Schon lange war ich am überlegen, mir ein anständiges, handliches Beil zuzulegen.
Etwas für den Rucksack, für kleine Touren im Wald.
Aber warum teuer neu kaufen, wenn man sich doch günstig vom Flohmarkt bedienen kann?
In diesem Fall fiel mir ein altes Forstbeil von
Ochsenkopf vor die Füße und das fast geschenkt.
Im Flohmarktthema hatte ich es bereits kurz gezeigt.
Hier einmal Bilder vom Fundzustand:
Eigentlich wollte ich es nur wieder schärfen und etwas entrosten.
Aber im Eifer des Gefechts habe ich dann ein kleines Spaßprojekt daraus gemacht.
Zunächst habe ich an der Oberseite ein gutes Stück des Blattes entfernt.
Ich wollte, dass das Blatt oben gerade zur Scheide/Fase hin verläuft.
So wollte ich die klassische "Berliner Form" modellieren, die für kleine Schnitzarbeiten besser ist.
Ohnehin soll das Beil für eher filigrane Tätigkeiten dienen, wie zum Entasten oder Anzündholz machen.
Dann dachte ich mir, dass ich der Oberfläche ein etwas anderes Finish geben könnte.
Also habe ich den gesamten Beilkopf, mit Ausnahme der Schneide, mit dem Dremel eine Art Schnitz-Muster spendiert.
Außerdem habe ich den Griff vom alten Lack befreit und geschliffen.
Und ein Lanyard-Loch am Griffende kam noch dazu.
Den Griff habe ich dann mit meinem "Ebonizer" behandelt, um die Struktur der Esche hervorzugeben.
Zudem dunkelt der Griff durch die Prozedur um einiges nach, was einen rustikalen Look unterstützt.
Nachdem der Griff getrocknet war, wurden die aufgestellten Holzfasern wieder geglättet.
Dann wurde das Holz von mir mit Bienenwachs behandelt und schließlich noch poliert.
Am Ende habe ich eine neue, ballige Fase erstellt und die Schneide schön scharf gefinisht.
Das Ergebnis stimmt mich zufrieden, aber auf jeden Fall anders, als ich es vorher geplant hatte.
Durch das Entfernen des alten, grünes Lackes auf der Wange des Beils, sind nun die Stempel auch deutlich besser zu erkennen.
Neben dem klassischen "Ochsenkopf" befindet sich rechts daneben noch der sogenannte "Dreipilz".
Dieser dient seit 1932 als Gütezeichen für Forstwerkzeuge.
Die Schneide ist nach einer dezenten Ausdünnung und dem balligen Finish ziemlich scharf geworden.