Unendliche Weiten - ein Schleifsystem?

Im Prinzip ist die Diskussion über Winkel und Druck ähnlich wie im Thread über den Umgang mit dem Wetzstahl der gerade parallel läuft.

1. Druckentlastung

Oft hört man die Vorgabe, man solle grobe Schleifmittel mit größerem Druck benutzen, als feinere. Man hat dadurch aber weder einen großen Geschwindigkeitsvorteil, noch ein besseres Schleifergebnis. Gerade bei groben Diamant-Platten gilt die Vorgabe "let the diamonds do the work".

Wenn man von Anfängern hört, dass der Schärfvorgang bei ihnen verhältnismäßig lang dauert, liegt das i.d.R. daran, dass bestimmte Bereiche der Schneide zu stark abgeschliffen, andere dagegen nicht getroffen wurden (Kehl-Bereich und Spitze sind gut Beispiele dafür). Aus Frustration und Unwissenheit wird dann auf einem groben Stein immer stärker gedrückt, was alles nur noch schlimmer macht.

2. Winkelkontrolle

Ein Schleifsystem beschleunigt den Schleifvorgang, da effektiv immer die gleiche Stelle an der Schneide bearbeitet wird. So entsteht eine perfekte Schneidfase über die gesamte Klingenlänge.

Durch die Winkelungenauigkeit, die sich freihand ergibt, muss man jede Stelle länger bearbeitet, bis man die Schneidkante erwischt und die Fase voll getroffen hat. Das gilt vom groben Schliff mit groben Körnungen, bis hin zur Politur mit feinen.

Fazit:

Die Winkelkontrolle erlaubt es, mit wenig Druck in annehmbarer Zeit zu einem perfekten Ergebnis zu kommen.

Auch mit einfachen Systemen (EP, TSProf, Work Sharp usw.), bei denen das Schleifmittel über die Klinge geführt wird, kann man erfahren, wie es ist, ohne Druck zu arbeiten. Vor allem merkt man schnell, dass große Krafteinwirkung gerade bei groben Dia-Platten und Schleifsteinen kontraproduktiv ist.
 
Servus,

Ich halte fest, keiner der hier anwesenden Nutzer bestätigt einen nachhaltigen Sinn einer Druckkontrolle ? Überhaupt eines solchen System`s ?
Dies impliziert doch das der Nutzen eines solchen System`s nicht über den einer ganz ordinären Winkelkontrolle rausgeht, hab ich recht ?

Muss zugeben einigermaßen verwundert zu sein.

nun, du darfst durchaus verwundert sein. Ich habe mich bemüht das weitgehend verständlich zu erklären, es kommt nur selten bei allen zu einem Verständnis.
Von dem kein spezieller Nutzen ausgeht, da bin ich mir bewusst weil selbst probiert und keinesfalls bessere Ergebnisse als per Hand erzielt

Somit sollten für dich alle Fragen beantwortet sein, du bist eben biologisch exzentrisch und schafft mit freier Hand eine über mehrere Steinen exakte Facette, ich kann das nicht. Ich kann das nicht mal bei Klingen mit sehr breiter Fase mit System, also respekt vor deinem Können. Unter dieses Umständen würde ich an deiner Stelle keinen Gedanken mehr an Winkelstabilität oder Druckkontrolle verschwenden. Sei doch mit deiner Kompetenz zufrieden.

Gruß, güNef
 
Ich vermute, dass es dann einen deutlichen Unterschied macht, wie perfekt gleichmäßig und geschlossen die Schneide ist.
Man kann ja mit geeigneten Schleifmitteln auch Karbide schneiden, aber davon abgesehen, müssten nicht untereutektoide Stähle am meisten vom System profitieren, da sie die geschlossensten aller Schneiden bilden können, mit der richtigen WB?

Wenn du mit dem EP keine besseren Ergebnisse als freihand erreicht hast, bist du entweder ein begnadetes Naturtalent im Freihandschleifen oder du hast mit dem EP etwas falsch gemacht. Die Wahrscheinlichkeit das letzteres zutrifft ist deutlich höher.
Weiter oben hast Du noch gesagt, dass die Thematik nur für Profiköche relevant ist und man im Alltag nichts davon bemerkt.

du bist eben biologisch exzentrisch und schafft mit freier Hand eine über mehrere Steinen exakte Facette
Das hat Pastafariman nicht gesagt. Er hat gesagt, dass er in der Schneidleistung keinen Unterschied festgestellt hat. Von einem perfekten WInkel war nicht die Rede.
Das ist noch ein Grund, warum mich mehr Erfahrungsberichte interessieren würden. Es kann ja gut sein, dass sich die Vorzüge eines Schleifsytems mit Druckkontrolle hauptsächlich im Küchengebrauch bemerkbar machen, also bei Schnittgut, dass nur für geringen Verschleiss an der Klinge sorgt. Wenn stärker verschleissendes Schnittgut geschnitten wird, werden die Unterschiede kleiner.
 
Es kann ja gut sein, dass sich die Vorzüge eines Schleifsytems mit Druckkontrolle hauptsächlich im Küchengebrauch bemerkbar machen, also bei Schnittgut, dass nur für geringen Verschleiss an der Klinge sorgt. Wenn stärker verschleissendes Schnittgut geschnitten wird, werden die Unterschiede kleiner.

Bei Seilschnittwettbewerben, die ja eine Schneide monothematisch belasten, halten so perfekt aufbereitete Schneiden am längsten durch. In der realen Gebrauchswelt im Wald, mit hacken und Batonen, graben und schnitzen und allen anfallenden Arbeiten, lässt sich die Wirkung durch die vielseitige Belastung nicht vergleichend bestimmen und die Schneide wird trotz penibler Aufbereitung schneller an ihre Grenze zum Versagen kommen, als eine die monothematisch und schnitttechnisch korrekt einer weitgehend homogenen Belastung ausgesetzt ist. In welchem Grade die letzten Meter einer "Schneidenaufbereitungsorgie" die Druckentlastung ihre Wirkung ausspielt ist daher an Umstände gekoppelt, die nicht so einfach übertragbar und daher auch nicht wirklich mit Zahlen nachweisbar belegbar sind.

R'n'R
 
Servus,

Der Nutzen eines Bogdan/Nowi/Suntravel Gerätes geht also nicht über die eines billigen China EP Plagiates hinaus ? Von dem kein spezieller Nutzen ausgeht, da bin ich mir bewusst weil selbst probiert und keinesfalls bessere Ergebnisse als per Hand erzielt (Btw. natürlich das Original, das ich Gott sei dank schnell wieder ohne großartigen Verlust verkaufen konnte. )

Das hat Pastafariman nicht gesagt. Er hat gesagt, dass er in der Schneidleistung keinen Unterschied festgestellt hat. Von einem perfekten WInkel war nicht die Rede.
Das ist noch ein Grund, warum mich mehr Erfahrungsberichte interessieren würden. Es kann ja gut sein, dass sich die Vorzüge eines Schleifsytems mit Druckkontrolle hauptsächlich im Küchengebrauch bemerkbar machen, also bei Schnittgut, dass nur für geringen Verschleiss an der Klinge sorgt. Wenn stärker verschleissendes Schnittgut geschnitten wird, werden die Unterschiede kleiner.

Wo hat er das mit "keinen Unterschied in der Schneidleistung" geschrieben? Eine umfassende Erkenntnis und Beurteilung ist ja an verschiedene Stähle und Schleifmittel gekoppelt. Wenn ich zwei Messer habe, eines aus C60, eines aus X50CrMoV15 und von diesen beiden meine Erkenntnis ableite, das ich keinen Benefit mitnehme, dann kann ich nicht helfen, wenn deutlich gemacht wurde, das bei diesen Stählen der Aufwand nichts bringt und hier ein Wetzstahl die effektivere Lösung für ein scharfes Messer ist. Wenn er erst googeln musste, um ein Messer aus HAP40 zu sehen, dann wird er nix aus HSS, REX 21, Vanadis 4 Super clean, M390, und anderes verschleißfestes Zeug zuhause haben und auch keine Diamantplatten/Schleifmittel die das scharf bekommen können ausprobiert haben. Das driftet hier in eine Richtung ab, die niemanden was bringt.

Ich bin wirklich offen für alles und wenn jemand die Vorzüge eine Druckkontrolle nicht glauben mag, oder nicht wahrnehmen kann, dann ist das für den jeweiligen User eben so. Ich bin überzeugt das es eine Wirkung gibt und geben muss, wenn man sich die physikalischen Abläufe vor Augen führt, oder es zumindest versucht. Wenn Dimm schreibt, das er ein Messer mit seinem Zeug und aus einem bestimmten Stahl so schärfen kann, das es weit über die gewohnte Standzeit hinausgeht, dann glaube ich das, ganz einfach weil ich schon von Dimm geschärfte Messer in der Hand hatte.

Was die Haltbarkeit, die Verschleißfestigkeit einer Schneide angeht, bin ich überzeugt, das ein geführter Schliff in passendem Winkel die Verschleißfestigkeit der Schneide noch ordentlich steigern kann, während ein Schliff von Hand im günstigsten Fall die Verschleißfähigkeit nicht herabsetzt, weil eben fehlerbehaftet geschliffen. Und ich habe wahrlich hunderte Schneiden unter dem Mikroskop begutachtet. Dennoch sehe ich es nicht als meine Aufgabe hier unter allen Umständen meine Meinung zur vertreten. Ich habe nicht vor, jemanden zu Überzeugen und meine Ansicht als "die Wahrheit" zu verkaufen. Was ich von Druckkontrolle und geführtem Schleifen halte, habe ich schon deutlich dargelegt, wie ich's gegenwertig handhabe auch.

Viele Wege führen nach Rom, auf einen Wettstreit in Sachen Verschleißfestigkeit oder Standfestigkeit oder Schneidkantenstabilität bin ich nicht aus und lasse wie immer jedem seine Erfahrung und Meinung. (y)

Gruß, güNef
 
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Weiter oben hast Du noch gesagt, dass die Thematik nur für Profiköche relevant ist und man im Alltag nichts davon bemerkt.
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Ich meinte damit nur die Druckkontrolle, nicht aber das geführte Schleifen mit einem System.
Das geführte Schleifen bringt eindeutige Vorteile, die hier mehrfach beschrieben wurden.

Ich wollte damit ausdrücken, dass die Vorteile der Druckkontrolle nur von Profiköchen erkannt werden können, weil diese Tag für Tag sehr viele sehr ähnliche Schneidvorgänge durchführen.
(Bei Seilschneidetests könnte man es natürlich auch erkennen, das ist aber auch keine Alltagsanwendung.)

In der Privaten Küche wird ein Messer aus einem sehr schnitthaltigem Stahl z.B. PM Böhler M390 so langsam stumpf, dass es für den Nutzer nicht relevant ist, ob er 1x im Jahr oder nur alle 3 Jahre nachschärfen muss. Weiterhin kann der normale Nutzer nicht beurteilen, ob es an der Druckkontrolle liegt oder an unterschiedlichem Schnittgut, einer anderen Schneidunterlage oder einer veränderten Schneidtechnik.

Für Outdooranwendungen gilt das gleiche.
 
Bei einigen muss man sich generell schon fragen, ob sie je mit einem Messer der Kategorie Kamo Orca schneiden konnten; mithin die Frage, ob sie tatsächlich wissen, um welche Unterschiede es hier überhaupt geht, wenn hier derart salopp selbstfabrizierte Schneidqualitäten beurteilt werden.

Es ergibt keinen Sinn über Klingen- und Schneidqualitäten zu sprechen, wenn bereits das Schneiden ohne Quetschspuren der Maßstab ist.

Mehr oder weniger jeder Kochmessernerd hätte gerne ein perfekt präpariertes Orca, mit dem er auch sorglos choppen kann und verschleissfrei diese Eigenschaften ein Jahr lang hält.

Das ist physikalisch unmöglich, insofern gibt es eben Anstrengungen den persönlich besten Kompromiss zu suchen. Einen besonders zähen Stahl, einen besonders verschleissfesten Stahl, die passende Geometrie etc.

Die perfekte Schneide, als vermeidbare Stör- oder Fehlerquelle wird hier dann unabdingbar, auch wenn das alles sicherlich eher in den Bereich der nerdigen Messerfreaks gehört.

Dennoch, wenn das Wissen um die perfekte Schneide bekannt ist, sehe ich keinen Grund, dieses nicht auch anzuwenden. Die Akribie hierbei mag ja bei schlichten Messer weniger ausgeprägt ausfallen, den Prinzipien folgen wird es aber immer. Und dann gilt klar - geführt ist präziser als jede Hand.

Ich brauche mit meinem EP und trockenen Keramiksteinen weniger Zeit, habe keine Werkstattbegleitumstände und im Zweifel immer das bessere Ergebnis - sonst macht man etwas falsch. Die Relevanz ist an unterschiedlichen Klingen/Stählen selbstredend ebenso unterschiedlich, aber wo liegt der Nachteil, wenn es stets einigermaßen optimal ohne Mehraufwand praktiziert wird.

Druckkontrolle beim finsih bringt an jedem feinausgeschliffenen das bessere Ergebnis; es ist nunmal die perfekte Methode. Ob und in welchem Ausmaß sich dies auf die Standzeit auswirkt, ist eine völlig andere Frage.

Die maximale, gleichmäßige Glättung der Fase hingegen, nehme ich auch gerne für die wetzbaren Klingen mit. Je glatter, desto sauberer der Schnitt, desto weniger Angriffsläche für den Wetzstahl zum Aufreißen.

Ich persönlich komme zum Schluss, dass diese Standzeitwirkung in meiner Küchenwelt keine nennnenwerte Rolle spielt, das mag im Dauereinsatz von Profiküchen oder Nerds mit Anspruch daran anders aussehen. Wirklich feinausgeschliffene Messer sind in meiner Küche schlicht zu fragil, um ohne micro Blessuren dauerhaft durchzukommen; hier ist eher zäher Stahl von Vorteil.

Dass mir ein sacht geführter EP Schlusstein als Druckkontrolle aus o.g. Gründen in der Regel genügt, bedeutet nicht, dass es anderen auch genügen muss.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Privaten Küche wird ein Messer aus einem sehr schnitthaltigem Stahl z.B. PM Böhler M390 so langsam stumpf, dass es für den Nutzer nicht relevant ist, ob er 1x im Jahr oder nur alle 3 Jahre nachschärfen muss.
Wenn ein ungeübter Hobbykoch mit einem Messer aus M390 auf einem Teller schneidet, dauert es keine 10 Sekunden und es ist stumpf. Eine Anwendung in privaten ist kein Garant für eine lange Standzeit - eher im Gegenteil.

Je schlechter die Schneidetechnik und je größer die Unwissenheit, desto schnelle wird ein Messer stumpf.

Bei all dem hilft dann natürlich weder Druckkontrolle noch Winkelvorgabe beim Schleifen.
 
Moin

1. @güNef hat ja sehr genau erklärt wie ein Systemschliff funktioniert und da ich Messer habe die richtig Geld kosten , ist der Nowi
für mich das Mittel das ich nutzen möchte...weil.
- Jedesmal ein optimales Ergebnis...immer wieder
- Weniger Verschleiss am Messer , da ich nur soviel Material wegnehme , wie notwendig
- Auch Stroping oder Micromesh mit eingebracht werden können....der Arm ist weit schwenkbar...und auch da hilft Winkel / Druckkontrolle
- Somit stelle ich sicher , daß alle Fehler vom Werksschliff beseitigt sind...und ich später den Winkel hab , den ICH gerne hätte.

Das ist und bleibt purer Luxus,,,das ist aber bei vielen Hobby's so...sowas gönnt man sich

2. Ich kenne Leute die den Nowi wieder abgeschafft haben , weil sie festgestellt haben " Freihand langt mir ". ...völlig ok
Aber ...90% der Messer die ich schleife gehören nicht mir...und das geht von 5.- EUR Blech bis richtig teuer. Das geht vom Profi ( der keine Lust und Zeit hat )
Bis zur Studenten WG , die sich keinen Kopf machen ( und so sehen die auch aus)
Seit dem Nowi kommen die Messer deutlich seltener zu mir......scheint ja doch was dran zu sein...und wenn es auch nur der Fakt ist ,
das die Menschen einfach mal sachgemäß mit dem Messer umgehen......

Der Nowi ist für mich eine Bereicherung...wer dafür kein Geld ausgeben möchte...ok...dann lass es..
Viele Wege führen zu scharfen Messern , mit Vor und Nachteilen,,,jeder wie er mag

Micha
 
Kein Grund sich in die Haare zu bekommen meine Herren.

Ich präzisiere nochmals meine Beweggründe mit einem Edge Pro nichts anfangen zu können.

Die Ergebnisse waren sicher besser planbar, allerdings weder schärfer (kann an den vorhandenen Steinen liegen) noch zwingend schnitthaltiger. Des weiteren sollte Erwähnung finden das ich hauptsächlich einseitig geschliffene Japaner nutze (wir essen viel rohen Fisch und viel Gemüse) also die Klassiker Deba, Yanagiba und Usuba wobei für Gemüse wohl häufiger ein Nakiri zum Einsatz kommt.
Das schärfen von Werkzeugen habe ich seit meiner Ausbildung vor Jahrzehnten unter anderem in Aufenthalten in Japan immer fortgeführt, mit Rasiermessern ebenfalls gelernt, also das geht ganz gut.

Seit dem Nowi kommen die Messer deutlich seltener zu mir......scheint ja doch was dran zu sein...und wenn es auch nur der Fakt ist ,
das die Menschen einfach mal sachgemäß mit dem Messer umgehen......
Danke Micha, der erste der etwas in der Art schreibt nachdem gefragt wurde, und das hat mich verwundert. Nun ist ein EP ja kein Nowi, kennst du das System auch und wie würdest du es im Vergleich einschätzen ?

Mich wurmt es einfach das ein EP nicht wirklich für einseitige Messer geeignet ist. Natürlich funktioniert das, bei einem Nowi währe es ähnlich nur wohl komfortabler.
Wo hat er das mit "keinen Unterschied in der Schneidleistung" geschrieben? Eine umfassende Erkenntnis und Beurteilung ist ja an verschiedene Stähle und Schleifmittel gekoppelt. Wenn ich zwei Messer habe, eines aus C60, eines aus X50CrMoV15 und von diesen beiden meine Erkenntnis ableite, das ich keinen Benefit mitnehme, dann kann ich nicht helfen, wenn deutlich gemacht wurde, das bei diesen Stählen der Aufwand nichts bringt und hier ein Wetzstahl die effektivere Lösung für ein scharfes Messer ist. Wenn er erst googeln musste, um ein Messer aus HAP40 zu sehen, dann wird er nix aus HSS, REX 21, Vanadis 4 Super clean, M390, und anderes verschleißfestes Zeug zuhause haben und auch keine Diamantplatten/Schleifmittel die das scharf bekommen können ausprobiert haben. Das driftet hier in eine Richtung ab, die niemanden was bringt.
Naja damit kann ich nicht dienen, und kann nur wiederholen das es mir mit einem EP nicht gelungen ist merklich schärfere, länger schneidende Messer zu erhalten. Ist es da von Relevanz aus welchem Stahl die sind ? Da habe ich recherchiert und ich glaube @Guido hatte es eh schon zitiert, das "Gast" auch einem Shirogami zugestanden hat die Schneide 10 mal länger unter seinen Bedingungen zu halten. Mit einem EP Hingegen kommt er auf ganz andere Ergebnisse, die eben nicht so überragend sind.
im Zweifel immer das bessere Ergebnis - sonst macht man etwas falsch.
Das kann ich nicht nachvollziehen, bedeutet das im Umkehrschluss das derjenige der per Hand schleift immer zwingend das schlechtere Ergebnis hat und auch länger braucht ? Dies mag bei dir der Fall sein, mir ging es nicht so.

P.
 
Ich habe nicht versucht hier jemandem die Freude am Hobby auszureden, oder die Lebenseinstellung zu hinterfragen. Es geht auch nicht darum irgendjemanden zu überzeugen. Es geht auch nicht darum, dass ich die Vorzüge einer Druckkontrolle nicht glauben will, oder nicht wahrnehmen kann. Ich will einfach verstehen wie das funktioniert.
Und in einem Fachforum sollte man doch auf sachliche Fragen auch sachliche Antworten bekommen.
Ich verstehe z.B. nicht, warum die Vorzüge einerseits nur bei sehr hochlegierten Stählen bemerkbar sind, anderseits Wastl meint, dass man damit auch die Standzeit seines gehassten Shirogami erhöhen kann. Nur ist das für ihn uninteressant, da er dann trotzdem täglich nachschleifen müsste. Wastls 1.2562 ist auch nicht hochlegiert und profitiert enorm. Irgendwie müssen diese unterschiedlichen Erfahrungen ja zu Stande kommen.
Die Theorie perfekt glatten Schneide, die sich gleichmäßig langsam abnutzt finde ich auch einleuchtend, aber auch hier wieder: Warum nur bei hochlegierten Stählen?
 
Mich wurmt es einfach das ein EP nicht wirklich für einseitige Messer geeignet ist.
Was wurmt dich denn da.? Wenn es um die Sekundär-Fase geht, brauchst du sowieso kein System. Die legt man einfach flach auf den Bankstein auf. Für die Primär- oder Microfase funktioniert das EP genauso wie bei allen anderen Messern. Zum Schluss ziehst du die hohl geschliffene Rückseite flach auf einem Bankstein ab.
 
@Pastafariman Ich hab auch einen Edge Pro , und @Besserbissen hat es gerade beschrieben...geht schon .
Da ich da aber eh einen Bankstein benötige und gerade wenn die die Abläufe schon drauf hast , braucht es für mich hier keinen EP.

Allerdings kann man mit Druckkontrolle ( wie beim Nowi ) besser polieren...bei einer Schneidfase von 7 Grad hilft das schon....Hier sehe
ich den Vorteil der Winkel / Druckkontrolle eher beim Verschleiss... habe das jetzt nicht selber getestet , weil ich kein Yanagiba nutze..
Denke aber schon das es einen Mehrwert hat.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

Ich habe nicht versucht hier jemandem die Freude am Hobby auszureden, oder die Lebenseinstellung zu hinterfragen. Es geht auch nicht darum irgendjemanden zu überzeugen. Es geht auch nicht darum, dass ich die Vorzüge einer Druckkontrolle nicht glauben will, oder nicht wahrnehmen kann. Ich will einfach verstehen wie das funktioniert.
Und in einem Fachforum sollte man doch auf sachliche Fragen auch sachliche Antworten bekommen.
Ich verstehe z.B. nicht, warum die Vorzüge einerseits nur bei sehr hochlegierten Stählen bemerkbar sind, anderseits Wastl meint, dass man damit auch die Standzeit seines gehassten Shirogami erhöhen kann. Nur ist das für ihn uninteressant, da er dann trotzdem täglich nachschleifen müsste. Wastls 1.2562 ist auch nicht hochlegiert und profitiert enorm. Irgendwie müssen diese unterschiedlichen Erfahrungen ja zu Stande kommen.
Die Theorie perfekt glatten Schneide, die sich gleichmäßig langsam abnutzt finde ich auch einleuchtend, aber auch hier wieder: Warum nur bei hochlegierten Stählen?

okay, ich will es noch einmal im Detail versuchen. Ich gliedere das jetzt in drei Punkte:

Relation: Ich welcher Relation steht der Aufwand von Zeit und der Einsatz von Geld zum erwartbaren Ergebnis unter persönlicher Anwendung?

Wahrnehmung: Was ist gefühlte Wahrnehmung und in wie weit ist sie valide übertragbar?

Physikalische Tatsache unter dem Mikroskop: Was ist nachweisbar und lässt sich von allen Usern reproduzieren?

Beginnen wir mir den Tatsachen. Mit einem Schleifturm ( Drehpunkt/Achse und Winkelfehler verglichen mir anderen Systemen wurden hier schon mal ausführlich dargelegt und besprochen ) und eine fixierbaren Winkelverstellung nebst Druckentlastung übernimmt das System die Aufgabe der Winkelführung, die Stabilisierung der Klinge, die waagrechte Position und die Druckentlastung reduziert den Anpressdruck auf das Schleifmedium und somit den Anpressdruck an der Schneidfase/Schneidenspitze. Das ist soweit klar und nachweisbar. Was bedeutet das in Praxis, verglichen mit einem Schliff mit freier Hand, wo all die entlastenden Maßnahmen, die das System übernimmt, zusätzlich zum Bewegungsablauf des eigentlichen Schleifens vom Schleifer übernommen werden müssen. Nennen wir es ein Assistenzsystem das zum Einen entlasten soll und zum Anderen durch eine justierte Führung eine Winkelstabilität nahezu erzwingt.

Warum also ist Winkelstabilität so wichtig? Das hat verschiedene Gründe, die sich Punkt A auf die Stabilität und Verschleißfestigkeit der Schneidfase durch Konstanz in Dicke und Breite/Höhe und Winkel der Facette manifestiert und Punkt B in der absoluten Treffsicherheit der Schneidenspitze auch bei hoher Progression. Man erzeugt dadurch eine durchgeschliffene Facette, was zu einem ausreizen von maximal erreichbarer Schärfe führen kann, wenn das Schleifmedium fein genug ist und der Stahl es zulässt. Ferner bedeutet ein vollständiges, reproduzierbares treffen der Schneidfase/Schneidenspitze auch, das alle tiefen Kratzer der vorhergehenden Steine, die in der Regel bis in die Schneidenspitze reichen, wenn durchgeschliffen wird, auch zuverlässig mit den nächstfeineren Steinen entfernt werden. Die Schneidfase/Schneidenspitze wird vollständig und ohne Fehlstellen "geschlossen" Das ist mit freier Hand geschliffen nicht möglich. Mikroskopbilder in 600facher Vergrößerung belegen das eindrucksvoll. Man findet hier genügend Bilder von mit und anderen, die sauber geschliffene und geschlossene Schneiden zeigen.

Was resultiert jetzt daraus? Eine vollständig geschlossene Schneidfase ( poliert ) und auch deren Spitze ( jetzt bitte nicht mit REM-Bildern kommen, ich weiß wie das unterm Elektronenrastermikroskop ausschaut ) ist resistenter gegen Beschädigungen. Fehlerquellen wie Riefen bis in die Schneidenspitze, inkonsistente Materialdicke an der Schneidenspitze durch partiell zu hohem Druck beim Schleifen bestimmter Stellen, z.B. den Kurvenradius, wo man die Klinge anheben muss um korrekt in den Radius zu gehen und man dazu neigt, genau dort den Druck auf die Schneide massiv zu erhöhen, wenn von Hand geschliffen wird, was zur Folge hat, dass an diese Strecke der Schneidfase/Schneidenspitze der Abtrag höher ist und durch den Druck tiefere Kratzer innerhalb der Fase/Fasenspitze entstehen. Genau dort, stumpft die Schneide im besten Fall zuerst ab, im schlechtesten Fall kollabiert sie an diesen Stellen durch plastische Verformung oder Ausbruch zuerst. Ein Schleifturm mit Druckkontrolle reduziert und minimiert solche Fehlstellen an einer Schneide, weil die Schneide schonender bearbeitet/präpariert werden kann und das führt in Summe ( Zusammenspiel aus Schleifmedium und dem Können des Mannes hinter dem Schleifturm ) zu eine verbesserten Schneidkantenstabilität, jetzt abgesehen von der geeigneten Stahlwahl und dem passenden Schneidenwinkel, und somit bleibt das Messer länger scharf, wenn alle Umstände die zu einem frühzeitigen Versagen führen, vermieden, bzw. entfernt werden. Mit freier Hand und ohne Druckkontrolle sind solche Ergebnisse unmöglich. Über die Sinnhaftigkeit von solcherart präparierten Schneiden kann man vorzüglich streiten, weil erst mit dem Zusammenspiel aus Anwendung und Nutzer eine solche Schneide ihre Leistung zeigen kann oder unter falschen Händen und ungeeigneten Bedingungen in sich zusammenfällt. :rolleyes:

Damit kommen wir zur Wahrnehmung dieser Art präparierten Schneiden. Eine solche Schneide konstant abzustumpfen, also in Form einer Parabel, bedeutet keine Fehler in der Handhabung und keinen Missbrauch. Nehmen wir an wir haben einen hochlegierten Stahl, sehr verschleißfest und machen uns die Mühe, dieses Messer so perfekt es die Mittel zulassen zu schleifen/schärfen. Richtig angewendet, wir reden über ein Kochmesser, mit passendem Brett und richtiger Technik benutzt, wird die Leistungsfähigkeit, also das Potential der Legierung hochgradig ausgeschöpft, wenn alle Umstände optimiert wurden. Der Anwender nimmt eine deutliche Verbesserung der Standzeit war. Ein unbedarfter Anwender nimmt das selbe Messer und bemerkt nichts, weil er die Schneide nicht homogen abnutzt, sondern partiell und dabei noch Querbelastungen einfügt und verkanten und auf falschem Untergrund schneidet und vielleicht noch viel zu ungestüm mit dem Messer umgeht. Beide Anwender werden eine andere Antwort geben, wenn sie nach ihrer Wahrnehmung gefragt werden. Die hier diskutierten Ergebnisse sind solche, die unter optimalsten Bedingungen entstanden und ausgeführt wurden. Wir reden hier von einer Optimierung der Möglichkeiten, wenn alles Zusammenpasst. Das hat ja nichts mehr mit einem Kochmesser und kochen zu tun, sondern das ist Formel I mit allen Nebengeräuschen.

Daher kommen wir zur Relation. Wer Interesse an einem technisch sauberen Schliff hat, dessen Zielsetzung eine homogene Schneidfase ist, wer einen optisch sauberen Schliff ohne verkratzte Flanken möchte, wer seine Schneiden polieren möchte und gegen das Licht nur ein Facette sehen will und nicht viele, wer Spaß am Schärfen hat, wer mit Schärfe experimentieren will usw. der ist mit einem Systemschliff gut beraten. Je nach Zielsetzung kann man günstig einsteigen und teuer enden. Es ist ein Hobby, da spielt Geld und Ratio nicht immer die erste Geige. ;) Wer niedrig legierte Stähle verwendet, Shirogami, SC145, SC125, , oder recht moderat gehärtete, da passt die Relation zum Aufwand einfach nicht. Selbst wenn ein extrem aufbereitetes Messer aus Shirogami jetzt 10x länger scharf bleibt ist das immer noch deutlich unter anderen Stählen, die nur von Hand geschliffen wurden. Harte Japaner aus Shirogami, da reichen regelmäßig ein paar Züge auf einem feinen Stein und das ist wieder scharf, bei weicheren Stählen wird einmal ordentlich durchgeschliffenen und die Schneide geschlossen und wird dann mit einem Wetzstahl extrem lange küchentauglich bleiben und eine Klinge aus CPM REX 121 völlig ausgereizt von Dimm geschliffen wird unter seinen Händen und Bedingungen jahrelang küchentauglich scharf bleiben.

Die Relation muss geklärt werden, der Aufwand von Kosten und Zeit, der Ankauf von Messern aus hochlegierter Stählen, der Ankauf eines Systems und den passenden Steinen zu den Stählen, das Erwerben und aneignen der nötigen Fähigkeiten um das überhaupt so hinzubekommen, dann die Zeit in Schnitttechnik zu investieren, in ein Brett, das verstehen von Messerprofilen und den Zusammenhängen von Umgang und Zerstörung usw.

Das ist ein weites Feld, das es zu beackern gilt.

Letztendlich ist mein Resümee, das ich gelernt habe, was eine "Defektschicht" ist und das die weg muss. Das ich eine jede Schneide von jedem Messer das ich bekomme zumindest unter der Lupe anschaue, wie's um sie bestellt ist. Das ich in der Regel zwei, maximal aber drei Steine progressiv verwende. 1k/5k Basis, 8k Spaß. Ich legen Wert auf sauberes schleifen, keine Kornverschleppung, immer plane und abgerichtete Steine, angerieben und bereit. Ich erziele mit einem geführten System an Kochmesser ungleich bessere Ergebnisse als von Hand. Eine Druckkontrolle nutze ich weil sie verfügbar ist, meine Schneiden zu schonen ist mir wichtig, so wenig Abtrag wie möglich und nur soviel als nötig, damit mir die Schärfe wieder passt und Spaß macht. Ich schleife irgendwann alle meine Messer mal auf einen Schleifwinkel zwischen 18° und 20° weil die sowieso so dünn sind, das ein stumpfer Winkel nicht spürbar schlechter schneidet sondern nur ein Sicherheitsplus in der Stabilität bringt. Danach wird, sofern der Stahl auf einen feinen Wetzstahl reagiert, gewetzt. Eine vorher gut präparierte Schneide wird von einem Mikrofeinzug kaum "verletzt", hingegen eine nicht präparierte Bandschleiferschneide, die wird vom Wetzstahl zerlegt und aufgerissen. Das muss man alles wissen, bevor man pauschal einen Wetzstahl, oder ein System als schlecht oder unnötig bewertet.

Würde ich mir heute nochmal ein System kaufen? Ja, jedes dessen Ergebnis reproduzierbar ist, Druckkontrolle extra brauche ich nicht wirklich, meine Umstände der Benutzung machen das nicht nötig und Haarspaltereien und standzeitverlängernde Finessen, sind zwar nett, aber brauche ich auch nicht mehr. Eine technisch sauber geschliffene Fase macht dem jeweilgen Stahl alle Ehre, das reicht mir völlig. ;)Hingegen ein Messer ohne Schneidenkontrolle sofort aus der Schachtel benützen und dann staunen, warum der Superstahl so schnell stumpf ist und auch noch mit den falschen Schleifmedien bearbeiten und Behauptungen aufstellen, das der Stahl schlecht, das Messer schlecht usw.. ist auch der falsche Weg Eine fundierte Basis anlesen, aneignen, anlernen und Erfahrungen sammeln ist der beste Weg, mit Messern und allem Drumherum spaß zu haben.

Jeder nach seiner Fasson sage ich immer.

Gruß, güNef
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry,

von Hand das perfekte Schleifergebnis erreichen, mit dem EP aber nicht und dann die Feststellung, mit dem EP wäre ein einseitig geschliffenes Messer nicht schärfbar?

Diese Feststellung wäre auch als Mutmaßung derart sinnbefreit, dass ich an der Glaubwürdigkeit des gesamten Beitrags des Teilnehmers in diesem thread mehr als deutliche Zweifel habe…

grüsse, pebe
 
Dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Vorab: Ich habe keinen Schleifturm mit Druckkontrolle, daher sind das nur Spekulationen.
Die Vorzüge der Druckkontrolle liegen meiner Meinung nach darin begründet, dass die Riefen flacher werden und ausserdem, bei ausreichend kleiner Kraft auf den Schleifstein, keine neuen Schleifkörner freigesetzt werden. Dies führt zu noch flacheren Riefen, da mehr abgenutzte und "runde" Schleifkoerner an der Oberflaeche sind (frisch abgerichtete und frisch geoeffnete Steine nicht berücksichtigt) und insgesamt zu einer besser polierten Schneide.
Beim Schleifen mit zu viel Druck wird die Schneidenspitze vom Stein weggebogen. Gerade bei Wechselschüben wird die Schneide dadurch mehrfach hin und her gebogen, was zu Materialermüdung und damit schnellerem Verschleiss führt. Falls die Druckkontrolle dieses Umbiegen in relevantem Masse reduziert, führt dies zu einer stabileren Schneide.
Durch die Biegebeanspruchung, und vielleicht auch allgemein zu hohen Druck, können Karbide in der Schneide zerbrechen. Dazu empfehle ich diesen Beitrag auf scienceofsharp.
Diese "Trümmerstückchen" bzw. Sollbruchstellen können sich dann negativ auf die Schneidhaltigkeit auswirken, das hängt von Art, Menge und Größe der Karbide ab. Auch hier könnte, im Prinzip, die Druckkontrolle eine Rolle spielen, um den Effekt zu reduzieren. Dies würde auch erklären warum gerade hochlegierte Stähle eher von der Druckkontrolle zu profitieren scheinen.

Inwieweit die perfekt geschlossene Schneide als das Optimum anzusehen ist, weiss ich nicht. Im KMS liest man ja oft von Erfolgen, wenn als letzter Schritt mit einem Naturstein geschliffen wird. Diese Schleifkörner sind in der Regel weicher als die gängigen Karbide und können diese daher praktisch nicht abtragen. Sie legen eher die Karbide frei, indem sie die Stahlmatrix darum herum entfernen und produzieren so eine eher "zahnige" Schneide. Nach Wastls Test bekommt man mit so präparierten Schneiden geradezu sagenhafte Standzeiten.

 
Servus,

Inwieweit die perfekt geschlossene Schneide als das Optimum anzusehen ist, weiss ich nicht. Im KMS liest man ja oft von Erfolgen, wenn als letzter Schritt mit einem Naturstein geschliffen wird. Diese Schleifkörner sind in der Regel weicher als die gängigen Karbide und können diese daher praktisch nicht abtragen. Sie legen eher die Karbide frei, indem sie die Stahlmatrix darum herum entfernen und produzieren so eine eher "zahnige" Schneide. Nach Wastls Test bekommt man mit so präparierten Schneiden geradezu sagenhafte Standzeiten.


der Abschluss mit einem Naturstein, der die "spiegelpolierte Schneidfase" je nach Stein wieder "wolkig-matt" unter dem Mikro erscheinen lässt, schlägt wohl zwei fliegen mit einer Klappe. Die letzten Riefen werden geglättet und eine "Säge" wird an die Oberfläche befördert, die bissiger ist, als ein klinisch glatte Facette und daher in der Praxis von mehr Nutzen. Die faktischen Auswirkungen kennen wir nur von Wastl, der das durchgezogen hat. Die theoretische Erklärung die du oben angeführt hast, ist aber schlüssig, wenn man den richtigen Abschlussstein dazu hat. Die letzte Frage die sich mir stellt: Wird die so präparierte Schneide nicht wieder einen Tacken "anfälliger" für Beschädigungen, als ein völlig geschlossene? Das Bild der Nussschoko kommt mir in den Sinn. Die nicht abgetragenen oder durchgeschnittenen Karbide sind ja nicht nur an der Fasenseite frei herrausragend, sondern auch an der Schneidenspitze und können/werden dort aus der Matrix gerissen? Klar sind das keine D2-Brocken, sondern viel feinerer Struktur.....

Okay, das wird jetzt zu theoretisch. :unsure:

Wenn man jetzt alles addiert, was zu so einem Ergebnis führen kann und man ist, was das komplette Equipment das dazu nötig ist, noch blank, dann stellt sich wieder die Relationsfrage. ;) Von der Fertigkeit/Fähigkeit das so hinzubekommen und dann noch so eine Schneide in einer technisch schonenden Art und Weise zu führen, damit alles an Einsatz und Mühe zuvor am Ende abrufbar ist und eben lange bleibt, uff sag ich da nur. Für einen Einsteiger eigentlich unmöglich, zumindest spielt der Faktor Zeit, die Geschicklichkeit und Lernfähigkeit eine Rolle. Für User mit Routine, z.B. knifeaddict, der das nötige Zeugs alles hat, sogar einen handverlesenen Suita zum Abschluss, ist das wohl möglich. Wäre ja in der Tat spannend einen Daily user wie ein Schanz oder das Takamura so zu präparieren um dann mal zu schauen, wie lange das hält, oder vielmehr wieviel länger.

Gruß, güNef
 
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