Workhorse für die Arbeit

[Das ist ein Ideal, das mir zwar auch gefallen würde, das aber ganz und gar nicht jeder teilt (z.B. Pebe) Wenn man mal den Dünnschliff weglässt, dann ist xinzuo da auf einem guten Weg. Schau dir mal die Serien an. Ich finde durchaus, dass man da einen eigenständigen Designanspruch spüren kann. Ob da die deutschen Messerhersteller noch viel besser sind? Einige ja, einige nicht.

Das ist doch Unsinn.

Ich wäre der erste, der einen CNC gesteuerten präzisen und perfekten Dünnschliff bestellen würde. Meine CKF chinaproduzierten Klapper sind die präzisesten Serienklapper, die es gibt.

Nur. Wenn ich mir schon ein empfindliches, dünn ausgeschliffenes japanisches Messer kaufe, dann sicherlich kein VG10 Laminat mehr aus einer beliebigen Großserie. Sagt einer, der ein Dutzend VG10 Laminat und ein Dutzend Nicht VG 10 Laminat Messer hatte und hat.

Da gibt‘s einfach dünnschliff tauglichere oder zur japanischen Folklore passendere Stähle. Jetzt klarer?

Wer sich in der Messerbranche warm anziehen muss, wird sich zeigen. Die letzten Jahre sind eher die richtig teuren Küchenmesser auf dem Vormarsch, sowohl in Serie als auch handmade.

Ob da der Sachverstand größer als der Wunsch nach Exklusivität ist, wage ich zu bezweifeln.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

Das ist ein Ideal, das mir zwar auch gefallen würde, das aber ganz und gar nicht jeder teilt (z.B. Pebe) Wenn man mal den Dünnschliff weglässt, dann ist xinzuo da auf einem guten

als Ideal nur im Sinne des Kunden der in erster Linie günstig und gut kaufen will, ohne auf die Folgewirkungen zu achten. Wenn man den Dünnschliff als unwichtig erachtet, bekommt man heute bereits sehr schöne, ja fast liebevoll gefertigte Messer, mit polierten Hölzern, Zierpin, Endkappen usw. um kleines Geld. Hier im MF wird ja auf einen zumindest halbwegs leichten Schnitt wertgelegt, also sollte man sich von der verlockenden Oberfläche nicht in die Irre führen lassen. Leider gibt es noch zu wenige chinesische Hersteller-Serien die von kundigen Leuten getestet wurden um halbwegs gesicherte Prognosen abzugeben, die in einer glatten Empfehlung resultieren.

Grundsätzlich suche ich mir Händler/Hersteller aus, die ich mit meinen Käufen fördere und unterstütze. Bei vielen Dingen regionales Handwerk. Das kostet immer etwas mehr, als das günstigste, vergleichbare Angebot. Da ich nicht so wohlhabend bin, alles für meinen täglichen Bedarf ungeachtet der Kosten und nur nach Nachhaltigkeit, Regionalität und Handwerk zu kaufen, selektiere ich eben.

Bei Messern bin ich leider noch großzügiger, was das Herstellungsland betrifft, zumindest im niedrigen Preissegment. Wenn es ein WH der preislich gehobenen Klasse werden soll, weil ich einen bestimmten Messermacher im Auge habe, dessen Schaffen, Werdegang und Output mir imponiert, dann gehen ich den Weg der Mehrkosten, weil sich nicht alles über den Preis definieren kann und soll. Ich möchte mich einerseits nicht verarschen lassen, in dem ich mit Tricks und Finten übertölpelt werde und versucht wird, mir das Geld aus der Tasche zu ziehen, anderseits ziele ich auch bestimmt nicht immer auf den besten Preis ab.

Ich denke die Mischung macht's. So trage ich nur Gea-Schuhe und schlafe auf einem Blackbird, kaufe aber dennoch gute chinesische Folder, die unter Eigenregie laufen und nicht mehr anrüchig sind, weil frech abgekupfert wird, was Aufgrund der Entwicklung auch keinen Sinn mehr macht. Aber das ist eine andere Geschichte.

Was die chinesischen HK-Messer betrifft, hier sieht man schön, dass einfach ein Konzept, eine Idee übernommen wurde, ohne tieferes Verständnis für Messergeometrien. Diese HK sind einfach "irgendwo" eingeschliffen, technisch zwar sauber, aber funktional fast wirkungslos, weil viel zu weit oben, um wirklich sinnvoll wirkend zu funktionieren. Solange nur etwas nachgemacht wird, ohne Verständnis, solange werden kundige Kunden milde über den Versuch lächeln. :hehe: Unkundige kaufen vielleicht begeistert, wobei eine HK viele "normale" Messerkäufer eher abschreckt, weil oft als hässlich empfunden.

Zum WH-Thema noch ein Gedanke. Ein Arbeitspferd in der Profiküche sollte genügsam sein. Hart im nehmen, unbeeindruckt von Feuchtigkeit und Dreck, stabile Spitze und Schneide und sollte auch mal einen Abflug oder Missbrauch wegstecken können. Also alles Atribute, die ein genußschneidendes Messer nicht hat.

Hier Messer die sich in Profiküchen bewährt haben:

Fujiwara Kanefusa FKM Series


Kanetsugu Pro M Series


Das sind alles keine Schönheiten, entsprechen nicht dem gesuchten Stil, sind aber bewährt. Wenn dir Jürgen Schanz auch noch den Rücken und Kehl etwas abrundet, oder du selbst etwas Hand anlegst dann laufen die Messer profiküchentauglich und machen ihren Job ohne Allüren. Beide wetzbar.

Gruß, güNef
 
Danke Besserbissen. Genau das meinte ich. Gestern hatte ich gesucht, aber nichts mehr gefunden. Der "intelligente" Algorithmus zeigt immer nur das an, was man sich vor kurzem schon angesehen hat. Hier gibt es noch eines mit Damast und runderem Griff. Hier die erste Variante in 180 mm Klingenlänge. Anscheinend mit einseitig eingeschliffener Hohlkehle, da nur für "right hand" users.

"aber funktional fast wirkungslos, weil viel zu weit oben, um wirklich sinnvoll wirkend zu funktionieren"
Weiter unter wäre wahrscheinlich besser. Das Dilemma ist aber immer dasselbe. Wenn die Hohlkehle weiter unten sitzt, ist sie notgedrungen weniger ausgeprägt, weniger tief, weil weniger Material da ist. Man sieht ja, dass teilweise bis zu Mittellage runtergeschliffen wurde. Die Hohlkehle ist auch nicht strukturiert oder gefräst. Bei Dalman ist das aber auch nicht der Fall und die Hohlkehle sitzt dort auch nicht so nah an der Schneide wie beim Griechen. Man sieht ein weiteres Problem der einfach eingeschliffenen Hohlkehlen. Sie folgen nicht dem Klingenschwung. Das kann man mit einer geraden Schneide umgehen, wie in dem chinesischen Beispiel. Den Klingentypus zwischen Cleaverhöhe und Gyuto finde ich im übrigen sehr interessant. Vielleicht sind die Chinesen hier nicht an der Spitze der Entwicklung, aber es ist zumindest ein Bewusstsein da für das Problem des Anklebens und der Schnittgutfreisetzung. Ich sehe in letzter Zeit auch immer mehr und unterschiedliche Hammerschlagstrukturen, die in einen Monostahl eingeprägt sind. Hier gibt es weiter unten auf der Seite auch ein Video dazu, das die Reduktion des Anhaftens zeigt. Mit einem Hammerschlag hat das nicht mehr viel zu tun. Das ist eher eine horizontale Hohlkehlenstruktur. Da kann man jetzt auch sagen: Der Anschliff ist zu breit. Wäre der Anschliff schmaler, wäre die Spaltwirkung zu groß. Klar das ist nicht ausgereizt, aber es verhindert das Hinaufklettern von Schnittgut an der hohen Klinge und erleichtert das Abstreifen.

"Da gibt‘s einfach dünnschliff tauglichere oder zur japanischen Folklore passendere Stähle. Jetzt klarer?"
Jetzt ist es wirklich klarer. Du formulierst hier aber auch einen hohen Anspruch. Erstens sind nagelgängig dünngeschliffene Messer aus der Schachtel, sowieso die absolute Ausnahme. Ich glaub ich hatte ganze drei Messer, die das erfüllt haben. Den ganzen Rest hab ich selbst dünn geschliffen. Ich persönlich hatte mit keinem einzigen Probleme, wegen Ausbrüchen oder dergleichen. Aber das mag an mir liegen. Deshalb bin ich da etwas entspannter, was den Stahl angeht. (Andererseits hilft bei unsachgemäßer Behandlung auch kein zäher Stahl. Ich hatte mal ein dünngeschliffenes verschenkt, das ich dann später mit einem langen Querriss in der Klinge wiedergefunden habe. Scheinbar hat irgendein Idiot gedacht, er könnte damit Kronkorken aufhebeln oder Schnitzarbeiten durchführen. Das war vor einigen Jahren und es ärgert mich immer noch.) Zweitens wären die zähen Stähle wahrscheinlich auch aus China teurer.
 
Hier die erste Variante in 180 mm Klingenlänge. Anscheinend mit einseitig eingeschliffener Hohlkehle, da nur für "right hand" users.
Für mich sieht das aus wie eine einseitige Hohlkehle links, für Rechtshänder. Vielleicht auch zwei Hohlkehlen? übersehe ich da was, wo finde ich Informationen zu dem Messer? Eine einseitige Hohlkehle links hat bei Rechtshändern erst einmal nichts mit foodrelease zu tun. Und das Profil sieht sehr sehr sehr flach aus. Auswelchem Stahl ist das überhaupt?

Warum verlinkst du so etwas? Wenn es da was interessantes gibt hat keiner was dagegen. Aber was soll so ein Link ohne weitere Infos. Daß es beim Ali Messer gibt die einen zweiten Blick wert sind glaube ich gerne, aber welche Messer sind das, und warum sind die einen zweiten Blick wert?
 
Über dem Angebot steht ja: "Angepasst handgemacht kochmesser" Wenn du mehr wissen willst, wirst du dich mit dem Verkäufer in Verbindung setzen müssen. Das Foto stammt ja von der 230mm Version. Was man z.B. daran erkennt, dass es einen Pfeil gibt, der den Griff anders als auf dem Foto als "round wooden grip without blue epoxy" beschreibt. Und zur Hohlkehle gibt es einen Pfeil "food releasing gap for right hand users". Also meint der Verkäufer schon, dass es mit food release was zu tun hat und folglich muss die Hohlkehle auf der rechten Klingenflanke (wenn man das Messer am Griff hält) sein, sonst ist es keine food releasing gap.

"Warum verlinkst du so etwas?"
Weil ich nach dem Link gefragt wurde. Man sollte schon den Thread verfolgen und nicht nur den letzten Post lesen.
"warum sind die einen zweiten Blick wert?" Auch das ergibt sich aus dem Thread und außerdem aus meinem Post. Vielleicht weil es bei Ali Messer mit "food releasing gap" zu kaufen gibt, die es ansonsten nur von Messermachern jenseits der 300€ zu kaufen gibt, wenn man Glück hat? Also für Liebhaber aus der Messerszene.
 
Wie Tiffel schon angemerkt hat kann ich nichts für meinen Arbeitgeber. Ich bin gezwungen dazu Geld zu verdienen, das schulde ich meiner Familie.

Ja, ist gut nachvollziehbar, auch wenn man damit möglicherweise ein Regime unterstützt, das fragwürdige Arbeitsbedingungen und Menschenrechtsverletzung unterstützt, man muss ja irgend womit Geld verdienen. Eben leben und leben lassen.

Ich verstehe die Kritik daran, dass Du in einer Firma arbeitest, die Maschinen an chinesische Unternehmen verkauft, mehr als Spiegel zur Selbstreflexion - eben weil Du selbst Kritik daran geübt hast, dass man Messer in China bestellt, die unter Umständen mit fragwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. Vielleicht ist ja auch so mancher Sammler gezwungen dort zu kaufen, weil es eben vergleichbares an Design und Stahl in anderen Teilen der Welt für das Geld nicht gibt und man sich vielleicht nicht mehr leisten kann. Eben leben und leben lassen.

Die letzten Jahre sind eher die richtig teuren Küchenmesser auf dem Vormarsch, sowohl in Serie als auch handmade.

... und es gibt durchaus auch von Zwilling top Stähle für unter 300 Euro, die verglichen mit den Chinesen nichtmal wirklich teurer sind...
 
Bitteschön. Bei mir kamen keinerlei Zusatzkosten dazu.
Xinzuo

Das Messer hat mich, mit Holzscheide, im Jänner noch 47,3€ gekostet, jetzt 64,39€. Zusatzkosten hatte ich auch nicht, ist inzwischen schlimmer geworden durch die neuen Bestimmungen. Nagelgängig ist meins nicht, habe ich auch nicht erwartet.
 
Die Preise schwanken praktisch täglich. Gehen hoch, aber auch mal wieder runter. Da muss man einfach die Augen offen halten. Ich hab meines im Set mit dem Officemesser vor wenigen Wochen für 54€ gekauft.
 
Meine beiden Chefmesser sind es. Da es sicherlich auch bei diesen Messern wie bei allen anderen auch gewisse Toleranzabweichungen gibt, sind wohl welche dabei die knapp nicht nagelgängig sind, andere sind es schon.
@Isuas: Wie dich ist Deines denn über der Wate? Meine haben beide 0,2mm.
Das Officemesser ist bei mir übrigens nicht nagelgängig.
 
Leute,

der TO sucht ein Workhorse, wenn möglich unter 300 Euro, wenn‘s Gründe gibt, auch mehr. Und am liebsten irgendwas japanisches.

Hier geht‘s seitenweise nur noch über Ali billige VG10 Automatenware, weil einige wenige in diesem Forum nicht aufhören können, diese vermeintliche Schnapperware als Nonplusultra in fast jeden thread sinnbefreit unterzubringen.

Anmerken möchte ich bei dieser Gelegenheit, das von selbigem Personkreis noch nie ein aussagefähiges Review mit ebensolchen Bilder als Beitrag erschienen wäre, der wenigstens ansatzweise eine Erwähnung rechtfertigt.

Mahlzeit.

grüsse, pebe
 
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