende Zustimmung schwierig. Das ein Testmesser, sofern alle Bedingungen und seien sie rein theoretischer Natur gleichgeschaltet sind, also Stahl, Anschliff, Druck, Schnittgut, Schnitttechnik, Schneidenwinkel, die Oberflächenbeschaffenheit der Klingenflanken und Schneidenoberfläche, die Schärfe und das Schnittgut und nur der Geometrieverlauf frei gewählt werden kann und mir dann jemand sagt dass nach definierten Messpunkten deutlich dickere Messer keinen Nachteil in der Schneidfähigkeit haben, ja dann bleib ich zwar ein wenig ratlos zurück und frage mich was wohl passiert sein mag und lass ich euch natürlich eure Meinung!

"Zitat von berko

bitte löschen, danke.

Das wäre doch schade, selbst ohne Beitrag würde ich das unterhaltsam und durchaus lehrreich finden! :D

Übrigens hast du dir sicher Gedanken zur Geometrie von deinem Schanz Cleaver gemacht bevor du den Auftrag zur Anfertigung gegeben hast.
Ich kenne nur die Bilder, aber was man sehen kann, bedarf es keine Nachbesserung der Geometrie und wenn es die Zielvorgabe bei deinem bevorzugten Klingenprofil war, unter einem Ashi-Cleaver zu bleiben, sowohl vom Gewicht als auch vom Geometrieverlauf dann ist das wirklich gelungen. Wenn du als Profi mit so einem papierdünnen Gerät arbeitest, spricht das für einen bescheidenen Geometriefreak wie ich einer bin, Bände! :super:

"Zitat von tiffel

Die Geometrie i s t aber die allgemeine Grundlage auf der die ganze Faktorenliste bloß aufbaut. Klar kann ein Messer schlechter Geometrie durch die Erniedrigung der Flankenreibung diesen Nachteil wieder ausgleichen. Der Nachteil muss aber erstmal objektiv da sein und würde ich das Messer besserer Geometrie mit derselben Oberfläche mit niederer Reibung versehen, dann wäre es eben besser als das Messer schlechterer Geometrie.

Ich hätte es nicht besser formulieren können! :super:

Gruß, güNef
 
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Den Begriff Schneidfähigkeit legt hier jeder nach seinem Belieben aus, alleine deshalb hat jede Diskussion von Beginn an schon etwas Schieflage. Da jede Kochmesserklinge dieser Welt in Korrelation mit all den genannten Faktoren steht, ist die einzige Manipulation zur Verbesserung um diesen Faktoren beizukommen an der Klinge vorzunehmen und nicht am Schnittgut, ergo die Zutaten die ich schneiden muss und für ein bestimmtes Gericht brauche kann ich nicht optimieren, die Klinge hingegen schon! Eine dieser Verbesserungen mit einem bestimmten Zweck vor Augen ist das Dünnschleifen einer zu dicken Klinge.

Was sich bis jetzt klar herauslesen lässt ist, dass jeder hier sein eigenes Süppchen kocht wenn er die Schneideigenschaften eines Messers beurteilt, das Bemühen um eine einigermassen solide Einschätzung die übertragbar ist, wird ohne einen roten Faden wie eine durchgehende Zustimmung schwierig. Das ein Testmesser, sofern alle Bedingungen und seien sie rein theoretischer Natur gleichgeschaltet sind, also Stahl, Anschliff, Druck, Schnittgut, Schnitttechnik, Schneidenwinkel, die Oberflächenbeschaffenheit der Klingenflanken und Schneidenoberfläche, die Schärfe und das Schnittgut und nur der Geometrieverlauf frei gewählt werden kann und mir dann jemand sagt dass nach definierten Messpunkten deutlich dickere Messer keinen Nachteil in der Schneidfähigkeit haben, ja dann bleib ich zwar ein wenig ratlos zurück und frage mich was wohl passiert sein mag und lass ich euch natürlich eure Meinung!

Ich versuch es noch mal, um zu schauen ob ich verstehe worum es dir geht. Sehe ich das richtig, der Ausgangspunkt der ganzen Diskussion ist die Entwicklung der vergangenen Wochen, in denen Forenmitglieder auf deren Kompetenz du etwas gibst (weil sie wie Bastl als Profi viel schneiden, um mal ein Beispiel zu nennen) mehr und mehr über Messer berichten, die trotz teilweise doppelt so dickem Rücken eine bessere Performance aufs Brett legen (gefühlt oder faktisch), als die ihnen sonst noch zur Verfügung stehenden Laser-Messer wie z.B, ein Suisin Honyaki im Fall von Gabriel... Und wie sich dieser Unterschied erklären läßt, wenn eigentlich ein Messer mit dünnerem Rücken bei gleichem Anschliff (.z.B. ballig) besser durch die Möhre gehen müßte, weil ja weniger Verdrängung stattfindet als bei einem dickeren Messer...

Also nicht die Frage was das beste Messer der Welt ist, sondern wieso "wissenschaftlich" betrachtet ein dickeres und schwereres Messer wie ein Kato oder Shig eine bessere Schneidleistung in der Praxis ergibt. Also die Magie des Kato Anschliffes entschlüsseln, ohne dafür selber eins benutzt zu haben... Richtig erkannt?

Das Problem was ich da bei deinem Versuchsaufbau sehe, ist das es diese 2 gleichen Messer nicht so von der Stange gibt und die wenigstens hier von uns den technischen Hintergrund haben, um das rein theoretisch sauber erklären zu können.

Um deinen Versuch zu machen, bräuchte ich also zwei Messer, die denselben Stahl und Schliff haben. Dann müßten sie bei gleicher Höhe eine unterschiedliche Rückenstärke besitzen, die auf dieselbe Art Richtung Schneide ausgeschliffen ist (komplett ballig z.B.). Ich kann also kein 50mm hohes VG10 Messer mit balligem Schliff von Rücken bis Wate nehmen und es mit einem 50mm hohen VG10 Messer vergleichen, das in den oberen 2/3 einen Hohlschliff hat oder fast nichts an Dicke verliert und dann im unteren Drittel entweder ballig oder mit Hohlschliff dank Schleifrad zur Wate hin ausgeschliffen ist. Was gehen würde wäre von einem Messermacher wie Herrn Schanz 2 Messer derselben Form, Länge und Höhe zu nehmen, die denselben badischen balligen Schliff haben aber drastisch unterschiedliche Rückenstärken haben.

Dann weiß man welches der beiden besser schneidet. Ich bezweifele aber etwas, dass man aus dem Versuchsergebnis großartige Erkenntnisse für die eigentliche Fragestellung finden kann...also wieso ein Kato nun ein Suisin abhängt... weil die beiden Messer eben nicht denselben Schliff haben... Man müßte also mehrere Tests mit verschiedenen Anschliffen machen, um zu sehen ob welche Schliffmethoden gibt, die weniger oder stärker als andere von einer schlankeren Geometrie profitieren... also ob ein Kato auch dann funktionieren würde, wenn man den Anschliff an einem weitaus dünneren Messer reproduzieren würde... Und spätestens dann sind wir bei einem Versuchsaufbau, der vom Laien nicht mehr wirklich zu bewerkstelligen ist...von den Kosten mal ganz zu schweigen.

Deswegen glaube ich wie Simon, daß man diese Frage nicht wirklich beantworten kann... weil man als Laie die ganzen reinspielenden Faktoren nicht hinreichend minimieren kann und wenn es dazu schon Forschungen gegeben haben sollte, diese wahrscheinlich bei den involvierten Firmen irgendwo gut unter Verschluß liegen...auf der Seite der RFH Köln ist ja ausser nem kurzen Text und einem winzigen Grafik-Bild nichts nennenswertes publiziert. Sucht man in Quellen wie Unibibliothekskatalogen nach Literatur zu dem Thema, ist die Treffermenge eher gering und meistens recht alt...wenigstens war daß das Ergebnis meiner Suche im D-Dorfer Unibib-Katalog und in dem der THW Aachen nach Wörtern wie Messerklingen und Schneidfähigkeit.
 
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