Gasesse - Eigenbau in Bildern dokumentiert

Hallo Leute, hier mal ein paar Bilder von meiner fertiggestellten Gasesse.
081021_gasesse_01.jpg

Im Prinzip ja nichts neues... Wie schätzt Ihr denn das Flammbild ein? Ist die kurze blaue Flamme in Ordnung oder sollte das irgendwie anders aussehen? Bisher bin ich ganz zufrieden mit meinem Machwerk. Habe es damit nun endlich geschafft fehlerfreie Feuerschweissungen durchzuführen, juhu :lechz:
Mein Eindruck vom Schmieden mit Gas bisher:
+ man sieht permanent was passiert, z.B. ob das Borax schon sprudelt oder nicht
+ sauberer als ein Kohlefeuer
+ das Werkstück wird gleichmäßiger durchgewärmt
+ weniger Verzunderung (subjektiv eingeschätzt)
- ich weiss nicht wie viel Gas noch in der Flasche ist. Beim Schmieden mit Kohle weiss ich wie viel ich noch im Eimer habe. Oder gibts da einen Trick, den ich nicht kenne, um den Füllstand festzustellen?
- das Fauchen des Brenners ist irgendwie stressig :irre: der Lüfter meiner Kohleesse summt eher beruhigend vor sich hin.

Mal sehen wie sie sich hinsichtlich des Verbrauchs im Gegensatz zu Holzkohle schlägt.

So nebenbei sie Interesant aus deine Holzkohlenesse, bitte dokumentier den bau und zeig ihn und das Ergebniss dann mal.
Hallo Torsten, werde ich machen. Ich hoffe, ich komme demnächst dazu, das Ding fertig zu bauen. Mir schwirren aber schon die nächsten Ideen für eine neue Kohle-Esse im Kopf herum... Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass das Prinzip Holzkohleesse ausgereizt sein soll.

Ciao, Stefan
 
:super::super:

Für mich sieht das so per Ferndiagnose gut aus, und wenns mit dem Feuerschweißen klappt, haste sicher nix grundlegendes verkehrt gemacht:super::super::super:!
Die Flamme stellt das maximium des Brennerkonzeptes da und ist voll in Ordnung so wie ich es sehe.
Wieviel druck hast du bei dem Bild drauf?


Das mit der Verzunderung sehe ich ähnlich, kommt mir auch so vor kanns aber nicht belegen, auch wenn alles dafür spricht!

Tschau Torsten
 
- ich weiss nicht wie viel Gas noch in der Flasche ist. Beim Schmieden mit Kohle weiss ich wie viel ich noch im Eimer habe. Oder gibts da einen Trick, den ich nicht kenne, um den Füllstand festzustellen?

Hallo Stefan,

man sieht es auch am Kondenswasserpegel an der Gasflasche. Aber einfach zur Sicherheit eine zweite Gasflasche als Reseve und man klemmt um.

Servus

Manfred
 
Wieviel druck hast du bei dem Bild drauf?

Hallo Torsten, ich kann's nicht mehr so genau sagen... entweder 0,5 (Minimum des Druckminderers) oder 1,1. Habe eine ganze Weile recht ziellos dran gedreht, um zu testen was sich wie verändert. Irgendwann entstand dann das Foto. Die Form der Flamme hat sich aber nur minimal verändert wenn ich den Druck geändert habe. Bei 1,1bar habe ich dann gefeuerschweisst. Im Moment erwäge ich, doch noch die 5kg-Flasche umzubauen und diesmal den Brenner tangential zum Brennraum auszurichten damit die Flamme zirkulieren kann. Weiss nicht ob das was bringt, mich interessiert's mal. Hab noch kein Gefühl dafür, wie sich brennendes Propan strömungstechnisch verhält und wie sich das auf die Hitzeverteilung auswirkt etc.

Aber einfach zur Sicherheit eine zweite Gasflasche als Reseve und man klemmt um.

Ist sicherlich die brauchbarste Lösung um gegen Überraschungen abgesichert zu sein. Werd ich machen.

Ciao, Stefan
 
Hy Stefan

ein tangential ausgerichteter Brenner hilft sicher ein wenig, mein weg ist mitlerweile ein anderer, und wird weiter optimiert!

Schau dir mal die Esse an die ich als letztes gebaut habe (30L Bierfaß), sie verfügt über einen im Durchmesser sehr großen Innenraum, aber über einen kleinen Werkstückeingang die Flamme ist leicht schräg aber nicht tangential zur Längsachse ausgerichtet.

Zwei Vorteile habe ich bisher damit erreicht, Die Hitze bleibt sehr lange im Inneraum und ein herrausschlagen der Flammen findet unter 1-1,5bar praktisch nicht statt, bestenfalls züngeln miniflämmchen raus.
Ich nutze also die Hitze der Flamme schon mal sehr viel effektiver als bei einem einfachem Zylinderaufbau.

Durch die Anordnung des Brenners (der als eigenes Bauteil mich schon mal rund1 Jahr bastelei gekostet hat, bis der so lief!), habe ich drei wirklich nutzbare Temperaturzonen in der Esse, eine zum schnellem erwärmen, eine wo ich das Material einfach ein wenig unter der Schmiedetemp liegen lassen kann um zügig an verschiedenen Sachen zu arbeiten, und eine die Schweißtemp bereithält, ich greife mitlerweile nur noch regulierend zum Gasregler wenn nach ein paar std. Laufzeit einfach mehr Hitze da ist als Notwendig.
Wenn ich selbst schnell genug wäre, könnte ich in meiner Esse zB. drei Pakete gleichzeitig abarbeiten.

Der Hauptfaktor wie gut oder schlecht eine Esse ist, ist immer der Nutzer solange die Esse im Kern funktioniert, was ich tue bzw. kontinuierlch versuche ist neben der ständigen Weiterentwicklung der Esse selbst, in erster Linie das Anpassen der Esse an meine persönliche Arbeitsweise.

Gestern ist zB. meine Miniesse zum ersten mal ganz langsam angeheizt worden (Bilder gibts noch nicht Kamera vergessen!).
Klar das ich die zeigen werde, und ich verprech dir jetzt schon das sich die paar jahre Entwicklung gelohnt haben. Bei der Mini veruche ich mit einem 50mbar Festregler zu fahren, eigentlich ein Ding der unmöglichkeit, aber ich glaube das ich es geschafft habe, zumindest war sie beim erstem Anheizen derat brutal das nach 1-2min bereits der Beton (Restfeuchtigkeit) quamlte ohne ende und ich sofort abgebrochen habe wegen möglicher Risse. Naja wir werden sehn was geht, falls ich recht habe wird die das neue Optimum sein das ich erreicht habe, gerade was Gasverbrauch und Leistung angeht und fürs normale Messerschmieden gerade groß genug sein!

Tschau Torsten
 
ein tangential ausgerichteter Brenner hilft sicher ein wenig, mein weg ist mitlerweile ein anderer, und wird weiter optimiert!
Schau dir mal die Esse an die ich als letztes gebaut habe (30L Bierfaß), sie verfügt über einen im Durchmesser sehr großen Innenraum, aber über einen kleinen Werkstückeingang die Flamme ist leicht schräg aber nicht tangential zur Längsachse ausgerichtet.

Hi Torsten, beim brainstormen kam mir eben in den Sinn, dass doch eigentlich ein kugelförmiger Brennraum mit möglichst kleinen, scharf abgegrenzten Werkstückeingängen ideal sein müsste?! Wäre natürlich nicht ganz einfach herzustellen, da sich die Keramikwatte dagegen sträuben wird, in Kugelform gebracht zu werden, aber irgendwie wird das schon gehen. So in der Art dachte ich mir das:
081027_kugelesse_01.jpg


Gestern ist zB. meine Miniesse zum ersten mal ganz langsam angeheizt worden (Bilder gibts noch nicht Kamera vergessen!).
Klar das ich die zeigen werde, und ich verprech dir jetzt schon das sich die paar jahre Entwicklung gelohnt haben. Bei der Mini veruche ich mit einem 50mbar Festregler zu fahren, eigentlich ein Ding der unmöglichkeit, aber ich glaube das ich es geschafft habe, zumindest war sie beim erstem Anheizen derat brutal das nach 1-2min bereits der Beton (Restfeuchtigkeit) quamlte ohne ende und ich sofort abgebrochen habe wegen möglicher Risse.

Das klingt verdammt interessant :staun:
Da bin ich wirklich mal auf Bilder gespannt.

Tschüß, Stefan
 
Hy Stefan

mit der Kugel bist du auf dem richtigem Weg, allerdings muß es nicht derart ausgeprägt sein.

So schön zeichnen kann ich leider nicht, stell dir das so vor!

Querschnitt:


1449824.jpg


Den Brenner (eigentlich ein Venturi Brennerpaket!) besteht im wesentlichem aus 6gebündelten Venturis mit angepassten Querschnitten, das Ergebniss ist verhehrend, soweit ich das bisher getestet habe.
Ich kann die Temp leider nicht mehr messen, aber es ging schon ganz stark Richtung weiß in der Esse, gelb war fast nichts mehr!!
Ein 30mm Rundstab sprühte wie verrückt und tropfte ab, das kenn ich eigentlich nicht von Gasessen:teuflisch:teuflisch.

Ich habe aber heute die Mini wieder zerlegt, da die Brennkammer brutal gerissen und in sich zusammen gefallen ist.
Und das obwohl der Feuerbeton in meinen anderen Essen identisch ist und eher in geringerer Materialstärke vorliegt.
Der Bereich gegen den die Flamme schlägt war völlig zerstört und das nach vielleicht 30min Betrieb.
Was werde ich also als nächstes tun, den scharf gebündelten Brenner Strahl möglichst flach ausrichten Wandstärke erhöhen usw. und die Kammer statt wie bisher ausschmieren, als mehrteiliges gerütteltes Gußteil herstellen, die ich brennen werde.
Das kann leider noch ein wenig dauern, aber ich halte dich auf dem laufendem.

Tschau Torsten der unbedingt den gasverbaucht minimieren und die Leistung maximieren will...
 
Den Brenner (eigentlich ein Venturi Brennerpaket!) besteht im wesentlichem aus 6gebündelten Venturis mit angepassten Querschnitten, das Ergebniss ist verhehrend, soweit ich das bisher getestet habe.
Tschau Torsten der unbedingt den gasverbaucht minimieren und die Leistung maximieren will...

Ähh Torsten...merkst du was?
Du bist gerade dabei einen Hochofen zu bauen und nicht eine Schmiedeesse:D

Du hast jetzt wohl das andere extrem erreicht. *Hilfe meine Esse ist zu heiß*:super:

Das ein gut gebündelter Hotspot dir deinen feuerfesten Zement zerlegt ist eigentlich fast zu erwarten, hält ja auch nur bis 1600-1700°C...

Mach doch die Flamme länger damit das nicht mehr passiert.
Die Wärmeenergie die eine Flamme einbringt ist immer dieselbe, ob lang oder kurz. Nur bei einer kurzen Flamme ist diese Energie auf einen kleineren Raum gebündelt und hat deshalb lokal eine viel heftigere Temperatur (viel heftiger als du sie brauchen kannst).

Mit der Energie die du da jetzt einbringst kannst du schon eine richtig große Brennkammer auf Schweißhitze bringen.

Ciao Sven
 
Nö zu heiß gibts nicht:D, da muß man halt schneller sein.

Aber recht haste schon, an diesem Projekt werde ich wohl noch ne weile werkeln müssen, zumal auch die Venturispitzen trotz Betonummantlung nach 30min deutlich kürzer sind.:teuflisch
Egal es ist definitiv der richtige Weg und sobald wieder Material da ist gehts weiter.

Tschua Torsten
 
Aber hallo Torsten,

was machst Du denn für Sachen? :staun:

Bin schon sehr, sehr neugierig auf Bilder von Deiner kleinen süßen Gasesse und dem scharfen heißen Venturi-Brenner :lechz:

@ StefanJ:

Deine Holzkohlenesse sieht gut aus, aber fliegen da nicht aufgrund der mittleren Lage der Bohrungen jede Menge Holzkohlenstücke sowie Funken weg bzw. ins Gesicht?
Ich würde, nein, muß die Esse mit Seitengebläse betreiben. Du bist daran schuld, daß ich Deine Holzkohlenesse nachbauen muß. Danke schön für das inspirierende Bild! :D


Schöne Grüße

Charles
 
Hy Charles das Brennerpaket hab ich heute nach China zu einschmelzen geschickt hats nich überlebt!!!! 2cm Materialverlust in 30min taugt nicht wirklich was!!!
Wird also noch ne weile dauern bis ich das schaffe und berichten kann!!
Solange muß ich halt mit 200mbar bei Schmiedtemp leben!

Tschau Torsten
 
[...]
Tschau Torsten der unbedingt den gasverbaucht minimieren und die Leistung maximieren will...

Hi Torsten, danke für die Infos. Verbrauch minimieren und Leistung maximieren find ich auch gut :super: Der Kugelförmige Brennraum lässt mich jetzt nicht mehr los - bin schon gedanklich am basteln, wobei ich da von einer Variante zur nächsten komme. Muss noch ein wenig reifen...

Deine Holzkohlenesse sieht gut aus, aber fliegen da nicht aufgrund der mittleren Lage der Bohrungen jede Menge Holzkohlenstücke sowie Funken weg bzw. ins Gesicht?
Ich würde, nein, muß die Esse mit Seitengebläse betreiben. Du bist daran schuld, daß ich Deine Holzkohlenesse nachbauen muß. Danke schön für das inspirierende Bild! :D

Na da fühl ich mich ja geehrt :cool: Ich habe gestern mit der Esse gefeuerschweisst, und da fliegt selbst stark aufgedrehtem Gebläse nichts raus. Klar, wenn ich viel Holzkohlestaub mit dabei habe, sprühen kurz Funken, aber ich habe meinen Kopf ja nicht direkt über der Esse. Der Verbrauch ist auch erfreulich niedrig. Falls erwünscht kann ich noch mal die Maße abnehmen und reinstellen.
Apropos Seitenwind - ich denke gerade über eine andere Holzkohlenesse nach, die (für's Messerschmieden) hoffentlich noch effizienter ist. Eigentlich das gleiche Bauprinzip wie die hier vielfach besprochene Gasesse. Beton, Keramikwolle, Gehäuse, nur statt des Brenners eine entsprechende Luftzufuhr.
Hier mein "Sechszylinder" :steirer:
081029_kohleesse_01.jpg

Also im Prinzip Seitenwind von beiden Seiten und durch jeweils 3 relativ dünne Rohre. Dadurch erhoffe ich mir eine schön gleichmäßige Hitzeverteilung. Wahrscheinlich werde ich die Verteilerrohre durch Metallschläuche ersetzen, die dann an einem Stutzen angeschlossen werden. Ob es sinnvoll wäre auch noch Luft von oben einzublasen??

Tschüß, Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich habe heute mal mein Temp. Fühler in die Gasesse eingebaut. Der ragt mittig bis ca. 10cm vor die Flamme von hinten durch einen Schamottstein gebohrt.
Anheizzeit ca. 10min.

Bei ca. 0,5bar bekomme ich so 1.100°C auf die Anzeige.
Bei ca. 1,0bar sind es 1.200°C
Bei ca. 2,0bar sind es 1.310°C

Was kann ich noch ca. dazu rechnen um den Bereich direkt an der Flamme zu haben?

Danke euch

G.
 
Ich will mir auch eine Gasesse bauen.
Da ich glaube das man damit die Temperatur besser regeln kann als mit einer Kohlenesse, für´s Härten, Weichglühen usw.

Da bin ich über diese Seite gestolpert:
http://www.chileforge.com/index.html

Habe mir auch eine gebaut. Nr. 2 ist in Arbeit.

Und was willst Du uns damit sagen und mit dem Link?

Und so einfach regelst Du mit einer Gasesse auch nicht. Für härten und Weichglühen ist Elektro besser.
 
Meine ist auch "fertig" ,allerdings ist der Verbrauch zu hoch und die Flamme brennt für meinen Geschmack zu unruhig.

An dieser Stelle nochmals vielen Dank an alle, die ihre Erfahrungen mit dem Rest der Welt geteilt haben!:super:
1-4af8a026b81c6e47136adf0489c2451a-m.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
@Stefan J
Bilder hab ich leider keine zur Hand, aber es wird wohl am "adaptergeschwür" (rund auf eckig:glgl:) liegen. war ne saudoofe Idee die nur unnötig Gasverwirbelungen erzeugt, entweder ich kann das nochmal ausbessern oder ich bau mir noch eine runde Esse.

Gruss T
 
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