Horl Rollschleifer

Weiße Steine haben oft einen leichten Grauschleier. So lange sie nicht zugesetzt sind, empfinde ich das nicht als Problem.
Sonst muss die Oberfläche abgerichtet werden. Mit Diamantplatte oder SiC-Pulver auf Granitplatte. Bei weichgebundenen Steinen funktioniert auch Nassschleifpapier auf einer planen Unterlage, wie einer Glasplatte.
 
PS: was für die Holzgriffe der Messer gilt, gilt auch für Schleiflehren, erst Ölen, dann schleifen
Ich öle meine Lehren nicht, weil ich sie vor dem Schleifen abklebe.
Die Unterlage vom Horl auf keinen Fall ölen. Je nach Öl weiten sich die O-Ringe.


Ich bin Mir auch noch immer unsicher über die richtige Einschleiftechnik.
Da hat wohl jeder sein eigenes Rezept, kommt auch immer auf den Stahl an.
Wenn ich ein Messer neu einschleife nehme ich die 1.200er Diamant und schleife eine Seite bis ein durchgehender Grat entstanden ist.
Das gleiche auf der anderen Seite.
Dann zähl ich die Doppelzüge.
10-8-6-4-3-2-1 auf jeder Seite abwechselnd. Zum Schluss über's Leder um den Restgrat zu entfernen.
Dann kommen die feinen Scheiben.
Mit jeder 30-20-10-8-6-4-2-1 dann nur mit Eigengewicht durch einen Korken ziehen.
Wir haben in unserer FB-Gruppe einen Versuch mit der Kagami Scheibe gemacht.
Bringt nach der 6.000er keinen Schärfegewinn, poliert nur die Fase.
Für den TU, wenn Du nicht zu lange wartest, reicht 5-4-3-2-1 mit der 6.000er.
Deine Messer bekommst Du auch mit dem Horl Equipment scharf.
Die Belgier hohlen halt das Maximum aus deinen Messern.
Da die Korrundscheiben eh nicht lange halten kannst Du ja dann die Belgier kaufen.
Wenn Du mit allen Scheiben feucht schleifst halten sie länger und sind besser zu reinigen.
danke für den input
wie bekommt man die Scheiben eigentlich wieder wirklich sauber?
Meine "weiße" Scheibe ist so dreckig, eher total grau und ich hab da schon mit Wasser, Spüli, Zahnbürste, Radiergummi, blaue+ weißte aneinander reiben dran gesessen aber so wirklich weiß / hell bekomme ich die nicht mehr :/
Ich reinige meine Scheiben mit einer 400er Diaplatte.
Guckst Du hier

Gruß Jürgen
 
Wir haben in unserer FB-Gruppe einen Versuch mit der Kagami Scheibe gemacht.
Bringt nach der 6.000er keinen Schärfegewinn, poliert nur die Fase.
Hi @Doldini,

jetzt verwirrst du mich ein bisschen.

Hier hattest du Bess-Messungen nach den jeweiligen Scheiben für Aogami II gezeigt.

In unsererer FB-Gruppe hat einer einen Bess Test gemacht, damit wir wissen wie die tatsächlichen Werte sind.
Getestet wurde an Aogami II Messern. Die Zahlen sind Mittelwerte aus 3-5 Messungen.
𝗛𝗼𝗿𝗹 𝟯.𝟬𝟬𝟬 𝟴𝟳,𝟵
𝗛𝗼𝗿𝗹 𝟲.𝟬𝟬𝟬 𝟴𝟱,𝟵
𝗛𝗼𝗿𝗹 𝗞𝗮𝗴𝗮𝗺𝗶 𝟲𝟯,𝟬
𝗣𝘆𝗿 𝟳𝟮,𝟲
𝗕𝗹𝗮𝘂𝗲𝗿 𝗕𝗲𝗹𝗴𝗶𝗲𝗿 𝟲𝟵,𝟳
𝗚𝗲𝗹𝗯𝗲𝗿 𝗕𝗲𝗹𝗴𝗶𝗲𝗿 𝟰𝟵,𝟱
Jetzt haben wir Schwarz auf Weiß, was wir schon immer wussten, die Belgier sind das Nonplusultra.
Natürlich sagen die nakten Zahlen nichts über die Schneidfähigkeit.
Bei der Kagami Scheibe bin ich echt überrascht. Gefühlt ist sie beim Schneiden ein Ticken schärfer wie der Gelbe. Liegt wohl am geringeren Wiederstand durch den Spiegel.
 
Hi zusammen,

Ich bin gerade am überlegen, ob ich mir einen Horl (2?) zulege.
Als Messer habe ich ein Heder K5 rostfrei und ein Kadoki Gyuto aus SLD.

Zwar habe ich schon einen Satz einfache Steine, mit welchen ich auch ganz gut klarkomme, allerdings nutze ich sie immer erst, wenn es wirklich überfällig ist.
So richtig Spaß macht mir das Schleifen damit nicht - auch wenn ich dann wieder großen Spaß an den scharfen Messern habe.

Mit dem Horl geht das Schleifen ja deutlich schneller und unkomplizierter.
Dementsprechend würde ich den Horl hoffentlich häufiger nutzen als die Steine und die Messer immer in sehr gutem Zustand halten können.

Was meint ihr, ergibt dieser Gedanke Sinn und wäre der Horl für diese Anforderung geeignet?
Würde dafür das normale Set mit Diamant- und Keramikscheibe ausreichen oder sollte ich noch nach weiteren Scheiben Ausschau halten?

Über ein paar Tipps wäre ich dankbar! :)
 
Hallo Leute
Heute hab ich meinem Nordquist den ersten Grundschliff verpasst.
Durch die dünne Spitze, die lang nach hinten gezogene Klinge, die Hohlkehle und die Geo der Klinge echt kein einfaches Unterfangen.
Man könnte sagen, das war die Meisterprüfung im Horlen.
Ohne das Zusatzequipment von Sérgio Pina wäre ich aufgeschmissen gewesen.
Angefangen hab ich mit der 1.200er, danach die 3.000er Diascheibe.
Das Finish erledigten die 2 Belgier.

Nord-1.jpg


Nord-2.jpg


Jetzt schneidet das Teil wie der Teufel.
Gruß Jürgen
 
Ich bin gerade am überlegen, ob ich mir einen Horl (2?) zulege.
Wenn Horl dann Horl2. Der 3er hat andere Aufnahmen für die Scheiben (Quick Lock), dafür gibt's kein Fremdzubehör.
Mit dem Horl geht das Schleifen ja deutlich schneller und unkomplizierter.
Ein paar Kniffe gibt's auch beim Horl, sind aber schnell erlernbar.
Dementsprechend würde ich den Horl hoffentlich häufiger nutzen als die Steine und die Messer immer in sehr gutem Zustand halten können.
Was meint ihr, ergibt dieser Gedanke Sinn und wäre der Horl für diese Anforderung geeignet?
Die Messer auf Schärfe halten ist mit dem Horl kein Problem, wenn man mit dem TU nicht zu lange wartet.
Würde dafür das normale Set mit Diamant- und Keramikscheibe ausreichen oder sollte ich noch nach weiteren Scheiben Ausschau halten?
Mit dem Horl Standartset brauchst Du bei deinem Gyuto gar nicht erst anfangen.
Die Horl Diascheibe hat eine Körnung von 400, die ist viel zu grob.
Die Keramikscheibe ist nur zum Entgraden, daraus lässt sich prima eine 1.200er Diascheibe machen. Folie dazu gibt's hier, 50x100 passt.
Für ein sehr gutes Ergebnis braucht es auch noch die Belgischen Brocken, dann hast du richtig scharfe Messer.
 
Vielen Dank für die Antwort!

Die Keramikscheibe ist nur zum Entgraden, daraus lässt sich prima eine 1.200er Diascheibe machen. Folie dazu gibt's hier, 50x100 passt.
Für ein sehr gutes Ergebnis braucht es auch noch die Belgischen Brocken, dann hast du richtig scharfe Messer.
Würde es dann nicht vielleicht Snn ergeben einen Horl 2 Cruise oder gebrauchten, normalen Horl 2 plus diese Scheiben zu kaufen?
Die 15° scheinen ja auch selten Sinn zu ergeben.

Dann wäre es ja nur wichtig, dass der Horl an sich vernünftig funktioniert. Der Zustand der originalen Scheiben wäre ja dann egal.
Wenn ich mal grob arbeiten muss, kann ich immernoch meinen 400er Wetstone auspacken.
 
Mit dem Horl geht das Schleifen ja deutlich schneller und unkomplizierter.

Hi,

dass das Schleifen mit dem Horl schneller geht, als auf Steinen halte ich für ein Gerücht.

Unkompizierter bin ich völlig bei dir. Man kann auch schnell einen TouchUp machen ohne eine Sauerei zu machen, die Steine aus dem Keller zu holen etc. Insofern geht es vielleicht schneller, weil man es häufiger macht.
Aber ein runtergerocktes nicht dünn ausgeschliffenes Messer auf dem Horl mit einem Grundschliff zu versehen ist echt keine Freude. Auch das Messer "einzuhorlen" kann eine langwierige Angelegenheit sein.
 
Okay, verstanden. Am Anfang muss ich also ein bisschen Zeit einplanen.

Unkompizierter bin ich völlig bei dir. Man kann auch schnell einen TouchUp machen ohne eine Sauerei zu machen, die Steine aus dem Keller zu holen etc. Insofern geht es vielleicht schneller, weil man es häufiger macht.
Genau darum geht es mir ja. Wenn es unkomplizierter geht, werde ich es auch öfter machen.
Dementsprechend sind die Messer dann auch immer in einem besseren Zustand (wobei meine nie runtergerockt sind) und ich muss nicht so weit vorne anfangen.

Was bedeutet denn langwierig - sind das fünzig, hunderte oder tausende Züge?
Nur um so ein grobes Gefühl zu bekommen, natürlich kommt das immer auf Zustand und Stahl an. Dessen bin ich mir bewusst.
 
Okay, verstanden. Am Anfang muss ich also ein bisschen Zeit einplanen.


Genau darum geht es mir ja. Wenn es unkomplizierter geht, werde ich es auch öfter machen.
Dementsprechend sind die Messer dann auch immer in einem besseren Zustand (wobei meine nie runtergerockt sind) und ich muss nicht so weit vorne anfangen.

Was bedeutet denn langwierig - sind das fünzig, hunderte oder tausende Züge?
Nur um so ein grobes Gefühl zu bekommen, natürlich kommt das immer auf Zustand und Stahl an. Dessen bin ich mir bewusst.
Das kommt ja sehr auf das Messer an. Bei einem dünnen Messer kannst du mit 50 Doppelzügen pro Seite schon gut sein bevor du auf die feineren Scheiben gehst. Bei einem Solinger Chefmesser können es vermutlich auch mal 200-300 Doppelzüge pro Seite sein, bis du einen neuen Grundschliff hast und du auf die feineren Scheiben gehen kannst.

Dazu kommt die Frage mit welcher Scheibe du arbeitest. Ob du den Winkel umschleifen musst oder du schon ungefähr auf dem Werkswinkel bist.

Beispiel.
Herder Santoku oder Culilux Kyoto Messer sind ausreichend dünn ausgeschliffen. Da kannst du schon nach 30-50 Zügen mit dem Pyrenäenstein oder einem 1200er Diamanten auf den Belgischen Brocken wechseln.
Ich habe irgendwelche dicken Steakmesser bei denen ich nach >500 Zügen mit dem 400er Diamanten immer noch nicht wirklich glücklich bin mit dem Grundschliff. Ich habe dann irgendwann einen "will do" Punkt erreicht und beschlossen, dass das hinterste Drittel der Schneide ohnehin bei Steakmessern recht irrelevant ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Neben der schon genannten Dicke der Fase hängt die Geschwindigkeit des "Einhorlens" auch von der Verschleißfestigkeit des Stahls und noch stärker vom Ausgangs- und Zielwinkel ab. Von spitzerem auf stumpferen Winkel umschleifen geht viel, viel schneller als andersherum. Nun sind die meisten Küchenmesser unnötig konservativ geschliffen, wenn du die 15er Seite benutzt, hast du fast immer den zweiten, langwierigeren Fall.

Man kann das beim Horl auch nicht wirklich mangels Druckkontrolle beschleunigen. Man schleift dabei immer ziemlich druckarm, was fürs Finish durchaus sehr vorteilhaft ist, aber man kann eben auch schwer hohen Druck für Reparaturen und Grundschliffe aufbringen.
 
Ein wichtiger Hinweis ist noch:
15 Grad sind (fast nie) 15 Grad und
20 Grad sind (fast nie) 20 Grad.

D.h. Da das Messer in der Regel vom Rücken zur Sekundärfase einen Winkel bildet, ist der Schleifwinkel i.d.R. geschätzte 1-2 Grad kleiner, als auf der Schleiflehre angegeben.
15 Grad sind je nach Messet ehr 13 Grad und 20 Grad ehr 18 Grad.
Da ich 13 Grad oft unnötig finde schleife ich meistens auf 20 Grad.
 
Ein wichtiger Hinweis ist noch:
15 Grad sind (fast nie) 15 Grad und
20 Grad sind (fast nie) 20 Grad.

D.h. Da das Messer in der Regel vom Rücken zur Sekundärfase einen Winkel bildet, ist der Schleifwinkel i.d.R. geschätzte 1-2 Grad kleiner, als auf der Schleiflehre angegeben.
15 Grad sind je nach Messet ehr 13 Grad und 20 Grad ehr 18 Grad.
Da ich 13 Grad oft unnötig finde schleife ich meistens auf 20 Grad.
Genau so ist es (y), wobei ich es ein wenig präzisieren möchte. 2° weniger ist etwas zuviel.1-1,°5 trifft es ziemlich genau.
 
Zurück