Die schlimmsten Fälschungen...Zeigt Sie her!

Also das Speedlock ist schon frech.... hoffe die Herren dort wissen, daß Böker nicht zimperlich ist! Sollte man eventuell an den Chinesen auf dem Flohmarkt zurückbringen.
 
Soooo stark kann die Reaktion Bökers nicht sein. Die Firma war hier vor einem Jahr Thema, ich selber hab das "Speedlock" an Beagleboy gemeldet. Ich dachte die gäbs schon nicht mehr.
 
Soooo stark kann die Reaktion Bökers nicht sein. Die Firma war hier vor einem Jahr Thema, ich selber hab das "Speedlock" an Beagleboy gemeldet. Ich dachte die gäbs schon nicht mehr.

Naja, das ist halt so mit Designanleihen.

Man vergleiche mal das Magnum Forester

http://www.boker.de/index.php?c=50,49,&a=01MB084&p=&pp=0

mit einem Camillus Dominator. Siehe zB hier im thread von beagleboy:

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=14875

Oder bei Herbertz das 220310

http://www.herbertz-messerclub.de/shop.php?Article=67

Da fällt mir doch prompt Peter Marzitelli ein

http://www.marzknives.com/html/models.html

Das war jetzt mal innerhalb von ein paar Minuten geschaut. Ich kann die Herstellerkataloge gerne auch mal einzeln durchgehen.

Bevor hier alle (zu recht) auf "die Chinesen" und deren unverkrampftes Verhältnis zum Urheberrecht schimpfen. Geht über die IWA und schaut euch an, was auf Ständen Solinger Hersteller und Vertriebsfirmen rumliegt. Da wundere ich mich seit Jahren mehr, als über die Designanleihen aus Fernost. Denn die können ja kopieren was sie wollen, verkauft werden muss der Krempel ja auch erstmal. Schön, wenn man dabei noch hilft.

Pitter
 
Ich frage mich schon lange, mit welchem Hintegrund (Verkauf/Tantiemen) verschiedene Designs von Solinger Herstellern denselbigen wechseln. Als jüngstes Beispiel ist mir vor einiger Zeit das MAGNUM "Outdoor Cuisine I" aufgefallen, dass vorher von Herbertz (vom Aussehen her baugleich) vertrieben wurde.

Ähm. Welche "Designs" von Solinger Herstellern. MAGNUM ist bekanntermassen eine Handelsmarke von Böker, für den Vertrieb (!) von Messern. Bei Herbertz idR genauso (ich kenne jetzt nicht alle der zigtausend Messer). Sprich, da wechselt gar nix, da kaufen halt diverse Firmen mehr oder weniger das gleiche ein.

Das ist weder selten noch irgendwie unanständig.

Bei Messern, die sowieso nicht mehr hergestellt werden, finde ich einen Nachbau auch gar nicht so schlimm. Vorausgesetzt, der ehemalige Hersteller/Eigentümer hat nicht noch irgendwelche Rechte daran.

Ich finde auch nichts daran, wenn man Messer nachbaut, die noch hergestellt werden, so der Rechteinhaber nichts dagegen hat ;) Kopien und recht offensichtliche Designanleihen finde ich dagegen immer arm - vollkommen wurscht, ob man den Rechteinhaber übergeht, der sein Design nicht geschützt hat, oder man ein Messer so zusammenkloppt, dass man rechtlich auf einer hinreichend sicheren Seite ist. Zufälle sind ein anderes Thema, gibts, ja. Allein mir fehlt meistens der Glaube.

Pitter
 
Vielleicht ein bißchen OT, andererseits aber auch nicht: Ich sah kürzlich ein Interview im TV mit einem chinesischen Unternehmer, der zum Thema Kopien von Markenartikeln sagte:
"Wir kopieren nur das, was wir bewundern und von dessen Qualität wir überzeugt sind. Daher sollte der Urheber stolz sein, daß wir seine Erfindung kopieren."
Macht die Sache für mich nicht besser, sagt aber doch was über die hohen moralische Grundsätze in Fernost, oder?:haemisch:
 
"Wir kopieren nur das, was wir bewundern und von dessen Qualität wir überzeugt sind. Daher sollte der Urheber stolz sein, daß wir seine Erfindung kopieren."
Macht die Sache für mich nicht besser, sagt aber doch was über die hohen moralische Grundsätze in Fernost, oder?:haemisch:

Nein, das hat nichts mit Moral zu tun, das ist halt eine andere Tradition. Wir = alle westlichen Länder - haben eben eine andere, was die Urheberschaft angeht. Und über angeblich höhere moralische Grundsätze im Westen diskutiert man besser auch nicht. Generell nicht, aber auch nicht was Urheberrechte angeht.

Moral und Tradition kann man in der Diskussion ruhig rauslassen. Es geht hier nicht um das warum, sondern um das "daß". Und dazu gehört auch, dass es den meisten Käufern offenbar wurscht ist, ob was gefälscht (mit falscher Herstellerkennzeichnung) oder nachgeahmt (ohne die falsche Herstellerkennzeichnung) wird - Hauptsache die Ware ist billig - lies diese und ähnliche Diskussionen im Forum. Denn - ohne Abnehmer gäbs viele der Firmen/Händler gar nicht.

Pitter
 
...Denn - ohne Abnehmer gäbs viele der Firmen/Händler gar nicht.

Pitter

Stimmt wohl. Aber die Moral spielt da irgendwie doch auch immer eine Rolle, und sei es eine Doppelrolle...
Ich verlange mir selber doch eine gewisse Moral ab, kann mich aber auch nicht völlig davon freisprechen, bei dem einen oder anderen Artikel mal nach was Gefaktem zu greifen... (gab mal gute und billige Krümmer für Mofas,...Ersatzteile für Pad-Kaffeemaschinen,... waren aber auch immer als "nachgemacht" ersichtlich)
Mir ist dann aber wichtig, dass ich das freiwillig und bewußt tue...

Moralisch verwerflich wird´s aber, wenn Kopien als echt verkauft werden (Wenn Firmennamen und Logos mit-kopiert werden - da gehts in Richtung Betrug), oder der Kunde gar nichts merkt (mangelhafte Ersatzteile in Autos,..)- die wollen nix bewundern, die wollen Kohle machen.

Wenn eine Firma ein Produkt (oder Eigenschaften) kopiert und dann ihren eigenen Namen angibt, ist das wohl irgendwie ok (und auch ehrlich)- die wollen dann halt auch ein Stück vom Kuchen...- liefern vieleicht sogar ein, dem Preis entsprechend, gutes Produkt ab - und sind dabei recht tranzparent - Der Kunde hat die Wahl...

Es gibt einen Unterschied zwischen "anerkennendem Abschauen" und "Täuschen".
 
"Neuer" Artikel auf DX:
sku_16513_4.jpg

Butterfly Tool Knife with Wooden Handle
Ich kann mich täuschen, aber für mich steht da "Benchmade" auf dem Klingenähnlichen Bereich dieses Objekts.
 
perfekt! eine mischung aus dem strider smf, böker rbb, einem benchmade und einem balisong. alles was ich suche in einem "messer" vereint :super:
 
Wir in Ö dürften zwar ;) , aber ich hab nicht viel Übung mit Balisongs: wofür genau ist bei *diesem* Modell das Daumenloch? :irre:
 
Deutsche Printwerbung: Erinnert mich an irgendwas von hinter den Alpen ...
 

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Hallo alle zusammen!

Das ist mein erstes Posting hier im Forum, also möchte ich mich ganz kurz vorstellen. Ich heiße Stefan und bin relativ frisch in der Messerliebhaber Szene. Ich studiere Wirtschaft u. Chinesisch in Wien und hab auch in China studiert und gearbeitet. Bin also in der Materie ein wenig vertraut.

Zum Thema:

Kopieren bzw. Nachahmen hat in China (durch Konfuzius) den hohen Stellenwert, da man zuerst lernen soll, bevor man etwas eigenständiges Macht. Kennt man vielleicht aus dem Kampfsport - zuerst wird einmal jahrelang trainiert, bevor man selber anfängt zu varieren. Wenn man einen gewissen Grad hat (nach 10-20 Jahren oder mehr), kann man anfangen eigene Techniken zu entwickeln.

Da ist halt ein Unterschied zu der westlichen Einstellung, die oft nach einem Try&Error Schemata abläuft.

Beide Methoden haben gewisse Vor- und Nachteile.

Bezüglich Messer - man kann es in diesem Kontext so auffassen, dass einige Hersteller zuerst einmal probieren das Original nachzumachen bevor sie etwas eigenes Entwickeln.

ABER

Bei so einem systematischen Vorgehen, wo auch die Aufschrift kopiert wird und die Messer als echt verkauft werden, gehts alleine darum vom Markennamen zu profitieren oder sich die Design Kosten zu sparen.
Und damit haben wir es in 90% der Fälle zu tun.
Wenn dann ein chinesischer Geschäftsmann mit dem Spruch "wir kopieren nur Produkte von Herstellern, die wir bewundern weil sie so gut sind" daherkommt, hat man ihn ertappt und er möchte die Unangenehme Situation beseitigen.
Ein westlicher Reflex wenn man ertappt wird, ist oft leugen, faule Ausreden und auf die "Eigenständigkeit" des Designs zu pochen (z.B. Der Clip ist ganz anders! Die Ähnlichkeit ist ein Zufall etc.)

Asiaten sind da meiner Meinung nach cleverer - Leugnen ist da Sinnlos, da ist es besser den anderen zu schmeicheln und ihn dadurch etwas zu besänftigen. Das geht aber manchmal extrem schief, da wir Europäer solche Verhaltensweisen nicht gewohnt sind und das als "Verarsche" interpretieren.

Ein Unrechtsbewusstsein ist hier nicht besonders ausgeprägt - Der Marken- und Patentschutzansatz ist wie ein Vorposter gesagt hat, bei uns im Westen entstanden und wie es bei uns oft praktiziert wird wirkt es auf mich auch ein wenig übertrieben.

(Kein Mensch erwartet sich bei einem "Spyderklo" ;-) um 3 Euro, dass er da ein echtes Produkt kauft. Der Kenner sieht auf einen Blick, dass es eine Fälschung ist, der Laie würde nicht 150 Euro für ein Taschenmesser ausgeben. Wenn er das Messer wirklich nutzen muss (Arbeit - Outdoor) kauft er sowieso keine 3 Euro Fälschungen.
Im besten Fall kauft sich der Laie zuerst ein 3 Euro Fake und kommt dann auf den Geschmack bzw. will er eine bessere Qualität haben. Dann wechselt er sowieso zu den Originalen. (War bei mir so - hab mir vor eine knappen Jahr aus purer Laune bei der Bucht ein Outdoor Messer und einen Folder gekauft - von Columbia -, bin auf den Geschmack gekommen und hab jetzt 2 CRKT, 1 Coldsteel und demnächst ist Spyderco dran :)

Aber zurück zu China - China ist wirtschaftlich (und auch politisch) noch auf einen ganz anderen Level als wir in Europa sind. Bei denen entwickelt sich das ganze noch - aber mit einem extremen Tempo.
Zum Teil fehlt es noch an guten Produktionsmaschinen, spezialisierten Facharbeitern und Erfahrung - daher produzieren viele billige Fakes.

Inzwischen haben sie aber das Geld für bessere Maschinen, Facharbeiter werden ausgebildet und Erfahrung ist immer mehr vorhanden.
Das nur schlechtes Zeug aus China kommt, stimmt also nicht mehr wirklich -
Ich verweise da z.B. jetzt auf das Cheaperthandirtknife das auf Knifetests.com für Aufregung gesorgt hat oder z.B. die Byrd Reihe die mit einem fantastischen Preis/Leistungsverhältnis auftrumpft.

Übrigens wird in China der Patentschutz von der Regierung immer ernster genommen - sicherlich wegen dem Druck aus dem Westen, aber vor allem deswegen da viele Chinesische Produzenten, die (inzwischen) Waren von guter Qualität herstellen oft von ihren eigenen Landsleuten kopiert werden :)

Ist halt alles ein Entwicklungsprozess - aufgrund der Größe von China und der Geschwindigkeit in der die Entwicklung stattfindet, bekommen wir mehr davon mit als z.B. damals bei Japan oder Südkorea.

Übrigens noch eine interessante Geschichte.
Das "Qualitätssiegel" "Made in Germany" wurde im letzten Jahrhundert von den Engländern durchgesetzt. Die Deutschen kopierten so oft Englische Produkte mit einer solch schlechten Qualität, dass der Konsument durch diesen Aufdruck gewarnt werden sollte.

Ich hoffe ich habe euch jetzt damit nicht zu sehr gelangweilt...

lg Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Das gezeigte Messer ist keine Fälschung.

Moin.

Gut, wenn Du Dir da so sicher bist.
In diesem Thread geht es um Fälschungen. Eine Eigenart von Fälschungen ist die, dass sie meist den Vorlagen zum Verwechseln ähnlich sehen:D

Die Rasiermesser gab es damals bei alibaba für um die 7,-$ das Stück. Mindestabnahme waren 5 Dutzend.
Und jetzt behaupte ich einfach mal, dass das dann keine original Dovos waren. Oder lässt Dovo neuerdings in Malaysia fertigen?

Gruß
chamenos
 
Dann waren die verkauften Messer sicher keine echten Dovos, da hast du Recht. Meine Aussage bezog sich mangels dieser Infos auf das auf dem Foto gezeigte Messer und die Frage bez. der Bezeichnung Prima Klang.

Optisch haut die Sache nämlich hin. Leider ist für eine abschließende Beurteilung vor diesem Hintergrund das Foto zu schlecht um weitere Details zu erkennen. Entweder zumindestens optisch eine gelungene Fälschung, oder wahrscheinlicher, auf dem Foto ist ein echtes Prima Klang zu sehen, während der Käufer was anderes bekommen haben wird.

Rasurtechnisch dürfte der Unterschied aber gewaltig sein. Den besagten "Klangschliff" bekommen weltweit nur noch wenig Könner hin. Aktuelle pakistanische oder chines. Rasiermesser fallen da Qualitativ um Welten ab.

Buddel
 
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