Unendliche Weiten - ein Schleifsystem?

Servus,

Work Sharp ist mein P/L-Tipp für Messer bis 21 cm, wenn jemand diese ohne großen finanziellen Aufwand einfach schärfen möchte, um mit den Messern in der Küche zu arbeiten. Nicht, um die Schneide mit dem Mikroskop zu fotografieren und das Messer dann in die Vitrine zu legen.

warum immer der Seitenhieb auf eine mikroskopische Kontrolle und dann der Unsinn mit der Vitrine? Ich weite das jetzt nicht aus, aber wenn ich so eine Schneide geliefert bekomme, dann habe ich nix davon nichts zu unternehmen und wenn ich nicht nachschaue sehe ich nicht was im Argen liegt. Jetzt einfach drauflos zu wetzen, da schaffe ich mir nachfolgend unnötige Schleifarbeit und unnötig viel Stahlverschleiß weil ich auf eine simple optische Kontrolle verzichte und so eine Säge sehe ich auch mit einer Taschenlupe bei Tageslicht:

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Es kann also auch sehr nützlich und sinnvoll sein, wenn man die Konsequenzen kennt, eine Schneide in diesem Zustand wie auf dem Bild, zu wetzen und ein bisschen tiefer zu blicken und es ist vielleicht nicht nur ein paar seltsamen Freaks vorbehalten, perfekte Schneiden zu schleifen, die bei geeignetem Material länger scharf bleiben als alles was du in der Regel so kennst um dann eine so aufwendig ( weil es muss ja neuerdings alles sehr schnell gehen, warum auch immer ) präparierte Schneidenspitze in die Vitrine zu legen.

Nichts für ungut, man kann und soll runter kommen und alles vereinfachen dürfen, soll sich dabei aber nicht über jene lächerlich machen, die hier den Grundstein für das verstehen von Mechanismen mit ihren Mikroskopen, Schleifbildern und Schleifsysteme abgeliefert haben, von dem heute viele profitieren die sich interessieren.

Das ist eine klassische Defektschicht an einem brandneuen Sakai Yusuke extra thin, und so eine Schneide kann auch einem Neuling passieren, wenn er ein Messer kauft und wenn er hier nicht genau hinschaut hat er aus der Schachtel eine zerbröselte Schneide, nach den ersten paar Einsätzen und die Freude ist dahin. Bei diesem Messer mit 59°er Härte kann man sogar noch wetzen dazu empfehlen und was passiert wenn du hier gleich wetzt kannst du dir ausmalen. Dann hilft auch ein Bankstein oder ein geführtes System wenig, wenn man größer Ausbrüche produziert, wenn man gegen so eine Defektschicht nicht gleich was unternimmt, als Anfänger noch dazu.

Es ist also alles andere als lächerlich, eine Schneide sprichwörtlich unter die Lupe zu nehmen, bevor man irgend etwas damit macht. Und eine Ausnahme ist dieses Messer auch nicht, sondern eigentlich die Regel.

Gruß, güNef
 
Moin

Da bin ich voll bei @güNef ! Und das aus eigener Erfahrung . Früher hab ich den Werksschliff nur nachgezogen oder nur eine Microfase angebracht.
Die Ausbrüche bei vielen Messern , hab ich auf mich bzw wenn für Kollegen dann auf unsachgemäßen Umgang geschoben.
Seitdem ich immer einen neuen Grundschliff anlege , dies dann auch mit Mikroskopkontrolle , haben sich die Ausbrüche dramatisch reduziert.
Hier sei mal explizit der so oft geschmähte VG10 der Shun Messer genannt...nach einem neuen Grundschliff hat man kaum noch Probleme.

Wenn jemand sein Werkzeug Top gepflegt haben möchte ,dann ist das absolut legitim ...." braucht man nicht " und co ...ist jedem selber überlassen.
Aber das schlechtzureden ist weder Zielführend noch richtig ..
 
Viele der Kaufberatungen fangen doch so an:

Ich möchte ein Messer das sehr scharf ist... Der Neuling kennt den Zusammenhang zwischen schärfe und Geometrie gar nicht. Wie währe es denn erstmal damit solche kausalen Zusammenhänge verständlich zu erklären, denn das kommt ja immer noch hinzu.
Dann nächster Schritt Messerempfehlung, dann die passenden Schleifmittel.


Registriert Du eigentlich, dass sich genügend Leute melden, die sowohl als auch probiert haben und letztlich zu Beginn mit einem EP besser und zufriedenstellend klar kommen?
Ist genau so wie ein willkürlichen Beitrag aus dem KKF zu zitieren. Wie lautet der Titel des Fred`s hier ? Der spricht Banksteinnutzer überhaupt nicht an.

Geht es hier nicht viel mehr darum "deine" Methode als die Anfängertauglichste zu präsentieren ? Und du wirst mir doch recht geben das es recht wenig Sinn macht wetzbare Messer mit nem System zu schärfen denn das ist weit weniger oft nötig als die paar Krücken die wirklich jeder zuhause hat der sich hier meldet und sich dann für teuer Geld Schärfgedöns kauft, mit dem er die auch scharf bekommen will.

Für denjenigen der so überhaupt keine Ahnung von Messern hat das oft angesprochene Takamura + Schärfsystem anstatt Solinger (Herder) + Wetzstahl ... Find ich nicht anfängertauglich den Tip.

Grüße Wastl.
 
.

P.S. Da es auch um Löffel und Gurken ging: Für die nimmt man halt initial Nassschleifpapier oder lässt sie einmal bei Schanz vernünftig schleifen und dann steht dem EP schlicht nichts mehr im weg.

Da bin ich bei dir, aber da sollte man doch gleich ein wetzbares Messer und nen Wetzstahl nehmen und das dann alle 2 Jahre zu Schanz schicken ? Nach einem Einsatz sind die Messer vom EP nicht mehr schärfer als mit dem Dick Micro abgezogen....

Ich plädiere im Übrigen für Banksteine für Anfänger.

Sehe ich das also richtig das weder @güNef , @pepe noch @Bukowski einen EP benutzen ?

Grüße Wastl.
 
Leute,

alle der hier regelmäßigen Beteiligten wissen eigentlich ganz genau, erstens welche Schleiflevel und zweitens welche Anforderungen prinzipiell existieren - dass Einzelne schon mehrfach die Karbide durchnummeriert haben, bedeutet halt nicht automatisch, dass dieses Wissen zwingend für alle Fragen notwendig ist - und schon gar nicht, wenn keine im Zusammenhang stehende Begründung gebracht wird.

Mit der maximal formulierten Anforderung an ein Messer, kann es der Newbie gleich lassen, weil da schon die Serienstreuung einen Strich durch die Rechnung macht, sei es wg fehlender Nagelgängigkeit, krummer Klingen, miese Griffverarbeitung, defekter Deckschicht etc.

Desgleichen gilt halt auch für den Pflegeaufwand. Das 60 HRC Herder kann gewetzt werden, auch da gab es schon die Bedenkenträgerfraktion, was man dabei alles falsch machen kann und bloss nicht nix wetzen soll.

Mit dem Cottage auf dem Bankstein rumzujuckeln ist aber, objektiv gesehen, eine weniger kritische Angelegenheit als beim Japaner mit 64 HRC und 0,15 hinter der Wate.

Der Zusammenhang ist dann doch eher der, dass manche Messer eben eigentlich keine Anfängermesser sind. Und so, wie das neue Herder erstmal nur gewetzt wird, lässt sich dieser Japaner aber eine ganze Weile mit nur einem Stein und festen Winkel geführt nachziehen. Wobei das eben sehr theoretisch ist, ich persönlich kenne keinen, der sich das Schärfen mit EP vorgenommen hat und an zwei Steinen gescheitert wäre. Hausfrauen oder Testpersonen, die man ohne Motivation dazu nötigt, mal aussen vor.

Ja, Bastl. Ich weiß, der Ralleyfahrer wird mit dem 30 Jahre alten 3 Gang Automatikgetriebe keinen Spaß im Rennen haben, Normalsterbliche sparen sich damit halt das Schalten in der Innenstadt oder müssen‘s erst gar nicht lernen, weil‘s ausserhalb eines Rennkurs nix zwingendes ist, um bequem von A nach B zu kommen.

Und den Winkel halten ist halt das das Schaltgetriebe des Schleifens.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur noch mal das ich nicht falsch verstanden werde. Edge Pro ist wenn es richtig angewendet wird ein gutes Gerät, nur für Küchenmesser insbesondere längere nicht das beste. Auch halte ich dünn ausgeschliffene PM Stahl Japaner nicht für Einsteiger geeignet.

Wetzstahl kann jeder lernen und mit Solinger Stahl kann jeder umgehen...

Grüße Wastl.
 
Ja, Bastl. Ich weiß, der Ralleyfahrer wird mit dem 30 Jahre alten 3 Gang Automatikgetriebe keinen Spaß im Rennen haben, Normalsterbliche sparen sich damit halt das Schalten in der Innenstadt oder müssen‘s erst gar nicht lernen, weil‘s ausserhalb eines Rennkurs nix zwingendes ist, um bequem von A nach B zu kommen.

Und den Winkel halten ist halt das das Schaltgetriebe des Schleifens.
Ja hast schon recht, nur der Motor des ganzen ist halt das KnowHow...

Dazu nochmals die Frage :
Sehe ich das also richtig das weder @güNef , @pepe noch @Bukowski einen EP benutzen ?

Grüße Wastl.
 
Da bin ich bei dir, aber da sollte man doch gleich ein wetzbares Messer und nen Wetzstahl nehmen und das dann alle 2 Jahre zu Schanz schicken ? Nach einem Einsatz sind die Messer vom EP nicht mehr schärfer als mit dem Dick Micro abgezogen....

Ich plädiere im Übrigen für Banksteine für Anfänger.

Sehe ich das also richtig das weder @güNef , @pepe noch @Bukowski einen EP benutzen ?

Grüße Wastl.

Siehst Du falsch. Kochmesser nur EP. WE mit 8 Dia Stufen nur für gerade Klingen mit PM Stahl.

Der 3. EP als Ruixin Pro aus dem Sonderangebot kommt morgen..


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Ich hab‘ für die WE‘s

Shapton Pro fullset bis 12k aus RU

3x Spyderco Keramik ca. 1.5k - 4k

3x EP Matrix Diamond Stones bis 1k

Steinesammlung Naniwa, Boride u. Sonstige vom Kollegen aus KMS

grüsse, pebe
 
Also kein Bogdan EP ? Jetzt bin ich verwirrt. Hast doch oft genug gezeigt.

Grüße Wastl.
 
Doch.

Einen 7 Jahre alten einfachen Ruixin Clone, den Bogdan EP vom KMS Kollegen und jetzt noch den gestern bestellten Ruixin Pro.

Kochmesser, gerade die größeren, drehe ich lieber von Hand mit Ruixin als mit dem Bogdan Drehtisch. Ich nutze im Moment überwiegend die 4 neuen Herder, da brauch ich ohnehin keine Steine.

Die Spys sind alle gleich dick, ist also auf Ruixin wurscht. Den 8k Shapton zum entgraten.

grüsse, pebe
 
Sebastian,

mir hätte um‘s Verrecken nicht, irgendwer das Orca oder das Mazaki ausreden können, obwohl beide schon too much im Alltag für mich sind.

Ich wollt‘ die Dinger halt. Und wer sich in Kopf gesetzt hat, es muss der Japaner sein, der wird nur selten auf die altbackenen Herder ausweichen. Wenn das irgendwo verstanden wird, dann doch im MF?

Der EP ist für mich das kontrollierbarste Risiko. Ich könnte eine Skizze des idealen Schleifsystem für mich machen. Meine Klapper Armada auf dem Nowi wäre vermutlich nix, da will ich Draufsicht auf die Fase, weil die meistens viel fetter sind. Bei dünnen Messer fällt 1 Grad Unterschied normalerweise nicht auf.

grüsse Pebe
 
Wetzstahl kann jeder lernen und mit Solinger Stahl kann jeder umgehen...
Das würde ich so unterschreiben und ich bin der erste, der jedem Anfänger ein Herder + Dick empfiehlt. Weil es unbestritten das beste Einsteigerset ist, das auch noch Spaß macht.

Aber sehr viele Suchende hier entgegnen dieser Empfehlung z.B. mit soetwas wie "solche Oma-Messer will ich nicht. Mir gefallen traditionelle japanische Messer."
Dann kann man natürlich anfangen zu missionieren usw. Hab ich oft genug gemacht. Aber mal ehrlich, ich bin auch über japanische Messer ins Thema gekommen und die machen mir auch heute noch großen Spaß (und ich glaube, dir auch), insbesondere weil die Klingengeometrien teilweise ausgefeilter sind als bei Herder. Und weil ein echtes KU mit Horn und geflammter Kastanie etc. einfach geil aussieht.

Auch halte ich Kochmesser aus PM-Stählen nicht für Einsteigerfreundlich. Es gibt aber Suchende, die einfach genau das wollen.
Bspw. die vielgenannten Takamuras sind P/L-mäßig aus meiner Sicht gute Messer, brauchen aber unbedingt eine Microfase in stumpferem Winkel.
Glücklicherweise ist das für viele ein Ausschlusskriterium. Aber wenn nicht, würde ich einem Anfänger das Setzen einer sauberen Microfase in stumpferem Winkel am ehesten mit einem EP-System zutrauen (Schwenkarmsysteme aufgrund der Preise ausgenommen).

Wenn ich dem Suchenden also nicht meine Ansicht aufzwingen will, fällt das Konzept Solinger + Wetzstahl oftmals einfach weg.

Bleibt als Empfehlung für's Einsteiger-Schleifset in rationalem Preisrahmen aus meiner Sicht entweder der JMS Kombistein etc. oder ein günstiges System nach dem EP-Prinzip (mit vernünftigen Steinen).

Das Für und Wider wurde hier ja schon ausreichend besprochen. Für mich sind beide Wege legitim und können zielführend sein. Ich finde aber, der Suchende sollte die Wahl haben, welche Methode besser zu ihm passt.

Achja, und wenn ich mir nicht aus Spaß an der Freude ein Nowi gekauft hätte, würde ich immernoch mit einem EP-System schleifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einleuchtend, wobei Orca und Mazaki ja noch eher im Low Budget Handmade Küchenmesser Segment angeordnet sind (besser geht immer aber halt nur nen Furz...) aber genau deswegen stellt sich mir doch die Frage und ich entschuldige mich wenn ich damit nerve :

Warum einem neuling nicht einfach Herder + Wetzstahl zu empfehlen und gut is.... Man muss den leuten doch nur ausreden das Japaner länger schneiden oder gar schärfer währen ? Wenn es Japanisch sein soll dann ein HRC 59 Ashi geht doch auch gut zu wetzen... Auf Schleiforgien hat doch keiner Bock, nicht mal ich.

Grüße Wastl.
 
Moin Zusammen,

auf gewisse Art und Weise bin ich ja auch noch ein Neuling auf dem Gebiet. Ich koche zwar schon viele Jahre. War aber bis Ende des letzten Jahres noch mit meinen Solinger Wüsthof Ikon Messern unterwegs. Ich habe das Forum vor 3 Jahren entdeckt als meine Messer einfach nicht mehr mit einen Wetzstahl scharf zu halten waren. Habe mich allerdings hier nicht angemeldet aber viel gelesen. Die brauchbarsten Infos die ich hier finden konnte, waren für mich zu diesem Zeitpunkt der Ikea Flaksa Keramik Stab und der Horie JMS 1000/4000 Stein. Dann habe ich mir viele Videos im Netz angeschaut, zum Thema Schleifwinkel usw. Wetzen konnte ich ja schon. Leider waren die meisten Videos aus heutiger Sicht ziemlicher Mist! In den meisten Videos wurde einen suggeriert das man ziemlich viel schleifen muss. So hab ich das auch gehandhabt. Habe dann immer ca 2 Minuten Pro Seite geschliffen. Die Ergebnis waren ok, ich konnte mich auch an den Armen danach rasieren. Allerdings hielt diese Schärfe nicht lange an und ich musste auch feststellen das mir zu dieser Zeit das Schleifen auf einem Stein überhaupt keinen Spaß macht. Mal waren die Ergebnisse gut und dann wieder schlecht. Mich hat es einfach genervt. Ich muss auch gestehen, das es mich abgeschreckt hat ein System zu kaufen. Ob Clone oder nicht.
Nach weiteren Recherchen habe ich dann über das Schanzen gelesen.
Also ein Ikon nach dem anderen zu Jürgen geschickt. Und ich war von dem Ergebnis total begeistert. Für mich war das zu diesem Zeitpunkt auch nochmal eine Investition in die Messer, die dann auch meine Bereitschaft erhöht hat, mich noch mehr in die Materie einzulesen.
Von Knifeaddict habe ich für mich die besten Informationen ziehen können. Er hat es einfach am besten erklärt. Mit der Mikrofase und vor allem mit der 5-4-3-2-1 Methode.
Ich habe mir aus Pape einen Winkel gebastelt als Führung. Und von da ab, war alles ziemlich einfach.

Was mir für den Anfang gefehlt hat, war eine vernünftige Erklärung, bzw Video wir man schleift mit welchen Stein.

Wenn man einen Stein nach Körnung vorschlägt, dann sollte man auch genau erklären, wie man den Stein anwendet. Bedeutet, am besten ein Video von einem Grundschliff mit dem passenden Stein.

Wie man die schärfe erhält.

Wie man eine Mikrofase macht usw

Man neigt am Anfang dazu einfach, viel zu viel zu machen und das versaut im Nachhinein die Ergebnisse, dann ist man genervt und hat keine Lust mehr.

Ok, vielleicht wäre ein System am Anfang nicht schlecht gewesen.

Aber Ihr müsste auch überlegen das 99 % aller Sachen die Otto Normalverbraucher im Netz findet, Einfache Schleifer zum durchziehen sind. Oder diverse Wetzmöglichkeiten und dann noch ein Schleifstein.

Ein System hätte ich zu diesem Zeitpunkt für übertrieben gehalten.

Als Einstieg finde ich das schanzen oder ein Herder immer noch als beste Möglichkeit einen Blick in die Welt der leicht schneidenden Messer zu werfen und das in Kombination mit einem vernünftigen Wetzstahl.

Dann gefolgt von einem Schleifstein mit vernünftiger Erklärung und am besten noch mit vernünftiger Video Dokumentation dazu. Gefolgt von System oder im gleichen Atemzug genannt.

Und falls jemand einen nicht wetzbaren Japaner möchte mit direkten Verweis auf die Möglichkeiten wie es scharf zu halten ist.

Vieles wird ja auch in gewisser Form hier gemacht, aber immer mit viel Widerspruch. Der eine sagt das und dann der andere wieder etwas anders. Am Ende blickt man überhaupt nicht mehr durch, oder ist sogar noch abgeschreckt.
Jeder muss natürlich seine eigenen Erfahrungen machen um herauszufinden was ihm liegt. und das geht am Ende nur durch Bereitschaft. Übung und Lehrgeld. Das ist wie im wahren Leben. Daran kommt man nicht vorbei.

Auf jeden Fall habe ich durch die Infos von Knifeaddict jetzt richtig Spaß am schleifen, habe ein Taschenmikroskop, den Stein von den Hories, der seine Arbeit bei all meiner Messer wirklich hervorragend macht. Die Mikrofase treffe ich auch richtig gut, nach Beurteilung durch das Mikroskop. Die Standzeit meiner Klingen hat sich enorm erhöht. Ausbrüche habe ich so gut wie nie. Das schleifen geht richtig schnell. Der Dick Micro ist Bombe (aber erklär mal einen Anfänger das der Wetzstahl unter Umständen teurer ist als sein neues Messer)
Ich kann durch Küchenkrepp ohne Probleme Kurven schneiden. Und das alles ohne System, Ohne teure Steine usw. Nur durch brauchbare Informationen die aber schwer waren hier heraus zu filtern ;)

Bald habe ich aber selbst ein Schleifsystem aus einem anderen Forum von Uwe und dann denke ich vielleicht ganz anders. Wer weiß. Vielleicht denke ich aber am Ende auch, das hätte es nicht gebraucht.

Mein Tipp wäre es das ganze so einfach wie möglich zu halten und am besten mit Videos zum lernen und verstehen, und das vielleicht noch nach Messerarten zu gestalten.

Geeignet für Solinger, Japaner usw

Auf jeden Fall bin ich sehr dankbar für jeden Input den ich hier mitnehmen konnte und noch mitnehmen werde!

Grüße

Didi
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Tipp wäre es das ganze so einfach wie möglich zu halten und am besten mit Videos zum lernen und verstehen, und das vielleicht noch nach Messerarten zu gestalten.
Eine sehr gute Idee. Wobei auch im Video viele Feinheiten nicht leicht zu zeigen sind (z.B. ohne Druck zu schleifen).

Ich kann durch Küchenkrepp ohne Probleme Kurven schneiden. Und das alles ohne System, Ohne teure Steine usw. Nur durch brauchbare Informationen die aber schwer waren hier heraus zu filtern ;)

Dann würde ich dich nicht mehr als Neuling auf dem Gebiet bezeichnen. Das ist High-End-Freihand-Schliff vor allem in Verbind mit:
Die Standzeit meiner Klingen hat sich enorm erhöht.
 
Servus,

Sehe ich das also richtig das weder @güNef , @pepe noch @Bukowski einen EP benutzen ?

also ich verwende keinen. Mein "Schleifweg" ist auch sehr speziell gelaufen. Beginnend mit einem weichen Cerax Kombistein 1/3k und einem Honyama Bruchstein für Kochmesser und einem Lansky, Arkansas Superstick Ceramic und ein Bark River Compound Kit für ballige Klingen. Mit beginnendem vertiefen in die Welt der Kochmesser wurde dann aufgerüstet und zwar massiv. Atoma und Schruppsteine bis hoch zu 12k, viele Steine gebraucht gekauft und getauscht, also alles ausprobiert was von den Guru's empfohlen wurde. Dann über Dimm und Wastl die Welt der russischen Schleiferei. Dutzende Videos gesichtet, über selbstgebaute Schleifsysteme um Klingen für Seilschnittwettbewerbe perfekt präparieren zu können. Videos von Dimm studiert, wie man eine Bogdan-Klemme zentriert und mit Bevelbox ausrichtet um die Materialdicke am Rücken in den Winkel einzurechnen um möglichst symmetrisch zu schleifen, oder eben Klingen zu entlarven, die nicht perfekt spiegelsymmetrisch geschliffen waren. Einen großen Bogdan gekauft, mit allem möglich Zubehör das dazu erhältlich war. Ab diesem Zeitpunkt habe ich die ersten wirklich scharfen Klingen produziert mit sauberen Schneidfasen. Dann Mikroskop und Laptop am Schleifplatz, ein ganzer Esstisch voll mit Schleifzeug und optischen Geräten um die Schneiden zu prüfen. Nach der ersten Begeisterung ist mir das ewige Gefrickel mit der Bogdan-Winkelverstellung extrem am Wecker gegangen, ständig hat sich der Winkel während dem Schleifen verstellt, weil eine Bastelarbeit. Jede Winkelverstellung hat er mit allen Verbindungen abgestimmt auf ein System, die Teile waren so ungenau, dass sie untereinander nicht zu tauschen waren. Ein Wahnsinn was ich da alles getrieben habe um ein System perfekt hinzubekommen.

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Dann bei einem Forentreffen mit einem der Köpfe von NOVI-Katocut diskutiert und nach ein paar Bier dem Mann das Versprechen abgerungen, das er mir nur eine Winkelverstellung verkauft, die auf den großen Bogdanturm passt. :super:

Er hat sein Versprechen gehalten und wer weiß was der Novi-Pro kostet kann sich vorstellen was ich für die technisch perfekte Winkelverstellung abgedrückt habe.:whistle:🙃 Einmal schütteln hat da nicht gereicht. Dazu habe ich mir in der Betriebsschlosserei eine 6mm dicke Nirostaplatte anfertigen lassen um alle Steine plan auflegen zu können und selbst ein voll ausgeschwenkter Arm mit Messer den Turm nicht mehr kippen lässt

P1110756.JPG P1110755.JPG

Und der nächst größere Schritt nach vor war der Dick Mikro. :steirer::glgl::D

So habe ich heute eine klare Vorgangsweise: Prüfung der Schneide nach Erhalt eines Messers, egal ob neu oder gebraucht, entweder mit 6fach Lupe oder Mikroskop wenn ich es ganz genau wissen möchte. Bei Bedarf ein entfernen der Defektschicht geführt geschliffen, mit einem Winkel von 36°-38° Grad. Progression bis 5k. Kontrolle der Ergebnisses mit Vergrößerung. Danach wird eine solchen Schneide bis zum nächsten "schliessen" der Schneide gewetzt. Das ist mein Weg, der sich aus meiner Suche für mich als gut herausgestellt hat. Ein bis zweimal im Jahr baue ich einen Schleifplatz auf, oft um winzige Chips bei manchen Schneiden zu entfernen, dann ziehe ich gleich alle Messer ab. Ein verregneter Nachmittag mit einer Kanne Tee oder Kaffee bietet sich da an, die restliche Pflege sind ein paar Sekunden wetzen und gut ist.

Was die Wünsche der Suchenden betrifft, da bin ich bei Pebe und Bukowski: Will einer unbedingt ein japanisches Messer und sei es nur wegen dem Aussehen oder auch der Tradition, dann rede ich das niemand aus, sondern erläutere was dazu nötig ist um das auch richtig zu pflegen. Ich drücke niemandem meine Vorlieben auf's Auge. Trotzdem ist die Herder/Dick Empfehlung und deren unschlagbare Vorteile immer erwähnenswert, aber eben für viele zu altbacken, weil sie den Wert eine gut ausgesuchten Kombination nicht verstehen können.

Zum Abschluss möchte ich sagen, das sich meine Schleifgeschichte einfach ergeben hat und so nicht geplant war und ich heute weiß, das jeder für sich selbst herausfinden muss, was für ihn am besten funktioniert und das kann ein paar Euro für Schleifleinen und Sandpapier sein oder ein paar Tausender für den absoluten Schleifturm mit synthetischen Steinen, oder mehrere 10.000,- wenn man die besten und seltensten japanischen Natursteine, oder anderes seltenes bis nicht mehr abbaubares Zeug haben will. 😉

Jedem das Seine und mir das Meine. Deshalb auch niemals ein Streit was denn das beste Schleifergebnis liefert, weil das ist individuell zu beurteilen.

Gruß, güNef


 
Eine sehr gute Idee. Wobei auch im Video viele Feinheiten nicht leicht zu zeigen sind (z.B. ohne Druck zu schleifen).
Das stimmt, aber die Info habe ich zB durch lesen gefunden hier gefunden ;)
Dann würde ich dich nicht mehr als Neuling auf dem Gebiet bezeichnen. Das ist High-End-Freihand-Schliff vor allem in Verbind mit:
Neuling war auch übertrieben, durch 3 Jahre Übung hat man ja schon einen kleinen Memory Effekt in den Händen.
Nur wie gesagt, dabei hab ich auch vieles falsch gemacht. Zu viel Druck, zu flacher Winkel und dann auch noch geschliffen wie ein Ochse bis der Grat dann überhaupt nicht mehr zu Überfühlen war. So ging es aber dann auch weiter auf der 4000er Körnung:ROFLMAO:
Bastl Wastl hat hat ein Video da zeigt er das mit dem Wattepad, fand ich gut, irgendwo anders habe ich dann gelesen das man die Klinge 1-2 mal durch einen Korken ziehen soll, war auch ein super Tipp. Dann fand ich die Infos mit den Touch Ups und der 5-4-3-2-1 Methode und der Microfase und dem von dir genannten Druck. Seitdem brauchte ich auch keinen einzigen Grundschliff mehr, es geht schnell und macht mittlerweile auch richtig Spaß. Ich mache immer weniger auf dem Stein auch von der Bewegung. Und umso schärfer werden die Messer.
Aber die Infos zu finden und sinnvoll zusammen zu tragen war eine andere Sache! Neuling habe ich gesagt, weil ich diese Infos erst seit einem halben Jahr habe ;)
 
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Da bin ich bei dir, aber da sollte man doch gleich ein wetzbares Messer und nen Wetzstahl nehmen und das dann alle 2 Jahre zu Schanz schicken ? Nach einem Einsatz sind die Messer vom EP nicht mehr schärfer als mit dem Dick Micro abgezogen....

Ich plädiere im Übrigen für Banksteine für Anfänger.
Oder ein wetzbares Messer und einen Sharpmaker, dann kann man es noch länger scharf halten, bevor man es, falls überhaupt, wieder einschicken muss. Und man kann, sollte sich irgendwann noch ein nicht so sehr wetzbares dazugesellen, auch das scharf halten. Oder ein Taschenmesser, das man vielleicht auch noch hat. Und Scheren. Oder statt dem Sharpmaker den EP, der kann ootb keine Scheren, dafür ist er sanfter zum Watanabe/Kamo/wasauchimmer, das evtl. noch dazukommt, wenn man einmal Blut geleckt hat. Und die bleiben mit dem EP geschärft durchaus einen Moment lang scharf genug. Geht natürlich auch mit Banksteinen und entsprechender Übung. Da muss man sich halt gut kennen oder durch Ausprobieren kennenlernen.

Zu den Banksteinen für Anfänger: Das kann man natürlich empfehlen, für mich war es ein Griff ins Klo und die Anschaffung des EP eben nicht.

Wie auch immer, viele Wege führen nach Rom, aber der mit der Beschilderung „Solinger mit 24cm+x, Wetzstahl & 800er Bankstein“ ist halt nicht für alle der schönste.
 
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