Seit wenigen Tagen habe ich das Pila IBC Ladegerät.
Dies ist das erste Ladegerät für runde einzellige Lithiumionenakkus mit dem ich wirklich zufrieden bin.
In einer stabilen Schachtel aus schwarzem Karton kamen das Ladegrät mit Steckernetzteil mit 3 wechselbaren Steckern (Euro, US und UK),
2 schraubbare Spacer zum Laden von 50mm langen Akkus, ein Stoffbeutel und eine englische Bedienungsanleitung.
Laut Bedienungsanleitung und Hinweis auf der Geräterückseite dürfen mit dem Ladegerät nur Pila Akkus geladen werden.
Das Steckernetzteil ist für Eingangswechselspannungen von 100 bis 240V bei 50 oder 60Hz ausgelegt.
Mit den 3 wechselbaren Steckern ist es in vielen Ländern einsetzbar.
Das eigentliche Ladegerät besteht aus stabilem schwarzen Kunststoff. Der transparenter Deckel rastet geöffnet in mehreren Stellungen leicht ein.
Die beiden Schächte haben unabhängige Ladeschaltungen
Pro Schacht gibt es eine rote und eine grüne LED und einen Resettaster
Die Pluskontakte haben eine M3 Gewindebohrung zum Einschrauben der Spacer.
Die Minuskontakte sind federnde Metallstreifen, meine längsten Akkus (EagleTac protected 18650) passen genau so problemlos wie die kurzen Trustfires ohne Schutzschaltung und Nippel.
Zum Laden von 50mm langen Akkus dienen die beiden Spacer
Falls man trotz des dafür eigentlich zu hohen Ladestromes LIR16340 laden will kann man passende Spacer kaufen oder selber bauen - eine M3 Schraube tut's auch.
Laut Bedienungsanleitung lädt das Gerät in 4 Phasen
Stage 1 - Automatic analyzing battery status
Stage 2 - Quick charge
Stage 3 - Slow charge
Stage 4 - Standby mode, trickle charge
Auf der Pila Website har man die Beschreibung der 4. Phase inzwischen zu
Stage 4 - Analyzing and standby mode
geändert.
Dies ist zutreffender da keine Erhaltungsladung mit geringem Strom stattfindet.
Einige Tests konnte ich schon durchführen, ich werde aber noch einige Zeit brauchen um die Messungen zu vervollständigen und auszuwerten.
Einen Ladevorgang eines ungeschützten Trustfire 18650ers im rechten Schacht des Laders, bei dem ich gleichzeitig Ladestrom und die Spannung an den Kontakten des Ladegerätes aufgezeichnet habe, kann ich schon vorzeigen.
Die Spannung habe ich mit einem Fluke 289 im 5V Gleichspannungsmessbereich aufgezeichnet.
Den Strom habe ich als Spannungsabfall über einem 10 Milliohm Messwiderstand mit einem Peaktech 4000 Tischmultimeter im 50mV Bereich gemessen.
Die Genauigkeit beider Messgeräte sollte für Messung an einem Ladegerät reichen.
Die Messleitungen mit 10 Milliohm Messwiderstand
Das Ergebnis:
1. Minute: Netzteil nicht angeschlossen, Akku eingelegt: Strom unterhalb der Messgrenze mit dem 10Milliohm Messwiderstand
Danach Netzteil eingesteckt: CC/CV Ladevorgang beginnt
Strom ca. 630mA
Maximale Spannung an den Ladekontakten sind 4,218V am Ende der Konstantstromphase
Danach wird weitergeladen mit leicht abfallender Spannung bis der Ladestrom unter 70mA fällt und der Ladeausgang abgestellt wird.
5 Stunden nach Beginn der Ladung habe ich den Resetknopf betätigt.
Im linken Schacht ergibt sich ein ganz ähnliches Bild.
Auch hier messe ich die höchste Spannung am Ende der Konstantstromphase nur die Spannung ist einige mV höher.
In der vergrößerten Darstellung sieht man den bemerkenswerten Verlauf der Ladespannung besser:
Während der "Konstantspannungsphase" sinkt die Ladespannung mit abnehmendem Ladestrom.
Ein schöner Trick um die Ladezeit zu verkürzen ohne dabei den Akku zu quälen
Weitere Tests mit geschützten Akkus und eventuell auch höherem Messwiderstand folgen
Ich muss für heute zum Schluss kommen, der Rest daher vorerst nur in Stichworten.
Sobald ich Zeit dafür finde werde ich diesen Beitrag überarbeiten und ergänzen.
Weitere Messungen (mit Fluke 289):
ohne Akku
rote LED blinkt schnell, grüne leuchtet
Leerlaufspannung lässt sich nicht sicher messen, DMM zeigt stark schwankende Werte an
mit entladenem (nicht tiefentladenem) Akku
rote LED leuchtet, grüne ist aus
Ladestrom links 632mA rechts 635mA
mit voll geladenem Akku
rote LED ist aus, grüne leuchtet
Akku wird mit ganz geringem Strom entladen (-5,6uA)
ohne Netzteil bzw. bei Stromausfall
Akku wird mit weniger als 0,03mA entladen (gemessen links -28uA, rechts -29uA bei 4,18V)
mit tief entladenem Akku (getestet mit AA NiMH)
rote LED leuchtet, grüne ist aus
Ladestrom links 120mA, rechts 150mA
Kurzschluss
rote LED blinkt langsam, grüne ist aus
Kurzschlussstrom links 120mA, rechts 150mA
mit verpoltem Akku
rote LED leuchtet dauernd, grüne ist aus
geringer Ladestrom (10mA bei 4V Akkuspannung, 2mA bei 1,2V), der verpolte Akku wird langsam entladen
Stefan