Was neues für die Schmiede

@ Thorsten

die Frage ist nicht nur alleine die Leistung des Motors und ob Du die in 230 V oder 400 V rauskitzelst, sondern auch die Fördermenge der Pumpe! Eine handbetriebene Presse schätze ich als nicht funktionell ein, da Du mit so einem umgebauten Wagenheber vielleicht ein Auto anheben jannst, und vielleicht eine mehr oder wenig einmalige Umformaktion starten kannst.
Du kannst mit der entsprechenden Absicherung ab Deiner Unterverteilung über die blauen einphasigen Krafstromsteckdosen problemlos einen 3 kW Motor mit 2800 U/ min versorgen (Diese Motoren findest Du meistens in den etwas besseren Bauholzkreissägen für Lichtstrom). Damit kommst Du schon in einen Leistungsbereich , in dem Du mit einer geeigneten Hydraulikpumpe, so 9 cm³ sollte sie schon bringen pro Umdrehung fördern, in einen Leistungsbereich, der es Dir mit rund 10 - 12 to Druck am Kolben mit 70 - 80 mm Durchmesser ermöglicht diverse Pakete in der Wärme zu verformen.

Ich habe meine Presse gebaut, weil ich mich nicht mehr länger von Hand quälen wollte durch das Recken meiner Damastpakete. Leider neige ich in manchen Dingen zum Gigantismus und so ist dann halt diese Presse entsanden. 60 x 60 als Paketgröße ist schon recht massig und meine Presse ist da mehr vernichtend als ausreichend .... :cool:

Als Pimaldaumenwert denke ich, daß Dir da die Druckkraft von so 10 to locker reicht. Es gibt ordentliche Holzpsalter mit dieser Leistung auch im 230 V Segment, somit müsste das auch mit einer Presse zu erreichen sein!

Wichtig ist, mal nur noch nebenbei erwähnt, daß der Steuerblock, also das Handhebelsteuerventil auch groß genug ist und den erforderlichen Durchlass hat!

Badger

Edit:
Ich haber weiter oben vergessen zu erwähnen, daß nicht nur der Druck sondern schon auch die Geschwindigkeit eine Rolle spielt.
Dabei ist nicht nur die Zeit gemeint, die die Presse für den Druckaufbau braucht, sondern auch die Zeit für den Rückweg des Kolbens in seine Ruhelage. Mit einer Handpumpe wirst Du dies mit Sicherheit nich bewerkstelligen können. Passende Kolben, Pumpen und vielleicht auch einen Motor findest Du in der Bucht....


Badger
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke dir für die Einschätzung!

dann werd ich mal sehn was sich so findet, Hydraulikpumpe (Leistung muß ich erst ablesen) hab ich, jetzt muß halt der passende Zylinder her, leider hab ich nur einfach wirkende die zwar schön massiv sind aber halt nur einfach, evtl. gehe ich in diese Richtung aber weiter und hohle mir die Rückstellkraft über massive Federn mal sehn.
Mir schwebt da eh eine spezialisierte Presse vor (will kein Holz spalten ) die nicht alzuviel Arbeitsweg haben muß.
Dann würde mir vermutlich ein groß dimensioniertes 3/Wege Ventil ja reichen.

Das eine Presse mit handbetrieb mehr als suboptimal ist ist mir schon klar geworden!

Tschau Torsten
 
Hy Badger

Ja ich nerve und bin furchtbar Neugierig:D , hast du jetzt mal die Zeit gehabt und aktiv damit gearbeitet??
Oder biste noch am verstärken wegen dem durchbiegen?

Tschau Torsten
 
So, nun muß der alte Thread mal wieder aus der Versenkung!

Die letzten Tage habe ich mich mal etwas intensiver mit meiner Presse beschäftigen können:

Als erstes habe ich mal zwei Sätze Gesenke gebaut um wirklich damit arbeiten zu können, eins zum Recken und eins zum Glätten. Zum Recken mit einer balligen Oberfläche, der Radius liegt schätzungsweise zwischen 400 und 500 mm, es kann aber auch mehr sein. Da ich das Gesenk Freihand geschliffen habe, weiß ich es nicht genau. Berechnet müsste es aber stimmen. Die Arbeitsfläche ist grob gemessem rund 60 x 150 mm groß. Auch ein flaches Gesenk musste her, damit ich auch ´ne schöne glatte Fläche produzieren kann.Die Arbeitsfläche ist auch hier 60 x 150 mm groß, allerdings muß hier noch ein weiteres Flachgesenk her, um längere Stücke effektiv glätten zu können. Die neue Arbeitsfläche wird so um 150 x 150 mm groß werden, dann aber auch eine Dicke nicht unter 40 mm haben.
Die Einschubaufnahme der Gesenke ist so konstruiert, daß sie sich problemlos ohne Werkzeug und sehr schnell wechseln lassen, um zwischen Recken und Glätten keine große Zeit zu verlieren. Als Material für dei Gesenke habe ich Hardox verwendet, ein ziemlich verschleißfestes Material aus dem Maschinenbau für Großbagger und Planierraupen. Ein warmfester Stahl wäre vielleicht besser gewesen, aber mit Sicherheit nicht billiger. Die Firma gehört einem Kumpel und die Preise waren ähnlich der Kilopreise vom Schrottplatz.

Zu den technischen Daten habe ich schon das Meiste gesagt, der maximal erreichte Druck, während dem Testen, lag mit 360 bar zwar deutlich über dem höchstzulässigen Bereich, aber irgendwie musste ich das mal wissen! :cool:
Ich habe den Höchstdruck nun auf 250 bar begrenzt und liege nun mit allen Bauteilen im normalen Bereich. Errechnet bringt die Presse also einen Druck von knapp 24 Tonnen mit dem von mir verwendeten Zylinder. Die Arbeitshöhe des Stempels ist stufenlos einstellbar um unnötige Verfahrwege zu vermeiden und um ein schnelleres Drücken zu sichern, damit das Werkstück nicht zu schnell wieder kalt wird. Ein Werkstück mit 40 x 40 x 150 lässt sich nun problemlos in einer Wärme auf die doppelte Länge drücken.
Wenn man nicht aufpasst, geht der Stempel problemlos bei einem Werkstück mit einem Querschnitt von 60 x 60 mm auf Null (!!!). :argw:
Die Geschwindigkeit des Kolbens liegt mit bei der Abwärtsbewegung mit rund 40 mm/ sec in einem absolut brauchbaren Bereich und die Aufwärtsbewegung liegt bei rund 55 mm/ sec. Die Geschwindigkeit kann man nun wirklich nicht mit einem Luft- oder Federhammer vergleichen, aber die Effektivität reicht mir voll und ganz!

Die federnde Verbiegung des Doppel-T Trägers liegt bei den monentan eingestellten 250 bar auf 2200 mm Länge nun bei 8 mm aus der Mitte.
Das Material zum Versteifen des Trägers habe ich Dank Dietmar schon da, es muß nur noch eingeschweißt werden. Da ich aber nicht der Schweißer vor dem Herrn bin und ich auch mit meinem Profi-Schweißer-Spezi noch kein passendes Date ausmachen konnte und ich die Sache auch nicht als so dringlich ansehe, muß die Aktion halt noch ein bischen warten!

Der Motor mit 7,5 kW Wellenleistung ist vielleicht etwas überdimensioniert, selbst nach einer 5-stündigen Benutzung hatte er noch nicht einmal 25° Gehäusetemperatur!
Der Ölvorrat von 50 Litern sorgt ebenso für ein absolutes Sicherheitspolster gegen die Erwärmung des Öls beim Durchströmen durch die einzelnen Komponenten.
Ein für die Hydraulikeinheit gedachter Frequenzumrichter erwies sich als absolut überflüssig und steht bis jetzt noch nutzlos in meiner Werkstatt rum, vielleicht wird er bei meinem neuen Projekt zum Einsatz kommen.

Alles in allem kann ich nun nach den ersten Einsätzen meiner Hydraulikpresse sagen, daß die Dimensionierung wohl etwas hyper ist, aber dadurch auch ein Maximum an Betriebssicherheit und Leistung bietet. Anstelle des Doppel-T Trägers wird, wenn ich nochmals eine Presse bauen sollte, ein O-Rahmen zur Verwendung kommen.
Alle von mir für diese Presse angedachten Arbeiten können damit verrichtet werden, allerdings wird sie wie schon erwähnt, mit Sicherheit keinen Hammer ersetzen können.
Da ich in meinem Haus bzw. in meiner Werkstatt keine Genehmigung für einen mechanischen Hammer, egal welchen Bärgewichts, erhalten werde, ist diese hydraulische Presse die Lösung schlechthin gewesen und ich kann dies auch jedem empfehlen, der in einer ähnlichen Situation wie ich steckt.

Für weitere Fragen stehe ich euch gerne zur Verfügung und versuche mit meinem Wissen und meinen Erfahrungen zum Thema Hydraulikpresse weiterzuhelfen.

Badger
 
@Badger:

Wir warten immer noch auf das Bild vom Blech, das mal ein 4kt war:hehe:
(Ich weiss, von meiner Walze gibt es auch immer noch kein Bild im Betrieb, muss ich demnächst endlich mal machen...;) )

Wie hat sich die Presse inzwischen bewährt?
hast du sie provesorisch versteift, oder noch nichts geändert?
Oder gar schon einen neuen Rahmen gebaut?

Die Hydraulikpressen haben mich irgendwie gepackt.
schon als ich das erste mal auf einer Ammiseite eine gesehen habe...


Vor ca 1/2 Jahr hab ich eine Hydraulikpumpe aus einem Schlepper geschenkt bekommen, da sie für den Schlepper zu groß war.
Ich habe sie als viel zu klein eingeschätzt...

Inzwischen hab ich mal nach dem Datenblatt geschaut:

Bosch-Rexroth, 19cm³/U, 26l/min bei 1450 1/min
Dauerdruck 230 bar, max 3500 1/min :haemisch:
Jetzt hats mich gar erwischt, früher oder später ist das Pressenprojekt dran.
Bei der Rahmenkonstruktion werde ich wohl die H-frame Bauart verwenden.

Allerdings sollte ich erstmal wieder ein paar Messer machen, ich bin auch fast nur noch am Maschinenbauen und überholen. :glgl:

Gruß
Alexander
 
Tut mir leid

aber ich muß den Thread noch mal zurück ans Tageslicht ziehen!:D

Gibt es mitlerweile ein Demovideo?? Mich würde interessieren ob die Presse ungefähr an diese rankommt oder stärker ist.

http://youtube.com/watch?v=sSh-wehDJqA&mode=related&search=

Nachdem es mir vor ein paar Tagen überlegt habe das ich ja nen Unimog nebst aufsteckbarer Hydraulikpumpe etc. habe, und ne Menge Kram, was eigentlich mal ein Holzspalter werden sollte, lässt mich die Idee nicht mehr los daraus was brauchbares zu machen.
Jetzt bräuchte ich mal sowas wie Zylinderidealmaße und welches Dreiwegeventil (langt zB. eines aus nem Meilerkipper?? Dimensionierungssache?) in Frage kommt evtl liegt da was in meinem Fundus und wartet auf Montage??


Tschau Torsten
 
Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, um eine richtige Bildfolge, oder gar ein Video zu machen und von dem "Blech" muß ich das Bild auch noch in meine Homepage einbinden, aber ich habe momentan soviel Zeug um die Ohren, daß ich nicht weiß, wo mir gerade der Kopf steht.
Ich hoffe, ihr seht mir das nach, ich habe es nicht vergessen, aber irgendwie schiebe ich es auch vor mir her. Vielleicht finde ich ja mal die Zeit mit Armin was auf die Beine zu stellen.

@ Survivor

Besuch mich doch mal und schau Dir das Teil in Natura an!

Badger
 
....Mich würde interessieren ob die Presse ungefähr an diese rankommt oder stärker ist....
Das lässt sich schwer sagen, meine Presse macht im maximalen Bereich grob gerechnet 32 Tonnen (hierbei sind alle Sicherheitsaspekte außer Acht gelassen!!!!) im normalen Betrieb habe ich die Presse auf einen Maximaldruck von 250 bar, also rund 22 Tonnen eingestellt und das ist weit mehr als genug. Ich habe auch meine Gesenke um einiges flacher geschliffen, da der erste Durchmesser viel zu agressiv war.

....Nachdem es mir vor ein paar Tagen überlegt habe das ich ja nen Unimog nebst aufsteckbarer Hydraulikpumpe etc. habe, und ne Menge Kram, was eigentlich mal ein Holzspalter werden sollte, lässt mich die Idee nicht mehr los daraus was brauchbares zu machen....
Wichtig ist die Lieferleistung und der Maximaldruck der Pumpe. Allerdings ist es halt auch problematisch, wenn der Unimog immer mitlaufen muß.
Ansonsten ist der Grundstein ja schon gelegt! Ran an die Arbeit :argw:

....Jetzt bräuchte ich mal sowas wie Zylinderidealmaße und welches Dreiwegeventil (langt zB. eines aus nem Meilerkipper?? Dimensionierungssache?) in Frage kommt evtl liegt da was in meinem Fundus und wartet auf Montage??....
Die Idealmaße lassen sich berechnen:

der Maximaldruck Deiner Pumpe und die Fläche des Kolbens ergeben die Kraft und die Förderleistung und der geforderte Hub bzw. das Volumen des Zylinders, ergeben die Geschwindigkeit.
Da ich keinen Meilerkipper habe, kenne oder..... kann ich Dir dazu leider auch keine Aussage treffen. Du brauchst ein sogenanntes 4/3-Wegeventil, im Volksmund auch "Holzspalterventil" genannt, und das Teil sollte nicht zu klein bemessensein, es muß den erreichbaren Druck problemlos aushalten und sollte auch den Durchluß nicht hemmen.

Für weiter Details stehe ich wie gesagt gerne zur Verfügung.


Badger
 
Ok alles klar, das mit dem um die Ohren verstehe ich nur zu gut, geht mir im Moment genauso, aber es wird ja auch irgendwann wieder ruhiger und dann schadet es nichts die Teile schon mal im Lager zu haben.
Die Aussage das 22t weit mehr als genug ist lässt mich hoffen sowas umsetzen zu können.
Der Unimog ist das gewöhnt:Dt , und steht öfters mal ein paar std mit laufendem Motor rum, wenn er arbeiten muß.


Ein Tip aus einem anderem Forum brachte mich dann dorthin!

http://www.zapfwellengetriebe.de/

Coole Seite preislich ganz OK, und stellt einige Rechenmöglichkeiten zu Verfügung.

Ich denke ich weiß jetzt was ich noch brauche.;)

Tschau Torsten
 
Hallo Torsten,

wenn Du Hydraulikteile suchst, gib mal in der E-Bucht "Holzspalter" als Artikelsuche ein. Da wirst Du fündig. Ansonsten mal nach Firma Karl Finsterle suchen. Die sind sehr kompetent und hilfsbereit.

Gruß Klaus
 
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