Her mit den kleinen Franzosen- vive la France

Probiert ihr eigentlich die Korkenzieher auch mal aus? Der vom Vintage hat ja ordentliche Umdrehungszahl: geht der z.b. deutlich besser as andere? Wie ist der vom Vendredi? (Bis jetzt habe ich nur das Grand Luxe von Passion France mit Korkenzieher, das geht, aber tut sich schon manchmal etwas schwer).
Habe grad in einem französischen Forum über das "sterben der 13cm Laguioles" gelesen und da war Korkenzieher auch ein Thema- also das das eben mit den kleinen Laguioles nicht gut funktioniert und das ein Grund ist grössere Modelle (13cm/14cm) zu verwenden. Was sagt die Savoir vivre Gemeinde hier dazu?
 
Länge ist nicht alles!

Wahrscheinlich werden mehr Weinflaschen mit 9 cm SAK entkorkt als mit 13 cm Laguioles ...

Ein Korkenzieher an einem Klappmesser ist immer ein Kompromiss und funktioniert nie so gut wie ein für das Entkorken spezialisiertes Werkzeug (Bsp. Screw Pull oder Sommelier-Messer - am besten zweistufig).

Das Problem ist gemäß meiner Erfahrung nicht, den Korkenzieher in den Korken zu drehen, sondern den Korken sicher und beherrscht herauszubekommen.

Just mes 5 centimes ...
 
Also funktionieren tun sie, keine Frage. Aber ich habe viel zu selten auswärts mal einen Korken zu ziehen, und zu Hause nutze ich dann doch meistens einen mit so einer "Reindreh-und-Korken-Rausdreh-Spindel". Tatsächlich Probleme habe ich nur mal mit den kurzen Victorinox-Korkenziehern gehabt; die rissen aus dem Korken wieder raus (was z.T. an der Konsistenz des Korkens lag).
 
Der Franzose nennt ein Messer mit Korkenzieher gern auch „Survival Werkzeug“.
Unter Fachleuten gilt ein Korkenzieher mit fünf Windungen als Standart. Beim Durchzählen aller letzend gezeigten „Survival Werkzeuge“ zählte Graf Zahl 🧛🏻‍♂️ immer „5“ - also ; Salute🍷🍇
 
Gold, always believe in your soul..


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... selbst wenn du keine hast, wie der arme Freitag! :irre:

Zwar eigentlich ein Spandau Ballet Song,

aber natürlich hat ein Korkenzieher auch eine Seele. Noch nicht fit am Montag Morgen? 😆

grüsse, pebe

Korrektur. Geht beim Vendredi tatsächlich nicht, da war dann doch ich selbst wohl der noch nicht ganz wache. Mea Culpa. 😂

 
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Hier noch mal mein Francais Vintage mit ein paar kleinen Modifikationen (Bei edc's mache ich das schon mal gerne zwecks persönlicher Note): Die Öffnungshilfe - beidseitig - war Notwendigkeit. Die Wellen auf der Klinge sind als optisches Pendant zum Korkenzieher gedacht. Dann habe ich noch die Griffschalen vorn und hinten leicht gerundet, die waren recht kantig. Nicht so ganz gelungen finde ich den schmalen Steg hinter dem Korkenzieher. Da sollte das Messer nicht hinfallen und dort auftreffen, sonst ist die Kante wohl weg. Ich bin da immer ganz vorsichtig beim Hantieren.
btw: das Feuerzeug habe ich mal beim Schnorcheln am Grund eines Sees gefunden. Unbrauchbar, aber dekorativ.
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Wie hast du die Wellen gemacht? Sieht sehr gut aus. Die "Öffnungshilfen" kann ich nicht erkennen- davon evtl. noch ein Foto (und Anleitung?)

Ich probier mich auch derzeit an den einseitigen "Swetches" oder wie das heisst, aus und diversen Polituren, aber man will ja auch nix verschlimmbessern. Feile oder Maschine, ist da auch die Frage (bei mir).
 
Wie hast du die Wellen gemacht? Sieht sehr gut aus. Die "Öffnungshilfen" kann ich nicht erkennen- davon evtl. noch ein Foto (und Anleitung?)

Ich probier mich auch derzeit an den einseitigen "Swetches" oder wie das heisst, aus und diversen Polituren, aber man will ja auch nix verschlimmbessern. Feile oder Maschine, ist da auch die Frage (bei mir).
Ich spanne die Klinge mit schützenden Alubacken in den Schraubstock und nehme normalerweise Feilen. Freihand. In diesem Fall ist der Stahl zu hart, ich habe es mit einem zylindrischen Schleifstab und Dremel gemacht; die Öffnungshilfe hier mit einem runden Schleifelement, hatte grad nichts besseres zur Hand. Zum Nacharbeiten der Wellen Schleifpapier, auf einen entsprechenden Alustab gewickelt, Körnung 400-600, zum Polieren einfach stark abgenutztes 600er.
Dremel mag ich normalerweise nicht, da kann zu schnell zu viel danebengehen, dann ist die Klinge womöglich verhunzt.
Zum Schutz klebe ich die restliche Klinge mit Kreppband ab.
 
Ein schönes Messer. Bezüglich des Stegs hinter dem Korkenzieher hast Du absolut recht. Meins ist mir genau auf die Kante gefallen und das Holz ist dort ausgebrochen. Zum Glück konnte Perceval das für knapp 100 Euronen neu beschalen. Die neuen Schalen konnte ich sogar aussuchen.

Wirklich sehr guter und schneller Service. Persönlich finde ich auch den gedrehten Korkenzieher besser als die heute oft zu findende Variante die eher wie eine grobe Schraube aussieht. Nach meinem Eindruck neigt die gedrehte Variante auch nicht so stark dazu den Korken auszubrechen.

Wie sind Eure Erfahrungen damit?
 
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Das "Laguiole Droit", wie es um 1850 erstmals gebaut wurde. Volle Griffschalen, ovale mouche, kaum Verzierungen, in der Form ähnlich dem Roquefort, Yssingeaux etc. Auf den beiden letzten Bildern die Evolution der Mouche, von oben: 1850, um 1900, und heute. Da das Ding von den Schmieden Mouche -Fliege - getauft wurde, bin ich persönlich überzeugt, dass es auch eine Fliege ist und keine Biene, wie gerne behauptet.
PassFr Laguiole Droit (2).JPG
PassFr Laguiole Droit (4).JPG
PassFr Laguiole Droit (5).JPG
Evolution mouche (1).JPG
Evolution mouche (2).JPG
 
Etwas Insekten-Theorie, mit KI aus diversen Quellen zusammengefasst:


"Der Begriff „Mouche“, der in der Laguiole-Messerherstellung verwendet wird, um die Basis der Klinge zu beschreiben, hat eine lange Tradition in der Messerschmiedekunst. Historisch bezeichnete die „Mouche“ das kleine Metallplättchen am Ende der Feder eines Klappmessers mit Klingenarretierung. Dieses Plättchen musste angehoben werden, um die Arretierung zu lösen und die Klinge zu schließen. Obwohl dieses Bauteil bei den modernen Laguiole-Messern keine mechanische Funktion mehr erfüllt, ist der Begriff „Mouche“ bis heute erhalten geblieben und wird weiterhin für das dekorative Element verwendet, das oft kunstvoll verziert ist.

Die Verwendung des Begriffs „Mouche“ anstelle eines allgemeineren Begriffs wie „Pastille“ oder „Rondelle“ hängt mit der langen handwerklichen Tradition und den visuellen Assoziationen zusammen, die die Messermacher der damaligen Zeit hatten. Das kleine, runde Element erinnerte in Form und Größe an eine Fliege („Mouche“ auf Französisch), weshalb dieser Begriff übernommen wurde.

Anfang des 20. Jahrhunderts, etwa um 1910, wurde die „Mouche“ oft durch eine Biene ersetzt, die heute zum Symbol des Laguiole-Messers geworden ist. Es gibt eine Legende, die besagt, dass Napoleon den Bewohnern der Region das Recht verlieh, die kaiserliche Biene als Symbol zu verwenden, um ihren Mut zu ehren. Diese Geschichte ist jedoch nicht historisch belegt und gehört eher zum Bereich des Mythos. Die Biene hat auch eine starke symbolische Verbindung zur Region Aubrac, die für ihre reiche Natur und Bienenzucht bekannt ist.

Insgesamt bleibt die „Mouche“ ein wichtiger Bestandteil der Laguiole-Messer, sowohl als historisches Element der Messertechnik als auch als dekoratives Symbol, das die reiche Tradition und das handwerkliche Können der Region widerspiegelt."

(Abeille ou Mouche sur les couteaux Laguiole (https://forge-de-laguiole.com/heritage/entre-histoire-et-tradition/abeille-mouche-couteaux-laguiole/))

(Coutellerie: Histoire du Couteau Laguiole depuis son origine (https://coutellerie-laguiole-en-aubrac.fr/la-manufacture-de-laguiole/histoire-du-couteau/))

(Histoire du couteau de Laguiole (https://www.laguiole-benoit.com/coutellerie/histoire-du-couteau-laguiole))

(Le couteau de laguiole - Laguiole en Aubrac (https://www.laguiole-en-aubrac.fr/la-coutellerie/le-couteau-laguiole/))

Voilà

Virgil
 
Schade, daß Passion France nur so kleine Messerchen hat. Sucht man dort grosse Klingen, gibt es da leider nichts. Grad die Droits sehen sehr gut aus, aber zu klein (für mich).

Verstehs nicht, da gerade die Sammlerstücke dann oft angenehm gross, bis zu gross sind. Und Stahl dito: heute noch allen ernstes stets diesen 12c27 mit mickrigen 55 Hrc osä.... Nur damit man bequem feilen kann.. Naja, sollen sie doch dort wo gefeilt wird, aber unguillochierte Klingen könnten doch dann mal schön 60/61 Hrc haben. Was nützt mir die Fünfhundertdrölftige Rückenverzierung, wenn das eigentliche Messer IMMER das gleiche ist.

So, wieder mal ausgeheult;-)
 
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