Alle Todeskandidaten in Illinois begnadigt

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darley,
wenn meine Posts aufmerksamer gelesen werden würden, würde mein Argument, dass die Zahl der durch freigelassene/ausgebrochene Schwerverbrecher Ermordeten vermutlich über der Zahl derer liegt, die unschuldigt im Todestrakt sitzen, nicht verborgen bleiben.
Immerhin habe ich diesen Punkt vor diesem Post schon zwei mal angeführt.

Wer Mörder hinrichtet, macht sich mit den Mördern gemein?
Und wer Täter, die sich der Freiheitsberaubung schuldig gemacht haben, einsperrt, macht sich mit den Freiheitsberaubern gemein?

Was du unter "PS" schriebst, ist mir bekannt und für Kinder und geistig Behinderte sollte es IMO von der Todesstrafe ausgenommen werden.
 
Last edited:
ich les schon sorgfältig, aber.....

....trotzdem kann ich das hier von der logik her einfach nicht nachvollziehen.

TimM wrote:
wenn meine Posts aufmerksamer gelesen werden würden, würde mein Argument, dass die Zahl der durch freigelassene/ausgebrochene Schwerverbrecher Ermordeten vermutlich über der Zahl derer liegt, die unschuldigt im Todestrakt sitzen, nicht verborgen bleiben.

und wenn sich nun die zahl der von freigelassenen/ausgebrochenen schwerverbrechern gemeuchelter demnächst verdoppelt, dann erhöhen wir als logische folge die schlagzahl im todestrackt???

tut mir leid, das erschließt sich mir nun mal nicht.

bernd
 
Re: ich les schon sorgfältig, aber.....

Original geschrieben von darley
und wenn sich nun die zahl der von freigelassenen/ausgebrochenen schwerverbrechern gemeuchelter demnächst verdoppelt, dann erhöhen wir als logische folge die schlagzahl im todestrackt???

Das kann ich nun leider nicht nachvollziehen.

Mein Argument basiert darauf, dass hingerichtete Mörder nicht noch einmal morden können. Ich vermute, dass die Zahl derer, die von bereits verurteilten Schwerverbrechern getötet werden, die Zahl der unschuldig im Todestrakt sitzenden übersteigt. Daher bin ich der Meinung, dass mehr unschuldige Menschen sterben müssen, wenn Mörder nicht zum Tode verurteilt werden.
 
@TimM: Ob es zu vertreten ist, die von dir erwähnten Websites zu verlinken mal außen vor (obwohl ich die angeblich verstörende Auswirkung von Pornographie auf „Minderjährige“ noch nie begreifen konnte), interessant ist deine seltsame Ansicht im Hinblick auf Gleichrangigkeit der Themen bzw. Argumente.
Ich habe behauptet wer die Todesstrafe befürwortet ist dumm, und dich (weil in beiden Threats vertreten) als Beispiel für die Internationalität dieser Dummheit genommen. Statt meine Behauptung mit Argumenten zu widerlegen, glaubst du, daß der Verweis auf meine Pornointeressen Beweis genug wäre, für die Unrichtigkeit meiner Behauptung. Wer sich also „schmutzige“ Bilder ansieht kann nicht Recht haben.
Wie gesagt, seltsame Argumentation, aber deine weiteren, stereotyp den gleichen Unsinn wiederholenden Posts machen mehr als deutlich, daß dir die Bedeutung von Argumenten und Fakten fremd ist.
 
Auge um Auge führt nur dazu, das die ganze Welt erblindet!

Mahatma Gandhi

Gruß Elmar


De Oppresso Liber!
 
Wenn du denkst, ich sei dumm, sei dir das ungenommen, auch mir das deutlich mitzuteilen. Dann wundere dich aber bitte nicht, wenn ich ähnlich deplazierte Kommentare über dich bringe.
Mit dem einen Unterschied, dass ich lediglich eine Tatsache geschildert habe (die du offenbar ja auch zugibst) und du nur eine falsche und beleidigende Mutmaßung über meinen Intellekt vom Stapel gelassen hast.

Argumente und Fakten sind mir fremd? Wenn du meine zahlreichen Posts in diesem Thread betrachtest, wirst du unschwer feststellen können, dass ich wahrscheinlich mehr Argumente zu diesem Thema liefere als du.
Nur weil meine Position hier isoliert ist, heisst das ja nicht, dass meine Argumente bei sinniger Darlegung weniger wert seien als die von dir oder anderen. Wenn wir auf BFC diskutieren würde, sähe das Mehrheitsverhältius ganze anders aus.
Versteh mich nicht falsch, ich will damit nicht andeuten, dass ich für meine Position Verstärkung bräuchte oder gar dieses Forum nicht mag, nur weil zahlreiche User hier in diesem Thema andere Ansichten vertreten als ich - ich finde es nur schade, wenn ich hier ausführliche argumentative Posts mache, hingestellt zu werden als gelten meine Argumente einfach nicht, weil sie eben deiner Meinung nicht entsprechen.

Es gibt wohl für beide Seiten starke Argumente zu diesem Thema, welche letztlich überwiegen, hängt von der persönlich Sicht des Einzelnen ab.

Außerdem bin ich ja kein Staatsfeind, nur weil ich finde, dass die Todesstrafe ihre Berechtigung hat. In Deutschland gibt es sie nun mal nicht und Selbstjustiz liegt mir fern, daher möchte ich hier nur meine Sicht der Dinge darstellen.

Wenn du meinst, dass ich mich wiederhole, so bleibt mir zu sagen, dass einige wohl meine Argumente nicht ganz verstehen - dies ist der einzige Grund warum ich sie wieder und wieder neu darlege.

Und da du meine Posts für Unsinn hältst, so kann ich dieses Argument zu 100 % zurückgeben.

Zum Pornolink-Thema bleibt mir noch zu sagen, dass ich folgende Aussage für höchst bedenklich halte:
Original geschrieben von Thomas Spohr
(obwohl ich die angeblich verstörende Auswirkung von Pornographie auf „Minderjährige“ noch nie begreifen konnte)

Wenn ich dieses Zitat lese, bin ich geradezu stolz darauf, mit dir auch bei anderen Themen nicht gleicher Meinung zu sein.
 
Last edited:
@ TimM : Also ich finde deine ganze Argumentationskette nicht sehr redlich.

Du stellst es als unvermeidliche Alternative dar, Verbrecher entweder umzubringen oder sie frei rumlaufen und Verbrechen begehen zu lassen.

Ich denke das letztere kann kein vernünftiger Mensch wollen. Aber es gibt doch andre Möglichkeiten die Gesellschaft vor ihnen zu schützen als sie staatlicherseits selbst ermorden zu lassen.

Ich bin durchaus auch der Meinung, daß es für besonders schwere Verbrechen und bei Wiederholungsgefahr eine lebenslängliche Sicherheitsverwahrung geben sollte.

Desweiteren muß natürlich alles mögliche gemacht werden um den Opferschutz zu verbessern, damit rennst du bei mir offene Türen ein.

Die leidige Kostenfrage mag ich im Zusammenhang mit der Todesstrafe eigentlich gar nicht besonders. Ich bin noch der verdammt altmodischen Meinung, daß ein Menschenleben mehr wert ist als Geld.
Daß es natürlich Kosten verursacht, wenn der Verurteilte in Revision gehen will ist klar, aber willst du denn nicht nur die Todesstrafe durchziehen, sondern auch noch das ganze Rechtssystem aushebeln um Geld zu sparen ? Das ginge nun doch ein wenig zu weit , oder ;)

Übrigens setzt da auch schon wieder meine Kritik an der Todesstrafe an, da ja v.a. Leute mit wenig Geld hingerichtet werden, da die sich keinen guten Anwalt kaufen können.

Daß die Massenmörder in den USA Playstations, oder sontwas haben dürfen kann ich nicht verifizieren, vielleicht kannst du dazu eine Quelle angeben. Allerdings, wenn es dabei hilft im Knast soziale Spannungen abzubauen und den Justizvollzugsbeamten das Leben erleichtern , sollen sie um Gotes Willen damit rumklimpern.


Und das mit den Fehlurteilen solltest du vielleicht auch noch mal überdenken.
 
Die USA leben aber ein anderes Modell sehr erfolgreich vor- "three strikes & you are out", d.h. drei Gewaltverbrechen bedeuten automatisch lebenslang- und zwar unbedingt.

hmm... ja, is'n artikel in der zeit(!?) gewesen... in CA(Californien) gibts dieses, sehr erfolgreich - die haben pro kopf 10x mehr häftlinge als wir.... also ich weiss nicht, entweder bei uns laufen hunderttausende schwerverbrecher rum, bei denen sitzen haufenweise unschuldige im gefängnis, oder deren gesellschaft ist derart pervertiert, das die da alle zu 'massenmördern' werden.
three strikes and you are out heisst übrigens auch: zwei schwere verbrechen vor einführung dieser regelungen, 20jahre später einen schuh-diebstahl - 'an you are out' und zwar 'for lebenslänglich' .... okay, manchmal darfst du nach ~40-50 jahren einen antrag auf vorzeitige entlassung stellen, also mit 95, oder so, wenn du dann noch lebst...
entschuldige, so eine gesellschaft kann nur total pervertiert sein - wie kann man hunderttausende menschen für ihr ganzes leben in ein gefängnis stecken.....

Dort hat man eben erkannt, daß das Verbieten von potentiellen Tatgegenständen (Messer, Schußwaffen, Hunde, etc.) nichts bringt, sondern, daß es die habituellen Gewalttäter sind, die Opfer um Opfer fordern... Europa ist noch meilenweit davon entfernt.


auch nich schlecht...... wir haben in europa also deswegen weniger morde, weil ... *äh*.... nochmal bitte .. also alle leute ins gefängnis stopfen die potentiell gefährlich sind (besonders diese bauarbeiter mit den dicken oberarmen) um dann so zu enden wie in CA, _die mehr geld für gefängnisunterhaltung als für ihr bildungssystem ausgeben_(sic!!) ... und dafür dürfen alle anderen mit schusswaffen rumlaufen ... sorry, aber das ist _KRANK_.... es gibt doch nicht nur von langer hand geplante auftragsmorde der mafia, die sich zig illegale waffen besorgen... wie viele ehemänner/frauen werden mit dem eigenen gewehr, wie viele hausbesitzer von überraschten einbrechern mit der eigenen waffe ermordet?
nirgends helfen zu rigorose massnahmen, würde man alle schützenvereine un schusswafen ganz verbieten, wäre sicherlich auch keinem geholfen, man hääte wohl mit aufblühender mafia zu kämpfen, aber die amerikanische regleung kann dann wohl auch nicht ganz richtig sein....


zur Todesstrafe allgemein ist auch noch etwas zu sagen. aus akuter schreibfaulheit bemühe ich hier zur einbringung neuer sichtweisen erst mal amnesty, aber wenn die diskussion weitergeht, wird auch mein eigener schmalz weitergehen...

Die Todesstrafe in den USA ist...

* WILLKÜRLICH: Nur etwa 1% der in den USA begangenen Morde hat die Todesstrafe zur Folge;
* RASSISTISCH: Jedes Rechtssystem spiegelt die Vorurteile der Gesellschaft wieder, die es repräsentiert. Fälle mit der Kombination weißes Opfer und schwarzer Täter führen bis zu 6 mal häufiger zu Todesurteilen als bei umgekehrter Konstellation;
* UNFAIR: Diejenigen, die sich am wenigsten selbst verteidigen können, werden am häufigsten verurteilt. Neunzig Prozent aller zum Tode Verurteilten waren zu arm, um sich einen Wahlverteidiger leisten zu können. Von Gerichten beauftragte Pflichtverteidiger sind oft unerfahren, inkompetent und unterbezahlt;
* FEHLERBEHAFTET: Seit 1900 wurden in den USA mindestens 450 Menschen zum Tode verurteilt, deren Unschuld später bewiesen wurde. Mindestens 23 Unschuldige wurden tatsächlich hingerichtet. Von 1973 bis 1999 wurden 84 Menschen aus den Todestrakten entlassen, deren Unschuld schließlich nachgewiesen werden konnte;
* WIRKUNGSLOS: Keine glaubwürdige Studie hat jemals bewiesen, dass die Todesstrafe Gewaltverbrechen wirkungsvoller abschreckt als andere Strafen. US-Bundesstaaten, die häufig Hinrichtungen vollstrecken, haben im Durchschnitt höhere Mordraten als Bundesstaaten, die die Todesstrafe abgeschafft haben;
* GRAUSAM: Alle Hinrichtungsmethoden können zu einem langsamen und qualvollen Tod führen. Exekutionen degradieren und brutalisieren alle an dem Prozess Beteiligten;
* ÜBERHOLT: Es gibt einen weltweiten Trend, die Todesstrafe abzuschaffen. Die Vereinten Nationen haben ihre Mitgliedstaaten wiederholt aufgefordert, die Todesstrafe vollständig abzuschaffen;
* UNANGEMESSEN: Alternative Strafen existieren, die dem legitimen Sicherheitsbedürfnis der Gesellschaft nachkommen. Mörder umzubringen lehrt die Menschen nur, dass Rache gerechtfertigt ist und dass Gewalt eine angemessene Antwort auf gewalttätiges Verhalten ist;
* POLITISCH BEEINFLUSST: Staatsanwälte, Richter und Gouverneure sind gewählte Beamte. Ihr Verhalten in Todesstrafenfällen wird oftmals durch den Wunsch beeinflusst, gegenüber einer besorgten Wählerschaft "tough on crime" erscheinen zu wollen;
* WENIGER POPULÄR ALS ANGENOMMEN: Meinungsumfragen belegen, dass die Befürwortung der Todesstrafe deutlich abnimmt, wenn alternative Strafen angeboten werden, z. B. lebenslänglich ohne die Möglichkeit der vorzeitigen Haftentlassung;
* EINE VERLETZUNG INTERNATIONALEN RECHTS: 24 US-Bundesstaaten lassen die Hinrichtung von Menschen zu, die zum Zeitpunkt der Tat minderjährig waren. Internationale Menschenrechtsstandards verbieten derartige Exekutionen ausdrücklich;
* TEUER: Prozesse, die mit einem Todesurteil enden können, sind langwierig und kompliziert. Gleiches gilt für die Berufungsschritte. Studien belegen, dass es 2 – 6 mal teurer ist, ein Todesurteil an Stelle von lebenslanger Haft zu verhängen;
* EINE MENSCHENRECHTSVERLETZUNG: Jede Hinrichtung unterläuft das Prinzip fundamentaler und universeller Menschenrechte. Die Todesstrafe stellt den angeborenen Wert jeden menschlichen Lebens in Abrede und setzt den Respekt für menschliche Würde herab. Sie ist eine grausame, entwürdigende und sinnlose Strafe.

Am 1.1.2001 waren in den USA insgesamt 3726 Menschen zum Tode verurteilt.

Davon waren 57 Frauen und 72 zur Tatzeit Minderjährige.

46,14% waren Weiße, 42,81% Schwarze und 8,8% Hispanics. Fälle mit einem weißen Opfer und einem schwarzen Täter führen 6 mal häufiger zu Todesurteilen als bei umgekehrter Konstellation.

Neunzig Prozent aller zum Tode Verurteilten waren zu arm, um sich einen Wahlverteidiger leisten zu können. Von Gerichten beauftragte Pflichtverteidiger sind oft unerfahren, inkompetent und unterbezahlt.

Die Todesstrafe kann in 38 der 50 Bundesstaaten verhängt werden, auf Bundesebene (25 Verurteilte) und nach Militärstrafrecht (7 Verurteilte).

Die größten Todestrakte sind in Kalifornien (591 Verurteilte), Texas (448 Verurteilte) und Florida (387 Verurteilte)

Mehr als 90 zum Tode Verurteilte wurden seit 1973 aus US-Todeszellen wegen erwiesener Unschuld entlassen. Manche waren nur noch Tage von ihrer Hinrichtung entfernt, saßen bis zu 20 Jahren im Todestrakt. Seit 1900 wurden mindestens 23 Unschuldige tatsächlich hingerichtet.

Zahlreiche psychisch Kranke und Gefangen mit geistiger Behinderung sitzen in US-amerikanischen Todestrakten, viele sind hingerichtet worden. In den meisten Bundesstaaten lässt der Geisteszustand von Verurteilten deren Hinrichtung zu, wenn diese begreifen können, dass sie ein Verbrechen begangen haben und hingerichtet werden sollen.



wer sagt: "ja ich weiß um die praktischen probleme, aber vom prinziep her ist es trotzdem richtig" kann die sache gar nicht verstanden haben. es sind gerade die _praktischen_ 'probleme' die die todesstrafe zu solch einer willkürlichen und grausamen strafe machen. und diese praktischen probleme sind auch nicht auszuschließen.


Fehlverurteilungen kommen möglicherweise vor, das bestreite ich nicht. Allerdings ist diese Zahl sicherlich niedriger als die der Wiederhlungstäter, die nur aufgrund fälschlich positiver Sozialprognosen oder einem geglückten Gefängnisausbruch weiter morden können.

die formulierung 'sicherlich' lässt mich schließen das du eigentlich überhaupt keine ahnung hast ob das so ist, aber diese version passt besser in dein weltbild.
ehrlich gesagt bin ich ganz anderer meinung; ich werde mich bei gelegenheit mal um etwas gesichertere fakten als 'sicherlich' kümmern.
wie du oben entnehmen kannst sind allein in den USA 23 menschen hingerichtet worden, die garantiert unschuldig waren, und dabei ist es so das das justizministerium noch nie sehr erpicht darauf war besonders viele justizirrtümer aufzudecken.
die akutelle diskussion hatte ja ursoprünglich eine studentenorganisation ausgelöst, die in eigenen(!!!) forschungen die unschuld mehrerer todeskandidaten bewiesen haben. daraufhin hat der gouverneur von illinois eine untersuchungskomission mit diesem heiklen thema befasst, die nur ein noch erschreckenderes bild ans licht brachte woraufhin der gouverneur es moralisch nicht mehr vertretbar fand weiterhind die todesstrafe zu vollstrecken.
um zum 'sicherlich mehr' zurückzukommen: zumindest aus DE sind mir nur 2-3 fälle bekannt, in denen ausbrecher oder wiederholungstäter aufgrund falscher studien noch mehr menschen umbrachten. jeder dieser fälle wurde dick und breit von der presse ausgeschlachtet - ich kann mir nicht vorstellen, das die sich einen dieser fälle entgehen lassen haben.
 
Nidan,
natürlich ist ein Menschenleben unbezahlbar, aber wie oben bereits geschrieben halte ich Mörder nicht für Menschen.
Warum haben sie eine bessere Behandlung verdient als ihre Opfer?
Und selbst mit Hingerichteten wird besser umgegangen als mit ihren Opfern. Kein Todeszelleninsasse wird vergewaltigt oder gefoltert. Und ihnen bleibt Zeit, sich von ihren Angehörigen zu verabschieden.
Und es gibt einen Grund, warum sie sterben müssen.
Es gibt schließlich genügend zum Tode Verurteilte, die einsehen, warum sie zu dieser Strafe verurteilt wurden und es als "hart aber gerecht" einstufen.

Das Problem mit der Sicherheitsverwahrung ist erstens, dass Schwerverbrecher meiner Meinung nach zu oft wieder entlassen werden.
Und selbst, wenn dem nicht so wäre, die Ausbruchsgefahr wird dadurch nicht beseitigt.

Außerdem wird die lebenslange Haft von vielen als Allheilmittel gegen Justizirrtümer angesehen. Was, wenn jemand, der lebenslänglich im Gefängnis saß und eines natürlichen Todes starb, sich im Nachhinein als unschuldig entpuppt?

Bezüglich der Playstations rede ich von deutschen Gefängnissen, wo relativer "Komfort" ja kein Fremdwort ist.
Die Vollzugsbeamten hätten es noch leichter, wenn man alle Häftlinge entlassen würde, dann hätten sie nämlich gar keinen Stress, aber um Bequemlichkeit der hart arbeitenden Gefängniswärter geht es nunmal nicht, sondern um die Bestrafung der Täter.
 
Last edited:
Original geschrieben von TimM.



Kannst du das belegen?
Wenn dies tatsächlich so ist, dann ist das natürlich ein Punkt, der geändert werden muß. Ein unabhängig von Hautfarbe, Herkunft und sozialem Stand arbeitendes Rechtssystem ist natürlich Grundvoraussetzung für ein faires Strafrecht, nicht nur bezüglich der Todesstrafe, sondern aller Strafen.

[/B]



Bitte sehr! Kurz und prägnant.
http://www.bundestag.de/aktuell/bp/2000/bp0012/0012050c.html

Deine Argumentation bezüglich der Mehrfachtäter ist ubrigens hier irreführend. Die Mehrheit der Todeskanditaten sind Raubmörder, bei denen generell die Rückfallquote ins Kapitalverbrechen gering ist.
Du solltest mal z.B. bei AI gucken.

Tinolito
 
USA beschließen Sadam ist ein Schuft, Deutschland beschließt die USA sollen die Totesstrafe abschaffen. Ha, ha, ha. Zum Glück hat jeder die Weisheit gepachtet und versucht sie anderen mit dem Schöpflöffen in den Rachen zu schieben.
 
Tinolito,
wie ich bereits schrieb muß eine faire Behandlung aller natürlich bei jeder Art von Strafe gewährleistet sein. Evtl. Diskriminierungen sinde leider(!) in jedem Bereich in jedem Land anzutreffen und müssen überall beseitigt werden, so natürlich auch bei diesem Thema.

Original geschrieben von santoslilhelper
die formulierung 'sicherlich' lässt mich schließen das du eigentlich überhaupt keine ahnung hast ob das so ist, aber diese version passt besser in dein weltbild.
ehrlich gesagt bin ich ganz anderer meinung; ich werde mich bei gelegenheit mal um etwas gesichertere fakten als 'sicherlich' kümmern.
wie du oben entnehmen kannst sind allein in den USA 23 menschen hingerichtet worden, die garantiert unschuldig waren, und dabei ist es so das das justizministerium noch nie sehr erpicht darauf war besonders viele justizirrtümer aufzudecken.

Auch wenn ich gerade keine Statistiken zur Hand habe, glaube ich kaum, dass in den USA im gleichen (nicht näher bezeichneten, daher also wohl seitdem die Todesstrafe in Kraft ist) Zeitraum weniger Menschen durch ausgebrochene Häftlinge getötet worden. Mord während der Zeit im Gefängnis (an Wärtern oder Mithäftlingen) kommt natürlich noch hinzu, so dass es also nicht nur die Opfer der Ausbrecher sind, die hier gezählt werden müssen.

Des weiteren bin ich das Thema mittlerweile ehrlich gesagt leid und ich hoffe, du siehst es mir nach, dass ich dein opulentes erstes Posting nicht Stück für Stück beantworte.
Ich habe zu diesem Thema eigentlich alles gesagt und werde daher darauf verzichten, in diesem Thread weiter zu posten.
Ihr findet mich die nächste Zeit erstmal nur in den messerbezogenen Unterforen. ;)
 
Last edited:
Nur formal, ohne eine genaue Position zu beziehen:

@Elmar:
Ist deprimierend, daß dieses Zitat von Ghandi stammt.
Ich denke nämlich, man sollte sich immer bemühen, auch den historischen Kontext zu kennen und dann muß man diesem Gebot mit Hochachtung begegnen, hat es doch dafür gesorgt, daß Rache nicht mehr blind geübt wurde und ganze Familien sich wegen eines Todesfalles auslöschten. Hier galt nun nämlich nicht mehr "Deine Familie für mein Auge", sondern Verhältnismäßigkeit.

Und wo wir bei Bibelstellen sind:

@HankEr:
Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein, eh?
Den Satz mag ich nicht. Ist für mich mittlerweile wie die Aufforderung, erstmal vor der eigenen Tür zu kehren, verkommen zur einer Ausrede, sich lieber nicht mit anderen Leuten/Menschengruppen/was-auch-immer zu beschäftigen und laut ja zum Kulturrelativismus zu sagen.
Ich behaupte: Natürlich sollte man auch bei eigenen Fehlern berechtig sein, andere auf ihre hinzuweisen (und da sind wir dann beim Dorn/Balken im eigenen Auge-Vergleich, wenn ich die Bibelparallelen durchalten will *g*).

Zudem finde ich die Gleichsetzung von Kritik am politischen und sozialen Geschehen eines Landes mit der Erklärung eines Staates zum auslöschungswürdigen Bösen schlechthin (Achse der Bösen, naja, ich selbst mag Pathos, aber ich finde es auch nicht schlimm, wenn andere dann über mich lachen) ziemlich mutig.

MfG, Tierlieb

EDIT: Syntatik, oh weh... das mußte besser werden...
 
Last edited:
Meine persönliche, ureigenste Meinung: Verbrecher gehören bestraft. Jedoch erlaube ich mir, mein ganz persönliches "aber" auszuführen:

NIEMAND hat das recht, einen anderen Menschen zu töten. Das Recht, menschliches Leben zu beenden räume ich lediglich jedem der eigenen Person gegenüber ein, oder im nachvollziehbarem Rahmen, wenn ich es selbst nicht mehr beenden kann und dezitiert darum ersuche, einer von mir bestimmten Person. Damit meine ich Sterbehilfe bei Schwerkranken und nicht irgendwelche kanibalischen Gelüste die es zu befriedigen gilt.

Wenn ich mir ansehe, welche Kindheit und Jugend Schwerverbrecher zumeist durchmachen mußten, kann ich doch nicht als Konsequenz auf ein begangenes Verbrechen ihnen das Leben nehmen. Diese Menschen sind in meinem Augen krank und daher muß ihnen geholfen werden. Glücklich werden sie ohnehin nie wieder, aber wem bringt es etwas, wenn sie tot sind? Dem Steuerzahler? Ich denke, es gibt bessere Wege um einzusparen.
Faktum: Viele der Verbrecher haben kein "Gewissen", es ist ihnen nicht möglich, zwischen "gut" und "schlecht" zu unterscheiden - es fehlt ihnen das Empfinden. Sie haben lediglich im Laufe ihres Lebens erlernt, was man tut und was man besser läßt. Deren Zentren im Gehirn, die für Gefühle zuständig sind, arbeiten völlig anders als die eines psychisch gesunden Menschen.
Ich sauge mir das nicht aus den Fingern, ich habe vor sicher 2 oder 3 Jahren eine BBC-Dokumentation zu diesem Thema gesehen und im Anschluß einen Freund von mir befragt (Jungmediziner, der sich auf Psychiatrie spezialisiert), der mir bestätigte, daß es diese Studien gibt, die Forschung jedoch noch in den Kinderschuhen steckt.

Nein, ich will nicht, daß man Mörder/Triebtäter therapiert, um sie dann wieder unter´s Volk zu mischen, aber ich denke nicht, daß irgend jemand das Recht haben darf, kranke Menschen einfach aus dem Weg zu schaffen.
Entziehe ich einem Menschen die Freiheit, ist das mit ziemlicher Sicherheit eine größere Strafe als wir sie uns vorstellen können. Da darf der Häftling ruhig fernsehen, hin und wieder im Internet surfen und Musik hören. Dann es wurde ihm ohnehin das Recht genommen zu "leben", also seine eigenen Entscheidungen treffen zu können und Pläne für die Zukunft zu schmieden. Da geht es doch nur mehr darum, Tage zu Wochen und Wochen zu Monaten werden zu lassen - ich weiß leider sehr genau, wie es in Gefängnissen zugehen kann und welchen kaum vorzustellenden Druck diese Menschen ausgesetzt sind. Da spielt nicht nur einer mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen, um diesem Dahinvegetieren zu entkommen - da ist nichts mit "Hurra, fernsehen, hurra, lecker Essen und dann ein wenig Schach mit dem Kollegen aus 27B".

Obdachlose die Straftaten begehen wollen - meiner Ansicht nach - sich lediglich für kurze Zeit der Illusion eines geregelten Lebens hingeben. Ja, sie haben dort ihr Bett, das sie sich sonst in Freiheit mühsam erkämpfen müssen, ja, sie haben regelmäßiges Essen - und sie wissen, daß sie im Frühling wieder draußen sind. Jeder, der auf ein Ziel hinarbeitet, kann nahezu jede Situation überstehen und besser als im Winter zu erfrieren ist es allemal.

Ich denke, daß die Sicherheitsverwahrung verstärkt werden muß - bei einigen Verbrechern gibt es einen unheimlich starken Trieb, der sie zwingt, weitere Verbrechen begehen zu wollen. Natürlich muß man sie isolieren, aber bitte konsequent. Freigänge für solche Menschen sind in meinen Augen Idiotie, aber um beurteilen zu können wer wieder straffällig wird, gibt es Psychiater und Psychologen, da sind Gesetzte meiner Meinung nach fehl am Platz. Für sie sollte lebenslänglich auch lebenslänglich bedeuten.
Wenn ich jedoch daran denke, daß gerade in den U.S.A Menschen in Gefängnissen sitzen, die keine Chance auf einen engagierten Anwalt hatten und unter Umständen zu Unrecht verurteilt werden, werde ich wütend.

Ich kann diese ach so tollen Worte von mir geben, obgleich einem mir nahestehenden Menschen Gewalt angetan wurde, aber letztlich bleibt jeder Mörder und jeder Vergewaltiger ein Mensch. Mein damals geäußerter Wunsch, daß dieser Verbrecher eingehen soll rechtfertigt jedoch in keiner Weise und niemals die Umsetzung dieser emotionalen Äußerung. Statistik hin, Statistik her - jeder noch so abartig veranlagte Mensch bleibt ein Mensch, dem man helfen, aber nicht töten sollte - abschrecken wird das niemanden, weil ein Mord in den allerseltensten Fällen ein mal schnell begangenes Mutpröbchen ist, sondern zumeist Hintergründe hat, die wir uns kaum ausmalen können.
 
@ Nidan Nein das ist natürlich nicht von mir. Hat mich aber überzeugt. Ich weis leider nicht von wem es ist, noch kann ich mich an den orginal Wortlaut erinnern.

@ Tim Dabei geht es nicht darum wie es ein einzelner Verbrecher sieht. Es zeigt nur, dass der Ansatz mit dem Tod strafen zu wollen daneben liegt weil der Tod als Strafe ungeeignet ist. (s.o.)
Es gibt aber andere Konzepte zum Strafen die ebend nicht jederman ereilen, ein Leben in Gefangenschaft zum Beispiel. (Was ich viel schlimmer als die Todesstrafe empfinde.)
Da viele Menschen im Tod eine Strafe sehen gibt es die Todesstrafe. Dies empfinde ich aber etwas befremdlich, weshalb ich ab und an gerne die Fragen aufwerfe ob der Tot eine Strafe ist und wenn ja ob eine kollektivschuld existiert. (Wo wir dann bei der Bibel sind. :D)


@ cato
"three strikes & you are out" ist umstritten. Es sorgt IMHO dafür das sozial benachteiligte durch Begatelldelickte Lebenslänglich bekommen,
worin ich keinen Sinn sehe. (Hohe Kosten bei zweifelhafter Wirkung.)
Gerade bei schweren Verbrechen greift dieses Konzept gar nicht, außer man geht davon aus, dass Täter immer Täter bleiben und ihre Delikte steigern. Es also böse und gute Menschen gibt.
Sorry, aber diese Einstellung teile ich nicht.
Gruß
El
 
Last edited:
Laßt uns aufhören,über den Tod zu reden!
Der Tod ist sicher,das Leben nicht!
Wir sind meiner Meinung nach auf dieser Welt,um sie ein bißchen lebenswerter zu machen für kommende Generationen!
Ich und meine Frau jedenfalls versuchen unseren Kinder beizubringen,Respekt und Hochachtung vor JEDEM Leben zu haben!

Die Wahre Herausforderung liegt nicht im Töten,sondern in der Erhaltung des Lebens!
(Weiß leider nicht mehr von wem das stammt,finde in aber als Lebensleitsatz in unserer Zeit sehr wichtig!)
ICH BIN FROH DAS DIESE MENSCHEN LEBEN WERDEN!
Wünsche denen,die hier so leichtfertig über Leben und Tod anderer urteilen,das sie nie in eine Situation kommen,in der es um Ihr eigenes geht!

Gruß Elmar


De Oppresso Liber!
 
@puppal

zustimmung auf der ganzen linie.

ein klasse beitrag zu einer heiklen diskussion.
und ohne irgend einen anderen anzugreifen!!

@santoslilhelper
ich war nur zu faul, die ganzen amnsety-statements abzuschreiben.
und diese beruhen wenigstens mal nicht auf annahmen, sondern auf sehr genaue untersuchungen.

@timM
natürlich ist ein Menschenleben unbezahlbar, aber wie oben bereits geschrieben halte ich Mörder nicht für Menschen.
Warum haben sie eine bessere Behandlung verdient als ihre Opfer?
Und selbst mit Hingerichteten wird besser umgegangen als mit ihren Opfern. Kein Todeszelleninsasse wird vergewaltigt oder gefoltert.
da lohnt es sich sicher nicht, weiter zu diskutieren - uns trennen welten!

bernd

ps.: bitte lasst doch diese persönlichen hiebe wie "dumm", "krank" oder ähnliches.
solche äußerungen tragen absolut nix zur debatte bei, sondern verhindern einen möglichst argumentativen austausch verschiedener sichtweisen.
 
Last edited:
Original geschrieben von HankEr
USA beschließen Sadam ist ein Schuft, Deutschland beschließt die USA sollen die Totesstrafe abschaffen. Ha, ha, ha. Zum Glück hat jeder die Weisheit gepachtet und versucht sie anderen mit dem Schöpflöffen in den Rachen zu schieben.

Ja was nu, man hat nur zwei Möglichkeiten. Entweder man urteilt und mischt sich ein, oder man lässts. Man kann sich auch nicht einmischen, aus der Verantwortung ist man dann auch nicht. Privat nicht und ein Staat auch nicht.
Die Frage ist nur, von welchen Kriterien man ausgeht. Die Menschenrechte kann man nun mal als common sense annehmen. Da darf dann auch leise Kritik an der Todesstrafe erlaubt sein. Mann kanns generell auch lassen. Dann lassen wir aber auch bitte die Chinesen ihre Studenten hinrichten, die Palästinenser die Israelis und umgekehrt und machen um Südamerika und Afrika eine Mauer. Ist doch wurscht.

Das Dumme ist nur, und da sind wir wieder beisammen, dass es halt manchmal/oft/immer nicht um Terror, Menschenrechte und Hunger geht, sondern um Machterhalt und Wirtschaft. Denn konsequenterweise dürfte man mit den Staaten keinen Handel treiben, die noch die Todesstrafe vollstrecken.

Gruesse
Pitter
 
NIEMAND hat das Recht in meinem Namen (denn ich bin Teil des Volkes) zu töten.
......schon gar nicht wenn er nicht 100%ig sicherstellen kann das es keinen unschuldigen trifft.

Was den Gouverneur betrifft...., endlich mal jemand mit Arsch in der Hose !!!

Hocker
 
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