Das alte Sportmesser hat nach einem Besuch in Kanjis Messerpraxis die Nacht gut überstanden.
Die 100 Jahre sieht man dem guten Stück leider schon an.
1. leichter Rost in allen Ecken
2. übles Klingenspiel der Hauptklinge
3. zwei tiefe Scharten in der Hauptklinge
4. die Ahle lässt sich nicht komplett einklappen und steht etwas vor
5. die Federn sind jetzt nicht mehr die kräftigsten
kurz und gut es hat in seinem Messerleben ein paar Stürme erlebt.
Es stellt sich halt immer die Frage inwieweit man bei solchen älteren Messern in der Aufarbeitung gehen will/soll/darf.
Hier sehe ich es meist eher pragmatisch - will ich es benutzen mache ich es soweit das ich sagen kann ich nehm es mit

Bin nicht der Typ Safequeen

Beim Besuch in der Praxis wurden folgende Arbeiten durchgeführt.
1. Zunächst eine komplette Grundreinigung mit Isopropanol
2. Durchspülen mit Balistol H
3. Ausspülen mit warmen Wasser
4. trocknen
5. Reinigung mit Zahnbürste und Pfeiffenreiniger
6. Nochmal Balistol H
7. vorsichtiges entfernen des Rosts mit dem Böker Rostradierer
8. ich vermute einer der Vorbesitzer hat den Ring für die Kette entfernt und dann sehr schlecht vernietet, hier mit dem kleinen Schraubstock etwas nachgedrückt und mit dem kleinen Hammer so lange nachgestaucht bis es passt. , Anschliessend die Niet noch etwas abgeschliffen.
9. Die Ahle stand deutlich nach oben, hier habe ich etwas Material an der Ahle weggefeilt - passt wieder
10. Die beiden Scharten aus der Hauptklinge geschliffen, beide Klingen etwas überschliffen und geschärft
11. gesamtes Messer ein wenig von Hand aufpoliert und Hirschhorn gepflegt.
12. Und nach dem gefühlten 50x Ölen mit dem Böker Oilpen greifen die Federn auch wieder deutlich besser
Alles in allem bin ich nun ganz zufrieden und habe das Messer in der Hosentasche