Wie groß muß ein Kochmesser sein?

Neues Zwischenergebnis

Kommt drauf an:

Für Fleischesser 24 - 30 cm (Andreas, wir sind wirklich beeindruckt :steirer:)

Für Vegetarier 10 - 15 cm. Etwa :apple: ...

Für effizienzbasierte Hobbyisten und Profis Fleischmessergröße auch fürs Gemüse


R'n'R
 
Neues Zwischenergebnis

Kommt drauf an:

Für Fleischesser 24 - 30 cm (Andreas, wir sind wirklich beeindruckt :steirer:)

Für Vegetarier 10 - 15 cm. Etwa :apple: ...

Für effizienzbasierte Hobbyisten und Profis Fleischmessergröße auch fürs Gemüse


R'n'R

Würd ich jetzt so nicht sagen...

Auch für Gemüse und Kräuter komme ich persönlich mit dem 170er Santoku besser zurecht als mit kleinen Messern.

Gruß

Uwe
 
Wenn die Messer zu klein sind für Schinken, einfach mehr Salami essen.:p
Ich habe daheim auch nicht so viel mehr Platz als ihr. Fleisch hin oder her, mit nem 21er Herder bist du doch für 95% top aufgestellt!
 
Für einen Pata Negra Bellato nehm ich ein 300 Schinkenmesser aber einen
Äpfel schäle ich lieber mit dem Office
 
Ich bin da ganz pragmatisch. Die Länge hängt klar von Gut und Menge ab.

Alles an kleinem Obst und Kitschen aus Gemüse wie Kartoffeln mache ich mit Schnippelmessern. Das 130er Petty muss für ne doppelte Hähnchenbrust oder zwei aufs Brett.

Für alles andere kommt aktuell das 210er Petty aus der Schublade. Das gekaufte santoku ist mir z. B eigentlich sogar zu kurz. Bei meinen herder nakiri wünsche ich mir manchmal auch 1-2cm mehr Klinge. 24+kommt aktuell aber nur in Form eines sujihiki aus der Schublade wenn es braten oder ganze Lachs Seiten gibt.
 
Also, es kristallisiert sich heraus, daß da sehr verschiedene Vorlieben im Spiel sind. Nicht unbedingt zwingende Notwendigkeiten. Das ist ein angenehmes Ergebnis bis hierher. Die einzelnen vorgetragenen Argumente polarisieren nicht, sondern sind für mich nachvollziehbar. Mein Herder Kochmesser hat übrigens 23 cm. Und es war auch nicht das Problem, ich fühlte mich schlecht aufgestellt. Es gibt für Fleisch oder Schinken ja hier auch noch das 18 cm "bulthaup", dieses hyperschlanke Filiermesser. Die maximale Fleischgröße, die hier auf den Tresen kommt - wenn denn überhaupt mal - ist ein knappes Kilo Rinderlende. Die geht damit prima. Mit dem Herder sowieso. Das ist mir persönlich aber echt zu schwer. Wenn man täglich mit Leichtgewichten à la Herder Office oder Schanz Kleines Gyuto hantiert, ist das große Herder mit 237 Gramm echt 'ne Zumutung.

Für mich bleibt jetzt hier ohne jeden Jokus und ohne Ironie übrig, daß ein kleines Messer - Office oder Petty - und ein großes - nach Vorliebe - gut ausreichen, wobei groß für unseren konkreten Bedarf (1 Person, wenig Platz, kleine Hände, 65 kg, mehrere kleine Mahlzeiten, fast nur vegetarische Küche) ein 16,5 cm Santoku mit Shirogami-Klinge von Ashi sein könnte. Damit sollte die Schweinelende notfalls auch in Würfel von 3 x 3 cm zu zerlegen sein. Schinken essen wir hier in der Kneipe. Porco Preto. Die haben da ein passendes "Gerät" dafür.

Sehr schön fand ich, daß Argumente und Beispiele vorgetragen wurden, um zu zeigen, wie groß jemand gegebenenfalls seine Messer wählen sollte. Je nachdem ...

Wir haben uns für unseren ureigenen persönlichen Bedarf mental mal auf 10 bis 16,5 cm eingeschossen. Das 18 cm "bulthaup" in der Hinterhand ;). Das große Herder vielleicht tauschen?? Wäre das erste, das diese Schmach erleidet. Und verdient hat es das natürlich so oder so nicht. Aber Schubladenliegen ist auch kein "Messerdasein".

Nicht zu vergessen die anderen Kleinen. Die "Mamba" von marvvin z.B.. Sind immer mal mit von der Party. So zum Spaß ...

R'n'R
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mit 230g+ Prügeln auch nicht. Mein schwerstes Messer hat glaub ich 180g (das Sujihiki). Zähle ich es als Spezialitätenmesser nicht mit, ist es mit 130g mein 210er Gyuto.

Das Ashi Petty - mein aktuelles 90% Messer- bringt etwa 70g auf die Waage.
 
Ich bin kein Profi, Kochen muss bei mir nicht effizient sein, sondern dient eher zur Entspannung und Entschleunigung.
Ich habe Respekt vor Lebensmitteln und den daraus zubereiteten Produkten, Essen ist für meine Frau und mich also
viel mehr Genuß und nicht notwendige Nahrungsaufnahme und das bezieht die Zubereitung mit ein.
Für die Küchenarbeit kommen bei mir überwiegend zwei Messer von Hano zum Einsatz, überwiegend das größere (22cm),
eher seltener das kleinere, ähnlich wie dieses hier.
Bei Kohl oder Wassermelone kommt auch schon mal ein größeres zum Einsatz, aber eigentlich erledige ich 90% aller
Arbeiten mit dem großen Messer von Hano.
Meine Frau tendiert eher zu kleineren Messern, ein Petty oder kleines Gyuto von Jürgen oder das kleine Santoku von
Shirou Kamo sind ihre Lieblingsmesser, dazu noch ein kleines Herder Schälmesser.

Vorweihnachtliche Grüße
Harald
 
@hw55

Als ich bei Gelegenheit mal erwähnte, mir gegebenenfalls ein Küchenmesser von Koraat bauen zu lassen, wurde mir als Alternative hano empfohlen. Kenne also den verlinkten thread und andere hano-Messer. Das Video, wo er sich mit einem rasiert. Sehr schön, daß der Name hier bei den aktuellen Kochmesser-Nennungen mal auftaucht. Die Schärfe seiner Messer wurde mir als "legendär" anempfohlen :p ...

Ansonsten hat der Frieden der Nacht zur Verfestigung meiner Vorhaben beigetragen. Nochmal die Worte von Shinichi Watanabe auf der Zunge zergehen lassen und ein weiteres Mal nachgesehen auf seiner Homepage eben. Zum Nakiri Pro 120 mm sagt er: "This 120mm: I often meet some old cute women at exhibition shows. They are usually about 150cm (about 5 ft) tall. I immediately recommend this pretty knife to them. The knife becomes a super utility knife in their kitchen. It will cut tomato, green pepper, cucumber, eggplant, spinach, daikon radish, and some other vegetables very easily. This knife will solve your problem. This kitchen knife is practical for many uses. You will use it everyday, so you should have a good one. Good tools equal less stress and your cooking skill will be that much better!"

Wir verorten uns dann mal irgendwo zwischen den 160 cm großen 150er-usern und den"old cute woman" :glgl: und sind mit unserer Kaufentscheidung für das 135er Sirou Kamo Santoku zufrieden. Da wir aber - wie wir hier gerne noch einmal betonen - kleine Messer sehr mögen und damit diese nicht zu kurz kommen, haben wir parallel das Schanz Santoku Little geordert. Seine "Länge" von 110 UND das Design, die Optik haben es uns dermaßen angetan, daß wir es nicht lassen konnten. Einzig die "dicke" Klinge hat uns etwas gestört. Jürgen hat versprochen, sich darum zu kümmern :D ...


Weiter so

Johnny & R'n'R
 
Hab grad ne größere Portion Gemüse verarbeitet und noch mal zwischendurch ein kleinen Messer verwendet um den Unterschied besser zu beurteilen.

Ich meine mir liegen größere Messer besser weil die vom Schwerpunkt nicht so grifflastig sind.

Gruß

Uwe
 
Peter, eine interessante Diskussion , die du hier ausgelöst hast.
Hat mich dazu geführt, mal bewusst nachzuschauen, mit was für Messern ich mich in der Küche übe.
Da wären: mehrere gleich große opinel, klingenlänge 9 cm, die universalmesser.
Mehrere kleine Windmühlenmesser, geerbt davon und uralt einen " rabenschnabel " von Oma, uralt und sauscharf.
Mehrere dreizack Küchenmesser, sowohl Brotmesser mit Wellenschliff, ein mindestens 20 cm klingenlanges Fleischmesser Klinge nur 3 cm hoch. Geschärft wird das alles mit einem uralten schärfstab aus Stahl.
Mein Fazit: ich beschäftige mich mal näher mit der Sache, ich koche ja gerne wenn die Zeit da ist, und lege mir mal neue messer zu. Beginnen werde ich mit einem Office messer von Herder in der Carbonstahl Variante.
Euch Spezialisten noch angeregte Diskussionen, macht Spaß zu lesen, mehr davon.
Gruß, olli
 
Gerade mal meine Messer wegen Grifflastigkeit ausprobiert. Das 23er Herder ist etwa ausgewogen. Balance am Kropf. Mir echt zu schwer. Das Kleine Schanz Gyuto ist ordentlich grifflastig (wie das Petty), aber insgesamt leicht. Damit stört MICH das überhaupt nicht. marvvins Mamba ist ausgewogen. Noch leichter und vermittelt in der Hand keinen wesentlichenn Unterschied, was das Schneidgefühl angeht.

Heute abend gibt es - nur dieses threads wegen natürlich :glgl: - wieder mal 'ne dicke rote Paprika, 'nen dicken runden Sellerie, ein ordentliches Bund Koriander und die halbe Knoblauchknolle. Käse oder Thunfisch wird noch entschieden. Das erledigt sich absolut reibungslos und hinreichend mit entweder dem 14,5 cm Office von marvvin oder mit Schanzens Kleinem Gyuto mit Länge 15 cm. Das neue Brett (42 x 26 cm) wird eingeschnitten. Für Knobi werden wir - wie gewöhnlich - das kleine Herder Office hinzuziehen.

Ein deutlich größeres Messer würden wir hier als störend empfinden. Besonders auf diesem Brett ...


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Es sei aber auch noch einmal ausdrücklich betont: Wir sind nicht in Eile ...

Gruß R'n'R
 

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Da habt Ihr den Salat

Um eine bessere Vorstellung von den Dimensionen der von uns besprochenen Messer und der zu bewältigenden Aufgabe zu bekommen, haben wir den heutigen Salat häppchenweise ins Bild gesetzt. Das Bund Koriander - allerhand Material - hat marvvins „Mamba“ (14,5 cm Klinge) vorgesetzt bekommen. Einmal dranrunter, dann etwas kreuz und quer im Druckschnitt. Sieht gut aus.

Die Knoblauchzehen pellt das Herder Office (10 cm Klinge) zu vollster Zufriedenheit. Die Mamba übernimmt. Zweimal längs, drehen, einmal längs, quer vorher und etwas kreuz und quer. Schön!

Die Mamba schneidet mit ihrer netten Spitze einmal rund und der Strunk der Paprika ist raus. Einmal lang, dasselbe bei den Hälften. Die Viertel in die Hand nehmen, Überflüssiges in einem Schnitt raus und säubern vom Kernzeugs, Streifen schneiden und quer vorher. Waschen der filetierten Viertel nicht vergessen :eek:.

Das Herder Office schält den Rettich, die Mamba macht ihn klein. Scheiben, Streifen, Würfel, fertig. Der Käse bekommt dieselbe Behandlung (ohne Schälen ;)). Ein Drittel vom Cheddar-Block wird verarbeitet.

Ist ‚ne gute Schüssel voll geworden. Reicht auch für Zwei. Brot dabei. Etwas Nachtisch …

Wir haben kein größeres Messer vermißt. Bei den sich über das Brett ausbreitenden Kräutern am Anfang hätte das große Herder den Vorgang möglicherweise leicht beschleunigt. Aber wozu??

Das Brett hat sich erstklassig gehalten. Die Oberfläche sieht sehr gut aus am Ende. Eukalyptus ist ein prima Holz. Dank an Johnny. Er hat die Fotos gemacht :p

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Guß R’n‘R
 
Moin!

Groß = Länge?

Beim Druckschnitt ist es schnurz wie lang das Messer ist.

Beim Wiegeschnitt kommt es darauf an:
Man setze die Spitze seines Kochmessers (oder Gyutos) auf das Brett und hebe den Griff entspannt an.
Ist die Öffnung zwischen Messer und Brett groß genug für das, was man schneiden will, ist das Messer lang genug, sonst braucht man ein längeres.

Wie hoch, breit oder dick ein Messer sein sollte ist eine viel schwierigere Frage, die ich lieber den Spezialisten überlasse.

Ciao
Hermann
 
Ich benutze fast alle meine Messer auch beruflich ( 150 -450 Essen pro Woche ) und bevorzuge dort Messer ab 240 mm.

Mir ist zudem auch aufgefallen, daß ich beim Schneiden immer wieder unbewusst beim Wiegeschnitt lande...entweder ist es die Macht der Gewohnheit
oder die Schnitttechnik ist bei dauerhaften Arbeiten am bequemsten.

Zuhause habe ich natürlich nicht ganz so viel Platz wie in der beruflichen Küche und muss auch nicht so viel schnippeln;
nutze dort dann auch häufiger mal ein 195 mm Santoku oder mein 190mm Nakiri.

Ein wichtiger Faktor für die Messergröße ist meines Erachtens die Größe des Schneidebrettes, die Menge an Schnittgut und die Schnitttechnik.

Lg Funky
 
Wir fassen mal bis hierher zusammen

Worauf kommt es an bei der Wahl eines Messers?

Was wird geschnitten
Wieviel wird geschnitten
Wie schnell muß das gehen / wie effizient vonstattengehen
Welche Schneidetechnik - Druck-, Zugschnitt, Wiegeschnitt
Brettgröße, verfügbarer Platz
Das Gewicht, der Griff im Zusammenhang mit körperlicher Konstitution wie Gewicht, Größe und Handgröße


Welche Messergrößen wurden häufig genannt, sind häufig in Gebrauch?


Kleine Messer in Gebrauch: 10-15 cm Klingenlänge
Große Messer in Gebrauch: 18-24 cm und darüber (Andreas braucht für Gulasch 30 cm)
Gabriel: Kohlkopf, Kürbis … unter 18 cm keine gute Idee, nutzt für kleine Aufgaben 13 und 18-21 cm, wenn wirklich Arbeit angesagt ist 24 cm
güNef findet unter 24 cm nächtens seinen Frieden nicht
Excalibur und porcupine bevorzugen Klingengrößen zwischen 10 und 15 cm
Suntravel macht „fast alles „ mit 170 mm. Macht ihm am meisten Spaß, greift aber auch zum 270er
Kiam -als Profi - hat 1 Jahr mit einem 16,5er gearbeitet (geht also auch), bevorzugt heute 240 und 270er, hält 21 cm in 95 % aller Fälle für ausreichend
Karnstein arbeitet mit 130, 210 und 240 cm (Braten, Lachs), ihn stört - wie uns - hohes Gewicht
Funky nutzt beruflich ab 240 aufwärts und zu Hause gern 195er Santoku oder 190er Nakiri
Wir lieben 10 bis 15 cm, liebäugeln mit 16,5 bis 18, finden 23 (Herder 1922 Kochmesser) zu groß und zu schwer


Daraus ließe sich ableiten, daß jemand, der nur zwei Messer anschaffen will, mit einem Office / Petty von 10 - 12, gegebenenfalls bis 14 cm und einem 180er, 195er oder 210er gut ausgestattet sein könnte, wenn er keine großen Mengen zu bewältigen hat und nicht überwiegend Fleisch / Lachs verarbeitet. Also z.b. 100er Office und 195er Santoku für Vegetarier :kiwi-fruit: ...

Wenn es im übrigen mal Fleisch gibt bei Quasi-Vegetariern, wie im Roadhouse, ist es auch im Falle eines Mangels an großen Fleischmessern überhaupt kein Problem, 1/2 Kilo Schweinelende mit einer 94 mm langen und 4 mm dicken Klinge in sehr ansehnliche (und wohlschmeckende) Würfel zu schneiden. Wie das aussieht, wenn "Red Rock" das erledigt, sieht man auf diesen Fotos


Schon mal ‚ne ganz schöne Übersicht, meinen

Johnny & Rock’n‘Roll
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut aufgelegt

Boas,

damit nicht der Eindruck entsteht, wir würden hier nur philosophieren, haben wir mal aufgelegt, was wir so dahaben an Größe. Das fängt beim Maverick Colt an (Kleinigkeiten in der Feldküche, sagen wir mal) mit 6 cm scharfer Schneide und geht dann in Zentimeterschritten aufwärts bis zum Herder 1922 Kochmesser mit 23 cm. Haben wir alles lang und reichlich ausprobiert. Teils über Jahre. Die Qualität ist unterschiedlich. Aber darum geht es hier und heute ja nicht. Scharf sind sie alle. Die billigsten sind dabei nicht die schlechtesten.


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Es sind auch noch welche in der Schublade. Küchenmesser wohlgemerkt. Auch nicht schlecht und auch scharf. Passen nicht mehr schön aufs Brett. Wenn wir jetzt mal die auflegen, die wir konkret nutzen, sieht es etwas anders aus. So!

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Herder 1922 Office 10 cm für ALLES Kleine, was geht und was man in die Hand nimmt beim Schneiden. Hat das kleine Windmühlenmesser 100 % ersetzt. Kartoffeln mit dem Sparschäler nach wie vor. Das Spanische aus Albacete mit 420 Klinge der Länge 12 für ALLES, wofür das Herder zu empfindlich ist. Die 420er Klinge ist brutal scharf und sehr stabil, obwohl sehr schlank und schneidfreudig. Könnte das Herder auch gut ersetzen. Das Kleine Gyuto von Schanz (unser Filet) mit seinen 15 cm haut ALLES weg, was an Gemüse auf den Tresen kommt. Mehr brauchen wir nicht im täglichen Kampf gegen den Hunger, unserer Lieblingsbeschäftigung.

Kommt - ausnahmsweise - Fleisch auf den Tresen (kann auch mal 1 Kilo Schwein am Stück sein) kommt das „bulthaup“ Filiermesser mit seinen 18 cm süperb scharfer und schlanker Klinge dran. Wir haben in über 40 Jahren eigener Küche bei wechselnder Personenzahl noch nie ein größeres benötigt. Und es gab früher Fleisch in Mengen.

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Im „Notfall“ ziehen wir das Brotmesser hinzu. Mit 21 hat es noch ein paar Reserve-Zentimeter für die Melone oder den fetten Wirsing, Rotkohl oder sonst. Dafür nehmen wir heut aber auch gern das Kleine Gyuto. Hat SB1 in dieser Form kein Problem mit. Das Herder 23 cm in der Schublade sorgt für den entspannten Schlaf nach „güNef“ :steirer:!

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Am Ende ist meine felsenfeste Überzeugung als Konglomerat langjähriger eigener vielfältiger Erfahrung und der hier in diesem thread zusammengetragenen Auffassungen die: Man kann, vom Brotmesser und Kneipchen mal abgesehen, gut mit einer Klingenlänge von 28 cm leben - 10 cm Herder 1922 Office plus 18 cm Kochmesser. Egal, was auf den Tisch kommt. Wer mehr ausgeben und etwas mehr streuen will, ist mit einer Gesamtklingenlänge von 47,5 cm gut bedient - 10 cm Office oder Petty plus 16,5 Gyuto/Santoku für den überwiegenden Schneidgenuß in der Vielzahl aller Fälle und ein 21 cm langes Kochmesser für den „Ernstfall“.

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Alles darüber hinaus - Menge und Größe - halten wir für einen Durchschnitts-Privathaushalt für Liebhaberei. Da fängt der Spaß dann natürlich richtig an. Wir arbeiten an seiner Fortsetzung :D

Z.B. erwarten wir erstmalig in unserer langjährigen Messer-Karriere Japaner. Wir hoffen, die "Jungs" sind pünktlich!


Bleibt noch die Frage nach der geeigneten Brettgröße …

Gruß Johnny & R’n‘R
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Prinzip hat Gabriel das ganze sehr richtig zusammengefasst:
Man muss sich fragen, was man wie schneiden möchte.
Wie ich schon einige male ausgeführt habe, sind Santokus vor allem deswegen in deutlich kürzer okay, weil sie hauptsächlich für Zug-/Druckschnitt ausgelegt sind. Solange die Klinge in dieser Schnitttechnik minimal größer als das Schnittgut ist, gibt es kein Problem. Man kann analog mit einem kleinen, scharfen Petty an Gemüse fast alles verarbeiten, mittlere Zwiebeln, Paprika, Knoblauch, Sellerie .. alles kein Problem.
Wenn man aber im Wiegeschnitt arbeitet, wird Klingenlänge entscheidend. Die Kombination aus Klingenlänge und Gestaltung von Bauch und Spitze der Klinge bestimmen die Öffnung des Messers bei jeder gegebenen Handposition. Wird die Klinge kleiner, so muss die Hand höher gehoben werden, bis an einem bestimmten Punkt das Messer zu steil angestellt werden muss und die Spitze dies nicht mehr mitmacht. Auch wenn das Messer als Slicer für Fleisch benutzt werden soll, ist ein langes Messer nötig und dann mehr Klingenlänge besser.

Man muss sich also fragen, wie man arbeiten will. Wenn man tatsächlich ausschließlich im Druck-/Zugschnitt arbeitet und kein Fleisch slicen muss, sind kürzere Messer okay - auch Nakiris und Santokus bieten sich an. Die kürzeren Messer sind agiler und fühlen sich leicht zu handhaben an. Wer allerdings mit dem Wiegeschnitt arbeitet, der sollte mindestens ein 21cm Kochmesser kaufen. Ich hatte kürzlich ein 18cm Gyuto hier und das stieß schon immer mal wieder an seine Grenzen, heißt: Ich musste mehr Aufwand betreiben bzw langsamer arbeiten, um das gleiche Ergebnis zu erreichen wie mit einem größeren Messer.

Jetzt kommt noch ein Absatz in der viel zitierten furchtbaren Arroganz:
Es ist schlicht so, dass man viele Menschen findet, die mit ungeeigneten Messern Aufgaben erledigen. Das fängt bei ganz groben Schnitzern an und endet mitunter darin, dass jemand behauptet, er könnte eine Aufgabe mit einem zu kurzen (oder zu langen) Messer genauso gut oder besser erledigen. Und das nimmt den Profibereich keinstenfalls aus. In den meisten Fällen ist das einfach eine lange Gewöhnung an einen Umstand und dann eine Mischung aus Unwilligkeit und Ego, sich zu ändern. Fast immer wenn ich jemanden persönlich berate und es kommt "Ich mache das aber lieber mit dem und dem [ungeeigneten] Messer" und ich bitte, mir mal zu zeigen, wie geschnitten wird, stellt sich einfach nur heraus, dass die Schnitttechnik zwischen nicht vorhanden und nicht richtig liegt und einiges Potential zur Verbesserung da ist. Ich weiß, dass es gerne als hochnäsig oder elitär abgetan wird, wenn man in unserer Zeit sagt, dass es eine richtige und eine falsche Art gibt, etwas zu tun. Es ist der Geist unserer Generation, dass doch alles irgendwie okay ist und nichts schlechter ist als das andere. Ich halte das größtenteils für Quark. Es ist Fakt, dass die wirklichen Könner - die, die schneller und sauberer arbeiten, als alle anderen - immer zufällig das richtige Messer für die Aufgabe in der Hand haben und die richtige Technik einsetzen. Es gibt eine richtige - heißt: schnelle, saubere und für Messer, Unterlage und Koch schonende - Art, eine Schneidaufgabe zu lösen, und diese sollte man erst einmal kennen und beherrschen, bevor man glaubt, alles besser zu wissen und zu können. Wenn man von dem Punkt aus entscheidet, sich weiterzuentwickeln, dann ist das tatsächlich eine Frage des Geschmacks und absolut okay. Findet man aber ziemlich selten.
Dies ist leider der Punkt, an dem unsere Beratungen hier zu kurz greifen: Vielen Leuten sollte man erst einmal schleifen und schneiden beibringen, bevor sie sich ein neues Messer kaufen. Über das Internet ist das aber deutlich schwieriger als in Person. Regelmäßige Hinweise sind alles, was wir meines Erachtens tun können.
 
Also ich ziehe klar die längeren Messer vor ... ;)

Bild meiner Sammlung:

eDOaNYK.jpg


In den Kartons am Schrank links befinden sich:

Tetsuhiro 210mm
JCK Kagayaki Basic 210mm
2x Tojiro DP 240mm
Herder 1922 23cm
Hiromoto AS 240mm

In den Kartons am Schrank rechts befinden sich:

Miyabi MC 7000
Fujiwara FKM 270mm
JCK CarboNext 270mm
Hattori FH 240mm
Hattori FH 270mm

In den beiden großen Kartons am Boden des Stapels sind:

YAXELL 300mm
Dick 1778 240mm

Alles meine messer sind gyutos oder normale europäische Kochmesser.

Ansonsten sind fast alle meine Messer, die ich regelmäßig verwende, entweder 26cm oder 23cm.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, was kleineres zu verwenden - schon die 210mm sind für mich der untere akzeptable Rahmen, und ich nehme sie nur selten her.
 
@schwatvogel: Ich möchte deinem letzten Beitrag in vollem Umfang zustimmen. Ich hatte mich bisher hier nicht beteiligt, da ich auch eine klare Stellung dazu beziehe und Fuscherei nicht so mag. Das kommt aber eben nicht immer gut an.

Entscheidend ist die Qualität des Arbeitsergebnisses und dass es zügig realisiert wird. Auch wenn man nichts Besseres zu tun hat, mag man wohl kaum für eine Schüssel Salat zwei Stunden rumschnitzen...

Ein anderer Gedanke ist mir noch gekommen: Ich arbeite häufig im Zugschnitt und nutze als Rechtshänder die Fingerknöchel meiner linken Hand als Führung. Dazu benötige ich eine hohe Klinge. Petty und Office scheiden da allerdings eben aus.

Frohe Fest! rocco26
 
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