Welche Machete, Haumesser oder Buschmesser?

Tony

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Machete

Hi,
hat Jemand von Euch über längere Zeit Erfahrungen mit der Machete im Bush vorzuweisen? Um welchen Typ handelte es sich u. was war daran nicht so gut? Wie wäre Deine Idealform?
Da ich im Handel nichts finden kann was meinen Idealvorstellungen entspricht, möchte ich gerne Eure Erfahrungen kennenlernen.
Grüße aus Belgique.
 
Hallo Tony,

ich selbst habe zwar keine Erfahrung mit Macheten im Busch-Einsatz, aber der hat sie anscheinend:
http://outdoors-magazine.com/s_article.php?id_article=64
Auf dieser Seite sind mehrere ausführliche Tests von "edged tools".
Vielleicht hilft es Dir.
Übrigens: ich habe das von Dir entworfene "Deutsche Expeditionsmesser" (noch aus der Schlieper-Produktion) seit Jahren im Einsatz und bin sehr zufrieden damit.

12knife
 
machete

Hallo,

Ich hab einen Großen Garten,und dort Benutze ich seit Jahren schon Macheten,zum Roden, Baüme Fällen Holzhacken und so weiter.Ich habe dabei Festgestellt das eine Dünere aus Gutem Stahl ich bin Bei einer Promedoka aus der Dominikanischen Republik Hängengeblieben.1 nicht so Leicht Ermüdet,2eine Wesentlich Bessere Eindringtiefe hat und 3 recht Flexibel ist.Meine hat eine ca35cm Klinge aus einer Blattfeder und ist ca 2mm Stark.Leider muß man bei fast allen einen Guten Griff erst Anpassen.Noch zu Empfellen wäre die Lainhart Machete aus ats 34 Guter Griff Guter Stahl ist mir aber aus oben Genannten Gründen wieder zu Dick und zu Schwer für den Dauergebrauch.Ich hoffe ich konnte ein bißchen weiterhelfen.

T.
 
Hi 12knife,
danke für Deine schnelle Hilfe. Werde mich bei den Leuten mal umsehen aber gegebenenfalls selber Erfahrungen einbringen u. bauen. Wenn es geht, dem Qualitätsanspruch des D. Expeditionsmessers entsprechend. Ich favorisiere an dem Hiebwergzeug die gebogene Klinge wegen der besseren Hieb-Schnittleistung. Die Weisheit hat vor hunderten Jahren den Säbel etabliert. Bislang habe ich auf dem Sektor nichts wirklich Taugliches finden können. Gruß aus Belgien.
 
Hi Tornado,
Du hast Dich offensichtlich mit dem Thema so richtig auseinandergesetzt u. hast Deine praktischen Erfahrungen gemacht. Die von dir angeführten Teile werde ich mir sofort ansehen. Danke für Deine Hilfe.
Gruß aus Belgique.
 
Salut, Tony!

Ja, Tornado hat recht: schwere Buschmesser verursachen, wenn sie ohne ausreichendes Unterarm-Krafttraining eingesetzt werden, schnell einen ordentlichen Muskelkater. Das gilt natürlich entsprechend für lange Macheten. Dünne Klingen haben erhebliche Vorteile, wenn sie aus gutem Stahl sind. Meine beste Machete war von ONTARIO KNIFE Co./USA. Sehr guter Stahl (brüniert), aber auch recht lang. Das ist o.k., wenn man damit nur ab und zu zuschlägt; für ein größeres Brombeergestrüpp (oder eine Urwaldtour in den Tropen) nähme ich lieber meine relativ kurze (ca. 40 cm), sehr leichte Machete mit einer Klinge aus der Tschechoslowakei (so hieß sie damals noch) und einem selbst gefertigten Griff aus Bongossi. Eine zweite Machete dieser Art habe ich vor vielen Jahren für den Autor von DAS MESSER - WAFFE UND WERKZEUG gebaut. Sie ist im Buch abgebildet.

Fast alle Griffe aus Plastik verursachen beim längeren Arbeiten Blasen an der Hand, daher unbedingt wenigstens die scharfen Kanten nacharbeiten oder besser noch einen neuen Holzgriff montieren. Es ist wichtig, dass der Griff am Ende eine deutliche Verstärkung oder einen "Haken" hat, der das Herausrutschen verhindert. Wo das fehlt, ermüdet die Hand schnell.

Macheten mit Rückensäge braucht niemand (wann muss man schon mal einen Rücken sägen?), und die billigen, die in Militaria-Shops angeboten werden, haben Klingen wie Rasierklingen: nicht, dass sie so scharf wären, nein, man kann sie nur einmal benutzen...

Macheten sind sehr handliche und vielseitige Werkzeuge, daneben aber auch gefährliche Waffen, wenn man sich einmal verteidigen müsste.

Gruß

sanjuro
 
Hi Sanjuro,
habe alles Gängige durchprobiert u. weiß, daß die auf dem Markt befindlichen Teile nicht der Weisheit letzter Schluß sind. Ich stimme Dir bei der Klingenlänge vollkommen zu, 40 cm sind ok. Ich bin 1,80 m u. kräftig, habe nach eigener Kraft u. Motorik ermittelt. Als ich nachgemessen haber, waren es 39 cm. Alle bisherigen Machetengriffe taugen nichts, da die Auftreffenergie unmittelbar an die Hand gebracht wird. D.h. entweder sachte hauen oder Aua-Händchen haben. Es fehlt das altbewährte System von Angel u. Griffhilze, was für die 3. Welt sicher zu teuer wäre. Heute würde ich für Kraton plädieren, natürlich oben u. unten mindestens 10 mm stark u. am Griffende einen ausgeprägten Griffhaken mit Bohrung für die Fangschnur. Apropos Rückensäge: Denk mal an die ollen Faschinenmesser. Ihr Einsatzzweck war Busch-u. Schanzwerk. Manche dieser Dinger hatte Rückensägen, nur daß Alle nach meiner Erkenntnis falsch rum angebracht waren. Alle sind auf Stoßwirkung ausgerichtet, also muskelmäßig Trizepsabhängig. Versuch mal stoßend einen geraden Bleistiftstrich zu hinzukriegen, geht nicht so gut. Mit dem wesentlich ausgeprägterem Bizepsmuskel habe ich mehr Kraft vorzuweisen u. das Bleistiftexperiment gelingt gut, es heißt ja auch "einen Strich ziehen". Die Frage bleibt aber: Ist das nötig?
Gruß aus Belgique.
 
Den "Prellschlag" auf das Handgelenk könnte man durch einen schräg angebrachten Griff reduzieren, ähnlich wie beim Handbeil oder der großen Axt, die Bolo-Macheten und einige asiatische Buschmesser haben diese vom Klingenrücken zur Schneide hin gerichteten Griffe wohl auch.

So eine Tschechische Machete hatte ich von meinem Schwager zum Schleifen, leichtes Gewicht und günstige Handhabung, aber ganz mässiger Holzgriff, ist aber leicht zu korrigieren

Ich kenne auch eine belgische Machete der Firma "Martin" - gibts den Hersteller noch ? das Exemplar ist ca. 40Jahre alt und hat eine Klinge von ca. 50cm L, t ca. 2,5mm, H vorn ca. 6cm, leider auch mit den harten schwarzen Kunststoffgriffen.

Ein größerer Fahrradschlauch über den Griff gezogen, kann die Blasenbildung etwas reduzieren !

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Tony,
Dschungelerfahrung habe ich keine. Aber als ich noch mit meinem ollen SJ410 die Botanik verwüstet habe, gehörte eine amerikanische Armmemachete M1943 zur Standardausstattung. Das Ding war meistens griffbereit am Überrollbügel befestigt. Nicht zu schwer und prima Balance. Ob Radunterlagen (wenn des Töff mal wieder festgefahren war), Lager aufbauen, Feuerholz zerteilen oder strafzettelverteilende Politeusen entsorgen: Das Ding ist Klasse. :super: Beim Gartenausdünnen kommt das Messerchen auch jedes Jahr zum Einsatz.
Ich habe den Griff wie von Andreas beschrieben mit Fahrradschlauch getunt, den Schlauch aber zuerst in einen langen Streifen geschnitten und dann rumgewickelt. Ich denke mal, gepolstertes Rennradlenkerband wäre auch nicht schlecht.
Die Machete von Ontarioknives entspricht exakt der M1943.

Ein schönes neues JahR!
Bis denne!
Frank
 
Hi Frank,
stimmt! In der Zeit des SJ 410 also vor 20 Jahren wurden noch Originale angeboten. Hatte damals auch so ein Teil mit brauner Lederscheide u. auffälliger Rawhide-Säumung, bis es irgendwann verschenkt wurde. Aber auch solch ein solides Teil bringt nicht die Leistung gleichlanger Klingen mit bogenförmiger Schärfe. So etwas ist aber nirgenwo zu finden. Man unterscheide zwischen Hieb u. Streich, in Letzterem liegt die Trenn-Effezienz. Der Säbel u. die Katana sind gebogen, eben aus diesem Grund. Entschuldige das Horrorbeispiel, aber aus dem gleichen Grund ist das Messer einer Guillotine schräg angeordnet u. nicht waagerecht. Demnach ist eine Kukhrie-"Machete" völlig daneben. Diese Form ist mehr für den sichelförmigen Schnitt zu gebrauchen, da liegt auch der Ursprung. Aber wenn seitens der Industrie so etwas wild-aussehendes präsentiert wird, kauft mancher Unerfahrene u. glaubt dem Werbetexter welcher selbst Null-Ahnung hat.
Grüsse aus Belgien.
 
Tony,
mit "vor 20 Jahren" liegst Du genau im Ziel! :super:
Das beim ziehenden Schnitt mit einer gebogenen Klinge die Schneidleistung höher ist stimmt schon. Andererseits ist eine Machete ein HIEBwerkzeug und trifft normalerweise aufs Objekt mehr oder weniger gerade auf. Die Trennwirkung kommt durch die Wucht.
Ich habe meine alte 43er noch. Man sieht ihr die Benutzung auch an. :hmpf:

Bis denne!
Frank

Wenn ichs so überlege: mit Macheten habe ich NOCH nicht geworfen. Ich werde den Gedanken mal festhalten. :steirer:
 
ich benutze ein bolo-messer von den philipinen. hat zwar ne 6mm klinge, aber fuer das hier heimische holz bevorzuge ich etwas mehr wucht. und der horngriff (bueffel oder so´n vieh) ist sehr angenehm zu handhaben.
 
Hallo zusammen,
Ich wünsche allen ein gutes, scharf geschliffenes Neues Jahr.

Auf den Philippinen habe ich mehrere unterschiedliche Macheten bzw. Haumesser im Dschungel getestet. Dabei wurden die Messer nicht nur an weichem Material ausprobiert, sondern auch an Hartholz und Bambus. Ferner wurden die Buschmesser als Werkzeug eingesetzt z.B. zum Öffnen von Kokosnüssen und anderen Früchten. Es haben sich zwei Haumesser herauskristallisiert, die ich gerne benutze.

Beim ersten handelt es sich um eine Machete von MARTINDALE, No.227, Klingenlänge 38 cm, Härte nur 45 HRC, Dicke von 4 mm abnehmend auf 1mm, Griff aus Hartkunststoff, befestigt mit fünf Nieten und mit einer Öse. Die Scheide ist leider aus billigem, pappartigem Kunstleder.
Aufgrund der weichen Klinge wird das Ding beim Arbeiten im Bambus schnell stumpf. Im Dschungel hält das Buschmesser die Schärfe jedoch sehr lange. Außerdem kann es problemlos mit einfachsten Mitteln nachgeschliffen werden.
Leider besitzt die Machete auch keinen Haken am Griffende. Trotzdem rutscht sie beim Zuhauen nicht aus der Hand. Selbst in schweißnassen Händen sitzt sie erstaunlich fest und kann aufgrund guter Ballance sicher geführt werden.

In den letzten Jahren benutze ich ein relativ altes Kukhrie von COLD STEEL. Klingenlänge 31 cm, Klingendicke am Rücken 6 mm, Rockwellhärte angeblich über 60 HRC, wunderbarer Griff aus Kraton, ebenfalls mit einer Öse, gute Scheide aus Cordura.
Die Harte Klinge ist in allen Situationen sehr lange schnitthaltig. Sollte jedoch einmal ein Nachschärfen erforderlich sein, dann ist das eine Sauarbeit. Aufgrund der kurzen Klinge ist das Kukhrie sehr führig. Der Kratongriff mit Fischhautstruktur liegt hervorragend in der Hand.
Das besondere an einem Kukhrie ist, daß er zwei verschiedene Klingenbereiche hat. Einen äußeren mit konvex gebogener Schneide für den Hieb und einen inneren mit konkaver Schneide für den eher sichelartigen Schnitt. Folglich ist eine Kukhrie Machete sehr gut zu verwenden und zwar nicht nur als Buschmesser, sondern auch als All Round Messer.

Welches der beiden Messer ich vorziehen würde? Nun, nach meinen persönlichen Erfahrungen und in der von mir besuchten Vegetation (philippinischer Bergdschungel) in jedem Fall das COLD STEEL Kukhrie.
Lange Macheten haben sich als unnötig und unhandlich erwiesen. Gebraucht wird ein relativ kurzes, handliches und vielseitig einsetzbares Haumesser. ABER : Andere Vegetationsarten und andere Arbeiten führen natürlich auch zu anderen Macheten.

Gruß
Volker
 
Hi,habe zwar keine Buscherfahrung,bin aber im Westerwald aufgewachsen und im Holzeinschlag vertraut.Zum entasten benute ich einen alten LTC-Kukri(damals noch unter dem "Special Forces" Label).Damit schliesse ich mich der Meinung von Volker an.Zum nachschärfen benutze ich Spyderco Keramikbanksteine-geht unter ner` halben Stunde!Gruß Bernd.
 
Hallo Tony!

Rückensäge: Denk mal an die ollen Faschinenmesser.

Da wäre ich Vorsichtig!
Das Militär hat auch schon vor 200 Jahren Sachen eingekauft, die zwar wild aussehen aber in der Praxis nichts taugen.

Eine gute Säge muss scharfe und geschränkte Zähne haben.
Das heisst, wenn du die Machete benutzt bleibst du überall hängen(Kleidung,Scheide).

Wenn ein Griff gut in der Hand liegt und sogar einen ausgeprägten Knauf oder Haken hat kann man ihn nicht mehr vernünftig andersherum in die Hand nehmen um damit zu sägen.

Wenn der Griff die Verlängerung des Klingenrückens bildet ist es sehr schwer damit genügend Kraft zum Sägen aufzubringen.
Der Griff müsste in einem möglichst grossem Winkel zum Klingenrücken stehen. Etwa wie bei einem Fuchsschwanz oder einer Astsäge.
Dann kann man aber nicht mehr damit Hacken.

Das Sägeblatt einer normalen Holzsäge ist wesentlich dünner als die Klinge einer Machete. Eine Machete wird also niemals eine Säge ersetzen können.
Besser du nimmst dir für den Notfall ein Sägeblatt mit und baust dir eine Bügelsäge aus einem gebogenen Ast und zwei Nägeln.
(Wenn im Gepäck wirklich kein Platz für eine Säge ist)

Ausserdem verhindert die Nutzungserweiterung "Rückensäge" viele Einsatzmöglichkeiten, da du die Machete am Rücken nicht mehr festhalten oder draufdrücken kannst.

Zorro
 
Hi Zorro,
ist für mich momentan ein vorläufiges Gedankenspiel. Einerseits sind da gewisse Sägearten wie z.B. BW-Taschenmesser, Knochensäge usw. in Umlauf, die nicht unbedingt geschränkt sind u. trotzdem bedingt einsetzbar sind. Da die Scheiden bei Macheten meistend etwas weiter gearbeitet sind, besteht die Gefahr für diese durch die Rückensäge auch nicht so sehr. Allerdings die eingeschränkte Gebrauchsfähigkeit, da man z.B. nicht mit 2 Händen das Ding als Schälmesser einsetzten kann oder die dauernde Verschmutzung zwischen den Sägezähnen bei der Fleischverarbeitung im Bush, das sind schon ernste Gegenargumente.
Beste Neujahrsgrüße aus Belgien.
 
Die Schränkung ersetzt oder ergänzt den Freiwinkel, eins von beiden ist an einer Säge immer vorhanden,
Das Sägeblatt an BW-Taschenmessern oder Multitools ist durchgehend keilig: dick an der Säge und dünn am Rücken, das nennt man Freiwinkel oder Freischnitt, darum müssen die auch nicht geschränkt sein.

Beide Methoden sollen
- ein Klemmen oder Festsaugen der Säge beim Schnitt verhindern und zugleich die Spanabfuhr erhöhen
- die Reibungskraft reduzieren und zugleich die Schneid-/Zerspanungsleistung erhöhen = leichteres und schnelleres Trennen des Schnittguts
- eine saubere Schnittfläche erzeugen
edit: Ausdruck korrigiert

Beides ist bei Macheten "normaler" Klingenquerschnitte kaum machbar, da die sich Klinge nur selten vom Rücken zur Schneide keilig verjüngt, sondern einfach nur flach ist.
Bei den dünnen Klingen von t~ 2-3mm mit 40-60mm Höhe wäre eine Verjüngung wohl kaum sinnvoll, da sie m.E. dann zum Hieb oder Schlag nicht mehr stabil genug wären.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Andreas,
Du hast Recht. Die Klingenprofile der damaligen Faschinenmesser (mit Rückensäge)waren ebenfalls alle keilförmig, z.T. leicht konvex od. leicht konkav.
Gruß aus Belgien.
 
Welches Buschmesser würdet Ihr denn kaufen?

Hallo,
wer kennt sich denn mit Buschmessern aus? Das Bushman soll recht vielseitig und scharf sein!?
Schon mal vielen Dank!!!
Jörg

:confused:
 
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