Servus,
Das ist ein Ideal, das mir zwar auch gefallen würde, das aber ganz und gar nicht jeder teilt (z.B. Pebe) Wenn man mal den Dünnschliff weglässt, dann ist xinzuo da auf einem guten
als Ideal nur im Sinne des Kunden der in erster Linie günstig und gut kaufen will, ohne auf die Folgewirkungen zu achten. Wenn man den Dünnschliff als unwichtig erachtet, bekommt man heute bereits sehr schöne, ja fast liebevoll gefertigte Messer, mit polierten Hölzern, Zierpin, Endkappen usw. um kleines Geld. Hier im MF wird ja auf einen zumindest halbwegs leichten Schnitt wertgelegt, also sollte man sich von der verlockenden Oberfläche nicht in die Irre führen lassen. Leider gibt es noch zu wenige chinesische Hersteller-Serien die von kundigen Leuten getestet wurden um halbwegs gesicherte Prognosen abzugeben, die in einer glatten Empfehlung resultieren.
Grundsätzlich suche ich mir Händler/Hersteller aus, die ich mit meinen Käufen fördere und unterstütze. Bei vielen Dingen regionales Handwerk. Das kostet immer etwas mehr, als das günstigste, vergleichbare Angebot. Da ich nicht so wohlhabend bin, alles für meinen täglichen Bedarf ungeachtet der Kosten und nur nach Nachhaltigkeit, Regionalität und Handwerk zu kaufen, selektiere ich eben.
Bei Messern bin ich leider noch großzügiger, was das Herstellungsland betrifft, zumindest im niedrigen Preissegment. Wenn es ein WH der preislich gehobenen Klasse werden soll, weil ich einen bestimmten Messermacher im Auge habe, dessen Schaffen, Werdegang und Output mir imponiert, dann gehen ich den Weg der Mehrkosten, weil sich nicht alles über den Preis definieren kann und soll. Ich möchte mich einerseits nicht verarschen lassen, in dem ich mit Tricks und Finten übertölpelt werde und versucht wird, mir das Geld aus der Tasche zu ziehen, anderseits ziele ich auch bestimmt nicht immer auf den besten Preis ab.
Ich denke die Mischung macht's. So trage ich nur Gea-Schuhe und schlafe auf einem Blackbird, kaufe aber dennoch gute chinesische Folder, die unter Eigenregie laufen und nicht mehr anrüchig sind, weil frech abgekupfert wird, was Aufgrund der Entwicklung auch keinen Sinn mehr macht. Aber das ist eine andere Geschichte.
Was die chinesischen HK-Messer betrifft, hier sieht man schön, dass einfach ein Konzept, eine Idee übernommen wurde, ohne tieferes Verständnis für Messergeometrien. Diese HK sind einfach "irgendwo" eingeschliffen, technisch zwar sauber, aber funktional fast wirkungslos, weil viel zu weit oben, um wirklich sinnvoll wirkend zu funktionieren. Solange nur etwas nachgemacht wird, ohne Verständnis, solange werden kundige Kunden milde über den Versuch lächeln.

Unkundige kaufen vielleicht begeistert, wobei eine HK viele "normale" Messerkäufer eher abschreckt, weil oft als hässlich empfunden.
Zum WH-Thema noch ein Gedanke. Ein Arbeitspferd in der Profiküche sollte genügsam sein. Hart im nehmen, unbeeindruckt von Feuchtigkeit und Dreck, stabile Spitze und Schneide und sollte auch mal einen Abflug oder Missbrauch wegstecken können. Also alles Atribute, die ein genußschneidendes Messer nicht hat.
Hier Messer die sich in Profiküchen bewährt haben:
Das sind alles keine Schönheiten, entsprechen nicht dem gesuchten Stil, sind aber bewährt. Wenn dir Jürgen Schanz auch noch den Rücken und Kehl etwas abrundet, oder du selbst etwas Hand anlegst dann laufen die Messer profiküchentauglich und machen ihren Job ohne Allüren. Beide wetzbar.
Gruß, güNef