Gefährliche Materialien/sonstige Gefahrenquellen in der Werkstatt

Seit nochmals vor Perlmuttstäuben gewarnt!!! Das Zeug verätzt nicht nur die Schleimhäute, sondern ist auch gut giftig. Kann zu Krämpfen führen. Leider war ich selbst ein wenig salopp im Umgang. Also Staubmaske beim schleifen und anschließenden reinigen der Werkstatt. Verkneift Euch auch den herzhaften Biss in die Wurstsemmel, jedenfalls solange die Finger noch vom schleifen weis sind. ;)
 
Epoxidharz ausbacken gefährlich?

Hallo Zusammen,

hat jemand Kenntnis darüber, ob das Ausbacken von Epoxidharzen im Backofen gesundheitsschädliche Folgen haben kann?
Im Diskussionsforum von r&g habe ich dazu nichts gefunden. Dort wird lediglich vor direktem (Haut-) Kontakt gewarnt.
Es geht mir nicht um die Frage Ausbacken ja/nein, sondern lediglich um die Beantwortung der oben genannten Frage.
Vielleicht haben wir ja einen Chemiker an Bord, der hierzu etwas sagen kann.

Schönen Dank schon mal für Eure Antworten.
 
@robbytobby
Meinst du durch Epoxidämpfe, die aus dem Backofen austreten, oder eine bleibende Verunreinigung des Backofens?
Bleibende Verunreinigung, d.h. Gesundheitsgefahr im Ofen wird es wohl nicht geben, du solltest allerdings das Backblech nicht mit Epoxi vollschmieren, sondern was unterlegen.
Dann kannst du (denke Ich) auch den nächsten Braten ohne Sorge geniesen.

Noch was zum Thema Hautkontakt:

Man sollte allgemein nur mit Handschuhen mit Epoxi hantieren, dass wurde ja schon erwähnt.
Aber: Nicht alle Handschuhe sind geeignet.
Die normalen Laborhandschuhe (Vinyl/Latex) sind zwar gegen Säuren und vieles andere beständig, aber Epoxidharz marschiert einfach durch.
Bei den Handschuhen gibt es sogenannte "Penetrationszeiten"
D.h. wie lange braucht Stoff X bei Handschuh Y um durch den Handschuh zu diffundieren.
(Interessant ist hier das z.B. Leinöl oder Aceton durch alle (gebräuchlichen) Handschuhtypen innerhalb von 2min durchgehen.
War also nix mit Handschuhen anziehen, wenn man mit Aceton rumpanscht. :staun: Also scheint Arbeitsschutzcreme die bessere Alternative zu sein)
Ich schaue mal, ob ich die Tabelle irgendwo im Netzt finde.

Ich Habe mal beim Klebstoffhändler meines Vertrauens nachgefragt, was für Handschuhe er empfiehlt.
Die Antwort lautete, dass man möglichst
dicke Nitrilkautschukhandschuhe nehmen soll, oder suboptimal auch normale Nitrilhandschuhe.

Wenn ich mich nicht Irre, sind die "Heimwerkerhandschuhe" mit der Gelben, komisch riechenden Beschichtung, aus Nitrilkautschuk.

Also auch mit Handschuhen möglichst wenig an die Finger bekommen!!
 
Als ich die folgenden Links das erste mal gelesen habe mußte ich erst einmal schlucken, tief durchatmen ,Flasche Bier aufgemacht und bei UVEX im Online-Shop drei verschiedene Schutzbrillen bestellt und Feinstaubmaske/Lackierermaske wird nun brav aufgesetzt!
In diesem speziellen Fall hätte möglicherweise oben genannte Gasmaske vieleicht noch etwas retten können aber das ist schon echt heftig!

Don`t try this at home! :staun:

http://www.anvilfire.com/iForge/tutor/safety/index.htm

http://www.anvilfire.com/iForge/tutor/safety3/index.htm

macht doch nachdenklich ,oder?!

Vince

Lieber arm dran als Arm ab !
 
gefährliche d.h. fliegende Materialien in der Werkstatt

Hallo

Ja, sowas macht nachdenklich.

Als mir vor einiger Zeit die Teile eines Dremel Schleifsteins haarscharf am Gesicht vorbeiflog, kam ich auf den Gedanken, dass ein Brille vielleicht zu wenig Schutz bietet ;-)

Habe mir beim Rollerbladen schon mal das Gesicht teilweise zertrümmert, war nicht so lustig. Brauche ich nicht nochmal.

Arbeite seitdem mit einem Vollgesichtschutz.

Z.B. von Uvex:
https://portal.uvex.de/astestshop/I...&CFTOKEN=60563241&Ebenen=100000,101000,102002

Fühle mich gut dabei, Atemschutz und Gehörschutz sind so auch kein Problem. Hat für mich gegenüber den Brillen auch den Vorteil, dass da nichts mehr beschlägt.

Jetzt muss ich mich nur noch disziplinieren, dass ich den Gesichtsschutz auch beim nur schnell was polieren oder wegschleifen immer anziehe. Muss aber zugeben, ich ziehe den Gesichtsschutz fast immer an, was mit der Brille nicht so war.

Gruss, Nick
 
Hallo Mephistocat
Dem kann ich nur zustimmen, auf der Arbeit tragen wir zum schmirgeln auch diesen Vollschutz. Du kannst korrigierte Brillen darunter tragen, nichts beschlägt (verwende die etwas teureren 3M-Staubmasken mit Ausatemventil nach unten).
Zu den Latex oder Vinilhandschuhe kann ich aus eigener Erfahrung folgendes berichten. Ich warte die InkJets in unserem Betrieb. Als Lösungsmittel ist da MEK Methyl-Ethyl-Keton Latex kannst du glatt vergessen. Die Nitril Handschuhe halten die einen länger als die anderen ist leider von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Die PE-Einweghandschuhe sind beständig, jedoch hat mann kein Tastgefühl und die mechanische Festigkeit ist gleich null.

Baut euch doch aus einem alten darf auch ein neuer sein ca Euro 60.- aus dem Baumarkt Küchendampfabzug eine Chemiekapelle. 100mm Rohr ins Freie und ihr seit die Dämpfe los.

Gruß Balduin
 
Ich weiss nicht, klingt sicher komisch für euch, aber ich hatte einmal einen schwelbrand in meiner Werkstatt durch zu langes schleifen... UNTER SCHLEIFMASCHIENEN IMMER EINE EISENPLATTE!
und nochwas:
Gewisse Metalle sind schon in sehr geringer Konzentration extrem explosiv! dazu gehört vor allem Titan und Magnesium (auch Aluminium) etc.
dies sind aber nur besonders explosive stoffe! Sie können schon in relativ geringen Konzentrationen explodieren! (habe da mal nen KONTROLLIERTEN Versuch gemacht) In genügender Konzentratien sind fast alle Stoffe (wie bereits gesagt) explosiv

ENZO
 
So
Niemals Excenterschleifer zwischen die Füße klemmen !!!
Mir fehlt nach meiner gestrigen Aktion ein teil meines (linken) Zeigefingers
Ich hab den ganzen keller vollgeblutet und mir die Knochenhaut verletzt, is nicht so witzig mit nem bis auf die knochen aufgeschliffenem Finger ne Stunde auf Schmerzmittel warten zu müssen. Aber das war dann das schlimmste...die Spritze wird einem in den finger gesteck :staun: das sind Schmerzen :irre: . Das Ding wurde dann mit 3 Stichen genäht.
Wird schon noch ein bischen dauern bis ich den Dnger wieder einsetzen kann.
mfg
moritz
 
hatte vor zwei tagen black palmira geschliffen, anfangs schon mit maske, aber zum schluss hab ich noch einen kratzer gesehen und schnell schnell nochmal geschliffen ohnen maske.

bin seitdem im rachen verschleimt, muss übelst husten und wache in der nacht öfter auf und bekomm keine luft.

zieh mir momentan so lutschtabletten rein und ist auch schon etwas besser geworden.
 
Aufgrund Auftretens dieses Themas im MF IRC-Chat nochmal ein Hinweis zum Thema Laugen.

Diese werden im Messerbau zwar vergleichsweise selten, aber eben doch auch verwendet (z.B. im Bereich Anodisieren, Oberflächenvorbereitung) - und sie werden im Vergleich zu Säuren in ihrer Gefährlichkeit offensichtlich stark unterschätzt.

In der Realität sind Laugenverätzungen nämlich meist heimtückischer, da man sie oft erst bemerkt, wenn sich nach einigen Minuten die Haut zu röten beginnt und es zu jucken anfängt (während mans bei Säuren meist deutlich schneller merkt) - und ihre Auswirkungen sind auch deshalb meist deutlich gravierender (zumal Laugen böse Dinge mit dem Hautfett anstellen). Eine Säure kann man auch meist einfach nur mit VIEL Wasser wegspülen - eine Lauge kriegt man meist nicht so einfach spurlos weg - und Arztbesuch(e), und manchmal auch jahrelange, hartnäckige Hautleiden sind die Folge. Im Chat haben sich schon mal zwei Betroffene gefunden, und auch Berichte über Leute, die für ihr Leben gezeichnet sind, wenngleich es sich bei den letzten nicht um Messerbauer handelte.

Laugenverätzungen sind in ihren Auswirkungen vergleichbar mit grossflächigen Verbrennungen - und die haben ja schon einige hier erlebt.

Deshalb meine Bitte an alle: Geht bitte mit allen, auch vermeintlich schwachen Laugen besonders sorgsam um - die Folgen auch kleiner Versehen können verheerend sein - der Mensch hat z.B. nur zwei Augen. Und wenns eine Alternative zur Verwendung einer Lauge gibt, nutzt sie. Und wenn ihr sie trotzdem nutzt, macht euch schlau - Sicherheitsdatenblätter und Hinweise zum Umgang findet man z.B. bei den Berufsgenossenschaften, der Feuerwehr - oder in der BG-Unfallklinik eurer Wahl, wenns zu spät war...

-ZiLi-
 
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Sicher werden Laugen von vielen unterschätzt und unangenehm sind die Verätzungen wenn es einmal zu spät ist wirklich. Aber ich kann nicht bestätigen das sie nicht restlos zu entfernen wären. Ich habe selber schon mehrfach Spritzer konzentrierter Natronlauge (40-50 Gew% NaOH) auf Hände und Arme bekommen. Konzentriertere Natronlaugen sind durch ihre seifige, sirupöse Konsistenz zunehmend schwerer zu entfernen. Allerdings ist es wohl mehr eine Frage der Expositionsdauer, denn ich habe in allen Fälle durch sofortiges gründliches spülen mit Wasser keinerlei Auswirkungen gespürt.

Anders sieht es aus wenn Spritzer ins Auge gelangen, da ein Auge natürgemäß schlecht zu spülen ist, zudem wer hat schon daheim eine Augendusche und ganz zu schweigen von der Panik in die viele bei Augenverätzungen verfallen. Daher immer eine Schutzbrille tragen. Es reicht nicht eine gewöhnliche Korrekturbrille zu tragen.

Das mit den Sicherheitsdatenblättern ist immer ratsam, auch sollte man vorher prüfen ob mit dem Gefahrstoff wirklich angemessen umgegangen werden kann. Bei Laugen und Säuren ist erwähnenswert, das niemals versucht werden sollte auf der Haut zu neutralisieren! Immer mit viel Wasser spülen(von Ausnahmen abgesehen).
 
... Sicher werden Laugen von vielen unterschätzt und unangenehm sind die Verätzungen wenn es einmal zu spät ist wirklich. Aber ich kann nicht bestätigen das sie nicht restlos zu entfernen wären ...

Natürlich lassen sich auch Laugen nur mit Wasser abspülen. Nur dauerts halt meist länger als bei Säuren, bis die Plörre von der Haut runter ist. Und wie Du selbst schriebst - speziell die Augen sind bei Laugen extrem gefährdet und selten mit Hausmitteln zu retten.

Das Haupt-Problem bei den Laugen ist aber die Reaktionszeit. Bei Säuren hat man meist eine sofortige Reaktion und wird sofort mit dem Abspülen beginnen - bei Laugen hingegen dauerts erfahrungsgemäß meist etwas, bis mans merkt und reagiert - und dann ist der Schaden schon angerichtet. Deshalb mein extra deutlicher Hinweis.

Und deshalb auch jetzt noch mein ergänzender Hinweis - da wiederhole ich mich und auch Dich gerne - weils immer wieder missachtet wird: Beim Umgang mit ätzenden Materialien IMMER Schutzbrille tragen - an Brillenträger: die einfache Strassenbrille reicht definitiv nicht !

-ZiLi-
 
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Vorsicht!
Ich habe letztens mit Birkenholz gearbeitet. Es war schon etwas älter und ich wollte sehen ob ich es noch verwenden kann. Fehlanzeige!
Ich habe zuerst nur mit der Raspel gearbeitet und das Holz sah noch einigermaßen gut aus. Dann wollte ich mal sehen wie es gemasert ist und habe mit dem Dreieckschleifer und den normalen Pads geschliffen.
An eine Staubmaske habe ich leider nicht gedacht. Es war schon heftig, was da geflogen kam, gerade auch weil meine Werkstatt schlecht belüftet ist, habe ich viel von dem Zeug eingeatmet. Ich sage nur: Leute passt auf wenn ihr mit Birke arbeitet, vor allem wenn sie ca. 5Jahre im Schuppen gelagert worden ist. Da dieses Holz sehr weich ist, ist der Staub auch schön fein. Wie es mit der nordischen Maserbirke ist weiß ich nicht, ich habe die heimische Birke bearbeitet. Da ist eine Staubmaske Pflicht. Ich hatte nicht mal gemerkt, dass ich das alles eingeatmet habe, erst als mein Hemd voller feinem Staub war kam mir der Gedanke. Ich habe 3 Tage lang dieses Zeug in der Nase gehabt und das hätte ich mir alles sparen können wenn ich eine Maske getragen hätte.
Macht nicht den selben Fehler. Vielleicht liegt es auch daran, dass das Holz schon ziemlich morsch war, aber auf jeden Fall habe ich Schaden genommen.
 
Hmm, ich denke es kommt bei allen gesundheitlichen Belastungen auf die auf die dauer und konzentration drauf an.
Arbeitsmediziner reden ja wie schon gesagt von MAK-Werten usw.

Einige hier tun schon so, als wenn der einmalige ,vorsichtige kontakt zum Tod führt.
Ich will nix verharmlosen auch ich trage eine Staubschutzmaske, aber denkt mal an den Strßenverkehr wenn ihr in der Innenstadt am flanieren seit. Da fliegt alles mögliche rum,einige "moderene" autos haben DPF´s, die machen aus Feinstaub noch feineren Staub. Und ihr atmet die Scheiße ein ohne das ihrs merkt.

Oder im Auto selbst, denkt ihr eure filter in der Lüftung halten alles ab??

Naja, trotzdem denke auch ich über eine absaugung nach!


M.f.G.:hmpf:
 
Ich kann aber 4 Stunden flanieren gehen oder 10 Stunden Autofahren ohne dannach ein Gramm schwarzen Staub aus der Nase poppeln zu müssen...
 
Was du da raus poppelzt ist nicht gefährlich wenn es nicht giftig oder sehr scharfkantik ist oder in großer Menge die Lunge füllt; die Feinstäube, die auch in den Blutkreislauf gelangen, sind das gefährliche. Und die gibt es auf der Straße in großen Mengen, nur sind die für Menschen Augen unsichtbar da die Kurzwelligen Strahlen, die sich daran noch brechen könnten, nicht (Menschen) sichtbar sind.
 
Das was mir da in der Nase hängt ist nur ein Bruchteil des eingeatmeten Staubes!

Abgesehn davon dass ich normalerweise mit Maske und beim Schleifen von Holz zusätzlich mit Absaugung arbeite, was grundsätzlich zu empfehlen ist
 
Ich habe soeben den ganzen Thread gelesen und fand das ganze sehr interessant und wichtig.
Deshalb wäre es wohl wichtig, dass die Leute die neu hier im Forum sind diesen Thread auch mal durchlesen.

Gruss Alchemist
 
Wie lange dauert es denn ungefähr bis sich der Feinstaub vom Schleifen wieder gelegt hat? Wenn das ne Stunde oder noch länger dauert,bringt eine Maske nicht besonders viel,die setzt man doch nach dem Schleifen gewöhnlich wieder ab.
 
Bevor das jetzt in Diskussionen für bessere und schlechtere Schutzausstattung übergeht, empfehle ich, die entsprechenden Stichworte wie "Feinstaub", "Gehörschutz" oder "Schutzbrille" in den vorhandenen threads nachzulesen - hier geht es um gefährliche Materialien/Werkstoffe/Gefahrenquellen in der Werkstatt, in den anderen threads werden sie diskutiert, genauso wie Unfallverhütung mit/durch entsprechende Ausstattung im weitesten Sinne.

Diskussion abgetrennt und verschoben...
Schutzbrille, Gehörschutz, Staubmaske...
 
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