So gesehen, ergibt dann sein Postulat Sinn und die Schneidemaschine kann eben einen feinen Schnitt, ohne störende Abweichungen hierzu umsetzten.
Servus,
das bestätigt im eigentlichen den Einwurf von Dimm und gast, dieser Ansatz mag nachvollziehbar, sachlich und belegt sein, aber er ist realitätsfern, bezogen auf die menschliche Hand, ein Schneidbrett, oder ein Hanfseil. Japaner die Gemüsetapeten aus Gurken und Rettich in der Hand schneidet verwenden ein einseitiges Usuba auf Null geschliffen mit 7° Schleifwinkel oder noch weniger und hierfür ist das sehr gut geeignet, weil es zu keinem Brettkontakt kommt. Bei einem Bretteinsatz ist diese Schneide nach wenigen Schnitten zerlegt. Auch kann hier der Stahl hart und spröde sein, nur fein ausschleifen muss er sich lassen. Das ist ein spezielles Beispiel, zeigt aber, dass die Harmonie zwischen Einsatzzweck, Stahl, Schliff und Winkel ideale Ergebnisse bringen kann, wenn man den gesteckten Rahmen nicht verlässt, ein alter Hut, klar, aber die werden gerne am Hutständer vergessen.
Jetzt mal abgesehen von Schleifwinkel, ist eines schon mal sicher: Wer diese Schneide mit Werksschliff aus CPM4V (Spyderco Province) von R'n'R hernimmt und dann den Stahl und seine Standzeit/Stabiltät beurteilt, scheitert in seinem gewonnen Eindruck über den Stahl schon am Schliff:
Das habe ich damit gemeint, wenn man mit so einer Schneide eine Legierung und deren Leistungsfähigkeit beurteilen will, wird das nix. Und wieviele kontrollieren einen Werksschliff schon, sehen und wissen nix über eine Defektschicht voller Riefen und Sollbruchstellen bis in die Schneidenspitze und klagen dann, dass der Stahl nicht das hält, was er verspricht?
Diese, selbst von Hand überarbeitet Schneide von R'n'R des gleichen Messers wird garantiert länger halten, als der Originalschliff, weil zumindest die Säge an der Schneidenspitze und die Riefen entfernt wurden. Richtiger Winkel hin oder her. Wenn jetzt aber noch der für die Aufgabe passende beibehaltene Winkel gewählt wird, ( wie immer auch gemessen ) dann schaut die Sache schon mal viel besser aus, als ab Werk. Das ist aus meiner Sicht erstmal unerlässlich um die Schneide nicht weiter zu schädigen. Dies gilt für Messer die was zu tun haben und nicht für solche die nur den Spieltrieb befriedigen und ab und an einen Brief öffnen oder eine Brötchen teilen und schmieren.
In der möglichen Qualität ausgereizt ist sie bestimmt noch nicht, aber für die von R'n'R damit gemachten Schnitzarbeiten unter seinen Händen und Zweck für ihn völlig ausreichend, was zu akzeptieren ist und von jedem ohne viel Geldeinsatz überprüfbar, wenn das jemand möchte. Fließen jetzt noch aufwendigere Methoden mit System, Progression, Druckkontrolle, Schleifmedien, Können usw. ein, dann lässt sich die Standzeit/Haltbarkeit mir auf die Verwendung bezogenen, geprüften Winkel sicher noch nach oben verschieben. Aufwand und Kosten ist dann dem Nutzwert gegenüberzustellen.
Der für mich ganz entscheidende Punkt ist eine technisch korrekte Schneide und die gibt es nach meiner Erfahrung ab Werk oder Auslieferungszustand nur sehr selten. Alles andere kommt danach, weil selbst der einfachste Stahl eine korrekt aufbereitete Schneide dankt. Wenn ein
wetzbarer Stahl mit der gleichen Schneide ausgeliefert wird, wie oben das Province und so belassen wird und nach beginnendem Schärfeverlust mit einem Stahl gewetzt wird, ist die Schneidenspitze überspitzt gesagt, zerfetzt, wird die Defektschicht aber entfernt und dann gewetzt, fallen die Schäden deutlich geringer aus, es kann länger gewetzt werden und wenn die Intervalle immer kürzer werden, ist der Schaden nur an der Schneidenspitze und mit einem Touch-up auf einem feinen Steine mir ein paar Zügen behoben. Der Materialabtrag ist minimal und es kann wieder weiter gewetzt werden. Ich habe mich lange gegen einen Wetzstahl ausgesprochen, eben weil ich die Schneide davor nie mit einem Mikroskop kontrolliert habe. Heute ist wetzen mit einem Mikrofeinzug meine bevorzugte Wahl eine Schneide scharf und bei Laune zu halten. Hierzu muss der Stahl passen, der Wetzstahl und die Schneide dafür vorbereitet sein.
Deshalb sind für meine Methode und Gebrauch AEB-L, 14c28N, 1.3505 u.s.w. viel geeigneter als Hochleistungslegierungen.
Gruß, güNef