Bundesratsinitiative vom 14.06.2024 zu den Themen „Messerkriminalität" und Waffenrechtsnovelle

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Hm, was ist denn betreffend §42a-kompatibler EDC schwammiger geworden? NEU ist v.a. doch das Verbot, Messer im öffentlichen Fernverkehr zu führen (neuer §42b), aber wieder mit den Ausnahmen von §42 Abs. 4a Satz 2 Nr. 2, und das "nicht zugriffsbereit" ist erstmals für Messer sauber definiert worden.
Ich gebe ganz egoistisch zu, daß mich die ausdrücklich verbotenen Messer nach altem wie neuen Recht nicht direkt betreffen, mein Augenmerk geht tatsächlich auf "normale" EDC und ggf. aus teilberuflicher Betroffenheit der pragmatische Umgang mit Gegenständen, die am Grenzbereich zum Werkzeug sind oder ggf. legitime Einhandmesser (Kappmesser für seilunterstützte Arbeiten in weitestem Sinne).
 
Es ist außerhalb von WVZ und von Veranstaltungen nicht schwammiger, aber auch nicht rechtssicherer geworden.
Von "verbotenen Messern" rede ich ja gar nicht.
Und dass ich Gefahr laufe, unwissend/versehentlich irgendwo mit meinem feststellbaren Victorinox erwischt zu werden,
wo ich es nicht zugriffsbereit tragen darf, ist für mich reine Schikane.
Ich will nicht jedes mal mehrere Minuten in meinem Rucksack rumkruscheln, bevor ich den Kids ihr neues Spielzeug aufmachen kann.

Betrifft jetzt nicht die jüngsten Verschärfungen:
Ich hab schon am WE bei Vorbereitungsarbeiten fürs Renovieren wieder mal gesehen, wie viel praktischer ein Einhandmesser ist.
Auch das diesbezogene Führungsverbot (gegen welches der VDB sich ja auch explizit richtet),
ist für mich seit der damaligen Einführung nicht nachvollziehbar.
 
OK, ich finde die Führbeschränkungen auch doof und hätte natürlich auch gerne 100% Rechtssicherheit. Aber ich finde (Achtung, jetzt kommt eine persönliche Meinung), man kann sich Problemstellungen auch konstruieren.

Ich will nicht jedes mal mehrere Minuten in meinem Rucksack rumkruscheln, bevor ich den Kids ihr neues Spielzeug aufmachen kann.
Wie oft kriegen deine Kinder denn neues Spielzeug? Und wie groß ist der Rucksack?
Ich hab schon am WE bei Vorbereitungsarbeiten fürs Renovieren wieder mal gesehen, wie viel praktischer ein Einhandmesser ist.
Wo renovierst du denn, dass das Führverbot hier ein Problem sein könnte?

Viel schlimmer als die tatsächliche Rechtslage finde ich ich die öffentliche Wahrnehmung von Messern, die sich immer mehr hin zu einem unreflektierten "Messer sind gefährliche und verboten" entwickelt. Und daran sind eben auch die besprochenen Gesetzgebungsverfahren mit schuld.
 
Viel schlimmer als die tatsächliche Rechtslage finde ich ich die öffentliche Wahrnehmung von Messern, die sich immer mehr hin zu einem unreflektierten "Messer sind gefährliche und verboten" entwickelt. Und daran sind eben auch die besprochenen Gesetzgebungsverfahren mit schuld.
Dagegen hilft nur die private "Charme-Offensive".
Ich bin 1,80 gross, gepierct, tätowiert, langhaariger Bombenleger...
und lauf die ganze Zeit mit nem feststehenden 9-11cm Messer am Gürtel und 1-2 Taschenmessern durch die Stadt.
Dabei hab ich aber stets n freundliches Lächeln auf den Lippen, verhalte mich anständig und zuvorkommend.
Das Resultat:
Die Leute gehen arglos an mir vorbei, grüssen, nur gelegentlich gibts mal nen argwöhnischen Blick,der sich jedoch mit 1-2 freundlichen Worten wieder mildern lässt.:)

Traut euch einfach,
seid nett zu euren Mitmenschen, sorgt für Aufklärung, wenn jemand skeptisch ist, und erinnert sowohl euch selbst, als auch andere daran, dass das Messertragen in der Öffentlichkeit jahrhunderte lang was ganz Normales war/immer noch ist!(y)
 
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Traut euch einfach,
seid nett zu euren Mitmenschen, sorgt für Aufklärung, wenn jemand skeptisch ist, und erinnert sowohl euch selbst, als auch andere daran, dass das Messertragen in der Öffentlichkeit jahrhunderte lang was ganz Normales war/immer noch ist!(y)
Deine Freundlichkeit ist ganz sicher eine lobenswerte Wesensart und kann vielleicht den ein oder anderen Mitmenschen von der Ungefährlichkeit deiner Messer und deiner Person überzeugen. Den Polizisten nebenan wird es aber nicht davon abhalten, von Gesetzeswegen einzuschreiten, dich und deine Messer zu überprüfen und gegebenenfalls zu sanktionieren.
Er wird auch die jahrhundertelange Tradition nicht als Begründung anerkennen. Da hilft leider auch ein gewinnendes Lächeln wenig, obwohl es hilfreicher als eine aufbrausende, aggressive Reaktion ist. ;) :)
 
Das ist mir durchaus bewusst, deswegen trage ich in Waffenverbotszonen kein Messer bzw. nicht öffentlich sichtbar.
Soweit füge ich mich den nun (leider) gegebenen Umständen.
Aber es geht mir darum, die normale gesellschafftliche Akzeptanz eines uralten Gebrauchsgegenstandes zu erhalten bzw. wieder zu etablieren.
Das geht nunmal nicht, wenn jeder in vorrauseilendem Gehorsam bereits sein Vic-Classic vom Schlüsselbund nimmt und sich nur noch ganz verstohlen unterm Mantel heimlich nen Apfel schält...
Dann braucht sich keiner wundern, wenn 1-2 Generationen später Kinder Taschenmesser nur noch aus Geschichtsbüchern kennen.

Lasst uns normale Gegenstände weiterhin normal im Alltag benutzen (zumindest da, wo noch erlaubt)!

Alles andere erinnert zu sehr an den Film "Demolition Man", und in so einer Welt will ich definitiv nicht leben! :mad::
 
Dagegen hilft nur die private "Charme-Offensive".
Ich bin 1,80 gross, gepierct, tätowiert, langhaariger Bombenleger...
und lauf die ganze Zeit mit nem feststehenden 9-11cm Messer am Gürtel und 1-2 Taschenmessern durch die Stadt.
Dabei hab ich aber stets n freundliches Lächeln auf den Lippen, verhalte mich anständig und zuvorkommend.
Das Resultat:
Die Leute gehen arglos an mir vorbei, grüssen, nur gelegentlich gibts mal nen argwöhnischen Blick,der sich jedoch mit 1-2 freundlichen Worten wieder mildern lässt.:)

Traut euch einfach,
seid nett zu euren Mitmenschen, sorgt für Aufklärung, wenn jemand skeptisch ist, und erinnert sowohl euch selbst, als auch andere daran, dass das Messertragen in der Öffentlichkeit jahrhunderte lang was ganz Normales war/immer noch ist!(y)
Nur damit keine Missverständnisse aufkommen:
Ich versuche, mich eigentlich immer (na ja, meistens) anständig und zuvorkommend zu verhalten. Ganz unabhängig davon, ob ich ein Messer trage oder nicht. Ich muss mich auch nicht "trauen", nett zu meinen Mitmenschen zu sein. Das bin ich nämlich schon seit einigen Jahrzehnten und bisher damit ganz gut gefahren.

Und ein Gedanke, weil der Punkt hier immer mal wieder kommt: nur weil etwas "jahrhundertelang"/schon immer so war, heißt das nicht automatisch, dass es auch heute oder in Zukunft so sein muss/soll/darf. Viele Veränderungen sind auch Verbesserungen. Ob das auch für die Novelle des Waffengesetzes gilt? Meiner Meinung nach nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber es geht mir darum, die normale gesellschafftliche Akzeptanz eines uralten Gebrauchsgegenstandes zu erhalten bzw. wieder zu etablieren.

Ein guter Vorsatz.

Da unsere Nachrichtenmedien pausenlos die Texte "Messerverbot" und "gefährliche Messer" ,aus jedem Zusammenhang herausgerissen, verbreiten, wird ed nicht besser werden. Empörung bringt Klicks.

Gibt zig Beispiele, Schlagzeilen wie "Ölheizungsverbot" oder gestern noch "Schmuddrelseite auf Spielzeugpuppen gedruckt" generieren Zusammenhänge, die es garnicht gibt. Und erzählt man den Menschen dann, dass Messer nicht generell verboten sind in der Öffentlichkeit oder die Tatsache, dass heute noch Ölheizungen ausgetauscht werden dürfen oder eben den Unterschied zwischen einer gedruckten Schmuddel-Webadresse auf der Verpackung anstelle der Puppe selbst, dann wird man ungläubig angesehen, denn Nachrichten und Schlagzeilen sind doch immer wahr...

Ganz ehrlich, ich bin der Auffassung, dass wir mit der Exekutive weniger Probleme bekommen als mit übereifrigen Mitmenschen, die sich berufen fühlen so ein sichtbares Messer ahnden zu lassen. Eben weil der schlagzeilenlesende Mitmensch keine legal zu führenden Messer mehr kennt.
 
OK, ich finde die Führbeschränkungen auch doof und hätte natürlich auch gerne 100% Rechtssicherheit. Aber ich finde (Achtung, jetzt kommt eine persönliche Meinung), man kann sich Problemstellungen auch konstruieren.
Was ist konstruiert?

Wie oft kriegen deine Kinder denn neues Spielzeug?
Das war ein Beispiel. Echt so schwer zu verstehen?

Und wie groß ist der Rucksack?
Mehrere Minuten war natürlich übertrieben.
Trotzdem sehe ich persönlich das als vollkommen unnötig.
Ich weiß nicht, warum du das als "konstruiert" hinstellst und mich absichtlich falsch verstehst.

Wo renovierst du denn, dass das Führverbot hier ein Problem sein könnte?
Lies doch bitte richtig.

Hab ich geschrieben, dass beim Renovieren ein Führverbot vorlag oder dass ich das Führverbot schlecht finde. :rolleyes::
 
Was ist konstruiert?
Dein Beispiel z.B. ist konstruiert. Man kann doch ganz objektiv Kinderspielzeug auch auspacken, auch wenn man ein Taschenmesser nicht zugriffsbereit in der Hosentasche hat.
Mehrere Minuten war natürlich übertrieben.
Eben, auch konstruiert.
Hab ich geschrieben, dass beim Renovieren ein Führverbot vorlag oder dass ich das Führverbot schlecht finde
Du hast geschrieben:
Ich hab schon am WE bei Vorbereitungsarbeiten fürs Renovieren wieder mal gesehen, wie viel praktischer ein Einhandmesser ist.
Auch das diesbezogene Führungsverbot (gegen welches der VDB sich ja auch explizit richtet),
ist für mich seit der damaligen Einführung nicht nachvollziehbar.

und mich absichtlich falsch verstehst.
Ich verstehe dich nicht absichtlich falsch. Das ist einen haltlose Unterstellung, die ich weit von mir weise. Auf diesem Niveau diskutiere ich nicht
 
Ich habe nicht geschrieben, dass man ein Spielzeug nicht ohne Messer auspacken kann. => haltlose Unterstellung
Mein Beispiel war:
Ich will ein Spielzeug mit meinem Messer auspacken.
Das ist nicht konstruiert, sondern kommt immer mal wieder vor.
Und es war nur ein Beispiel.
Dass das deutlich länger dauert, wenn ich das Messer nicht zugriffsbereit führen darf, ärgert mich.

Somit habe ich auch nichts konstruiert.
Ein bisschen zu übertreiben um einen Sachverhalt anschaulicher zu gestalten oder seinen Worten Nachdruck zu verleihen ist nicht das Gleiche wie etwas zu konstruieren.

Du hast geschrieben:
Ich weiß, was ich geschrieben habe.
Eben nicht, dass das Führungsverbot beim Renovieren galt.

Ich verstehe dich nicht absichtlich falsch. Das ist einen haltlose Unterstellung, die ich weit von mir weise. Auf diesem Niveau diskutiere ich nicht
Ich verstehe nur "Mimimi!"
Aber natürlich nicht absichtlich. ;)
 
Ich kaufe ständig Spielzeug und muss dies meist in Windeseile noch vor dem Laden auspacken. Das wäre ohne Taschenmesser wirklich ein Dilemma.

Ich muss auch ständig unterwegs Fäden von Kleidungsstücken abscheinend, die kaum länger zu ertragen wären.

Oder Obst und Gemüse in bestimmten Dareichungsformen servieren, weil es andernfalls nicht genießbar wäre.

In meiner Realität bin ich auf ein Taschenmesser unbedingt angewiesen.
 
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