Roman Landes schreibt..
„Ein weiteres Problem feiner Schneiden, welches bereits vorher angedeutet wurde, tritt bereits vor dem Gebrauch auf. Schon bei der Herstellung solch feiner Schneidengebilde ergeben sich Schwierigkeiten.
Durch die Zustellung erscheinen immer wieder reliefartige Feinstausbrüche der Stahlverbunde im Mikrobereich.
Zumeist sind es Hartphasen oder Hartphasenteile, die ausbrechen (Bild 8). Auch ein Abreißen der Schneidenspitze (Bild 4) beispielsweise beim Entfernen des Schleifgrates wird oft beobachtet. Die Folge ist eine erhöhte Schartigkeit der Schneidkante. Dies führt dann zu einer relativen Schärfenminderung und einer offenen Schneide. Diese einem schroffen Gebirge ähnelnde Schneide wird ebenso Stabilitätsschwächen
aufweisen, da keine Stützung dieser „Zinken" durch anliegendes Material entlang der Schneidkante vorhanden ist.
Ein Stahlblech aus weichem „einphasigem St 37" wird beispielsweise eine scharfe und sauber geschlossene Schneide erzeugen, jedoch würde diese Schneide aufgrund der geringen Festigkeit des Werkstoffes (bzw. Stabilität) bereits nach der ersten Schnittführung versagen.“
Roman hat ein gutes Buch geschrieben.
Da gibt's aber ziemlich entscheidende und wichtige Fähler.
1) Erstmal ist er kein Profimessermacher.
Die Idee selbständig anhand des Buches jemandem helfen die Profi-Arbeit zu beurteilen, ob ein Profi "lügt" und versucht was teuerer zu verkaufen ist psychologisch richtig, logisch ist die aber nicht.
2) WB von Messerklingen ist schon speziell und diesbezüglich steht nicht viel im Buch.
3) Schleifen und Schärfen von Messerklingen ist ebenso speziell und logisch- das ist kein "Krieg von unterschiedlichen Schulen". Bei uns auch viele Profis können nicht ein Beil normal ausschleifen- da muss man Schneide weit zurücksetzen bevor das Werkzeug funktioniert.
4) Die riesige Bedeutung von Schneidwinkel nicht richtig dargestellt, die Idee feiner auszuschleifen und schärfen abhängig von Stahlsorte ziemlich falsch dargestellt (auch hier im Forum).
5) Die Idee mit Ausbrüche und... da gibt's Beispiele mit wootz? und Ausbrüchen, die dann beim Schneiden helfen- kein Profi wird absichtig die Schneide so herstellen, dass die dann Ausbrüche bildet. Bulat Klingen bestehen schon, grob zu sagen, aus Federstahl und "Stellen mit kleinen runden Karbiden" (grob zu sagen). Bei der WB wirds angestebt, dass die Stellen (ohne Karbidsamlungen) eine höhe Härte um 63-65 bekommen, die Stellen mit Karbiden landen dabei, grob zu sagen, bei 50 HRs und werden dadurch nicht so einfach ausbrechen.
Auch bei PM-Klingen strebt man keine Ausbrüche ohne plastischer Verformung an.
6) Physiologie von Menschen ist nicht erwähnt: Menschen können nicht freihändig ohne Schulung Schleifwinkel bestimmten. Das gehört aber zur normalen Ausbildung dazu.
7) Ich denke auch, dass im Romansbuch die Rolle von fein ausgeschliffener Schneide überschätzt und die Rolle von Karbidsäge beim Schneiden unterschätzt wurde. Und das alles noch beim Schärfen ohne Schleifsystem...