Aufarbeitung alter Messer & Werkzeuge - Sammelthema

Well, it's up to each individual to decide what this little knife was intended for...:D

That is certainly true, but it is also hard to argue with the manufacturers descriptions.

Das ist sicherlich richtig, aber es ist auch schwer, den Beschreibungen der Hersteller zu widersprechen.
 
Das ist ein schönes Messer und eine schöne Restaurierung. Es könnte zwar für die Arbeit mit Schuhen oder Lederwaren verwendet worden sein, war aber ursprünglich als Baumschere gedacht.
In den 1930er Jahren war es als Modell Nr. 1031 gelistet, wurde aber in den 1950er Jahren in Modell Nr. 5131 umbenannt, als auch der Stempel „Don Carlos” auf der Klinge hinzugefügt wurde.
Möglicherweise haben sie die Modellnummer aufgrund der umgekehrten Griffform geändert.

Vielen Dank für dein Lob und auch die Katalogbilder.
Zumindest ist nun klar, dass es sich doch um ein Gartenwerkzeug handelt. (y)
 
Schon lange war ich am überlegen, mir ein anständiges, handliches Beil zuzulegen.
Etwas für den Rucksack, für kleine Touren im Wald.

Aber warum teuer neu kaufen, wenn man sich doch günstig vom Flohmarkt bedienen kann?
In diesem Fall fiel mir ein altes Forstbeil von Ochsenkopf vor die Füße und das fast geschenkt.

Im Flohmarktthema hatte ich es bereits kurz gezeigt.

Hier einmal Bilder vom Fundzustand:

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Eigentlich wollte ich es nur wieder schärfen und etwas entrosten.
Aber im Eifer des Gefechts habe ich dann ein kleines Spaßprojekt daraus gemacht.

Zunächst habe ich an der Oberseite ein gutes Stück des Blattes entfernt.
Ich wollte, dass das Blatt oben gerade zur Scheide/Fase hin verläuft.

So wollte ich die klassische "Berliner Form" modellieren, die für kleine Schnitzarbeiten besser ist.
Ohnehin soll das Beil für eher filigrane Tätigkeiten dienen, wie zum Entasten oder Anzündholz machen.

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Dann dachte ich mir, dass ich der Oberfläche ein etwas anderes Finish geben könnte.
Also habe ich den gesamten Beilkopf, mit Ausnahme der Schneide, mit dem Dremel eine Art Schnitz-Muster spendiert.

Außerdem habe ich den Griff vom alten Lack befreit und geschliffen.
Und ein Lanyard-Loch am Griffende kam noch dazu.

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Den Griff habe ich dann mit meinem "Ebonizer" behandelt, um die Struktur der Esche hervorzugeben.
Zudem dunkelt der Griff durch die Prozedur um einiges nach, was einen rustikalen Look unterstützt.

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Nachdem der Griff getrocknet war, wurden die aufgestellten Holzfasern wieder geglättet.
Dann wurde das Holz von mir mit Bienenwachs behandelt und schließlich noch poliert.

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Am Ende habe ich eine neue, ballige Fase erstellt und die Schneide schön scharf gefinisht.
Das Ergebnis stimmt mich zufrieden, aber auf jeden Fall anders, als ich es vorher geplant hatte. ;)

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Durch das Entfernen des alten, grünes Lackes auf der Wange des Beils, sind nun die Stempel auch deutlich besser zu erkennen.

Neben dem klassischen "Ochsenkopf" befindet sich rechts daneben noch der sogenannte "Dreipilz".
Dieser dient seit 1932 als Gütezeichen für Forstwerkzeuge.

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Die Schneide ist nach einer dezenten Ausdünnung und dem balligen Finish ziemlich scharf geworden.

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Zuletzt bearbeitet:
Radikalkur nach deinen Wünschen hast du da gemacht! Das schaut gut aus! Auch wenn vom urspünglichen Teil kaum noch was bleibt. Aber Die Stempelung! Klar die ist da!
Mir gefällt es! (y)
 
Ein ziemlich betagter, räudiger Otter der Gebr. Berns ist bei mir eingezogen.
Allerdings war das Messer arg verschliffen und wies einiges an Rost, besonders im Inneren, auf.

Die Klinge hat bewusst ein paar Altersspuren behalten, das hat bei so einem alten Stück Charme, wie ich finde.
Aber die Schneide musste nun wirklich wieder gerichtet werden, glich die doch einer Berg- und Tallandschaft.

Hier ein Vorher-Nachher-Eindruck:

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Und hier noch einige Bilder vom Ergebnis:

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Deine Umarbeitung des Beils gefällt mir gut, insbesondere die Herausarbeitung des Stempels, der Stiel, und ja, das Abtrennen des oberen Teils. Wie hast Du das gemacht? das Beil ist ja vorn an der Schneide hart, wenn auch nur wenige Zentimeter, wenn es nach Vorschrift gehärtet ist, hattest Du keine Angst vor Härteverlust? Ich nehme an Du hast eine Flex benutzt. Mir schwebt etwas Ähnliches vor, aber genau da habe ich etwas Angst.
 
Das Finish des Beils sieht super aus.
Ich habe ein gebrochenes Beil aus dem Schrott gerettet und wieder zusammengeschweißt. Da könnte ich mir das Finish gerade auch gut vorstellen.
Ein Härteverlust wie, von @herbert erwähnt, treibt mich da auch um. Wahrscheinlich müsste ich es neu und differentiell härten. Wie ich das anstelle weiß ich noch nicht.
Ich lade die Tage mal ein Bild hoch :)

Gruß, Andreas
 
Ja, das Beil ist der Hit, aber das Ankermesser auch ... ! Unglaubliche Veränderung - mal wieder! Jetzt ärgere ich mich doch, daß ich das Hammesfahr die Tage doch habe gehen lassen ... :(
 
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