Verartzten von schnittwunden

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@Thommios: Hab mal kurz im Internet gesucht und folgendes zur Tetanusimpfung gefunden:
"Die Impfung wird von der Ständigen Impfkommission der Bundesrepublik Deutschland (STIKO) für alle Kinder und Erwachsenen empfohlen und muss regelmäßig aufgefrischt werden. Der Tetanus-Erreger ist weltweit überall vorhanden. Praktisch über jede Verletzung kann man sich infizieren, auch durch kleine wie zum Beispiel an Dornen bei der Gartenarbeit. Die Weltgesundheitsorganistation (WHO) schätzt das weltweite Vorkommen auf rund eine Million Fälle pro Jahr mit einer Sterblichkeit, bis zu 50 Prozent. Die Erkrankung ist dank der konsequenten Impfung der Bevölkerung in den Industrieländern relativ selten. So werden jedes Jahr in Deutschland nur ca. 10 - 20 Fälle gemeldet."

Bzgl Impfbeschwerden:
"Nebenwirkungen der Impfung

Die heutigen Impfstoffe sind gut verträglich. Früher verwendete man den kompletten, aber abgetöteten Tetanus-Erreger, was häufig zu harmlosen, aber lästigen Impfreaktionen mit Fieber führte. Die neuen Impfungen sind Toxoid-Impfstoffe, das heißt der Impfstoff besteht aus dem abgeschwächten Gift des Tetanus-Bakteriums.

Die Nebenwirkungen hängen von der Kombination der Impfstoffe ab. Der Tetanus-Impfstoff alleine ruft manchmal an der Impfstelle eine Hautrötung, eine kleine Schwellung oder Verhärtung hervor, die meistens von alleine wieder verschwindet. Auch Allgemeinbeschwerden wie Kopfschmerzen, Fieber und Abgeschlagenheit sind möglich. Nur selten klagen Patienten über allergische Reaktionen und Magen-Darm-Beschwerden."

Das oben ist die "aktive Impfung". Bei akuten Fällen wird passiv geimpft. Da erhält man gleich die Antikörper, die aus menschlichen Blut gewonnen werden.


Bzgl. Sinn und Unsinn von Impfungen: Die Pocken galten doch in den Industrieländern als ausgerottet, oder? Inzwischen wird überlegt wieder Massenimpfungen einzuführen - die USA haben damit schon begonnen. Hat übrigens nichts mit Angst vor Terroranschlägen mit Pockenerregern zu tun, sondern schlichtweg mit der Tatsache, dass es vermehrt Pockeninfekttionen gibt. Auch Tuberkulose tritt wieder deutlich häufiger auf...
 
Hi!
Das Beste für nicht allzu große Wunden, was ich gesehen/ausprobiert habe, war Bienenpropolis-Tinktur! Wirkung ist ähnlich wie bei dem bereits erwähnten Blutwurz - harte, robuste Kruste, die auch bei der Einwirkung von Wasser und Schweiß nicht so stark aufweicht wie normal. Und da es eine Tinktur ist, ist es auch steril und desinfizierend. Macht etwas komische Flecken an der Haut (also um der Wunde herum), aber was solls. Ob es das in den deutschen Apotheken gibt weis ich nicht.
Martin
PS: Bei tiefen Schnitten bringts natürlich nicht viel.
 
bepanten (di creme) aufzutragen, wie hier vorgeschlagen wurde, ist nicht gut, wenn man narbenbildung vermeiden will bzw. sie nicht noch unterstützen will. bei frischen schnittwunden macht sich das zeugs nicht so gut.

cheez
 
Original geschrieben von cheez
bepanten (di creme) aufzutragen, wie hier vorgeschlagen wurde, ist nicht gut, wenn man narbenbildung vermeiden will bzw. sie nicht noch unterstützen will. bei frischen schnittwunden macht sich das zeugs nicht so gut.

cheez

Klar, bei großen Wunden ist sowas nicht sinnvoll. Ich meinte auch eher so kleine Dinger wie beim Kartoffelschälen in den Finger schneiden beispielsweise. Gerade im Alltag werden die Hände ja oft belastet (Hände waschen, Arbeit usw.) und da ist eine pflegende Creme, die auch Wasser abhält, von Vorteil. Ich machs immer so.

Tetanus-Impfung ist sehr wichtig, Floppy hats ja toll ausgeführt. Also schön alle 10 Jahre hin. Rötelimpfung haben die Mädels meines Wissens damals in der fünften Klasse oder so alle bekommen. Wir hatten beim Bund ne Rötelepidemie, seitdem bin ich immun:D Mir wurde damals geraten, ich soll während der Krankheit niemanden schwängern, da sich die Krankheit fast 100%ig auf das Kind ausweitet und das kann wohl zu Mißgeburten führen.

Urin ist nur so steril wie du, also alle Blutparasiten und sonstiges (Alkohol, THC usw.) ist auch drin. Darum auch immer Urinprobe. Zum Wundenspülen passts aber IMHO. Salz-/Meerwasser ist übrigens ebenfalls gut geeignet.
 
Rötelimpfungen halten - laut Arzt - nur etwa 10 Jahre, dann sollten gebärfähige Frauen unbedingt auffrischen, oder zumindest den Impfschutz überprüfen lassen. (Also zwischen 13 und 50 in etwa).
Crashlander, dem Baby hättest Du nichts anhaben können, die Infektion der Mutter muß verhindert werden, weil das Kind ansonsten mit ziemlicher Sicherheit krank zur Welt kommt (ich glaube es besteh die Gefahr von Blindheit, lege dafür jetzt aber nicht meine Hand ins Feuer). Da ich Kinderkrankheiten gerne öfter als 1x hatte (zweimal auch als ich älter als 18 war) gehe ich in diesem Fall auf Nummer sicher, manches läßt sich nicht so leicht planen wie ein Urlaub ;)

Danke für die Wundstarrkrampfaufklärung - ich überlege mir das lieber wirklich, obgleich die Impfung ganz furchtbar wehtun soll, aber alle 10 Jahre sollte das wohl zu ertragen sein. Wundstarrkrampf ist also demnach Blutvergiftung, wenn ich das richtig verstanden habe, das mit dem blauen Streifen auf der Arminnenseite. Da ich im Sommer gerne barfuß gehe, empfiehlt es sich wohl doch ...

"Urin ist nur so steril wie du, ...." Ich hoffe, wir sprachen schon von unserem eigenen Produkt. Die Vorstellung meinen Wegbegleiter anzustupsen und zu fragen "Du, ich hab mich da verletzt, könntest Du nicht mal .... " denke ich lieber nicht zu Ende :irre:

Auf jeden Fall weiß ich jetzt, was ich definitiv nie haben möchte: Eine noch so leichte Platzwunde am Kopf mitten im Wald ;)
 
puppal wrote:
Daher meine Frage: Was verhindere ich eigentlich genau, wenn ich geimpft bin, oder was fördere ich dadurch?

ich gehe mal davon aus, du willstz wissen, was bei einer impfung überhaupt vor sich geht.

nicht so ganz einfach, aber ich versuchs:
wenn ein erreger eindringt, weiß das immunsystem erstmal nicht genau , welchen erreger es vor sich hat.
deshalb fängt sofort das sogenannte .unspezifische immunsystem an zu powern - das verstehen wir unter imfektion: vermehrte weiße blutkörper, mehr c-reaktives protein (crp), erhöhter puls, ergo mehr blutdurchfluss, husten, durchfall, fiber etc.

das führt dann zum erfolg oder auch nicht.

dann gibt es noch spezifische immunantworten, die konkret auf einen bestimmten erreger zugeschnitten sind.
dafür muss der körper den erreger kennen, sich seine merkmale einprägen und schon mal antikörper - das sind die bodentruppen - bereit halten.
deshalb erkrankt man an einigen krankheiten nur einmal im leben!

bei der impfung werden tote oder stark geschwächte erreger eingebracht, die dem IS ermöglichen, antikörper zu bilden, ohne dass es zu einer infektion kommt.
kommt dann der echte erreger, stehen die jungs in deinem blut gewehr bei fuss und der eindringling hat keine chance.
konnte man das jetzt nach vollziehen?

und zu spritzen: ich habe in den letzten 10 jahren mindestens 200-300 spritzen bekommen, die meisten davon in die vene - also schon mit etwas dünneren stricknadeln.
da darf man sich halt ned so anstellen, gell?

man sollte sich eventuell auch grippe impfen lassen. bei der letzten heftigeren grippewelle vorletzten winter gab es in deutschland immerhin ca. 7000 tote!!! :teuflisch

@thomios:
klar haben wir wenig tetanus-fälle. das liegt daran, dass hierzulande die durchimpfungsrate zumindest bis zu einem gewissen alter bei fast 95% liegt!!
also besser mal ab und zu einen kleinen piek abholen!!

bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Puppal,

also was Wundstarrkrampf (Tetanus)genau ist, kannst du am besten hier http://www.mww.de/krankheiten/infektionskrankheiten/tetanus.html
nachlesen. Ich sag nur : Unschön, sehr unschön ! Und das dabei auftretende Grinsen sollte wohl auch nicht als ein Ausbruch gesteigerter Lebensfreude des Patienten fehl gedeutet werden :cool:

Was bei Impfungen genau passiert, hat darley so gut beschrieben, das kann ich mir sparen.

Die Tetanus-Impfung selber ist übrigens gar nicht schmerzhaft ! Ich bin so ziemlich gegen alles geimpft was man sich so holen kann und die Tetanus-Impfung ist da wirklich so ziemlich das harmloseste. Also keine Angst, das steckst du locker weg.

Kopfwunden im Wald ist schon wirklich was sehr lustiges, aber ich kann dich beruhigen, das blutet normalerweise wie blöd und braucht dann auch nicht extra sofort desinfiziert zu werden.
Ich find aber die Vorstellung, man sagt dann zu seinem Begleiter "Du, könntest du mir mal schnell auf den Kopf ...." zum Schreien komisch.
:glgl: :glgl:
 
Ok, überzeugt, ich danke Euch für die Antworten und Erklärungen ... hab gerade einen Termin am Montag beim Onkel Doktor gemacht.

@Nidan - ich wußte doch, womit ich Deine blühende Phantasie anregen kann :teuflisch
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist unter Medizinern durchaus nicht unumstritten, ob Impfungen mehr Vorteile als Nachteile bringen ...
 
Es ist unter Medizinern durchaus nicht unumstritten, ob Impfungen mehr Vorteile als Nachteile bringen ...

und Heilpraktiker kriegen dei Krise wenn die Impfung hören ;-)

ist wohl wieder wie mit allem

man muss den gesunden Mittelweg finden
 
Es ist unter Medizinern durchaus nicht unumstritten, ob Impfungen mehr Vorteile als Nachteile bringen ...

kommt halt drauf an was. Tetanus und Kinderlähmung ist in unseren Breiten einfach sinnvoll. Hepatitis a und b so langsam auch. Pocken kann man sich inzwischen sparen, da sind die Risiken halt zu hoch.
Es ist immer die Frage, ob die Vorteile die Nachteile überwiegen. Bei Erstgenanntem eben schon.

Vor kurzem hab ich mal was über einen deutschen Touri gelesen, der sich (weil nicht geimpft) in Ägypten mit Kinderlähmung angesteckt hat. jetzt sitzt er im Rollstuhl. Gerade als Urlauber sollte man nicht vergessen, daß in anderen Ländern der Impfschutz nicht so gut ist wie bei uns.

Hmmm, das mit der Urinlösung... lol, interessante Vorstellung mit der Kopfwunde:D
 
Original geschrieben von thommios
@puppal:

Vor TETANUS hatt ich als eingefleischter Hypochonder jahrelang animalische Angst. Aber mal ehrlich: Kennt IRGENDJEMAND hier im FORUM nur EINEN (real !) der mal Wundstarrkrampf wirklich HATTE ??

Kannst auch nicht kennen.:haemisch: :haemisch:
Auch heute verläuft die Krankheit überwiegen tötlich.
Wenn die ersten Symtome auftreten und der Arzt sofort die richtige Idee hat, liegen die Überlebensraten bei etwa 20% bei heftigsten Unannehmlichkeiten (z.B. künstliche Lähmung um die Krämpfe zu blocken.) Wenn erst noch einer rumrät und die Krämpfe vor der Behandlung eintreten war´s das.:(
Jede Nebenwirkung der Impfung wie Fieber, Schmerzen an der Stichstelle für 2 Tage oder Müdigkeit sind gegen diese Gefahr lachhaft.

P.S. Ich habe 2 Jahre lang Tetanuskulturen gezogen und bei 1 Patienten eine Probe entnommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
tststs

sach ma - sind wir hier im kindergarten?
könnt ihr alle nicht mit messern umgehen?

ich sitze hier gerade beim messerschleifen und lese das es tatsächlich leute giebt, die sich mit messern schneiden!
ihr stellt euch an -

mir würde sowas NIE passieren!

autsch - schei##!!!!

schleifen.jpg


;)
 
OT an

den Blutralleystreifen in der Garage (da hab ich mir den Finger an ner Kreissäge gekürzt) müsste man immer noch sehn, wär evtl. auch ma ein Bild wert


OT aus
 
Sorry fürs Nachkarten nach 5 Wochen, aber ich hab erst jetzt den ganzen threat gelesen.
Es geht mir um HankEr´s Aussage
Es ist unter Medizinern durchaus nicht unumstritten, ob Impfungen mehr Vorteile als Nachteile bringen ...
Diese Aussage pauschal in einer Diskussion, in der es um Tetanus geht ist IMO gefährlich. Ich bin sicher, daß HankEr es nicht so gemeint hat, wie es rüberkommen könnte. Daher möchte ich das nochmal deutlich klar stellen:

Die Tetanus-Impfung ist unumstritten in der Schulmedizin. Über die Aussagen mancher "Heilpraktiker" diskutiere ich jetzt nicht.
Tetanus ist eine Erkrankung, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Tode führt! Außer sie wird rechtzeitig erkannt und man überlebt die mehrwöchige intensivmedizinische Behandlung.
Eine große Zahl der Tetanus-Infektionen geht von Verletzungen aus, auf die wir noch nicht einmal ein Pflaster kleben würden. Der Erreger ist überall vorhanden.
Die Tatsache, daß die Erkrankung und die Erkrankungswahrscheinlichkeit oft verharmlost wird, liegt daran, daß es hierzulande fast keine Erkrankungen gibt - wegen der Impfung.
Also schön Impfen!

So das war jetzt sehr oberlehrerhaft aber notwendig.

HankEr: Nix für ungut. Wie gesagt, ich glaub, du hast es eh nicht so gemeint.


Zum Thema Urin hab ich noch einen kleinen Tip für Baderatten.
Bin vor vielen Jahren an der dalmatinischen Küste mal in einen Seeigel getreten. Das war vielleicht eine Sauerrei. Insgesamt 19 Stachel im Fuß, 5 konnte ich mit der Pinzette rausziehen, der Rest ist unter Hautniveau abgebrochen. Keine Chance. Unsere Gastgeberin, eine einfache Bäuerin sagte, ich solle ein Taschentuch nehmen drauf pinkeln und als Verband draufkleben und immer wieder "frisch" verbinden. (Man bis ich das verstanden hab. Ich kein Serbo-Kroatisch, sie nur minimal deutsch) Zuerst hab ich gedacht, die nimmt jetzt den Kapitalisten auf den Arm. Aber nach einem halben Tag Schmerzen und Humpeln hab, ichs dann doch so gemacht. Und siehe da: Die Schmerzen waren erträglicher und ...... im Laufe der nächsten 4 Tage kamen die Stachel über Hautniveau und ließen sich ziehen.
Da soll noch einer über alte Hausmittel schimpfen.

Servus sgian achlais
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Mittel das bei allen offenen Wunden sehr gut hilft ist Honig (kaltgeschleudert). Einfach dick auftragen, desinfizert und fördert die Wundheilung.
Die Survival Leute sollten sich die Spitzwegerichplanze zeigen lassen. Die wächst Überall und ist hervorragend zur Wundbehandlung geeignet,auch bei Insektenstichen wirkt sie hervorragend.
:super:
 
Original geschrieben von Yun

Das Desinfektionsmittel ist eigentlich egal. Ich nehme was gerade greifbar ist. Wenn ich die Wahl habe: Irgendetwas Jodhaltiges (z.B. Merfen)

(Erbsenzähler an)
Merfen ist Iodfrei, was auch ziemlich gut ist denn eine große Anzahl von Leuten reagieren allergisch auf Iod (10% schwebt mir noch im Hinterkpf rum).
(Erbsenzähler aus)
Solltest Du also einem Freund freundlicherweise ein Desinfektionsmittel verabreichen und er darauf allergisch reagieren bist Du gesetzlich wegen Körperverletzung dran.

Alex
 
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