Das klassische Fahrtenmesser...

Mein gerade erst einer Frischzellenkur unterzogenes Gustav Voss Fahrtenmesser passt ganz gut in dieses Thema.
Der alte Fuchs hat auch bestimmt schon 80-90 Jahre auf dem Buckel und schon einiges mitgemacht.

Jedenfalls habe ich die Klinge, die ordentlich zerkratzt und verschliffen war, wieder schick gemacht.
Auch der Griff nahm einige Zeit in Anspruch ist nun aber wieder vorzeigbar.

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Das Messer hat große Ähnlichkeit mit dem von @kanji einst in Beitrag #89 präsentiertem Voss.

Ich mag diese genieteten Hirschhorngriffe.

Ich auch. (y)

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Insgesamt ein wirklich schmucker Oldtimer und mit 10cm Klingenlänge eher kleinerer Vertreter der Fahrtenmesser.

Dadurch, dass ich die Klinge noch um einiges ausgedünnt habe, ist es nun auch rattenscharf.
Es wird sicherlich demnächst öfter den Weg in meinen Rucksack finden, als charmant-nostalgisches Vespermesser.

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Hier mal im Vergleich mit meinem ebenfalls kürzlich aufgearbeitetem Linder, welches ich hier schon mal gezeigt hatte.

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Nachdem vor ca. zwei Jahren bei mir ja die Solingeritis ausgebrochen ist hat sich doch einiges hier bei mir angesammelt.
sehr angetan haben es mir die Fahrtenmesser mit den vernieteten Hirschhornschalen.
Und ich wundere mich immer wieder über den Variantenreichtum an Grifflänge, Klingenlänge, Abschlußknaufvarianten und entdecke immer mal wieder etwas wo ich denke "jo muss ich haben"
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Hm,

meines Wissens stammt der Begriff Fahrtenmesser aus der HJ Zeit und bezeichnet die typischen Messer mit schwarzem Kunststofffriff, Bügelguard und einseitigem Knubbel am Griffende.

Was also sind die Kennzeichen eines „echten“ Fahrtenmessers abseits des Umstands, dass ein Hersteller ein solches bezeichnet?

fragende grüsse, pebe
 
@kanji
Prima Sammlung. Wenn man erst damit anfängt…. Hast du dich auf die genieteten Griffschalen festgelegt? Es gab/gibt die ja auch mit Vollgriff. Frage zum Knauf: Ist der auch verschraubt? Weil demontierbar sind die doch nicht mehr, oder?

Abu
 
Hm,
meines Wissens stammt der Begriff Fahrtenmesser aus der HJ Zeit und bezeichnet die typischen Messer mit schwarzem Kunststofffriff, Bügelguard und einseitigem Knubbel am Griffende.
Was also sind die Kennzeichen eines „echten“ Fahrtenmessers abseits des Umstands, dass ein Hersteller ein solches bezeichnet?
fragende grüsse, pebe
Fahrtenmesser gabs schon vorher und sie waren keineswegs auf das von dir beschriebene Modell beschränkt.

Zitat-Auszug Wikipedia: "Das Fahrtenmesser entstand in den 1920er Jahren in der Bündischen Jugend als nützlicher Ausrüstungsgegenstand für die Ausfahrten in die Natur. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde es von der Hitler-Jugend übernommen..."

Unter "Fahrt" hat man dabei aber nicht spezifisch eine Fahrt auf Rädern, sonder im weitesten Sinne eine "Tour" zu verstehen. Wandergruppen sind seinerzeit oft mit Bahn oder Bus zum Startpunkt gefahren und auch wieder zurück.

Mein gutes altes Pfadfinderhandbuch äußert sich eher verächtlich über dieses HJ-Überbleibsel. Als vernünftige Fahrtenmesser werden neben den hier vielfach gezeigten Solingern z.B. auch Finnenmesser mit nicht zu schmaler Klinge - also keine Filiermesser - angesehen. Allgemeinere Beschreibung: ca. 10 cm lange, bauchige Klinge, durchgehende angel (Steck- oder Flacherl), solide vernieteter Griff aus Holz oder Hirschhorn (G-10/Micarta waren noch nicht so im Horizont).
 
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Es ging mir jetzt nicht um eine, wie auch immer geartete negative Konnotation, im Gegenteil.

Offenbar gibt es keine eindeutigen Merkmale, sondern lediglich eine grob umrissene Eignung für einige Aufgabenbereiche.

Die Frage als solche hatte ich mir in der Vergangenheit wg einer Custom Variante gestellt. Wie würde eine solche am zutreffendsten aussehen?

grüsse, pebe
 
Nachtrag zum Vorhin Gesagten: Ich hatte als Jugendlicher ca. 5 typische Solinger Fahrtenmesser, von 7 bis 12 cm Klingenlänge. Kein einziges habe ich lange behalten, sie sind irgendwie bei meinen jüngeren Brüdern gelandet. Ich habe die Dinger auch eher gehasst, weil sich die Schraube am Griffende ständig lockerte und die Einzelteile des Griffs gegeneinander verdrehten. Mein erstes - mit 11 Jahren - selbstgekauftes Finnenmesser war eine Offenbarung dagegen, was Schneidleistung und Haltbarkeit betraf.

Wenn ich ein Serienmodell als das ideale Fahrtenmesser benennen sollte, wär's wohl das BRKT Kephart. Gäbe es das nicht, müsste man es erfinden. Hugh!
 
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@kanji
Prima Sammlung. Wenn man erst damit anfängt…. Hast du dich auf die genieteten Griffschalen festgelegt? Es gab/gibt die ja auch mit Vollgriff. Frage zum Knauf: Ist der auch verschraubt? Weil demontierbar sind die doch nicht mehr, oder?

Abu
Ich hab natürlich auch welche mit Hornrollen ;)

Aber auch die genieteten sind zerlegbar
In Anbetracht der Tatsache das die Teile mitunter 100 Jahre alt sind hat meist irgend ein Spezialist den Griff mal auseinandergebaut und natürlich falsch wieder zusammengesetzt
Dann zerlegt man die Dinger bastelst sich evtl ein Stück Leder als Puffer dazu

So hat man immer was zu tun
 
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