Verschiedene Stähle im praktischen Einsatz – Passaround

Ich habe doch nur darauf hingewiesen, dass ich einen wichtigen Aspekt vermisse und der ist nun einmal bei Tests deren Reproduzierbarkeit.

Servus,

das funktioniert aber so wie du dir das vorstellst nicht. Dazu müsste man zumindest Schleifequipment ( Steine, System ) mitschicken und einen Schleifwinkel vorher festlegen der beibehalten wird. Dann hast Du zumindest das technische Rüstzeug. Ohne solchem gibt’s schon mal keine Reproduzierbarkeit. Dann bleiben die menschlichen Fehler beim schärfen. Da hat aber noch niemand einen Schnitt gemacht. Löse dich also von einem reproduzierbaren Gedanken und lasse individuelle Erfahrungen gelten. Mehr als eine ungefähre Richtung ist also nicht möglich.

Gruß, güNef
 
TEST DREI
Eigentlich dürfte das keine Challenge für ein ordentliches Messer sein- war es auch nicht.
Mir ist schon immer aufgefallen, dass Parmesan- oder hier
Peregokäse bisweilen eine sehr harte Abschlusskante hat bzw. bekommt. Ich habe die letzte Kante mehrere Tage nachhärten lassen und habe sie zerstückelt.
Dabei tat sich diesmal der 440‘iger subjektiv etwas schwerer. Ich hab noch ein paar Vergleichsschnitte gemacht- es blieb dabei.
IMG_1246.jpeg
IMG_1247.jpeg
 
@excalibur : harte Parmesan bzw. Hartkäserinden sind in der Tat "harte Kost"
und mache mit den Alltagstest gerne weiter, das bringt eine Menge an Erkenntnis und auch die nötige Prise Humor.

Praxistest heißt ja das Stichwort, und das heißt nicht Testen bis zum Versagen (kann es heißen, muß aber nicht), sondern ob sich in der Praxis beim Messerbenutzer Unterschiede auftun. In den Stählen hier. Das Ziel ist klar formuliert, @Kojak , jeder Nutzer hat andere Aufgaben und Handhabung. Daher Praxistest.
Man kann das so interpretieren, wie @agentdan es durchgeführt hat, was natürlich klasse war, aber auch so, wie es @excalibur macht. Alltagsgeschäft und Bewältigung. Wenn dann kein Unterschied herauskommt, dann heißt das nicht, dass es keine gibt, sondern dass es bei normalem Einsatz und nutzerspezifisch keine zu messen gibt.

Einige haben darauf ja schon hingewiesen, und ich denke, man sollte beide Aspekte sehen, ich finde diese Tests von @excalibur für meine Belange hilfreich. Und ich denke mit großer Freude an einen anderen Passaround, in dem @Virgil4 mit großer Freude unter anderem eine Menge Weinkorken geshreddert hat.

Hätte man einen wissenschaftlich basierten Test durchführen wollen - auch hier spielt Wissenschaft durchaus eine Rolle - dann hätte man keinen Passaround gemacht sondern eine Studie durchgeführt.

@Kojak nochmal: wenn dich solche detaillierten Aussagen interessieren, muß man schon Tabellen von u.a. Larrin durchackern oder instrumentiert arbeiten, aber die Aussagekraft für den täglichen Nutzen ist nicht ohne weiteres ableitbar.
ich war im Übrigen von Deinem Umgangston etwas irritiert. Wer die beteiligten Tester "kennt", und sei es nur durch Lesen von Threads hier im Forum, dem liegt es fern, "Majestätsbeleidigung" zu vermuten.
Herbert
 
TEST VIER
Kabel cutten.
Ich habe immer festgestellt, dass Kabel, Drähte etc. eine ziemlich abstumpfende Wirkung auf Messerschneiden haben.
Im ersten Teil des Versuchs habe ich alle vier Klingen am Ricasso, in der Mitte und nahe der Spitze markiert. Mittels eines Hammerschlages sollte ein Netzwerkkabel zerteilt werden.
Beim ersten Schlag unterlief mir ein Fehler- der Handschutz lag auf, sodass der Ricasso-Schlag zunächst misslang.
Alle vier Klingen gingen wie Butter durchs Kabel.
IMG_1256.jpeg
IMG_1257.jpeg
IMG_1258.jpeg
IMG_1259.jpeg


Nächster Teil- mit dem sogenannten „Powercut“ ein Telefonkabel durchtrennen- alle vier Kandidaten haben sich darüber totgelacht 😉
IMG_1260.jpeg


Das Gleiche nochmal mit einem Netzwerkkabel- auch das sorgte für Amüsement bei den vier Stahlkumpels.

Auch wenn sich alle Messer leichttaten bin ich gespannt , welche abstumpfende Wirkung eingetreten ist .
IMG_1263.jpeg
 
ZWISCHENFAZIT
Ich hab‘s jetzt nicht mehr ausgehalten und habe den anfänglichen Papiertest zwischen geschaltet.
Ich konnte keinen der Kandidaten richtig fordern- alle vier sind noch wirklich scharf.
IMG_1264.jpeg


Jetzt ist mein Ehrgeiz noch mehr gewachsen.
Ich überlege für das Finale ( was noch nicht kommt) eine Killerdisziplin - die allerdings fast einer Schändung gleichkommt.
Ich wollte vor vielen Jahren mal eine Wäscheleine mit meinem nagelneuen Spyderco Starmate kürzen. Die Leine hatte eine Stahlseele. Das Messer war danach stumpf wie ein Tortenheber.
IMG_1265.jpeg

Das überlege ich mir noch stark, denn danach muss ich mutmaßlich vier Messerschneiden wieder aufbauen.
Gruß Excali
 
TEST FÜNF
Urban Batoning ( man sollte ja stets hippe und coole Begriffe kreieren)
Unter städtischen Bedingungen kam mir diese Idee. Ich hatte noch ein altes Kantholz vom Hochbettbau, als die Töchties noch klein waren.
Also ~vier Mann, vier Ecken~ ; nein natürlich vier Messer, vier Ecken. Das Kantholz hochkant und dann mit dem Gummihammer „gib ihm“.
IMG_1298.jpeg
IMG_1300.jpeg


Natürlich musste ich hier mit der Faser gehen, was die Sache einfacher machte.
Auf den Hölzern seht Ihr die Anzahl der Schläge. Wobei das Raffir-Messer CPM3V , mit 5 Schlägen glatt durchging ( vielleicht ne gute Faserrichtung erwischt?) Das grüne D2 Messer hatte eine splitternde Faser erwischt
IMG_1301.jpeg
IMG_1302.jpeg


Trotzdem ging es bei allen Kandidaten tadellos. Später habe ich mit allem
Messern noch Hiebe quer zur Maserung gesetzt. Die Eindringtiefe war übern Daumen etwa gleich.
Also wieder keine wesentlichen Unterschiede-
aber wie gesagt - ICH FÜHRE HIER EINEN ABNUTZUNGS- UND ERMÜDUNGSKRIEG
😉🙃🤭
 
Das ist die wahre Alltagspraxis so sieht das aus! Würde ich noch auf dem Bau arbeiten (Elektrikerhelfer) dann würde ich noch Trockenbaumaterialien dazu nehmen, also vorschlagen mein ich. Z.B. Gipsplatten, Blechverstrebungen, Hartholzbodenbretter (ja anscheinend muck hier die Rechtschreibprüfung nicht) Kabel hatten wir ja schon, allerdings kein Koaxialkabel mit Stahlgewebe aber wird ja kaum noch benutzt. Ich sag Toll und Daumen Hoch!!!
 
TEST SECHS;
Der Abnutzungskrieg ( verzeiht den martialischen Terminus ) geht in die nächste Runde.
Agentdan war schon Seilen zu Leibe gerückt, ich hatte diesen Test damals auch im Hinterkopf gehabt. Ich hatte nämlich noch einen „Zottelknoten“ von unserer Bulldogge Holly in petto. Sie ist meist bei unserer Tochter, daher taucht sie nicht so häufig im Forum auf.
Grüsse gehen raus an Holly😘.
20566c7d-a4a0-495f-80c5-16bd8c8091e1.jpeg


Zuerst gab es ziehende Schnitte über die ganze Klingenlänge.
IMG_1313.jpeg
IMG_1314.jpeg


Danach wurden die Schnitte, mit dem Zeigefinger indiziert, direkt durch die Knoten gesetzt.
Der CPM3V hatte in beiden Disziplinen null Problemos, der A2 zeigte sich ebenfalls unbeeindruckt. Der 440B und der D2 taten sich etwas schwerer, meisterten die Aufgabe aber trotzdem ohne größere Schwierigkeiten.
Es bleibt für mich erstaunlich, wie eng die Stähle noch beieinander liegen.
Ich wage mal zu behaupten, jeder Messernutzer wäre sehr dankbar eins der Messer an seiner Seite zu haben und wäre mit der Performance jeder Klinge ( bisher) sehr zufrieden.
IMG_1315.jpeg
 
TEST SIEBEN
( Gefangenenbefreiung )
Ich versuche meine Tests möglichst lebenswirklich zu gestalten, d.h. Dinge damit zu erledigen, die im
Alltag durchaus fordernd, aber nervig sein können.
So auch beim siebten Streich. Kabelbinder sind eine Erfindung, die das Leben wirklich vereinfacht haben.
( was hat die Menschheit eigentlich ohne WD40, Ducktape, große blaue Ikeataschen und eben Kabelbinder gemacht????)
So schnell und unkompliziert sie montiert sind, so nervig ist deren Entfernung ohne entsprechendes Werkzeug. Da ich immer mindestens ein Messer am Mann trage, ist das meist meine erste Wahl beim Kappen von Kabelbindern und jedesmal kommt meist Murks dabei raus.
Also habe ich aus robusten Gerüstbauer-Kabelbindern Schlaufen gemacht, die dann mit dem sogenannten Powercut durchgeschnitten werden sollten.
IMG_1332.jpeg
IMG_1333.jpeg


Bei allen Messern musste ich sehr beherzt zu Werke gehen, ehe die Kappung gelang. Alle Messer taten sich schwer, tatsächlich sah ich das grüne Messer mit dem D2 Stahl etwas weiter vorne, als die anderen Kandidaten.

Im zweiten Teil schnitt ich auf den Kabelbindern liegend und hochkant herum.
Flach aufliegend gelang es mit keinem
Messer den Kabelbinder zu zerschneiden ( ohne Verletzungsgefahr und brachialer Gewalt )
Hochkant hat das geklappt, wenn auch mit Schwierigkeiten. Hier sah ich den D2 Stahl auch vorne.
IMG_1334.jpeg


Fazit - heute konnte mich keine Klinge wirklich überzeugen- ich plädiere wirklich dafür bei Kabelbindern geeignetes Werkzeug zu verwenden- der KnipexCutter ist da für mich die Referenz
IMG_1335.jpeg


Gruß Excalibur
 
Zurück