Sonntagsfrage

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, wem würdest du deine Stimme geben?

  • SPD

    Stimmen: 22 27,8%
  • CDU/CSU

    Stimmen: 17 21,5%
  • Grüne

    Stimmen: 10 12,7%
  • FDP

    Stimmen: 20 25,3%
  • PDS

    Stimmen: 3 3,8%
  • andere Partei

    Stimmen: 2 2,5%
  • Nichtwähler

    Stimmen: 5 6,3%

  • Umfrageteilnehmer
    79
Status
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@sharky Da kann ich nur voll und ganz zustimmen, mach ich genauso. Zahle zusätzlich zu meiner spez. Krankenversorgung noch in eine Zusatzversicherung ein.

Weiters zum Thema Krankenversicherung: Wie wäre es denn, das ganze auf private Füße zu stellen? Das Solidaritätsprinzip scheitert doch heutzutage an der Altersstruktur und an anderen Tatsachen, die alle wissen aber keiner ausspricht, man könnte ja falsch (?) verstanden werden. Einfache Rechnung: Wer Beiträge zahlt, erhält Leistungen, wer keine priv. Versorgung abschließt erhält keine Leistungen. Für den einzelnen Bürger wäre das bestimmt billiger, und niemand könnte die eingezahlten Gelder für andere Zwecke verwenden, wie es ja leider immer noch geschehen soll.

Das mal als ganz einfaches Modell. Daß da natürlich Schwachpunkte bestehen bleiben, ist klar. Aber vielleicht sollte man mal drüber nachdenken.

Grüße aus Esslingen,
Matthias.
 
@Matthias. So einfach ist das nicht. Du hast vielleicht immer nur den ewigen Krankmacher als Kostenverursacher im Kopf. Hast Du Kinder? Dann gehts nämlich los. IMO zahlen gesetzliche Versicherungen gerade bei Familien satt drauf. Bei einer Familie mit zwei Kindern müssten dann beide Elternteile für vier Personen Krankenkasse oder direkt die Kosten bezahlen, so keiner arbeitslos ist, so das mit dem Arbeiten ueberhaupt klappt - ist ja nicht immer zu organisieren, dazu kostet ganztägige Unterbringung auch wieder Geld - und so das die Eltern auch wollen. Schliesslich heisst mehr Job immer auch weniger Erziehung und Kuemmern.
Gut, dann haben die mit Kindern halt Pech. Ist mir dich wurscht, ich will eh keine. Hmm. Wird dann eine komische Gesellschaft werden, wenn sich keiner mehr Kinder leisten kann oder will.

Nein, ich glaube nicht, dass man von dem Solidaritaetsprinzip abweichen soll oder darf, zumindest dann nicht, wenn man eine pluralistische und freie Gesellschaft haben will. Ich bin mir auch ueberhaupt nicht sicher, ob diese "Ewigkrankmacher" die grossen Kostenträger sind. Wenn das Solidaritaetsprinzip scheitert, dann scheitert es bei den weniger gut verdienenden und Familien noch viel mehr. Was machste mit den Leuten, die eben nicht > sechststellig verdienen und sich ihren Arzt nicht leisten koennen? Das ist Sozialdarwinismus (http://www.snl.ch/dhs/externe/protect/textes/D17431.html) pur. Das will ich nicht.

Ich denke, es gibt ganz andere Wege zu sparen. Da fallen mir ad hoc das Ueberangebot an Kassenärzten bei zu geringem Wettbewerb, geringer Wettbewerb/Preisdruck bei gleichwertigen Medikamenten, keine konsequente Umsetzung von Prophylaxe, kein wirklich offener Vergleich verschiedener medizinischer Systeme ein (warum brauchts bei Erkältung teuere Medikamente, wenns Tee auch tut?). Soziale Systeme in den Skandinavischen Ländern funktionieren auch (wieder) und sind dabei sozialverträglich.
Und wenn ich dann noch ganz konkret mitbekomme, dass allen Vorurteilen zum Trotz, Zahnärzte um Ihre Existenz kämpfen müssen - noe, nicht Du Camig :), weiss nicht, wies bei Dir ist - weil sie nur noch das Nötigste anrechnen können, andererseits aber das System nicht mehr bezahlbar ist, ja da muss doch der Wurm irgendwo drin sein.

Da kann man jetzt kritteln was man will, egal wie laut die kassenärztliche Vereinigung wieder schreit, auch da hat die jetzige Koalition Sachen beschlossen, die vorher keiner ansprechen wollte. Und wer sagt, dass Entscheidungen perfekt sein muessen, wenns nix ist mit den Festpreisen, probiert man halt was anderes. Alles besser, als geradewegs in die Nullfinanzierbarkeit zu steuern. In den letzten vier Jahren haben viele Menschen verstanden, dass Altersvorsorge auch in ihre eigene Verantwortung fällt und haben bei jedem Apothekenbesuch gespuert, das das Solidaritaetsprinzip im Gesundheitswesen nicht heisst, dass alle anderen zahlen ;) Das ist eine ganz andere Denke, als unter der CSU/CDU Regierung, und auch die hatten die Daten für die Bevölkerungsentwicklung schon in der Hand.

Zu den Medikamentenpreisen. Mag sein, dass die Entwicklung sehr viel Geld kostet. Generell zeigen die steigenden Nettogewinne der Pharmaindustrie trotz rückläufiger Wirtschaftsdaten, dass da ja schon ein paar Mark hängenbleiben müssen. So schlimm kanns denen also nicht gehen. Die Shareholder freuts, zahlen tun wir.

Gruesse
Pitter
 
Naja, ich sagte nicht, daß es perfekt ist! Nur ein Denkanstoß! Du zahlst doch für Deine Kinder, also wo isses Problem. Wenn es auf privater Basis wäre, würdest Du auch zahlen, aber vielleicht weniger, weil keine "Fremdleistungen" von den Beiträgen finanziert werden können oder müssen. Meine These geht auch nicht gegen die ewigen "Krankmacher", obwohl es auch die in nicht geringer Anzahl gibt. Ich war 14 Jahre Personaldienstsachbearbeiter in einem damals noch staatlichen Betrieb, u. A. war ich mit Kranken- und Rentenangelegenheiten betraut. Was ich da erlebt habe, würde ich teilweise selber nicht glauben, wenn`s mir jemand erzählen würde!
Aber was soll`s wir können darüber diskutieren, müssen nicht alle einer Meinung sein und dürfen unsere Meinung (in geeigneter Form und in anständigem Tonfall, niemand beleidigen usw.) frei sagen. Das ist Demokratie, oder. Insofern ist unsere BRD (die Abkürzung ist jetzt ja wohl offiziell und korrekt, oder) doch ein gutes, freies Land. Und so soll es auch bleiben!

In guter Hoffnung (nicht in froher Erwartung) grüßt herzlich
Matthias.
 
@sharky: viele gute Punkte - mehr Selbständigkeit und Kostenbewußtsein würden sowohl den meisten Patienten als auch vielen Ärzten gut stehen. Hinzu kommt bei den Kosten - und das ist meines Wissens der größte Posten - die fragwürdige weil häufig weder von Patient noch von Angehörigen gewünschte künstliche Lebensverlängerung im letzten Lebensjahr.
Ein rein privates Versicherungssystem, das allen die gleiche Versorgung bietet, halte ich aber für unrealistisch und fast zwangsweise auf eine Zwei-Klassen-Versorgung hinauslaufend. Weil ich diese Vorstellung inakzeptabel finde, bevorzuge ich auch eine Stärkung des gesetzlichen Kassenwesens durch deutliche Anhebung der Einkommensgrenzen bei bestmöglicher Bekämpfung der von Dir genannten Missstände.
 
Original geschrieben von pitter
Nein, ich glaube nicht, dass man von dem Solidaritaetsprinzip abweichen soll oder darf, zumindest dann nicht, wenn man eine pluralistische und freie Gesellschaft haben will. Ich bin mir auch ueberhaupt nicht sicher, ob diese "Ewigkrankmacher" die grossen Kostenträger sind. Wenn das Solidaritaetsprinzip scheitert, dann scheitert es bei den weniger gut verdienenden und Familien noch viel mehr. Was machste mit den Leuten, die eben nicht > sechststellig verdienen und sich ihren Arzt nicht leisten koennen? Das ist Sozialdarwinismus (http://www.snl.ch/dhs/externe/protect/textes/D17431.html) pur. Das will ich nicht.

Hat sich überschnitten - danke Pitter, muß ich nicht so viel schreiben :D
 
Einer geht noch ...

Und wieder ein top-recherchierter und fachlich fundierter Beitrag von unserem Freund
hail.gif
Deckard.
 
... ich habe es ja schonmal geschrieben, obwohl ich mit etwa 90% (was weit mehr ist als bei den anderen Parteien) der grünen Politik konform gehe werden sie diesmal ganz sicher auf meine Stimme verzichten müssen, dafür hat Cem Özdemir mit seiner Arroganz und Selbstherrlichkeit in der Waffenrechtsdiskussion ganz alleine gesorgt :angry:
 
Original geschrieben von HankEr
... ich habe es ja schonmal geschrieben, obwohl ich mit etwa 90% (was weit mehr ist als bei den anderen Parteien) der grünen Politik konform gehe werden sie diesmal ganz sicher auf meine Stimme verzichten müssen, dafür hat Cem Özdemir mit seiner Arroganz und Selbstherrlichkeit in der Waffenrechtsdiskussion ganz alleine gesorgt :angry:

Wieso denn? Der Gute ist doch jetzt von allen Ämtern zurückgetreten. Da hat er auf jeden Fall mehr Rückgrat bewiesen als mein Liebling, der Herr Koch :hintern: (Der Smilie ist echt goil!)

Und immer noch ist die FDP hier vorn, gibt's doch net.
 
wenn man sich der verantwortung entziehen möchte oder kein arsch in
der hose hat gibt man sein amt eben auf oder zieht sich zurück.
das ist sehr beliebt bei den politikern. gibts es irgend eine kleine
verpfehlung dann wird gleich der rücktritt verkündet. wir sind alle
bloß menschen und von hause aus mit unvollkommenheiten belastet.
ist es nicht wichtiger gute politik zu machen? aber selbst das können
90% der politiker auch nicht. da ist ihnen das hemd näher als die hose
haupsache die bezüge gesichert und dann weg.
 
@HankEr: eben, Özdemir is wech, kannst se wieder wählen - mach' ich auch, obwohl ich sicher nicht auf 90% komme ;)

@Canavaro: wird wohl daran liegen, dass sich der Mythos von der FDP als freiheitlicher Partei hartnäckig hält. Und hier haben sie bei Vielen einen Stein im Brett wegen ihrer (billigen weil aus der Opposition kommenden und keine Stimmen kostenden) Aussagen zum Waffengesetz. Wie man allerdings aufgrund eines einzigen Themas eine Wahlentscheidung treffen kann ist mir völlig unbegreiflich :(
 
Original geschrieben von micknives
wenn man sich der verantwortung entziehen möchte oder kein arsch in
der hose hat gibt man sein amt eben auf oder zieht sich zurück.
das ist sehr beliebt bei den politikern. gibts es irgend eine kleine
verpfehlung dann wird gleich der rücktritt verkündet. wir sind alle
bloß menschen und von hause aus mit unvollkommenheiten belastet.
ist es nicht wichtiger gute politik zu machen? aber selbst das können
90% der politiker auch nicht. da ist ihnen das hemd näher als die hose
haupsache die bezüge gesichert und dann weg.

Jein. Daß man nicht wegen Kleinigkeiten zurücktreten sollte, da stimme ich Dir zu. Aber bei einigen anderen, die ihre "Verfehlungen" stur aussitzen, da hab ich kein Verständnis. Da bleibt immer der Ruch der Korruption haften, wie soll die Person jemals wieder glaubwürdig Politik machen? Aber ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich recht ungeniert.
 
Wieso denn? Der Gute ist doch jetzt von allen Ämtern zurückgetreten.
Ja, ja, wird doch keiner glauben, daß dies für immer ist :argw:

Zudem haben sich in dieser Hinsicht auch Frau Roth, sowie die Herren Schlauch, Fischer und Kuhn nicht mit Ruhm bekleckert. Die haben Herrn Özdemir hier ruhig schalten und walten lassen und an dessen Märchenstunde brav als Wiederkäuer mitgewirkt.

Verschiedene Meinungen hin oder her, aber in diesem Fall habe ich halt einen tiefen Blick in die Wege der Gesetzgebung genommen und es ist mir kalt den Rücken herunter gelaufen. Nicht das SPD oder CDU/CSU hier wesentlich besser ausgesehen haben (immerhin haben sich bei CDU/CSU manche durchaus Informationsfreudig und Diskussionsfreudig gezeigt) aber Herr Özdemir hat sich halt nur als mediengeiler Demagoge (<- ist eine Person der Zeitgeschichte da kann man sowas schon mal schreiben :p) dargestellt, der mit seinen vorgefaßten Meinungen hausieren ging und Statistiken wild durcheinander gewürfelt und aus dem Zusammenhang gerissen.
 
ja ist stimme ich dir zu. das ist das problem der politiker in EU
das sind "nebenberuflich noch in x Aufsichtsräten etc. vertreten sind.
um ehrlich politik zu machen welche wirklich dem allgemeinwohl zugute
kommt sollte man solche nebenbeschäftigungen verbieten.
 
Was mich wirklich erstaunt: Messer- und Waffen-"Narren" werden ja gemeinhin von vermutlich jedem Laien unreflektiert als automatisch "rechts", konservativ, reaktionär, evtl. sogar Schlimmeres abgestempelt. Aber die obigen Aussagen zeigen dieses Bild ja nicht. Frage ist natürlich, inwiefern auch alle "ehrlich" waren, schmunzel. Na egal, ich wähle seit langem immer die gleiche Partei, bin kein "Wechselwähler". Fürchte gleichwohl (vermutlich zu recht) dass die Sozis dran bleiben, grins. Bis dann...
 
Harald Schmidt hat das glaub ich richtig erkannt:
Schröder für die Bilder und Stoiber fürs Geschäft.

Hab diese Option aber leider nicht auf meinem Wahlzettel gefunden...
 
Naja wenn es heute Abend so aussieht würde mich das durchaus Freuen. Der PDS reichen 4,x% ja auch wenn sie 3 Direktmandate erzielen. (Nicht, daß ich jetzt ein großer PDS-Fan bin, aber in einigen Punkten sind sie doch ein wichtiger Ausgleich für die anderen Parteien und es ist ihnen der Wiedereinzug in den Bundestag zu gönnen.)

Eine FDP, B90/Die Grünen, PDS Koalition würde mir schon gut gefallen :steirer:
 
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