Unendliche Weiten - ein Schleifsystem?

Danke fürs Erwähnen, @gast

Ich bin immer noch einigermaßen erstaunt darüber, dass das Thema "Kochen" hier so stiefmütterlich behandelt wird. Wastl und ich sind anscheinend die einzigen hier, die ein Messer zielgerichtet zum Kochen schärfen, oder täusche ich mich?

Meine erste Frage bei einer Messerberatung ist immer: was kochst du? Gleiches gilt übrigens, wenn mich jemand nach einem Rat für die Wahl eines neuen Backofens oder Kochfelds fragt.

Wer also beispielsweise viel Gemüse schneidet, Zucchini, Möhren oder Auberginen, wird sogar bei einem leicht schneidenden K-Chef irgendwann vom Kleben an den Flanken genervt sein. Und erst die Wahl des Messers gibt dann die Schleifutensilien vor. Wenn jemand überhaupt keine Lust auch Schärfen hat: kauf eine Konditorsäge und 6 kleine Vic Tomatenmesser im Set für insgesamt 50 € und du hast die nächsten 10 Jahre Ruhe.

Zusammengefasst meine grobe Beratungsstrategie für Kochmesser und Schärfkrams:

1. Was willst du scheiden und wie sind deine Fähigkeiten im Umgang mit dem Messer?
-> Messer-Auswahl
2. Willst du selbst schärfen?
-> Ja: Investition in Schärfutensilien oder Nein: zum Schärfen geben bzw. schicken - auch in Ordnung.
3. Wenn 2 Ja: Beratung unter Berücksichtigung von 1.

Daher werde ich auch nicht Müde, z.B. die Vorteile von Wetz/Schärf...was auch immer Stäben zu erwähnen.

Für mich sind Kochmesser reine Küchenwerkzeuge. Und zwar die mit Abstand wichtigsten in der Küche. Wie und ob etwas perfekt gart, wird meist schon beim Zuschnitt entschieden. Wer schon einmal versucht hat, ein schief geschnittenes Steak durch und durch medium zu garen, weiß, was ich meine. Sous vide außen vor. Das ist für Weicheier.

Ich habe genau 0 Ahnung von japanischen Kochmessern und auch nur rudimentär Ahnung von Stahl. Mir geht es ums Kochen. Beim Wort "Kochmesser" zumindest die Hälfte der Bedeutung. Ich hoffe doch sehr, dass ich nicht allein mit dieser Einstellung bin.
 
Ich bin immer noch einigermaßen erstaunt darüber, dass das Thema "Kochen" hier so stiefmütterlich behandelt wird. Wastl und ich sind anscheinend die einzigen hier, die ein Messer zielgerichtet zum Kochen schärfen, oder täusche ich mich?
Find ich auch immer wieder erstaunlich.
Aber nicht nur bei den Kochmessern, es wird halt hauptsächlich gesammelt, die Nutzung ist nebensächlich, wobei ich ja nach wie vor froh bin das die meisten hier gezeigten Messer nicht genützt werden :ROFLMAO: .

Grüße Wastl.
 
@gast

Ich habe mir die Mühe gemacht und ins KKF reingeschaut. In die Abteilung Systemschleifen mit Bogdan, die dort offensichtlich deutlich kontroverser geführt wird als bei uns.

Aber gut - inmitten der Bogdan Diskussion fand ich dann von Global Moderator Nemo dieses - den relevanten Teil in fett markiert:

„It will essentially comes down to whether YOUR freehanding edge is adequate for YOUR use. If it isn't, you may want to consider a guided system for maintaining the very edge and developing a freehand technique to maintain the blade and accept the pfaffing around that goes with moving from one to the other. I've certainly considered using the Bogdan just out of curiosity, but my freehand edges are fine in my home kitchen. YMMV, especially if you work in a high volume prep envirommet and you find that the reports of increased edge retention with the Bogdan system are substatiated.
Guided systems are not going to work as well with sharpening approaches such as convex, although I guess they could put a microbevel on at the end.

FWIW (Wen es interessiert) I have an EP Apex which is a good little device that taught me a lot about edges and gave me the confidence to start freehand sharpening. I no longer use it because:

1) It takes longer. Especially if I am sharpening each side at different angles.
2) It can't deal with some of my knives which I sharpen convex.
3) It doesn't deal with thinning, which I incorporate into every sharpening session that involves a medium or coarser stone.
4) I kinda get a kick out of freehand sharpening.



Mit etwas Lesekompetenz und sortierten Gedanken kann man da ziemlich exakt das lesen, was ich zum Thema Start mit EP geschrieben habe und ebenso als Empfehlung sehe. Nicht mehr und nicht weniger.

Dass meine Überlegungen in die Weltbibel des Schärfens einziehen soll oder auch nur in ein Kochmesserforum für Nerds stand nie zur Debatte, es ging um die Frage, was sagt man dem Newbie in unserem Messerforum.

Fachkompentenz sollte man artikulieren können und nicht durch Überheblichkeit oder Beleidigung ersetzen, denn da lese ich nicht amüsiert mit und drücke auch kein Auge zu.

grüsse, pebe
 
Servus,

Wer also beispielsweise viel Gemüse schneidet, Zucchini, Möhren oder Auberginen, wird sogar bei einem leicht schneidenden K-Chef irgendwann vom Kleben an den Flanken genervt sein. Und erst die Wahl des Messers gibt dann die Schleifutensilien vor. Wenn jemand überhaupt keine Lust auch Schärfen hat: kauf eine Konditorsäge und 6 kleine Vic Tomatenmesser im Set für insgesamt 50 € und du hast die nächsten 10 Jahre Ruhe.
Für mich sind Kochmesser reine Küchenwerkzeuge. Und zwar die mit Abstand wichtigsten in der Küche. Wie und ob etwas perfekt gart, wird meist schon beim Zuschnitt entschieden. Wer schon einmal versucht hat, ein schief geschnittenes Steak durch und durch medium zu garen, weiß, was ich meine. Sous vide außen vor. Das ist für Weicheier.

ein wenig widersprüchlich ist das schon. Einmal ist der Zuschnitt bereits fürs garen von Bedeutung, dann reicht wieder eine Konditorsäge und Kneipchen für alles? Hier ist kein Kochforum, sondern ein Messerforum, mit Unterforum Kochmesser. Wer hier was sucht will besser, anders, günstiger, leichter oder edler schneiden als zuvor und nach der Beratung nicht besser kochen können. ;) Minimalismus in Ehren und Werkzeuggedanke ok, aber 99% aller die hier eine Kaufberatung beginnen, suchen ein Messer, etwas besonderes, meist japanisch, aber immer besser oder anders als es in Haushaltsläden zu finden ist. Leute die mit kochen ihren Lebensunterhalt verdienen, oder solche wie du, die einen Kochblog haben, weil wirklich begeistert vom kochen, sind klar in der Minderheit. Das Sammler Küchenmesser nur zum Zweck des Sammelns kaufen, die sind sicher auch in der Minderheit. Du sagst ein Konditorsäge genügt, hast aber selber dutzende Messer, einige Custom's nach deinen Wünschen von den angesagtesten Machern wie Kamon oder Herde gefertigt, die teilweise ins vierstellige Preissegment aufschließen und sagst eine Konditorsäge und Kneipchen reicht für alles!? Ich meine mit einer Spachtel kann ich auch alles soweit kleinmachen, das ich es garen kann, aber ganz ernst zu nehmen ist das nicht. Schnittgüte gibt es mit einer Konditorsäge nicht, wenn ich aber eine solche haben möchte, mit glasglatten Schnittflächen serviert, weil ich Wert auf eine perfekte optische Präsentation lege, da komm ich mit einer Spachtel nicht weit.

Diese abdriften ins pauschalieren, ist nicht der richtige Weg, einem Einsteiger was brauchbares zu vermitteln. Dann kommt noch dazu, das leidenschaftliches schneiden mit hochwertigen, geometrisch zielgerichteten Klingen nicht immer kochen bedeuten muss. Das meiste was ich täglich und wirklich täglich schneide ist Rohkost, also Gemüse und Obst und das wird auch so verzerrt. Klar gare ich auch ein paar mal die Woche Nahrungsmittel, aber schneiden ist schneiden und nicht kochen. Und wer hier her kommt, will besser, länger, leichter, vielleicht auch zielgerichteter schneiden, damit sollten sich alle mal anfreunden, auch wenn der eigenen Zugang ein anderer ist, so braucht es immer Verständnis für die Ziele eines jeden TO und nicht, dass ich dem meine Weisheiten und Ansichten aufs Aug drücke und in eine Richtung lenke, die ich für meine Bedürfnisse zielführend halte, weil um die geht es nicht.

Das Gleiche gilt für die Schleiferei. Auch hier kann weniger mehr sein, aber bitte doch nicht eine Konditorsäge, zwei Kneipchen und einen Ziegelstein zum scharfhalten, weil das auch funktionieren kann. Wastl ist immer lässig mit Reduktion, aber hat sich selbst einen Skorpion von Bogdan bauen lassen, der alles abdeckt. Er bietet anderen eine Hilfestellung in dem er ihre Messer schärft, schleift und repariert, aber ich denke, jeder erwartet, das du den Skorpion dazu benützt und die berühmte 36° winkelgeführte Fase setzt, dazu die Defektschicht entfernst und das alte Profil wieder herstellst und knackscharf wollen die auch ihre Messer zurück, weil sie eine längere Standzeit von einem perfekten Schliff erwarten und nicht einen Freihandschliff mit 1k und dann am Wetzstahl noch abgezogen. ;)

Bei aller Vernunft für Reduktion und Sparsamkeit, aber Wasser predigen und selber Wein saufen, weil man sich's richten und aussuchen kann, sollte nicht sein. ;) Zielgerichtet ist das Zauberwort und das muss jeder TO vorgeben. Teilweise sind ja schon einige gute Kombinationen von Messer und passendem Schleifzeug genannt worden. Die tiefste und brutalste Reduktion wäre also der Ziegel von der Baustelle, kostet nix und um 26,- Tacken eine Konditorsäge und ein paar von den Kneipchen, die Claudia im als kleines Gratispräsent beilegt. Dann ist 10 Jahre Ruhe und alles Gute damit. :ROFLMAO:

Gruß, güNef
 
ein wenig widersprüchlich ist das schon. Einmal ist der Zuschnitt bereits fürs garen von Bedeutung, dann reicht wieder eine Konditorsäge und Kneipchen für alles?

Ich sage doch nicht, dass eine Konditorsäge für alle Arbeiten das optimale Messer ist. Und abgesehen von der vielleicht etwas zerfurchten Oberfläche, kann ich mit einem Sägemesser auch eine Möhre in hauchfeine Julienne, Brunoise oder sogar Chiffonnade schneiden.
Nebenbei erwähnt: hast du schon bemerkt, wie hervorragend der Foodrelease beim Schneiden einer Möhre mit einer Konditorsäge ist?

Die Empfehlung ist immer an die Bedürfnisse des Messer-/Schärfsuchenden geknüpft. Aber das sollte doch selbstverständlich sein.
Vielmehr ist doch die Suche nach der "einzig wahren" Empfehlung für das Schärfen ein Pauschalieren, dass zu nichts führt, oder?
Nur, was sagen wir jetzt dem Newbie?

Dem sagen wir: kommt ganz darauf an.

Wir können gern in die Kauf-/ Schleifberatung mit aufnehmen, ob mit dem Messer überhaupt geschnitten werden soll oder ob man sich mit einem Mikroskop an der Qualität der gleichmäßigen Mikrofase erfreuen und diese nicht zu sehr strapazieren möchte. Kann ja von mit aus jeder so handhaben, wie er möchte. Man muss es bei der Beratung nur wissen.
 
Erstmal schneidet nur das, was robust genug für die oder andere Schneidaufgabe ist.
Die minimal mögliche Schneidwinkel stabil halten zu können kann man nur mit Schärfsystem.
Wenn man merkt, dass trotz ausreichender Winkel eine Schneide spröde bleibt, dann versteht man, dass noch vorhandene "Defektgewebe" beseitigen muss.

Aber bevor man viel schreibt: niemand hier diskutiert gegen Baumaschinen, Autos, Bekleidung. Sicherlich Recht ohne Schlüpfer zu laufen ist fürs Folk als eine Demokratieerscheinung zugelassen, aber wenns kalt wird...

Die Schleifsysteme erleichtern das Leben, machens möglich die Schärfaufgaben hochwertiger und einfacher zu machen.
 
Danke, Dieter.

Letztlich steht die Frage, was wir dem Newbie sagen, dafür ob nicht dein letzter Satz die Richtline für‘s Schärfen von Kochmessern im Messerforum sein könnte.

Dass die jeweilgen Empfehlungen auf facebook, in der Karstadt-Kochmesserabteilung, im Outdoor und Jägerforum, in der Kochschule und im Welt-Stahl-Schärfe-Zentrum-gast unterschiedlich ausfallen, hatte ich als bekannt vorausgesetzt.

grüsse, pebe
 
Das ist für mich jetzt schon hart am Rande der Verständlichkeit - vor allem im Kontext des Themas hier.

:unsure:

es ist erlaubt, um jede unerhebliche Nichtigkeit zu streiten oder Unsinniges zu tun- auch wenn dieses offenkundig eben keinen Sinn ergibt…

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

Letztlich steht die Frage, was wir dem Newbie sagen, dafür ob nicht dein letzter Satz die Richtline für‘s Schärfen von Kochmessern im Messerforum sein könnte.

dann mal auf den Punkt gebracht mit einem Link dazu.

Welches System soll es sein, Bezugsquelle und was kann ich damit machen und was nicht. Muss ich wo nachrüsten, wenn ja wo und womit, oder kann das aus der Schachtel zu guten und vor allem leichter/einfacher zu besseren Ergebnissen führen, als der 50,- Euro Kombistein von Horie, oder ein Sieger Longlife, oder ein Flaska/Keramikdurchzugsschleifer von Ikea, oder ein Dick Wetzstahl usw.

Gruß, güNef
 
Mir ist dieser threat jetzt zu ausgetreten - ausser als schlechtes Beispiel für vermeintlich fachliche Auseinandersetzung setze ich persönlich da überhaupt keinen link.

Nur weil meine Überlegungen auch etwas Zustimmung, statt nur Gegenwind erfahren, bedeutet ja nicht, dass diese damit in irgendeiner Weise hinreichend begründet sind. Jedenfalls ist mir das notwendige feedback deutlich zu gering, um detailliert weiterzumachen.

Ich kneife selten, schon gar nicht, wenn ich eine überlegte Überzeugung vertrete, sonst hätte ich diesen Faden erst gar nicht eröffnet. Es geht aber letztlich nicht um meine persönliche Einstellung oder Meinung, sondern darum, genau einen solchen Hickhack bei einer Anfrage zu vermeiden, weil‘s den Fragenden verunsichert oder abschreckt.

Einige suchen sich ja auch aus den Beiträgen einen raus, dem sie am ehesten folgen und schreiben diesen per pm direkt an. Dies wird bei Dir nicht anders sein als bei mir.

Daraus leite ich ja letztlich ein Bedürfniss nach einer Richtlinie ab. Wenn es dann doch nur gleichberechtigt unterschiedliche geben kann, lassen sich halt der ausgetragene Streit im Faden nicht vermeiden oder man verweist auf einen sehr umfassenden link zum Thema, der aber auch erst erstellt sein will und dabei sicherlich ähnliches wie hier durchläuft.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

das war jetzt von mir kein Angriff, sondern der Versuch zu sortieren. Wenn man's runterbricht und verständlich verteilen will, brauchts halt erstens eine Quelle wo ich als Anfänger kaufen kann, weil es nix bringt zu wissen was gut ist und die anderen so haben, wenn man's selber nicht sofort und am besten sogar mit Auswahl kaufen kann. Was habe ich mich schon geärgert, wenn tolles empfohlen wird, es das Teil aber nirgends zu kaufen gibt. Zweiter Punkt: Muss ich was dazukaufen um zufrieden zu sein oder nicht und wenn ja, was, wie, warum und wo bekomme ich das. Muss ich basteln oder nicht, wenn ja warum und mit welchem Aufwand.

Das sind genau so rationale Empfehlungen, wie ein Böker soundso, zu kaufen, aber vorher zu Jürgen nach Stutensee schicken, das berühmte Schreiben in der Schachtel was wie gemacht werden soll, damit der Meister weiß was er machen soll usw.

Erst dann ist das Böker soundso der Genussschneider, der empfohlen wurde und nicht vorher. Das gilt für alles und jedes. Ich empfehle einen Stein, dann muss ich begründen warum, das mir die Farbe gefällt reicht nicht ganz. ;)

Gruß, güNef
 
@güNef

Moin,

alles gut hier.

Wir haben ja schon oft, meist durch Daniel, den link zum Fluss für den Ruixin und die beiden sharpening Seiten für die Steine gepostet.

Meinem uralt Modell musste ich den Platz für den dicken Magneten schnitzen, ich meine, einige Modelle haben den inzwischen dabei oder sind vorbereitet, auch hierzu hatte Daniel geschrieben. Ich selbst habe einen stopdrill und sonstige Extras oder mods nie gebraucht, nur Magnet und Klebeband - das werden andere anders sehen.

Jedenfalls müsste man hier abschließenden entstauben und aktualisieren, wonach mir aktuell leider nicht der Sinn steht.

grüsse, pebe
 
Servus,

Jedenfalls müsste man hier abschließenden entstauben und aktualisieren, wonach mir aktuell leider nicht der Sinn steht.

muss ja nicht gleich und sofort sein, einfach mal durchschnaufen, später aufgeräumt drüberlesen und in Form bringen. Soll ja nicht in Arbeit ausarten, sondern nach Lust und Zeitbedarf geschrieben werden. Ich muss leider immer wieder weg vom Thema, weil ich heute Dienst habe, da ist ein langes lesen und zusammenfassen nicht wirklich möglich.

Gruß, güNef
 
Es gäbe ja auch die Möglichkeit, eine Liste mit den persönlichen Schärf-Schritten aufzustellen und laufend zu ergänzen (ggf. differenziert für spezielle Messer und Einsatzgebiete). Wer dann einen Einstieg sucht, kann sich daran orientieren oder bei weiteren Nachfragen die entsprechende Person, mit dem Schleifprozess der persönlich passend sein könnte, per PN anschreiben. Dann ufert so ein Thread auch nicht aus und wir hätten an einem Ort alle Infos von @pebe , @güNef , @gast usw.
 
Hier ein erster Entwurf von "Was brauche ich und Warum?" in aller Kürze:

1. Ruixin Schleifsystem

2. Schleifsteine
Mit den beiliegenden Steinen des Systems lassen sich zwar auch brauchbare Ergebnisse erzielen, allerdings schleifen sich diese relativ schnell hohl und müssen dementsprechend häufig abgerichtet werden. Beides führt zu unterschiedlicher Höhe der Steine, was wiederum zu unterschiedlichen Schleifwinkeln beim Schärfen führt.
Um diese Fehlerquellen zu umgehen empfiehlt sich die Anschaffung verschleißfester Steine bzw. Diamantplatten, z.B. von Shapton, Borride (T2) oder Venev.
(Außerdem ziehen die beiliegenden Steine viel Wasser und müssen zusätzlich während des Schärfvorgangs häufig nachgewässert werden. Da die Steine systembedingt "Überkopf" verwendet werden, ist das hier ein besonderer Nachteil, der durch die weniger "durstigen" genannten Alternativen ausgeglichen wird.)
Welche Schleifmittel und -korngrößen hier sinnvoll bzw. empfehlenswert sind hängt von Messer/n (Klingenstahl/Wärmebehandlung), Schnittgut sowie Ambitionen und Fähigkeiten des Schärfenden ab. Hierzu sollte eine individuelle Beratung erfolgen.

3. Neodym-Magnete
Diese klebe ich mit handelsüblichem Kleber unter die Messerauflage. Die Magnete sind so stark, dass sie das Messer sicher halten. Es lässt sich aber – entlang der Anstoßfläche für den Klingenrücken – noch verschieben, um beim Schärfen mit dem Schleifarm dem Krümmungsverlauf der Schneide folgen zu können.
Hinweis: Prinzipiell ist diese Modifikation optional, weil man das Messer beim Schärfen auch ausschließlich mit der Hand auf der Auflagefläche fixieren (und bewegen) kann. Mir haben die Magnete aber geholfen, den Schärfvorgang (insbesondere zu Beginn) sicherer bewältigen zu können.

4. handelsübliches Panzertape
Hiermit klebe ich die Messerauflagefläche und alle angrenzenden Kanten und Flächen ab, um den Klingenspiegel des Messers beim Schärfvorgang nicht zu zerkratzen.

5. "Edding"
Im Lieferumfang des Systems ist normalerweise bereits ein Stift enthalten, mit dem die Schneidfase des Messers markiert werden kann.
Wird durch einen Schub mit dem Schleifstein über die Schneidfase des Messers die farbige Markierung bis zur Schneidkante vollständig entfernt (also die Schneidfase "blank"), entspricht die Winkeleinstellung des Schleifarms dem Schneidfasenwinkel des Messers. Wird die farbige Markierung nur oberhalb der Schneidkante entfernt, muss der Schleifwinkel erhöht werden, um die vorhandene Schneidfase nachzuschleifen. Wird nur ein schmaler Streifen der farbigen Markierung an der Schneidkante entfernt (Stichwort "Microfase"), muss der Schleifwinkel verringert werden, um die vorhandene Schneidfase nachzuschleifen.

6. Wattepads
Ziel des Schärfvorgangs ist es mit jeder verwendeten Schleifmittelkörnung, zuerst auf der einen Klingenseite über den gesamten Schneidenverlauf einen Grat zu bilden, um dann auf der anderen Klingenseite ebenso über den gesamten Schneidenverlauf einen Grat zu erzeugen und diesen im letzten Schritt durch Wechselschübe (je 5-4-3-2-1 Schübe im Wechsel gegen die Schneidkante) wieder zu entfernen.
Doch je feiner die Schleifmittelkörnung zum Ende des Schleifvorgangs wird, desto feiner wird auch der Grat, der sich an der durchgeschliffenen Schneidkante bildet.
Wenn sich der Grat mit den Fingerkuppen nicht mehr ertasten lässt, kann er mit Watte, die vom Klingenspiegel aus sanft über die Schneidkante gezogen wird, nachgewiesen werden. Denn hat sich ein Grat gebildet, bleiben die feinen Fasern der Watte daran hängen.

7. Digitaler Winkelmesser / "Bevelbox" (optional)
Mit dem Gerät lässt sich der tatsächliche Schleifwinkel des Systems ermitteln, sodass dieser wiederholt identisch eingestellt werden kann, um am selben Messer reproduzierbare (sowie für die Schneidaufgaben geeignete) Winkel anschleifen zu können.
Außerdem kann so der Schleifwinkel bei unterschiedlichen "Steinhöhen" korrigiert werden, falls ihr zum Schärfen eine Progression verschiedener Steine verwendet.
Dazu wird die Bevelbox auf der Messerauflagefläche des Systems "genullt". Der Schleifwinkel lässt sich dann ablesen, wenn die Bevelbox auf dem Schleifarm platziert wird. Um ein korrektes Ergebnis zu erhalten, muss das Display der Bevelbox dabei immer in dieselbe "Richtung" zeigen.
Hinweis: Alternativ zur Bevelbox kann auch eine Handy-App auf die gleiche Art verwendet werden. Für Android-Systeme z.B. die App "Winkelmesser : Smart Protractor" von Smart Tools co.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Bukowski :
Hat der vorschlag von doppelseitigen Diamantsteinen einen bestimmten grund? Die einfachen Diamantsteine von Venev haben m.E. etwas mehr nutzschicht. Ob die belgischen Natursteine eine gute ergänzung ist, weis ich nicht. Je nach messer sicher einen blick wert.
 
@Bukowski : Ist das das von dir verwendete Equipment ?

Ein paar Fragen,

Die Venev Steine, was lässt dich hoffen das die so verschleißfest sind ? Ich kenn zwar tests dazu aber da geht es meist um extrem dünn geschliffene Geometrien bei denen schnell ne Fase hingehobelt wird. Wie verhält sich der Verschleiß wenn man mal ein abgenudeltes altes Messer damit bearbeiten will, wovon bei "Newbies" auszugehen ist das die nicht gleich auf ihr 200 tacken Takamura losgehen....
Ich schärf ja auch ab und an mal was und meine Shapton Pro z.B: brauch ich höchst selten abrichten. Also Diamant unterschreib ich, aber keine weichgebunden Platten für nen Grundschliff. DMT in coarse und Shapton Pro 5k meinetwegen.

Den Nachteil hat halt einfaches Bankstein schärfen nicht, da ist die Konkavität der Steine nebensächlich zumindest für Anfänger, teils sogar förderlich. Siehe Murray Carter z.B. :ROFLMAO:

Wenn ich z.B. einem Bekannten zeigen wollen würde wie das so läuft per Hand oder mit System, brauch ich per Hand um eines seiner Abgenudelten Messer wieder scharf zu bekommen 5min.... 325`er Diaplatte und nen 3k Stein z.B. Bekannter ist begeistert und will falls er willig ist lernen (das kann man im Forum schlecht vermitteln, das versteh ich schon auch). Zeig ich ihm mit nem EP das gleiche mit dem gleichen Messer brauch ich locker ne Stunde, das Messer ist zwar hinterher schärfer aber der Bekannte unterhält sich schon längst mit meiner Frau..... Zu vermitteln das ein neuwertiges Messer mit dünner Fase schneller geht hilft da ja meist wenig.

Also nicht falsch verstehen, aber wenn sich hier jemand anmeldet und soviel Interesse zeigt um nicht ins blaue zu kaufen, und nicht festgelegt ist auf Super High Tech Stahl, der kaum Vorteile hat wenn man ihn nicht absolut richtig schärft (und da geht es nicht nur um den Winkel) warum sollte man dem ein System auf`s Aug drücken das enorm viele Fehlerquellen hat und nur ein einziges Problem löst, dies aber auch nicht gänzlich ?
Also ich find es nach wie vor viel komplizierter mit so nem EP zu arbeiten. Also find das sogar ganz praktisch für Messer mit kleinen Klingen so Kneipchen oder mal ein Opinel etc... die man aber innerhalb von Sekunden (dank dünnem Schliff) mit nem Shapton 1k per Hand auch wieder soweit hat, aber für größere Kochmesser (das nächste Unding.... Kauft kein Santoku holt euch ein 24`er Gyuto.... Warum ? ) ist ein EP echt nicht gut geeignet.

Jetzt hab ich sogar die Ultra Komfortable Lösung des Bogdan Skorpions.... Der neben dem Banksteinschärfen auch EP Format unterstützt (ohne Winkelfehler, mit Druckkontrolle etc...), dazu die besten Steine... Geht schneller als EP ist idiotensicherer wie EP aber dennoch viel zu frikelig und es dauert einfach viel zu lang.

Die Dame an der Fleischtheke die keine Ahnung hat vom Messerschärfen nutzt zwei DICK Rapid Steel das funzt... Den mit Diamanten und den Feinzug... Ham wir auch getestet ist einwandfrei für weichere Messer.
Will sagen wer einfach nur schneiden will in der Küche , Herder und DICK RAPID Steel + noch die Feinzugstäbe dazu und du brauchst nix lernen. Nur einmal im Jahr die groben Stäbe einbauen und das dauert sicher nicht so lang wie ein Schärfvorgang mit nem EP.


Grüße Wastl.
 
@ gast

Du must Dir schon die Mühe machen und vorher mal nachlesen worum es geht. Nicht um abgenudelte Messer oder Reparaturen.

grüsse, pebe
 
@pebe Sorry aber jeder der sich hier neu um ein Messer und was zu schärfen kundig macht hat das noch nie gemacht...... Dementsprechend auf ein neues Messer loslassen mit nem Venev 400`er ist echt ne witzige Idee :rolleyes:: , da macht man dann aus nem Takamura in 5 min nen Herder und in weiteren 10 min. ein Wüsthoff draus....

Genauso wie deine KKF "Recherche", klar kannst dagegen reden, aber Sinn macht es halt wenig. Ich dachte das war ernst gemeint hier ?

Grüße Wastl.
 
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