Unendliche Weiten - ein Schleifsystem?

Kleines Update:

Das Zwilling Cermax (aus ZDP 189) hat immer noch eine gute Küchenschärfe: Weiche Tomate gerade noch so, Zeitungspapier ohne rupfen, recht geschmeidig. Trotz intensiver Nutzung auch der weiblichen Familinemitglieder auch noch keine Ausbrüche.

Geschärft vor ca. 3 Wochen mit dem Teil von Work Sharp:
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Moin Torsten,

danke für deinen Erfahrungsbericht zum Worksharp und zum ZDP-189.

Könntest du zur Klingengeometrie des Cermax bitte noch etwas konkreter werden? Du hast geschrieben, du hättest es moderat ballig ausgedünnt. Wie ist die Materialstärke über der Wate und 1cm über der Schneidkante aktuell?
 
An der Wate: Spitze 0,21 / Mitte 0,27 / Kehl 0,28
0,5 cm über der Wate (die Laminat-Linie): Spitze 0,65 / Mitte 0,66 / Kehl 0,72
1 cm über der Wate: durchgängig ca. 1,05, zur Spitze hin wird es wenig
Klingenrücken ist am Griff 2,2 mm bis 0,65 an der Spitze

Buckel gerade so, wenn man etwas stärker drückt.
 
Danke Torsten. Scheint als stünden bei dem Stahl wiedereinmal theoretische Ansätze und praktische Erfahrungen konträr gegenüber. Mich würde noch interessieren, wie sich der Stahl an einer grenzwertigen Klingengeometrie in der Praxis schlägt, vielleicht findet sich ja ein Nutzer, der seine Erfahrungen darüber teilt.
 
Moin

@Bukowski und @Besserbissen Für mich ziehe ich daraus , was ich persönlich auch schon festgestellt habe.
Ein Kochmesser , gerade bei filigranen Geometrie aber auch vermeidlich zu hoch gehärtet , profitieren enorm von einem vernünftigen Anschliff.
Der ist ab Werk eher selten ....Was wieder unterstreicht , das Wartung und Pflege doch höher zu bewerten ist , als Tabellen.
 
Bin nochmal ins Detail gegangen: unter 60x Vergößerung sieht man einige kleine Ausbrüche an der Schneidkante, was meine Aussage oben etwas relativiert. Man spürt sie nicht, wenn man über die Kante des Daumennagels fährt. Auch durch Zeitung geht es recht geschmeidig.

Ich habe mit dem glatten Keramik-Stab, der beim WS dabei ist, intereressehalber einen Touch Up gemacht: 10 Wechselschübe ohne Druck. Damit trifft man gerade so die äußerste Schneide. Danach 4x über das beiliegende Cr2O3 auf Leder. Kleine Reste der Ausbrüche sind noch unter der Lupe zu sehen aber das Messer rasiert recht locker die Armhaare.

Also mein Fazit vorerst: ZDP 189 neigt zu Ausbrüchen, die allerdings klein sind. Alles bezogen auf ein recht rustikales Finish mit 800er Diaplatte, Keramitstab und anschließendem Cr2O3 Leder. Und sorglosem Umgang mit dem Messer in der Küche.

Ich kann es bei Interesse gern ausprobieren, ob sich die Schneide mit System und Shapton 8000 so weit schließen/polieren lässt, dass sie besser gegen Ausbrüche geschützt ist.
 
Danke Torsten. Für mich reicht das so, mir ging es primär um die Einschätzung, inwieweit der Stahl mit sorglosem Umgang und gewöhnlichen Pflegemitteln klarkommt. Und ich muss zugeben, besser als ich erwartet habe.
 
Hallo zusammen

nachdem ich einen Großteil des Threads (nach einigen Seiten ist es mir teils zu speziell geworden) gelesen habe, bin ich nun schlauer, unsicher und dümmer zu gleich.
Ich habe mir, nach einer Beratung hier im Forum, ein Eden Kanso Bunka als 1. jap. Messer zugelegt zusammen mit dem 1000/4000 Kombischleifstein.

Jetzt habe ich die letzten 2 Wochenenden versucht (insgesamt mindestens 4-5 Stunden), mit o.g. Schleifstein alte Kochmesser von mir wieder scharf zu bekommen - leider vergebens.
Ich möchte es nicht auf meine zitternden Hände schieben, doch erwähnen muss ich es. Ich bekomm einfach kein Resultat hin, das mich befriedigt - deshalb habe ich mir nach dem 1. Wochenende einen Keil mit 15° via 3D-Drucker gedruckt - ich habs dennoch nicht hingekriegt... Für Papier reichts, jedoch hab ich bei Haaren oder Tomaten keine Chance.

Jetzt lese ich des Öfteren von "Edge Pro Derivaten/Klonen" - lohnt es sich demnach einzugestehen, dass ich für den o.g. Stein zu unfähig bin und ein solches System anzuschaffen? (Ist die 50/60€ Variante von Amazon denn wirklich empfehlenswert?)

Oder gibt es eine einfache Schleifhilfe für o.g. Stein (ähnlich meines gedruckten Keils - der leider nicht mit gleitet und so nur als "Startwinkel" genutzt werden kann)?

Grüße
 
Deine alten Messer, zumal wenn europäische, werden keine 15 Grad ab Werk haben.

Infolgedessen schleifst Du mit 15 Grad viel zu flach, um die Fase zu treffen. Und mit dem 1000er dauert das viel zu lange bis du den Winkel umgeschliffen hast.

Erstmal die Fasenspitze mit einem edding markieren und den Schleifwinkel so anpassen, dass die edding Farbe weggeschliffen wird.

Ich hätte dir so oder so zu dem günstigen China Clone System geraten, aber jetzt würde ich erstmal versuchen, mit dem vorhandenen klar zu kommen.

Schleifhilfen beinhalten stets das oben beschriebene Problem. Wenn der Zielwinkel der Schleifhilfe, der sich mit Klingenhöhe und Stärke auch stets verändert, nicht identisch ist mit dem IST Winkel muss erst umgeschliffen, also erheblich mehr Material abgetragen werden.

grüsse, pebe
 
hallo zusammen,

ich klinke mich mal in dieses epische thema ein. alle 21 seiten habe ich nicht gelesen. aber schon einiges mitnehmen können.

ich melde mich nicht mit dem anspruch, die schleiflösung schlechthin zu finden. nicht mit dem anspruch, zum schleifmeister zu mutieren. meine vage hoffnung ist, ein schleifgerät zu finden, mit dem ich meine heute relativ stumpfen kochmesser, die von der frau durch zwei v-förmig angeordnete keramikstäbe "geschärft" wurden, richtig scharf bekomme und meine taschen- und sonstigen messer schärfer kriege als heute der fall.

aus dem thread hab ich ein paar themen mitgenommen und mit meinem anspruch und fähigkeiten mal abgeglichen:
- was ich nicht kann und mir zum erlernen die zeit fehlt ist freihändig schleifen
- ergo brauche ich ein werkzeug, bei dem man den winkel einstellen kann und der schleifstein geführt ist
- für den anfang wollte ich keine hunderte euro ausgeben und das thema preis-leistung spielt auch eine rolle

was ich bisher hier gelesen habe:
- horl rollschleifer: einer sagt ja, einer sagt nein. wenn ich das system richtig verstehe, bekomm ich 2 halter mit schleifwinkel und die büx mit dem diamant. 140€ dafür...?
- edge pro apex: macht auf den 1. blick den meisten sinn. winkel einstellbar. schleifsteine wechselbar. aber 260€ für ne plastikbank mit füßchen, metallstab mit markierung und die führung?
- edge china klone: der hier sieht erstmal dem edge sehr nahe aus. oder hab ich was übersehen?
- worksharp schleifer: sieht anders aus, funktioniert aber wohl letztlich wieder edge mit einstellbarem winkel, wechselbaren steinen und kostet nur 60€. momentan mein favorit.

wenn jemand noch weitere tipps oder erfahrungen zu den vorgenannten hat, gerne her damit :)
 
Der verlinkte Clone funktioniert, meiner hatte allerdings keinen ausgefrästen Platz für einen Magneten. Muss man schnitzen. Der mit Saugnapf kann das besser (Bild ganz rechts).

Zwei Shapton Pro Steine mit 1000 und 5000er Körnung für Schärfen. Einen groben Diamantstein zum Reparieren oder Umschleifen dazu. Beides gibt‘s hier.

sharpeningstones.de - sharpeningstones.de

That‘s it.

grüsse, pebe

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Meine Erfahrung mit dem Worksharp: Macht was er soll. Ist kein High-Tech-Präzisionsschärfer. Reicht für normale Küchenmesser (Solinger Standard bis 21 cm) völlig aus.
 
Um auszuprobieren, ob man mit dem Clone zurechtkommt sind auch die mitgelieferten Steine brauchbar. Höherwertige kann man dann nachkaufen. Und wenn man 2 wirklich stumpfe Messer damit geschärft hat kann man auch gleich das Abrichten ausprobieren.
 
@pebe
dankeschön. den ganz rechts habe ich gesehen. aber das ist der, der im fuß mit einem kugelkopf verankert ist? wegen dem kugelkopf hatte ich den für mich eigentlich ausgeschlossen, da ich davon ausgehe, dass ein kunststoffkugelkopf mit der zeit ausleiert und nicht mehr richtig zu fixieren geht. hast du langzeiterfahrungen mit dem ding?
 
Ich habe meine Saugnapfvariante kurz nach Kauf weitergegeben.

Daniel hat Langzeiterfahrung damit und nix Negatives berichtet.

grüsse, pebe
 
Ich habe den ganz rechts seit 4,5 Jahren, damals noch für 35€. Der Fuß läuft in einem Kugelkopf aus Kunststoff, bisher ohne alle Probleme und ohne Wackeln. Ich hatte eher Bedenken, daß das Gleitlager der Führungsstange ausschlägt und wackelt, aber auch dort keine Probleme, funktioniert alles wie am Anfang. Die Originalsteine habe ich durch Imanishi ersetzt und zusätzlich einen Magneten unter den Tisch geklebt.
Als Grobmotoriker waren meine Ergebnisse mit Banksteinen nicht so toll. Mit diesem Gerät bis 8000 er Körnung alles bestens.
 
Man kann die Kugel in der Verankerung mit dem Rädchen daneben festdrehen/fixieren, außerdem kann man das Gestänge hinten so ausrichten, dass es eine Stütze bildet. Das hat bei mir bisher gereicht.
 
Ich habe mir jetzt den saugnapf bestellt. Versuch macht kluch. Besser als es momentan ist kann es nur werden. mal gespannt ob ich meine beiden eickhorn BW messer damit auch mal richtig scharf bekomme. Lediglich der wellenschliff an einem der beiden werde ich wohl lassen wie er ist
 
Wenn du beim Nachschärfen den vorhandenen Schneidenwinkel der Eickhorns halten willst, hilft es, die Schneidfase mit 'nem Edding einzupinseln und den Schleifwinkel am Gerät solange auszutahieren, bis der Schleifstein den Edding vollständig bis zur Schneidkante entfernt.
 
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