Yoshiaki Fujiwara Kato 240 Ho Gyuto "Workhorse" - das Warten hat ein Ende

AW: Yoshiaki Fujiwara Kato 240 Ho Gyuto "Workhorse" - das Warten hat ein Ende

Da ja relativ viel Kritik aufkam, an meinen teils auch hart formulierten Statements, habe ich mir erlaubt eine Katokopie zu erstellen, im Rahmen meiner Möglichkeiten. Das Projekt ist nun soweit gezeigt zu werden, ohne Anspruch auf Vollkommenheit soll es nur zeigen dass es auch einem Hobbyisten wie mir möglich ist ein Messer zu schmieden das einem Kato in Punkto Finish nahekommt (wobei hier die Stahlwahl meinen letzten Nerv gekostet hat in Punkto Schmiedbarkeit und Renitenz gegen Schleifmittel) ähnlich gut schneidet, aber von der Schnitthaltigkeit eindeutig überlegen ist.

Da der liebe Herr Balbach sich unser erbarmt hat und eine Charge 1.2562 (1,41 C, 0,27Si, 0,32Mn, 0.06Ph, 0,001S, 0,25Cr, 0,22 V, 3,05W) erschmelzen zu lassen....... Hätte ich lieber die Finger davon gelassen, das Material ist unglaublich schwer zu schmieden, und nach dem Härten so gut wie nicht mehr bearbeitbar. Getestete Härte liegt bei über 66 HRC.

Hier nur ein paar Bilder, die die nähe zum Kato zeigen sollen. Die Geometrie ist ähnlich wie bei Kato Messern, ansonsten eher frei gestaltet allerdings soweit mir möglich nah am Original. Das Messer ist noch nicht ganz fertig, wird aber sobald es auf die Menge losgelassen werden kann nach dem Japantrip von Gabriel in seinen Händen landen, und getestet werden, wer noch testen mag solle bescheid sagen......

23049111nv.jpg


23049112rk.jpg


23049113mo.jpg


23049114ow.jpg


23049116fr.jpg


23049118xt.jpg



Grüße Wastl.
 
AW: Yoshiaki Fujiwara Kato 240 Ho Gyuto "Workhorse" - das Warten hat ein Ende

Hi Wastl,

sieht gut aus das Teil, gefällt mir, aber erzähl doch mal ein bisschen mehr darüber.
Wie scharf wird der Stahl, wie lässt er sich schärfen, ist er da auch so hartnäckig?
Ja und klar, testen würde ich auch gerne, hab ich dir ja schon geschrieben.
Gruß Klaus
 
AW: Yoshiaki Fujiwara Kato 240 Ho Gyuto "Workhorse" - das Warten hat ein Ende

Ich habe mit Balbach- Messer mehrere Stunden (Tagen?) verbracht, da ich dummerweise die Klinge mit DMT- Platten umschleifen wollte. Danach hat mir David Holter die Klinge umgeschliffen. Ich habe mit dem Messer wenig gearbeitet, da ich dafür noch wenig Möglichkeiten (leider) gehabt habe. Ich fand aber es RICHTIG toll, wie die Klinge nach Umschleifen geschnitten habe.

Später habe ich Naniwa Professional 400- Steine geschnitten (für eine teilweise selbstgemachte Schleifanlage) und damit selbständig eine 1.2562- Klinge für einen Bekannten ausgeschliffen habe. Ohne großen Schwierigkeiten. Das kann man durchaus zuhause machen, man muss dafür einen Abend vollständig opfern.

Später habe ich auch kompliziertere Sachen gemacht- chinesische PM- Klingen für einen Bekannten und CPM10V- Klinge von Wilhelmy umgeschliffen. Das klappte auch in Handarbeit.

Ob 1.2562 heutzutage Sinn macht? Nach russischen Quellen ist das Zeug veraltet, man kann damit keine Seilschneidwettbewerbe gewinnen und mechanisch sei es nicht gut.

Mir macht das Messer richtig Spaß, ich würde es nicht weggeben wollen.
 

Anhänge

  • IMGP572710709151.jpg
    IMGP572710709151.jpg
    237,3 KB · Aufrufe: 117
Zuletzt bearbeitet:
AW: Yoshiaki Fujiwara Kato 240 Ho Gyuto "Workhorse" - das Warten hat ein Ende

gast

Was muss (kann) man da testen und gegen was vergleichen?
Man kann Schliff ganz grob prüfen (ob man eine gleichmäßige Schneidfase bdS. bekommt, wenn man mit Winkelkontrolle schleift).

Man kann Knochen schnitzen (z.B. mit 42 bzw. 36° Schneidwinkel).

Man kann Seil schneiden.

Wobei bei allen diesen Sachen sind MEINE jap. Messer nur zum Geometrie- (Schliff(Qualität)vergleich) geeignet. Das kann man auch so sagen.
 
AW: Yoshiaki Fujiwara Kato 240 Ho Gyuto "Workhorse" - das Warten hat ein Ende

Moin zusammen,

danke fürs Zeigen Wastl. Sieht wirklich vielversprechend aus und bin schon sehr gespannt wie du weißt :)
Insbesondere auch dazu, wie sich der 1.2562 bei 66 HRC so verhält.

Hast du eher dein "Workhorse" Kato oder dein Shirogami Kato als Anlehnung verwendet geometrietechnisch?


Gruß, Gabriel
 
AW: Yoshiaki Fujiwara Kato 240 Ho Gyuto "Workhorse" - das Warten hat ein Ende

Servus,

Hier nur ein paar Bilder, die die nähe zum Kato zeigen sollen. Die Geometrie ist ähnlich wie bei Kato Messern, ansonsten eher frei gestaltet allerdings soweit mir möglich nah am Original. Das Messer ist noch nicht ganz fertig, wird aber sobald es auf die Menge losgelassen werden kann nach dem Japantrip von Gabriel in seinen Händen landen, und getestet werden, wer noch testen mag solle bescheid sagen......

ich wäre schon an einem Test interessiert, nur frage ich mich, ob das als nicht "Kato-Kenner" einen Sinn macht, da mir der Vergleich fehlt? Wenn allerdings Gabriel und Klaus zu dem Schluss kommen, dass es klar und deutlich Gemeinsamkeiten in der Funktion und vor allem in der "magischen und erotischen" Schneidfähigkeit eines Kato's gibt, würde ich mich natürlich gerne mal "knisternd verzaubern" lassen! :D

Das Kehlbild ist schon mal sehr nahe am Original und das mit schönerem Finish, man darf also gespannt sein, wie die Kato-Kenner hier urteilen werden!

Gruß, güNef
 
AW: Yoshiaki Fujiwara Kato 240 Ho Gyuto "Workhorse" - das Warten hat ein Ende

Hi Wastl,

sieht gut aus das Teil, gefällt mir, aber erzähl doch mal ein bisschen mehr darüber.
Wie scharf wird der Stahl, wie lässt er sich schärfen, ist er da auch so hartnäckig?
Ja und klar, testen würde ich auch gerne, hab ich dir ja schon geschrieben.
Gruß Klaus

Moin Klaus,

schärfen lässt sich der Stahl ähnlich wie andere harte Stahlsorten, nix besonderes, zumindest mit Chosera und DMT ist mir da kein großer Unterschied aufgefallen. Der Hauptunterschied ist halt die flächige Bearbeitung, die Bänder am Bandschleifer (VSM) verlieren bei gehärtetem Feilenstahl nach etwas über 10 min. die Schneidfähikeit, beim 1.2562 schon nach 1 min. ....... Auf Schleifsteinen hingegen wird ja neues Korn freigesetzt und somit steht ständig abbrassives Material zur Verfügung. Von Hand Dünnschleifen stelle ich mir dennoch unspassig vor :).
Ich würde mal grob schätzen dass der Stahl ca. 30% länger scharf bleibt, als ähnlich Hochgehärtete andere Stähle (ohne soviel Wolfram.). Extreme Schärfe, also HHT Schärfe ist zwar etwas schwerer zu erreichen als sagen wir mit SC145 oder Japanischen Stählen, aber wie Koraat und Buddel bewiesen haben eignet er sich auch als Rasiermesserstahl, also Feinkörnig ist er. Ich habe auch ein paar Härte/Bruchtests gemacht, und das Gefüge sieht zumindest unter dem billig Microscop genauso fein aus wie Feilenstahl.

Die Legierung ist ja dem Aogami Super nicht unähnlich, der ja auch fies scharf wird. Im Vergleich zu Kato Messern erhält mann aber stabile Schneiden unter 30 Grad (Gesamtwinkel) die auch hohen Impact vertragen. Unter 25 Grad ist legt sich die Schneide ähnlich den Katos um, bei hartem Brettkontakt (choppen).

Das Messer ist natürlich weit von Perfektion entfernt, der Schliff der Kato`s ist nicht so ohne weiteres nachzuahmen, und dass ist ja auch der erste Versuch mit ähnlichen Größenverhälltnissen (Klinge ist 25cm lang (scharf), wiegt noch knapp 330 g (mit Griff). Ich werde das gleiche aufjedenfall noch mit Feilenstahl probieren, oder SC145, damit lässt sich aufjedenfall besser arbeiten als mit diesem Zeug. Der Stahl reagiert sehr schlecht auf zuviel oder zuwenig Hitze (wobei Feilenstahl auch nicht einfach ist, aber kein Vergleich, ausserdem bin ich den gewohnt). Auch weist die Klinge einen zwar beim schneiden nicht wahrnehmbaren aber sichtbaren Verzug auf, was natürlich schade ist. Bin also nur semi-zufrieden:livid:.

Hast du eher dein "Workhorse" Kato oder dein Shirogami Kato als Anlehnung verwendet geometrietechnisch?

@Gabriel: Das Geometrische Vorbild ist eher das Shirogami Kato. Wobei der Schliff ja eigentlich identisch ist nur eben beim Workhorse etwas dünner.

ich wäre schon an einem Test interessiert, nur frage ich mich, ob das als nicht "Kato-Kenner" einen Sinn macht, da mir der Vergleich fehlt? Wenn allerdings Gabriel und Klaus zu dem Schluss kommen, dass es klar und deutlich Gemeinsamkeiten in der Funktion und vor allem in der "magischen und erotischen" Schneidfähigkeit eines Kato's gibt, würde ich mich natürlich gerne mal "knisternd verzaubern" lassen!

Das Kehlbild ist schon mal sehr nahe am Original und das mit schönerem Finish, man darf also gespannt sein, wie die Kato-Kenner hier urteilen werden!

Gruß, güNef

Sehr guter Einwand güNef,

würde ich in einem Messergeschäft ein Kato Messer prüfen (Klinge und Kehl ansehen), würde ich es sofort wieder zurücklegen ohne es zu probieren, weil dass kann ja eigentlich nicht gut schneiden. Die magischen und erotischen Schneideigenschaften:steirer: müssen ja auch noch rausgekitzelt werden, aber es fehlt wie gesagt nicht mehr viel. Ich muss nun das Messer noch ein stückchen flacher gegen Null ausschleifen um die paar unregelmässigen stellen der Facette noch zu begradigen.

gast

Was muss (kann) man da testen und gegen was vergleichen?
Man kann Schliff ganz grob prüfen (ob man eine gleichmäßige Schneidfase bdS. bekommt, wenn man mit Winkelkontrolle schleift).

Man kann Knochen schnitzen (z.B. mit 42 bzw. 36° Schneidwinkel).

Man kann Seil schneiden.

Wobei bei allen diesen Sachen sind MEINE jap. Messer nur zum Geometrie- (Schliff(Qualität)vergleich) geeignet. Das kann man auch so sagen.

Gestern, 22:05
Dimm

Es ging mir einzig und allein darum zu beweisen dass man einen Kato ähnlichen Schliff herstellen kann, mit einem für den Kücheneinsatz noch besseren Stahl. Also gilt es nur zu prüfen ob der Aufwand gelohnt hat und die Klinge A) ähnliche Schärfe annimmt, B) vergleichbare Schneideigenschaften besitzt, C) die Schärfe ähnlich gut oder gar länger hält.

Wie alle Werkzeugstähle wird auch dieser beim Seilschnitttest versagen, soviel ist sicher.

Für einen erfahrenen Messerkenner wie dich, der sogar bei Romans und Koraats (wenn auch als beste in Deutschland beschreibst) Schliffe als

Sehr gut ausgeschliffene Klingen habe ich von Roman oder Koraat gesehen.
Man kann also schon am Anfang an die Klingen gut zu schleifen und gut anzuwenden. Jedoch Roman hat nah am Heft eine leichte, für praktische Anwendung unbedeutende Stelle und leichte Probleme mit Asymmetrie der Klingenspitze.

Koraar hat nicht vollständig etwas tiefere breite Spuren entfernt.

gut aber nicht perfekt bezeichnest, wirst du über meine Klinge nur lachen können..........:hopelessness:

@ Atlantik: Das Schmieden per Handhammer (Ausgangsmaterial war 40*10mm ein 15cm Stück) hat ca. 6Std. gebraucht, 2 Std. Schliff im ungehärteten Zustand (selbst weichgeglüht kein Spaß), und das ausschleifen nach dem Härten nunja ich glaube bis jetzt schon 12-15 Std......... , Griff 2Std.
Also schon gut 3 Arbeitstage..... Für ein händisches Finish (politur) würden locker nochmal 4-6 Std. draufgehen.

Grüße Wastl.
 
AW: Yoshiaki Fujiwara Kato 240 Ho Gyuto "Workhorse" - das Warten hat ein Ende

Also mein Kato habe ich ein mal (1Tag) für Essensvorbereitung für ca. 200 Menschen benutzt.
Sonst täglich zu Hause.

Sneidwinkel liegt bei 36º und auf einem jap. Naturstein gefinisht.

Ausbrüche sind nicht mehr aufgetreten, die Schärfe bleibt konstant.
Leichtes Hacken, Schneiden von Wassermelonen, Schneiden mit viel Kraftaufwand (Druck) verträgt die Klinge gut.
 
AW: Yoshiaki Fujiwara Kato 240 Ho Gyuto "Workhorse" - das Warten hat ein Ende

Wastl

Hi,

ich mein Kato-Messer etwa 3 Mal geschliffen. Dabei habe ich vollständig sehr kleine mikroskopische Ausbrüche rausgeschliffen. Schneidwinkel liegt jetzt bei 36°.

Seitdem (nach dem 3. Schleifen) funktioniert das Messer perfekt, man sieht keine Ausbrüche auch unter Mikroskop.
Auf deine Mengen (was Schnittgut angeht) komme ich jedoch 1 bis 2 Mal pro Jahr.

Daher bin ich neugierig, wie die Kato- Messer sich bei Dir zeigen? Es wäre interessant, wenn Du die weiter für deine Arbeit anwendest.
 
Zurück