@alex77:
Wenn der Kompressor noch im Kühlschrank eingebaut ist, hast du es sogar minial leichter, weil du Saug- und Druckseite unterscheiden kannst.
Wer einen bereits ausgebauten Kompressor verwendet, muss diesen zuerst elektrisch anschließen und kann dann fühlen, wo er saugt und drückt.
Ein Paar Worte zur Bauanleitung:
Ich hab mit meiner Diplomarbeit angefangen und muss innerhalb der nächsten drei Wochen eine Flechtmaschine konstruieren. Die Teile müssen dann angefertigt und montiert werden, bevor meine Zeit um ist. Ist im Moment etwas stressig.
Ein paar Zeilen hatte ich schon geschrieben, aber ich muss prioritäten setzen.
Ich denke, ihr habt dafür Verständnis.
Hier mal eine Kurzanleitung:
Der Kompressor drückt das Kältemittel in die Leitung, die zur Kühlschlange auf der Rückseite des Kühlschrankes führt. Die Druckseite ist damit identifiziert.
Der zweite Anschluss ist demnach die Saugseite.
Ein dritter Anschluss ist einfach zugelötet und dient der Kältemittel- und Ölfüllung .
Den Kompressor ausbauen, dabei die Anschlussrohre möglichst lang absägen. Achtung: das Kältemittel entweicht! Deckung! (Und niemanden vom Umweltministerium zuschauen lassen)
Druckseite:
Aus dickem Kupferrohr und etwas Kupferblech eine Dose hartlöten, die in Boden und Deckel nur ein kleines Loch hat. Lochdurchmesser entsprechend dem Durchmesser der Anschlußrohre.
Diese Dose an das Rohr der Druckseite löten, dabei das Rohr mit einem nassen Lappen umwickeln, damit der Kompressor nicht gebraten wird.
Das Rohr der Druckseite senkrecht nach oben ausrichten. Große Radien biegen!
Hintergrund: Aus der Druckseite wird immer etwas Öl ausgeblasen, das sich in der Dose niderschlägt und bei Stillstand zurück in den Kompressor läuft. Sonst gibts Sauerei.
Saugseite:
An die Saugseite kann direkt ein dickwandiger Schlauch angeschlossen werden, der zum Objekt führt, welches evakuiert werden soll. Der Schlauch muss dickwandig sein, sonst wird es vom Luftdruck plattgedrückt.
In diese Leitung kann ein Manometer für Vakuum eingebaut werden, falls der genaue Wert wichtig ist.
Löterei:
Es hat sich gezeigt, dass weichlöten nicht gut funktioniert, die Rohre des Kompressors scheinen kein reines Kupfer zu sein. Hartlöten mit kleiner Ace-Flamme geht aber sehr gut. Nasse Lappen nicht vergessen!
Elektrischer Anschluss:
Hier wird mit 230V hantiert, denkt daran, dass ihr nur ein Leben habt!
Der Kompressor hat ein kleines Gehäuse an der Seite, in das ein oder zwei Kabel hineinführen.
Drinnen sieht man drei Anschlüsse:
Einen für den Schutzleiter (grün/gelbes Kabel) und zwei für die Spannungsführenden Leitungen.
Man nimmt ein Kabel mit Netzstecker, das kann das Ende eines Verlängerungskabels sein oder das Netzkabel eines alten Gerätes.
Das Kabel muss aber drei Adern haben (meistens grün/gelb, blau, braun)!
Die Adern blau/braun sind mit den beiden Kontaktstiften des Netzsteckers verbunden und liefern den Saft, die grün/gelbe Ader ist mit den seitlichen Metallzungen des Netzsteckers verbunden und verlängert euer Leben.
Der Schutzleiter wird am Kompressor da angeschlossen, wo er im Original auch war.
die beiden stromführenden Adern gehören an die verbleibenden Anschlüsse, die auch vorher schon benutzt waren.
Mindestens eine der stromführenden Adern muss durch einen Schalter unterbrochen werden, das kann ein solcher sein, wie man ihn oft für Lampen verwendet. Muss nur für 230V geeignet sein.
Besser ist es, beide Adern zu unterbrechen, dann steht der Kompressor nicht unter Strom, wenn er abgeschaltet ist.
Es ist sonst immer Spannung anliegend!
Ein Kondensator ist auch noch irgendwo bei der Elektrik zu finden, der bleibt genau wo er ist. Dient dem Anlaufen des Motors.
Hier eine Skizze:
Wer einen kompletten Kühlschrank ausschlachtet kann sich die Schaltung mal näher beschauen und wird feststellen, dass der anschluss identisch zu unserer Variante ist. Nur wird der Strom nicht manuell unterbrochen, sondern durch einen Temperaturschalter, der im Kühlschrankinnenraum sitzt.
Da dies nur eine grobe Anleitung war bitte ich euch, alle offenen Fragen hier zu klären! Für kurze Statements habe ich immer Zeit.
MfG
newtoolsmith