Servus,
also ich verwende keinen. Mein "Schleifweg" ist auch sehr speziell gelaufen. Beginnend mit einem weichen Cerax Kombistein 1/3k und einem Honyama Bruchstein für Kochmesser und einem Lansky, Arkansas Superstick Ceramic und ein Bark River Compound Kit für ballige Klingen. Mit beginnendem vertiefen in die Welt der Kochmesser wurde dann aufgerüstet und zwar massiv. Atoma und Schruppsteine bis hoch zu 12k, viele Steine gebraucht gekauft und getauscht, also alles ausprobiert was von den Guru's empfohlen wurde. Dann über Dimm und Wastl die Welt der russischen Schleiferei. Dutzende Videos gesichtet, über selbstgebaute Schleifsysteme um Klingen für Seilschnittwettbewerbe perfekt präparieren zu können. Videos von Dimm studiert, wie man eine Bogdan-Klemme zentriert und mit Bevelbox ausrichtet um die Materialdicke am Rücken in den Winkel einzurechnen um möglichst symmetrisch zu schleifen, oder eben Klingen zu entlarven, die nicht perfekt spiegelsymmetrisch geschliffen waren. Einen großen Bogdan gekauft, mit allem möglich Zubehör das dazu erhältlich war. Ab diesem Zeitpunkt habe ich die ersten wirklich scharfen Klingen produziert mit sauberen Schneidfasen. Dann Mikroskop und Laptop am Schleifplatz, ein ganzer Esstisch voll mit Schleifzeug und optischen Geräten um die Schneiden zu prüfen. Nach der ersten Begeisterung ist mir das ewige Gefrickel mit der Bogdan-Winkelverstellung extrem am Wecker gegangen, ständig hat sich der Winkel während dem Schleifen verstellt, weil eine Bastelarbeit. Jede Winkelverstellung hat er mit allen Verbindungen abgestimmt auf ein System, die Teile waren so ungenau, dass sie untereinander nicht zu tauschen waren. Ein Wahnsinn was ich da alles getrieben habe um ein System perfekt hinzubekommen.
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Dann bei einem Forentreffen mit einem der Köpfe von NOVI-Katocut diskutiert und nach ein paar Bier dem Mann das Versprechen abgerungen, das er mir nur eine Winkelverstellung verkauft, die auf den großen Bogdanturm passt.
Er hat sein Versprechen gehalten und wer weiß was der Novi-Pro kostet kann sich vorstellen was ich für die technisch perfekte Winkelverstellung abgedrückt habe.

🙃 Einmal schütteln hat da nicht gereicht. Dazu habe ich mir in der Betriebsschlosserei eine 6mm dicke Nirostaplatte anfertigen lassen um alle Steine plan auflegen zu können und selbst ein voll ausgeschwenkter Arm mit Messer den Turm nicht mehr kippen lässt
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Und der nächst größere Schritt nach vor war der Dick Mikro.


So habe ich heute eine klare Vorgangsweise: Prüfung der Schneide nach Erhalt eines Messers, egal ob neu oder gebraucht, entweder mit 6fach Lupe oder Mikroskop wenn ich es ganz genau wissen möchte. Bei Bedarf ein entfernen der Defektschicht geführt geschliffen, mit einem Winkel von 36°-38° Grad. Progression bis 5k. Kontrolle der Ergebnisses mit Vergrößerung. Danach wird eine solchen Schneide bis zum nächsten "schliessen" der Schneide gewetzt. Das ist mein Weg, der sich aus meiner Suche für mich als gut herausgestellt hat. Ein bis zweimal im Jahr baue ich einen Schleifplatz auf, oft um winzige Chips bei manchen Schneiden zu entfernen, dann ziehe ich gleich alle Messer ab. Ein verregneter Nachmittag mit einer Kanne Tee oder Kaffee bietet sich da an, die restliche Pflege sind ein paar Sekunden wetzen und gut ist.
Was die Wünsche der Suchenden betrifft, da bin ich bei Pebe und Bukowski: Will einer unbedingt ein japanisches Messer und sei es nur wegen dem Aussehen oder auch der Tradition, dann rede ich das niemand aus, sondern erläutere was dazu nötig ist um das auch richtig zu pflegen. Ich drücke niemandem meine Vorlieben auf's Auge. Trotzdem ist die Herder/Dick Empfehlung und deren unschlagbare Vorteile immer erwähnenswert, aber eben für viele zu altbacken, weil sie den Wert eine gut ausgesuchten Kombination nicht verstehen können.
Zum Abschluss möchte ich sagen, das sich meine Schleifgeschichte einfach ergeben hat und so nicht geplant war und ich heute weiß, das jeder für sich selbst herausfinden muss, was für ihn am besten funktioniert und das kann ein paar Euro für Schleifleinen und Sandpapier sein oder ein paar Tausender für den absoluten Schleifturm mit synthetischen Steinen, oder mehrere 10.000,- wenn man die besten und seltensten japanischen Natursteine, oder anderes seltenes bis nicht mehr abbaubares Zeug haben will. 😉
Jedem das Seine und mir das Meine. Deshalb auch niemals ein Streit was denn das beste Schleifergebnis liefert, weil das ist individuell zu beurteilen.
Gruß, güNef