Alle Todeskandidaten in Illinois begnadigt

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@ TimM & HankEr (is aber OT, nur als Info):
Das Öl ist doch ein Argument:
Gestern lief im Spiegel-TV ein Bericht darüber - sinngemässe Begründung:
"...Saudi-Arabien ist nicht mehr zuverlässig als Partner für die USA, einerseits was das Öl betrifft [...], andererseits stammen ObL und mehr als ein Dutzend der meistgesuchten ObL Handlanger aus Saudi-Arabien..."
"...US-Ölfirmen planen bereits jetzt am grünen Tisch, wie die vorhandenen Ölanlagen im Zustand sind, und welche Investitionen nötig wären..."
Alles sinngemäss, vielleicht hats der Eine oder Andere auch selbst gesehen.

Zum Thema:
Jetzt hiess es in der Tageszeitung, dass der betreffende Senator diese Aktion gemacht haben soll, weil er in irgendeine Bestechungssache verwickelt sein soll, d.h. um von dieser abzulenken.

Andererseits ist wohl bewiesen worden, dass die Begnadigten zu Unrecht in der Zelle gesessen haben, von daher ist es völlig egal, ob der Begnadiger selbst was an den hacken hat.
Da gibt es keine Diskussion, ob das nötig war - hoffentlich bekommen die Leute jetzt eine fette Entschädigung für ihre Haftzeit, einer soll mehr als 10 Jahre gesessen haben.

Gruß Andreas
 
Original geschrieben von TimM.
Und wenn die Vereinigten Staaten nun auch in Nordkorea intervenieren würden (weil's sonst ja keiner der demokratischen Staaten dieser Erde macht), dann fänden die Gegner eines Einsatzes bestimmt wieder andere Scheinargumente.

Und zur Kritik an George Bush schreibe ich nur, dass ein Land, dass es (noch) gerade so schafft, die Arbeitlosenquote unter 10 % zu halten, wohl erst mal vor der eigenen Tür kehren sollte.

Bezüglich der Todesstrafe muß ich mich fragen, warum die Steuern der Angehörigen eines Mordopfers mit ihren Steuern dem Täter auch noch freie Kost und Logis in einem Gefängnis zahlen soll.
[...]
Allerdings sind diese Fehlverurteilungen wesentlich seltener, als man gemeinhin annimmt.


Jetzt schlägts aber dreizehn.
Warum um alles in der Welt sollte ein Demokrat auf die Idee kommen , Nordkorea mit Krieg zu überziehen?
Das Land schert sich zwar wenig um Menschenrechte, aber mit der gleichen Begründung könnte man auch USA, Russland oder China angreifen wollen- das wäre doch völlig überzogen.
Nordkoreas "Atomwaffendrohung" ist doch lediglich überbewertetes Geschwätz. Deren Strategen sind so gut, daß Amis und Südkoreaner Fracksausen kriegen beim Gedanken an Krieg; die wissen, daß Atomwaffen keinen militärischen Wert haben.

Zur Arbeitslosigkeit:
Teilweise gehts doch bei uns den Arbeitslosen besser als den Niedriglohnarbeitern in USA, sie dir doch mal an, wie schlecht da teilweise die Arbeit bezahlt wird. Das will ich hier nicht auch haben, selbst wenn man dafür Vollbeschäftigung hat.(Das hatten die Sowjets schließlich auch). Außerdem ist es was anderes, ob der Staat vermeidbar Leute umbringt oder nicht jedem Arbeit geben kann. Ich finde ersteres jedenfalls schlimmer.

Außerdem ist eine Hinrichtung US-Style teurer als lebenslang Gefängnis. Fünf Jahre Todestrakt, Berufungsverfahren, elektrischer Stuhl und Henker kosten ja auch Geld. Dein Argument gilt vielleicht in China.

In Illinois saßen jetzt 167 Menschen in der Todeszelle, und es waren ,wenn ich mich recht erinnere, vorher in selbigem Staat 13 Fälle von nachgewiesener Fehlverurteilung zum Tode.
Und das sind nur die nachgewiesenen Fälle.

Ich rate dringend zu einem Internetbesuch bei Amnesty International, da findet man zum Beispiel auch, daß die USA teilweise unzureichend mit dem Sonderberichterstatter der UN über außergerichtliche , summarische und willkürliche Hinrichtungen kooperiert und vom Haager Gerichtshof wegen Mißachtung der Wiener Konsularrechtskonvention verurteilt worden ist.

Im übrigen ist die Todesstrafe das wirksamste und bequemste Mittel des Unrechtsstaates, Belastungszeugen verschwinden zu lassen.

Schlußendlich erinnere ich an den unabänderlichen Artikel 102 des Grundgesetzes.
 
Last edited:
kloppt euch.

ich weiss gar nicht was ihr habt - die usa sind ein schoenes land.
bloss die bewohner sind ein wenig eigenwillig. und ungebildet.
und jetzt kommt mir bloss nit anders; ich hab mal ne weile da verbringen duerfen und bin im jahr mindestens einmal da.

´s ist halt ein anderes volk und ich kanns auch nicht nachvollziehen, wenn einer ganz doll stolz ist, seinem land anzugehoeren und so weiter.

und die gesetze die sie da teils haben sind tatsaechlich noch aus der zeit des wilden westens, das geht soweit, dass die zeugen jehovas erst mit dem mobiltelefon bei dir anrufen, bevor sie von der strasse zur tuer gehen und klingeln. du koenntest sie ja fuer diebe halten :hmpf:

und wenn du denen glaubhaft versichern kannst, der storch bringt die kleinen kinder, denn nehmen sie alle ihr gewehr und gehen auf storchenjagd....
 
Original geschrieben von Hayate
Jetzt schlägts aber dreizehn.
Warum um alles in der Welt sollte ein Demokrat auf die Idee kommen , Nordkorea mit Krieg zu überziehen?
Das Land schert sich zwar wenig um Menschenrechte, aber mit der gleichen Begründung könnte man auch USA, Russland oder China angreifen wollen- das wäre doch völlig überzogen.

...und nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Die USA China und Rußland in einen Topf zu werfen ist ja schon mehr als absurd, aber ein Land wie Nordkorea, wo Hungernde einem irren Personenkult fröhnen, miteinzubeziehen, gibt dem Begriff Naivität eine neue Dimension. Während Rußland und China einigermaßen konsolidiert sind (so unmenschlich dieser Prozeß auch war) ist Nordkorea heute ca. so "stabil" wie Rumänien unter Ceausescu... Irgendwann geht Kim Jong denselben Weg und als einer der nichts mehr zu verlieren hat, wird er in einem letzten Aufbäumen versuchen die destruktiven Energien nach Außen, gegen den Süden bzw. die USA zu lenken. Mit oder ohne A-Waffen, das ist dann die Frage...

MfG

Cato
 
Original geschrieben von Cato
ist Nordkorea heute ca. so "stabil" wie Rumänien unter Ceausescu... Irgendwann geht Kim Jong denselben Weg und als einer der nichts mehr zu verlieren hat, wird er in einem letzten Aufbäumen versuchen die destruktiven Energien nach Außen, gegen den Süden bzw. die USA zu lenken. Mit oder ohne A-Waffen, das ist dann die Frage...

MfG

Cato

Die anderen Kritikpunkte verstehe ich ja, und ich geb auch zu, daß Rußland und USA in Sachen Menschenrechte schon weiter sind als China und Nordkorea. Wirklich gut sind sie aber alle nicht, zumindest nach den Maßstäben eines Mitteleuropäers des 21.Jahrhunderts.
Aber Nordkorea ist immerhin so stabil, daß selbst die überaus menschenfreundlichen Amerikaner sich gezwungen sehen, auf die in vielen Staaten bereits abgeschafften Landminen zurückzugreifen, um die Nordkoreanischen Truppen gegebenenfalls aufzuhalten(wobei ich den Nordkoreanischen Großangriff auf Südkorea für äußerst unwahrscheinlich halte).
Es ist ja nicht wie in Afghanistan, wo man mit einer mittelgroßen Militäraktion mit wenig zivilen und eigenen Verlusten das Regime beseitigen kann. Eine "Intervention" in Korea endet höchstwahrscheinlich in einer größeren Katastrophe, als dort ohnehin schon herrscht. Genauso würde auch der Versuch enden, China, Rußland oder die USA mit militärischer Intervention zur vollständigen Beachtung der international anerkannten Rechtsgrundsätze zu zwingen, und da liegt die Parallele, die ich aufzeigen wollte.
 
Re: Re: Blade Forum ade

Original geschrieben von TacHead
Ins Blade Forum schaue ich schon lange kaum mehr rein, interessant sind (für mich) sowieso nur Neuheiten und "Tactics&Training". Für die riesige Beitragsmenge kommen kaum brauchbare Informationen - da ist dieses Forum bei aller berechtigten Kritik um Klassen besser.

Kaum brauchbare Infos? Wie oft kann man sagen, dass man dies oder jenes zuerst bei BFC gelesen/gesehen hat? Ich spreche hier von Modellneuheiten etc. Außerdem posten da neben fast allen bekannten US-Messermachern (Hossom, Carson, Blackwood, Mayo und und und) auch Mitarbeiter/Besitzer zahlreicher bekannter Firmen (Ron@SOG, Jerry Busse, Anne Reeve, Sal Glesser und und und) mit.

HankEr,
ich glaube nicht, dass mein Argument veraltet ist, da die von mir angesprochene Quelle sehr aktuell ist. Da ich sie aber wie gesagt momentan nicht finden kann, ist sie zur Zeit dieser Diskussion um mein Argument zu untermauern nur leidlich dienlich.

Nidan,
eine inhumane Gesellschaft erkennt man IMO unter anderem daran, dass Straftäter frei herumlaufen und Massenmörder in der warmen Zelle Fernsehen schauen.

Fehlverurteilungen kommen möglicherweise vor, das bestreite ich nicht. Allerdings ist diese Zahl sicherlich niedriger als die der Wiederhlungstäter, die nur aufgrund fälschlich positiver Sozialprognosen oder einem geglückten Gefängnisausbruch weiter morden können.
Das ist wie bei der Gun Control-Diskussion in den Staaten: es gibt immer legale Waffenbesitzer, die durchdrehen, aber die Zahl der durch den privaten Waffenbesitz verhinderten Verbrechen ist weitaus höher.

Original geschrieben von Thomas Spohr
Das Dummheit international ist, zeigt allein schon das Beispiel „Quiet Storm“.

Hallo Thomas, nicht sehr nett von dir, dass du mich für dumm hältst - aber immerhin poste ich wenigstens keine Pornolinks in W&C, gell? :rolleyes:

Falls du jetzt meinst das letzteres nichts mit dem Thema zu tun habe, dann sei dir nur aufgezeigt, dass es ebensowenig zu einer themenbezogenen Diskussion passt, einen nicht mit deiner Position übereinstimmenden Diskussionspartner als dumm zu bezeichnen.
 
Last edited:
Lest euch mal das untern durch, steht auf der HP von bussecombat.com also mir wird da schlecht... ich hatte vor mir ne Camp Tramp zuholen, aber von Busse und Swamp Rat werde ich mit Sicherheit nichts mehr kaufen.


Busse Joins the War Against Terrorism

Busse Combat is donating over $40,000.00 of high performance bladeware to our troops to be used in the war against terrorism. This is NOT a tax-deductible donation. It is simply Busse Combat's way of supporting our troops and assuring that they have the highest performance knives on the planet when they may need them most. To mark this effort we are offering a special run of commemorative Patriot Dog Tags. On the one side is our standard Busse Combat Logo. The other side reads: "Remember 9-11-01" followed by President George W. Bush's now famous line, " 'We will not tire, we will not falter, and we will not fail.' - George W. Bush".

These Patriot Tags will stand as a symbol of honor and remembrance for those whose lives are lost in this war for freedom. These commemorative Patriot Tags are $15.00 and can be ordered directly online through our online shopping system by CLICKING HERE.

At Busse Combat, we believe that President Bush said it best when he stated, "To all the men and women in our military -- every sailor, every soldier, every airman, every coastguardsman, every Marine -- I say this: Your mission is defined; your objectives are clear; your goal is just. You have my full confidence, and you will have every tool you need to carry out your duty."

Our prayers are with those who continue to wage this war against terrorism.

God Bless America,
Jerry and Jennifer Busse
 
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Was willst du uns damit sagen, Geist? Das Angehörige des US-Militärs keine guten Messer haben sollten? Das Jerry Busse zuviel Geld ausgibt, um den Kampf gegen den internationalen Terrorismus zu stärken? :confused:
 
Nur wer den Tot als Strafe auffast kann die Todesstrafe beführworten.
Wer den Tod aber als Strafe auffast muss davon ausgehen das alle Menschen bestraft sind weil sie sterben müssen. Schon aus diesem Grund ist die Todesstrafe als Mannifestation des Todes als Strafe abzulehnen.
Der tot ereielt uns letzendlich alle, er liegt in der Natur des Lebens und ist soweit bekannt unabwendbar. Im Angesicht der Unendlichkeit der Zeit ist es dabei vollkommen belanglos ob wir früh oder spät sterben.
Wer angeseichts dessen den Tot als Strafe manifestiert nimmt der Gesellschaft jegliche Chance den Tot anzunehmen und sich mit ihm auseinander zu setzen. Was bleibt ist die Tabuisierung des Todes und damit des Lebens selber.
Gruß
El
 
El Dirko, davon ausgehend, dass zur Todesstrafe verurteilte Mörder nicht sterben wollen und dies daher als Strafe ansehen, ist es wohl auch eine Strafe für diese Verurteilten, oder nicht?
 
Hi El Dirko : sehr interessanter philosphischer Ansatz, wenn auch ein bisserl abgehoben ;) . Ist der von dir ?

@ TimM : Also wenn du wirklich der Meinung sein solltest, die Strafgefangenen in den US-Gefängnissen würden sich nen schönen Lenz machen, kann ich dich nur auffordern dich erstmal kundig zu machen.

Übrigens ist der Strafvollzug auch bei uns nicht besonders erheiternd, schau dir mal nen Knast an, dann reden wir weiter.

Achja, auf das sehr interessante Argument von Hayate, daß Hinrichtung mehr kosten als der Strafvollzug bist du nicht eingegangen, warum ?

Was die Fehlurteile angeht : Stell dir doch mal vor, dich würd es erwischen. Würd dann wohl ein bisserl anders ausschauen, oder ?

Irgendwie hab ich den Eindruck, du hast noch nicht so ganz geschnallt, daß es hier um Menschen geht, nicht um Statistiken !


Im Übrigen bin ich natürlich der Meinung, daß Verbrecher bestraft werden müssen, manche Delikte sollten IMHO sogar wesentlich stärker bestraft werden als heute bei uns möglich. Aber kein Staat hat das Recht jemanden zu töten !

Edit : Voltaire war auch gegen die Todestrafe, gell :hehe:
 
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Re: Re: Re: Blade Forum ade

Original geschrieben von TimM.
[eine inhumane Gesellschaft erkennt man IMO unter anderem daran, dass Straftäter frei herumlaufen und Massenmörder in der warmen Zelle Fernsehen schauen.

Fehlverurteilungen kommen möglicherweise vor, das bestreite ich nicht. Allerdings ist diese Zahl sicherlich niedriger als die der Wiederhlungstäter, die nur aufgrund fälschlich positiver Sozialprognosen oder einem geglückten Gefängnisausbruch weiter morden können.
[/B]

Du solltest vielleicht mal genauer hingucken, bevor Du die USA hier als Vorbild anführst. Unter Berücksichtigung aller Faktoren ist klar belegt, dass ein Schwarzer in den USA eher zu Tode verurteilt wird als ein Weisser. Das heisst, das in Deiner Vorbildgesellschaft nur weisse Wiederholungstäter rumlaufen dürfen.

Wenn Dich Fehlverurteilungen nicht stören, dann würde ich Dich gerne mal sehen, wenn es Dich trifft. Sicher würdest Du dann sagen " ist schon O.K., dafür gibt es ja weniger Wiederholungstäter".
Sorry, aber das ist gnadenlos menschenverachtend.

Tinolito
 
Original geschrieben von TimM.
Das Jerry Busse zuviel Geld ausgibt, um den Kampf gegen den internationalen Terrorismus zu stärken? :confused:

Vielleicht glaubt er auch, dass ein Krieg gegen den Irak mit einem Kampf gegen den Terrorismus nicht wirklich was zu tun hat. Koennte ja sein, dass das nur ein ziemlich plumpes Gerassel ist, um davon abzulenken, dass einem ausser einer andauernden Kriegsvorbereitung weder innen- noch aussenpolitisch irgendwas einfällt. Koennte auch sein, dass man davon ablenken will, dass ein zwar fragwuerdiger, aber wenigstens noch dem Anschein nach rechtlich abgesicherter Einsatz in Afghanisten, nämlich die Suche nach Massenmördern, ein Flop war - ja wo isser denn, der Herr Bin Laden. Ja gut, die Taliban sind weg. Ausnahmsweise mal ein positiver Kollateralschaden. Andererseits, was machmer denn jetzt, wos die nicht mehr gibt. Naja wurscht, gibt ja noch die Achse des Bösen. Da hau mer etz mal drauf, irgendwas wird schon bei rauskommen. Weil wenn der Sadam weg ist, dann...achso, Opposition gibts da auch nedd. Naja. Wurscht. Etz mach mer mal, dann sehn wir schon.

Das ist also Aussenpolitik. Dass wir uns nicht falsch verstehen, der Sadam gehoert wech, der Bin Laden gehoert wech und alle, die Terrorismus unterstützen gleich dazu. Und wenns dafuer ein Mandat gibt, meinetwegen auch mit Waffengewalt. Wobei - hinschicken ist immer einfacher als hingehen, sollte man auch bedenken.

Aber wenn das alles ist, auwehauweh, die Welt ist gross. Soviele Länder kann man gar nicht besetzen, wies Irre gibt. Vielleicht könnte man ja mal damit anfangen, die Güter der Welt anders zu verteilen. Jo, ist komplizierter, drum machts auch keiner.

Todesstrafe: Es ist ganz einfach. Erstens ist die Todesstrafe wirkungslos. Oder gibts in den Ländern, die sie praktizieren weniger Gewaltverbrechen? Und dann haben sich mehr oder weniger zivilisierte Länder nun mal auf bestimmte Normen geeinigt. Nicht-Toeten gehoert da auch dazu. Wir könnten ja auch wieder das Handabhacken, das Ertränken oder die Folter einführen. Das hat sicher auch dem einen oder anderen Opfer mal das Leben gerettet, wies das noch gab.

Ein Staat, der es in Kauf nimmt, ein paar Unschuldige zu töten, nur um Schuldige hinrichten zu können, was soll das sein? Ein Rechtsstaat? Ein Rechtsstaat muss die Balance halten, zwischen Schutz und Freiheit. Zur Freiheit gehoert auch die Chance auf eine Resozialisation. Und zur Freiheit gehoeren Risiken. So ist das. Jeder Staat, der Rechtsstaat sein will, muss mit Gewaltverbrechern leben, ohne seine Rechtsstaatlichkeit zu verlieren. Sonst taugt er nichts.

Was ist daran inhuman, dass ein Mörder Fernsehen schaut? Wird eine Gesellschaft humaner, wenn er hingerichtet wird? Was genau bringt das den Opfern? Rache? Macht das Recht, Rache zu ueben eine Gesellschaft freier, humaner, sicherer? Ich seh aktuell kein Beispiel dafuer.

Gruesse
Pitter
 
@TimM: Nicht nur eine rückständige Rechtsauffassung, sondern auch noch die entsprechende Sexualmoral; scheinbar lebst du in der falschen Zeit!

Bzgl. „dumm“, du hast recht, eine unkorrekte Wortwahl. Wer erwiesenermaßen vorkommende (nicht möglicherweise!) Fehlurteile toleriert und damit das Töten unschuldiger Menschen billigt (bitte bedenke den Umstand der Mittäterschaft), wer unsägliche Fehlurteil/Wiederholungstäter-Aufrechnungen kundtut und wer Kosten über Gerechtigkeit stellt ist menschenverachtend!
 
Bremst euch mal bitte mit gegenseitigen verdeckten oder offenen Kategorisierungen!
 
Ich bin ein Gegner der Todesstrafe so wie sie zur Zeit in den USA praktiziert wird. Indizenbeweise (und das sind gerade Augenzeugen) sollten nie zur Todesstrafe führen. Allerdings habe ich mit dem europäischen Argument vom "zivilisierten Staat der nicht tötet" genausowenig am Hut. Ja, der "zivilisierte Staat" hierzulande schafft es in den meisten Fällen nichteinmal tatsächlich lebenslänglich über Gewalt/Sexualstraftäter zu verhängen- und das bei bis zu 100% Rückfallsquote bei sadistischen Sexualstraftätern (Kriminalpsychologe Thomas Müller zur APA, 16.10.02).

Zitat: Lorenz Böllinger, Psychologe und Strafrechtsprofessor: "Wir leben in einem Rechtsstaat, wo in Kauf genommen werden muss, dass die Freiheit des Bürgers so weit wie möglich bewahrt wird. Das heißt auch, dass man, wenn auch nur ganz geringe Zweifel bestehen, trotzdem freilassen muss. Es gibt keine absolute Gewissheit über die Ungefährlichkeit, einen gewissen Rest an Risiko muss die Gesellschaft in Kauf nehmen."

Eben nicht, für rechtskräftig Verurteilte, u.U. auch noch mehrfach, gilt nicht mehr "in dubio pro reo". Die Naivität die manche Psychologen und Gutachter an den Tag legen ist gerade in diesen Fällen haarsträubend. In einem zivilisierten Staat müßte der Schutz der Bevölkerung vor dem Recht eines rechtskräftig Verurteilten auf Resozialisierung vorgehen- gerade wenn der Staat es den Bürgern nicht gestattet sich selbst effektiv zu schützen. Für Täter wie Terroristen oder Sexualstraftäter, wo die Tat entweder öffentlich begangen wurde, oder nie ein Zweifel an der Täterschaft bestand (u.a. Geständnis, Prahlen mit der Tat, etc.), wo permanent die Gefahr eines Ausbruchs oder einer Befreiung besteht, halte ich die Todesstrafe- nach einer Prüfung des Sachverhalts durch die "besten der besten" Ermittler für probat. Es geht IMHO um eine spezielle Art der Spezialprävention- das heißt der konkrete Täter ist keine Gefahr mehr. Warum soll man den Justizbeamten den Umgang mit Soziopathen, die nur den Ausbruch als Ziel haben, zumuten?* Wie gesagt, nur für einen winzigen Kreis und nach eingehender Prüfung. Dann aber bitte eine Woche nach dem Urteil- alles andere ist Folter.

Die USA leben aber ein anderes Modell sehr erfolgreich vor- "three strikes & you are out", d.h. drei Gewaltverbrechen bedeuten automatisch lebenslang- und zwar unbedingt. Dort hat man eben erkannt, daß das Verbieten von potentiellen Tatgegenständen (Messer, Schußwaffen, Hunde, etc.) nichts bringt, sondern, daß es die habituellen Gewalttäter sind, die Opfer um Opfer fordern... Europa ist noch meilenweit davon entfernt.


MfG

Cato


*kleines Beispiel gefällig?:


Seit Jahren ein Fall für Psychiatrie und Justiz - Frank Winfried Schmökel

Frank Schmökel war in den vergangenen Jahren bereits mehrere Male aus dem Maßregelvollzug geflohen. 1988 war der gelernte Rinderzüchter erstmals wegen versuchter Vergewaltigung verurteilt worden. 1993 erhielt er eine Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten und wurde in eine Nervenklinik eingewiesen. Der Mann hatte ein Kind vergewaltigt, das an den Folgen starb.

1994 kam er von einem Freigang nicht zurück und vergewaltigte auf der Flucht in Mecklenburg-Vorpommern ein Mädchen. 1995 wurde er wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs von Kindern in Verbindung mit einem Tötungsversuch zu 14 Jahren Haft verurteilt. Auch 1996 kehrte der Sexualstraftäter von einem Freigang nicht zurück. Der Polizei ging er damals bei einer Verkehrskontrolle unweit des Wohnorts des Mädchens ins Netz. Bei weiteren Ausbrüchen hatte er immer wieder versucht, in die Nähe seines Opfers zu kommen. "Tut mir leid, aber die Kleine geht mir nicht aus dem Kopf", erklärte er. Die heute 18-Jährige steht unter Polizeischutz.

Im Februar 1997 sägte der damals 34jährige im Landeskrankenhaus Brandenburg mit einem Zellennachbarn ein Fenstergitter durch und entkam wieder. Sein früheres Opfer wurde unter Polizeischutz gestellt. Nach eineinhalb Wochen stellte Schmökel sich. Im September 1997 gelang ihm erneut die Flucht aus dem Maßregelvollzug in Neuruppin. Später wurde er wieder gefasst.



Angesicht dieses Skandals kann ich über eine Gesellschaft, die von sich behauptet "zivilisiert" zu sein, weil sie solche Kreaturen verschont, nur den Kopf schütteln...
 
Last edited:
Also die Worte im Mund verdrehen lasse ich mir nicht!

@Tim M.: Von "besserer Schulbildung in Europa" hab ich nichts gesagt! Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es deutliche Unterschiede bei der Ausrichtung der Fächer Politik und Geographie gibt. Dass das Auswirkungen auf das Weltbild hat sollte wohl jedem klar sein.

@Cato: Das mit den Nobelpreisträgern ist zwar gut und schön, aber schau mal zurück. Bis Mitte der 30er Jahre des 20ten Jahrhunderts waren über 90% sämtlicher Publikationen zum Thema Chemie auf Deutsch. Ein Studium der Chemie war weltweit nur mit Deutschkenntnissen möglich. Das ist ein Gegenbeispiel. Ich stimme Dir aber voll zu, dass das dazu führt, dass man sich lieber mit sich selbst beschäftigt - mit allen Folgen.

Bzgl. Nordkorea: Ihr glaubt doch wohl nicht ernsthaft, dass die mit Atomwaffen drohen weil die einen Krieg vom Zaun brechen wollen. Tatsache ist, der Staat ist Pleite - mehr als es sämtliche Ostblockstaaten jemals waren. Letzten Winter (2001-2002) sind schätzungsweise 2 Millionen Menschen da verhungert. Die Drohen mit Atomwaffen, da sie so Weltwirtschaftshilfe "erpressen" wollen. Wobei Weltwirtschaftshilfe eigentlich nur bedeutet, das die überleben. Sprich: Die Menschen wollen Nahrung und die Politik will das auch, weil sie sonst nicht überlebt. Das sich die Amerkianer dort nicht einmischen ist doch klar: Es ist nichts zu holen. Außerdem ist das vor Chinas Haustür. Die Chinesen würden sich einen Einmarsch der USA nicht gefallen lassen. Außerdem haben die selbst Atomwaffen und könnten problemlos ein paar Millionen Soldaten nach Nordkorea schicken und es dauerhaft besetzen. Ist doch machtstrategisch überhaupt kein Problem. Aber warum sollten sie? Was haben sie davon? Nichts.

Bzgl. Irak & Terrorismus: Wie war das mit den Skatt-Raketen die nach Jemen geliefert wurden? Jemen bildet im großen Stil Terroristen aus, jedes Jahr werden dort Ausländer entführt und Lösegelder erpresst. Gibt es Sanktionen? Gibt es Kriegsdrohungen? Nein! Wer da behauptet, die USA ziehen gegen den Irak zwecks Terrorbekämpfung in den Krieg, liegt leider total falsch. Ein Problem sollte man im Nahen Osten nie ausser acht lassen: Die Isrealies haben (amerikanische) Atomwaffen. Wenn die sich wirklich auf den Schlips getreten fühlen, weil der Irak Giftgas einsetzt möchte ich lieber nicht wissen was dort los ist. Man möge sich dabei vor Augen führen welche Staaten direkt angrenzen: Der Nato-Partner Türkei, der alte Irak-Feind Iran, direkt beim Iran Paktistan (die ja auch Atomwaffen haben). Jeder noch so verrückte Diktator da in der Gegend ist nicht so bekloppt und greift mit Massenvernichtungswaffen an. Das würde nämlich nicht nur seinen "Feind" auslöschen, sondern auch noch ihn selbst.

@pitter: :super:
 
Last edited:
Floppi,
ich wollte dir nicht die Worte im Mund verdrehen, sondern nur meine berechtigten Zweifel anmelden, ob das Geschichtswissen deutscher Schüler über dem der amerikanischen liegt - auch auf außenpolitischen Gebieten, wo du mir ja nicht zustimmst (schließlich beschäftigen sich die Amerikaner deiner Meinung nach nur mit ihrer eigenen Geschichte, auf deutschen Schulen wird sich mit jeglicher Geschichtsbildung IMO zu wenig beschäftigt).

Original geschrieben von Thomas Spohr
@TimM: Nicht nur eine rückständige Rechtsauffassung, sondern auch noch die entsprechende Sexualmoral; scheinbar lebst du in der falschen Zeit!

Wenn du damit meinst, dass es sexualmoralisch rückständig ist, es nicht in Ordnung zu finden, Links auf Pornoseiten in ein Forum, das jedem registrierten Nutzer, gleich welchem Alters, zur Verfügung steht, dann bin ich da wohl etwas rückständig.

Wenn du meine Postings in Whine & Cheese durchliest, wirst du leicht feststellen können, dass ich bestimmt nicht prüde bin, aber das geht in meinen Augen einfach zu weit: die Reaktionen der Bladeforumnutzer hast du ja mitbekommen, so ganz alleine stehe ich mit meiner Ansicht also nicht.

Zum Thema: menschenverachtend finde ich, wenn man Mörder nach soundsoviel Jahren auf freien Fuß setzt und das Ausbruchrisiko inhaftierter Schwerverbrecher in Kauf nimmt und damit die gesamte Bevölkerung gefährdet.
Statistisch gesehen kommt alles vor, auch Morde durch Polizisten, oder nicht?
Sollte deshalb die Institution Polizei abgeschafft werden?

Deswegen ist auch Tinolitos Behauptung, Fehlverurteilungen würden mich nicht stören, vollkommen falsch.
Fehlverurteilungen sind wahrscheinlich deutlich seltener als Morde durch verurteilte und wieder freigelassene/ausgebrochene Wiederholungstäter.

Original geschrieben von Tinolito
Du solltest vielleicht mal genauer hingucken, bevor Du die USA hier als Vorbild anführst. Unter Berücksichtigung aller Faktoren ist klar belegt, dass ein Schwarzer in den USA eher zu Tode verurteilt wird als ein Weisser.

Kannst du das belegen?
Wenn dies tatsächlich so ist, dann ist das natürlich ein Punkt, der geändert werden muß. Ein unabhängig von Hautfarbe, Herkunft und sozialem Stand arbeitendes Rechtssystem ist natürlich Grundvoraussetzung für ein faires Strafrecht, nicht nur bezüglich der Todesstrafe, sondern aller Strafen.

Nidan,
ob Voltaire gegen die Todesstrafe war, weiß ich nicht, ich finde nur dieses Zitat gut, ganz unabhängig davon, was der Mann sonst gesagt/getan hat. Meine Mutter ist auch gegen die Todesstrafe, trotzdem heisst das ja nicht, dass sie mir deswegen weniger bedeutet.

Ich verstehe durchaus, dass es hier nicht nur um Statistiken geht und habe mich mit dem Thema beschäftigt, aber ob Massenmörder noch Menschen sind, wage ich stark zu bezweifeln. Außerdem mache ich mir mehr Gedanken um wehrlose Opfer als um Täter. Mit den möglichen weiteren Opfern eines potentiellen Mehrfachtäters habe ich wesentlich mehr Mitleid als mit dem Täter selbst.

Ich glaube dir durchaus, dass der Aufenthalt in einem Gefängnis alles andere als angenehm ist, aber solange Massenmörder TV, Playstation, Radio/CD-Player und neben einem warmen Bett auch regelmäßige Mahlzeiten bekommen, während die Familien, die durch den Täter möglicherweise den ater verloren haben, nicht nur seelisch, sondern auch finanziell leiden müssen, ist das meiner Meinung nach einfach nicht in Ordnung.
Es hat wohl schon seinen Grund, dass viele Obdachlose sowohl hierzulande als auch in den USA Verbrechen gehen und sich absichtlich erwischen lassen, um im Knast eine warme Unterkunft für den Winter zu finden.

Hayates Argument, dass eine Hinrichtung teurer sein soll, als jemanden 50 Jahre und (viel) länger in ein Hochsicherheitsgefängnis zu sperren, welches von zahlreichen Wächtern gesichert wird und mit teuren elektronischen Ausbruchssicherungen ausgestattet ist, kann ich nicht ganz glauben, dazu hätte ich gern eine Quelle.

Die, die mir bekannte Fälle zitieren, bei denen in der Tat die Todesstrafe augenscheinlich die teurere Lösung war, führen die hohen Kosten teilweise auf teure Berunfungsverhandlungen zurück. Würde aber ein Häftling, der lebenslänglich im Gefängnis sitzt, nicht ebenso durch alle juristischen Distanzen gehen wie jemand, der der Vollstreckung der Todesstrafe entgegensieht?

Das zum Tode Verurteilte zu lange in der Todeszelle sitzen, bevor die Strafe vollstreckt wird, ist allerdings meine Ansicht. Diese Wartezeit sollte man verkürzen, weil dann die Ausbruchsgefahr verringert wird, die Angehörigen des Opfers früher soweit wie irgend möglich damit abschließen können und auch, weil dadurch Kosten gesenkt werden.
Ich sehe einfach nicht die geringste Veranlassung, dass der Steuerzahler mehr als irgendwie nötig zahlen muß, um Mörder und Vergewaltiger durchzufüttern.
 
Last edited:
todesstrafe

timM wrote
Fehlverurteilungen kommen möglicherweise vor, das bestreite ich nicht. Allerdings ist diese Zahl sicherlich niedriger als die der Wiederhlungstäter, die nur aufgrund fälschlich positiver Sozialprognosen oder einem geglückten Gefängnisausbruch weiter morden können.


soso, "möglicherweise".
und das rechtfertigt dann todesurteile an "möglicherweise" unschuldigen?? deren geständnis vielleicht sogar von der polizei durch folter erpresst wurde??

niemand hat das recht, ein leben bewusst und gewaltsam auszulöschen.

das tut der mörder, dafür muss er bestraft werden.

wer das dann selbst tut, macht sich mit dem mörder gemein!

bernd

ps.: es ist aber schon beklannt, dass eine hinrichtung in einigen statten der usa auch bei zur tatzeit minderjährigen und geistig behinderten erlaubt sind, gell?
 
Last edited:
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Not open for further replies.
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