grinsefalle
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Fenix startete kürzliche eine global testing campaign der Fenix TK16, diese Aktion wurde auch hier im Forum bekannt gegeben. Ich habe mich dort beworben und wurde als Tester angenommen (obwohl ich youtube, Fazebok und Co verneint habe). Der Versand der Lampe erfolgte durch den Flashlightshop.
An dieser Stelle Danke an Fenix und das Team von Bernd Auler!
Die TK16 werde ich zuerst einzeln vorstellen und dann zum Schluss mit der Klarus XT11 vergleichen, beide Lampen sind sich schließlich vom beworbenen Verwendungszweck und der Gesamtausführung sehr ähnlich. Der Test wird mit der Zeit erweitert, Beamshots und weitere Bilder folgen noch.
Technische Daten vom Hersteller:
Cree XML2 U2 LED
1x18650 oder 2xCR123
hartanodisiertes Aluminium
140mm Länge x 34mm Kopfdurchmesser x 25mm Gehäusedurchmesser
122 Gramm Gewicht
IPX8 Schutz (2m Wassertiefe)
ANSI-Leistung:
1000/400/150/10 Lumen, Strobe 1000 Lumen, 240m Reichweite, 14480cd
Laufzeiten 1h10min/3h25min/10h/150h
Lieferumfang:
Lampe, Lanyard, Holster, Ersatz-O-Ring, Anleitung, Garantiekarte
Größe/Finish/Verarbeitung
Die TK16 fällt hier nicht aus dem Rahmen, sie ist weder besonders groß noch besonders kompakt. Eben eine Größe, die man von derartigen Lampen mit 1x18650 erwartet. Das Gehäuse selbst hat den Standard-Durchmesser von einem Zoll (nicht ganz, die TK16 ist einen mm schlanker), so dass viele Montagen für Picatinny etc verfügbar sind.
Die Anodisierung der TK ist in einem satten schwarz gehalten und absolut gleichmäßig aufgebracht. Die Symbolik und Seriennummer auf dem Kopf ist etwas schwach gelasert, der Lampentyp ist deutlich kräftiger ausgeführt.
Der Bezel ist ebenfalls schwarz, nicht abnehmbar und aus dem gleichen Material gefertigt wie der Lampenkopf.
Ein Clip wird mitgeliefert, dieser wird wie eine Klammer auf das Gehäuse gesteckt und sitzt dort drehbar und relativ fest. Dennoch würde ich bei einer Einsatzlampe so einem Clip nicht vertrauen.
Der Gripring vor der Endkappe sitzt fest und unbeweglich. Er lässt sich auch abschrauben, was aber nicht innerhalb weniger Sekunden möglich ist. Die Endkappe muss abgeschraubt und dann ein O-Ring entfernt werden. Dieser O-Ring sitzt in einer Nut, so dass es etwas frickelig ist, diesen zu greifen und abzuziehen. Bleibt der O-Ring an seinem Platz läßt sich der Gripring nicht abschrauben, da die Passungen sehr eng sind.
Wenn der Gripring abgeschraubt und die Lampe wieder zusammengesetzt ist, bleibt ein Teil des Ringgewindes offen und kann verschmutzen. Vor dem erneuten Installieren des Gripringes muss man also evtl das Gewinde reinigen.
An der Endkappe gibt es nur eine Schutzbacke neben den Schaltern (asymetrisch), an der ein Durchbruch für die Aufnahme des Lanyards vorhanden ist. Tailstand klappt also nicht.
Zur Riffelung (ja, auf der reite ich gern rum): die Riffelung an Gehäuse und Tailcap unterscheiden sich. Ander Endkappe ist die Art Riffelung, die man leider zu oft sieht. Minimal eingeschnitten, viel zu glatt (aber wohl kostengünstig). Die Riffelung am Lampenkörper ist aggressiver und etwas rutschfester, wenn auch noch weit entfernt von meinem persönlichen Ideal. Ja, noch immer sind die Riffelungen der Eden TDL, der Nightpower und der alten Barbolight sind bisher unerreicht.
Ohne Clip und Gripring gibt es keinen ausgeprägten Wegrollschutz. Die leicht abgeflachten Seiten am Kopf sind nicht ausreichend.
Was mit gut gefällt: In den meisten Lampen wird das Innenleben der Endkappe durch einen eingeschraubten Ring gehalten. Dieser Ring löst sich mehr oder weniger leicht und das kann zu Lichtaussetzern oder Fehlfunktionen führen. Fenix macht es besser. Der goldfarbene Conterring wird nicht mit einem Gewinde festgeschraubt, sondern mit einer Art Bajonettverschluß gehalten.
Die Verabreitung selbst ist einwandfrei und entspricht der Fenix-Qualität. Die Wandstärken sind in Ordnung, die ganze Lampe macht einen sehr (hoch)wertigen Eindruck.
LED/Lichtkegel
Die XML2 sitzt in einem glatten Reflektor, sie ist perfekt zentriert. Wie bereits bei der PD32 gibt es einen kreisrunden, sauber abgegrenzten Spot. Dieser wird umringt von einer kleinen Corona, dann folgt der große Streulichtkegel.
Der Großteil des Lichtes liegt im schönen Spot. Ich halte den Lichtkegel für eine Einsatzlampe sehr gut geeignet (blendender Spot, schwacher Streulichtkegel, der peripheres Sehen ermöglicht, aber nicht blendet).
Es gibt nun auch Beamshots an verschiedenen Örtlichkeiten.
Hier im Innenhof. Entfernung zu den Garagentoren ca 23m.
Die komplette Galerie mit allen Vergleichslampen findet ihr hier: http://1drv.ms/1MI92Mp
Weiter gehts in die Halle. Der obere Absatz ist ca. 7m weit weg.
Alle Bilder hier: http://1drv.ms/1MI95aU
Nochmals in der Halle, diesesmal vom oberen Absatz nach unten geleuchtet. Die hintere Regalwand ist ca 10m entfernt. Ich habe absichtlich so geleuchtet, wie auf den Bildern zu sehen ist, also mit Geländer im Lichtkegel und Schattenbildung unten in der Halle. Das ist einfach die Realität, dass ich meist kein freies "Leucht-Gelände" habe. Hier sieht man auch, wie schnell eine starke Lampe Gegenlicht produziert, die eigene Position freigibt oder einen selbst blenden kann.
Alle Bilder hier: http://1drv.ms/1MI94E1
Zum Schluss noch beschaulich in den Wald. Dieser Ort ist schon bekannt. Entfernung zur Baumgruppe ca 80m. Zuerst waren Kamera und Lampen nebeneinander, beim zweiten Durchgang waren die Lampen ca. 1,5m vor der Kamera. Beim letzten Durchgang war der Akku der Pd32 etwas schwach, so dass diese heruntergetaktet hatte.
alle Bilder hier: http://1drv.ms/1MI97Qe
Energie
Die Lampe wird sinnvollerweise mit einem 18650er Akku betrieben. 2x CR123 ist ebenso möglich, zB als Backup in der Einsatztasche. Beide Pole in der Lampe sind gefedert, so dass der Akku im Falle eines Stoßes oder Sturzes keine Schäden erleidet.
Wenn der Akku zuneige geht und die Energie nicht mehr ausreicht, die gewählte Stufe zu befeuern, dann schaltet die TK16 auf die nächst niedrigere Stufe herab. Befindet sich der Anwender bereits inm low mode und der Akku wird leer, so gibt die TK16 ein Blinksignal aus (3 Blitzer alle paar Minuten). Die TK16 schaltet sich nicht selbst ab, um den Betrieb so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Das bedeutet, dass ein ungeschützter Akku auch tiefentladen werden kann (lieber Licht und kaputter Akku als im Dunkeln stehen mit einem Akku, der nochmal geladen werden kann) bzw ein geschützter Akku in die Schutzschaltung getrieben wird.
PWM gibt es scheinbar nicht, es ist mir weder mit dem Auge, noch auf dem Digicam-Display aufgefallen.
Bedienung
Die Bedienung und das UI sind alte Bekannte. Klarus war meines Wissens der Erste mit einem solchen Konzept, nun haben Nitecore und Fenix nachgezogen.
An der Endkappe gibt es zwei Schalter. S1 ist ein gewöhnlicher Klickschalter, welcher leicht versetzt am Lampenende sitzt. Die Wege des S1 sind recht kurz, nach ca 1mm liegt bereits Momentlicht an, nach ca. 3-4mm rastet der Schalter ein. Den Widerstand würde ich als moderat bezeichnen.
Daneben, auf einer angeschrägten Fläche, sitzt S2. Dieser S2 ist ein elektronischer Taster mit einem fühlbaren Druckpunkt und einem leisen "Klickgeräusch".
S1 schaltet die TK nur ein oder aus, Momentlicht durch leichtes Andrücken ist möglich. S1 hat keinerlei Einfluss auf die Leuchtstufen, so dass man unbegrenzt manuell blitzen kann, ohne an der Leuchtstufe etwas zu ändern.
S2 ist für Strobe und die Leuchtstufen zuständig.
S2 ist relativ klein. Gerade mit Handschuhen ist es nicht immer leicht, den Schalter zu treffen, zB wenns mal hektischer wird. Mann muss teilweise mit dem Daumen etwas suchen, um auf den S2 zu gelangen. S1 ist jederzeit zu finden.
Wenn die Lampe aus ist:
Ein Druck auf S2 bringt sofortigen Strobe. Es handelt sich dabei ausschliesslich um momentary strobe, d.h. es blitzt nur solange, wie der Anwender den Daumen auf dem Knopf läßt. Der Blitz wechselt zwischen zwei verschiedenen Frequenzen. Die Hauptfrequenz des Strobe ist sehr schnell (geschätzte 15 Hz) und kommt der Eden TDL recht nahe. D.h. dass der Strobe wirklich störend und unangenehm ist.
S1 schaltet die Lampe ein.
Wenn die Lampe ein ist:
Ein kurzer Druck auf S2 wechselt die Leuchtstufen sequentiell durch: low-mid-high-turbo-low...
Ein langer Druck auf den S2 (eine gute Sekunde) schaltet die TK in Dauer-Strobe mit wechselnder Frequenz. Drückt man hier wieder auf den S2, gehts zurück in die vorherige Leuchtstufe.
S1 schaltet die Lampe aus.
Die TK16 hat eine Memoryfunktion. Die zuletzt verwendete Leuchtstufe wird gespeichert und die TK startet das nächste Mal genau damit. Strobe wird nicht gespeichert. Wenn ich also mit in Stufe low rumleuchte, dann in den Dauerstrobe schalte und die Lampe anschliessend ausschalte, startet sie beim nächsten Mal mit low.
Diese Memoryfunktion ist nicht abschaltbar.
Persönlich Meinung: Hm. Ich bin ein scharfer Gegner der Memoryfunktion in einer Einsatzlampe, und das aus gutem Grund. Es ist aber - v.a. bei den Asiaten - scheinbar ein super feature und wird deshab exzessiv in jede Lampe verbaut.
Die Bedienung der Fenix ist gut und einfach, ohne Stolpersteine. Memory macht das in meinen Augen einfach kaputt.
Nochmal zur Verdeutlichung: Ich habe dabei eine Einsatzlampe im Hinterkopf, die zB für Polizisten gedacht ist. Die Einsatzkraft, die den "normalen" Dienst mit all seinen Höhen und Tiefen und der ganzen Bandbreite verrichtet. Spezialkräfte, die regelmäßig Gebäude im Dunkeln durchforsten, um bewaffnete Straftäter dingfest zu machen, werden andere Lampen mit anderen UIs verwenden.
Zubehör
Fenix bietet Montagen für Railsysteme und passende Kabelschalter. Ich hätte diese Teile auch bekommen können, habe aber abgelehnt. Bei der Kommunikation mit Fenix war nicht ganz klar, ob sie mir nur Montage und Schalter oder auch gleich ein Railsystem schicken wollen. Mangels passender Waffe und der Tatsache, dass das WaffG hier ein paar Hürden in den Weg stellt, verzichte ich auf einen Test dieser Teile.
Das mitgelieferte Holster ist eine Zugabe für den gelegentlichen Geocacher, aber nicht einsatztauglich. Es passen zwar 4-5cm breite Gürtel, das Material ist aber dünn und filigran, so dass das Holster nicht lange am Koppel überleben wird.
Wenn man Gripring und Clip entfernt, passt die TK mit dem Kopf nach oben ins Nightpower Holster. Die Deckellasche geht zwar etwas streng zu, klappt aber.
Das Maxpedition 5" ist möglich, wobei Ziehen und Wegholstern ein klein wenig hakelig ist. Dafür kann der Gripring an der Lampe bleiben und sie passt sowohl bezel-up als auch bezel-down.
Das Blackhawk ModULok passt nicht.
Ein passendes ESP-Kunststoffholster gibt es natürlich, das ist aber nur für uniformierte Kräfte geeignet.
Fenix bietet ein Holster, das ALB-MT an. Da passt die TK16 ebenfalls hinein. Dieses Holster entspricht der Magazintasche von Tasmanian Tiger, ist also qualitativ zu empfehlen und nicht teuer.
persönliche Bewertung
Fenix ist gut, keine Frage. Sie sind seit einer gefühlten Ewigkeit am Markt vertreten und haben sich immer durch qualitativ hochwertige Lampen ausgezeichnet. Die TK16 macht da keine Ausnahme.
Es gibt vieles, das mir gefällt. Leider macht die Memoryfunktion sehr viel kaputt. Nur aufgrund dieser einen Eigenschaft habe ich Bauchweh dabei, sie als Einsatzlampe zu empfehlen. Zu groß ist da die Wahrscheinlichkeit von zu wenig Licht zum ungünstigen Zeitpunkt.
Stand 11/2015:
Die Fenix habe ich in letzter Zeit verstärkt im dienst verwendet. Die Leistung ist top, der Lichtkegel ist sehr gut einsetzbar. Hier gibts nix zu meckern, Die TK16 ist eine wirklich gute Lampe. Nur die Memoryfunktion... mich persönlich stört sie. Es ist für mich halt einfach ein zusätzlicher Punkt, über den ich mir beim Wegstecken der Lampe Gedanken machen muss: Welche Stufe hab ich gerade, auf welche Stufe muss ich jetzt schalten? Das klingt jetzt nicht so dramatisch, es sind aber halt wieder Geschichten, auf die ich zusätzlich achten muss. Kleinvieh macht auch Mist, und je mehr davon, desto größer die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers. Ich hab es gern, wenn ich mir um Einsatzmittel während der Anwendung keine Gedanken machen muss...
Deshalb werde ich weiter predigen: kein Memory!
An dieser Stelle Danke an Fenix und das Team von Bernd Auler!
Fenix TK16.
Die TK16 werde ich zuerst einzeln vorstellen und dann zum Schluss mit der Klarus XT11 vergleichen, beide Lampen sind sich schließlich vom beworbenen Verwendungszweck und der Gesamtausführung sehr ähnlich. Der Test wird mit der Zeit erweitert, Beamshots und weitere Bilder folgen noch.
Technische Daten vom Hersteller:
Cree XML2 U2 LED
1x18650 oder 2xCR123
hartanodisiertes Aluminium
140mm Länge x 34mm Kopfdurchmesser x 25mm Gehäusedurchmesser
122 Gramm Gewicht
IPX8 Schutz (2m Wassertiefe)
ANSI-Leistung:
1000/400/150/10 Lumen, Strobe 1000 Lumen, 240m Reichweite, 14480cd
Laufzeiten 1h10min/3h25min/10h/150h
Lieferumfang:
Lampe, Lanyard, Holster, Ersatz-O-Ring, Anleitung, Garantiekarte
Größe/Finish/Verarbeitung
Die TK16 fällt hier nicht aus dem Rahmen, sie ist weder besonders groß noch besonders kompakt. Eben eine Größe, die man von derartigen Lampen mit 1x18650 erwartet. Das Gehäuse selbst hat den Standard-Durchmesser von einem Zoll (nicht ganz, die TK16 ist einen mm schlanker), so dass viele Montagen für Picatinny etc verfügbar sind.
Die Anodisierung der TK ist in einem satten schwarz gehalten und absolut gleichmäßig aufgebracht. Die Symbolik und Seriennummer auf dem Kopf ist etwas schwach gelasert, der Lampentyp ist deutlich kräftiger ausgeführt.
Der Bezel ist ebenfalls schwarz, nicht abnehmbar und aus dem gleichen Material gefertigt wie der Lampenkopf.
Ein Clip wird mitgeliefert, dieser wird wie eine Klammer auf das Gehäuse gesteckt und sitzt dort drehbar und relativ fest. Dennoch würde ich bei einer Einsatzlampe so einem Clip nicht vertrauen.
Der Gripring vor der Endkappe sitzt fest und unbeweglich. Er lässt sich auch abschrauben, was aber nicht innerhalb weniger Sekunden möglich ist. Die Endkappe muss abgeschraubt und dann ein O-Ring entfernt werden. Dieser O-Ring sitzt in einer Nut, so dass es etwas frickelig ist, diesen zu greifen und abzuziehen. Bleibt der O-Ring an seinem Platz läßt sich der Gripring nicht abschrauben, da die Passungen sehr eng sind.
Wenn der Gripring abgeschraubt und die Lampe wieder zusammengesetzt ist, bleibt ein Teil des Ringgewindes offen und kann verschmutzen. Vor dem erneuten Installieren des Gripringes muss man also evtl das Gewinde reinigen.
An der Endkappe gibt es nur eine Schutzbacke neben den Schaltern (asymetrisch), an der ein Durchbruch für die Aufnahme des Lanyards vorhanden ist. Tailstand klappt also nicht.
Zur Riffelung (ja, auf der reite ich gern rum): die Riffelung an Gehäuse und Tailcap unterscheiden sich. Ander Endkappe ist die Art Riffelung, die man leider zu oft sieht. Minimal eingeschnitten, viel zu glatt (aber wohl kostengünstig). Die Riffelung am Lampenkörper ist aggressiver und etwas rutschfester, wenn auch noch weit entfernt von meinem persönlichen Ideal. Ja, noch immer sind die Riffelungen der Eden TDL, der Nightpower und der alten Barbolight sind bisher unerreicht.
Ohne Clip und Gripring gibt es keinen ausgeprägten Wegrollschutz. Die leicht abgeflachten Seiten am Kopf sind nicht ausreichend.
Was mit gut gefällt: In den meisten Lampen wird das Innenleben der Endkappe durch einen eingeschraubten Ring gehalten. Dieser Ring löst sich mehr oder weniger leicht und das kann zu Lichtaussetzern oder Fehlfunktionen führen. Fenix macht es besser. Der goldfarbene Conterring wird nicht mit einem Gewinde festgeschraubt, sondern mit einer Art Bajonettverschluß gehalten.
Die Verabreitung selbst ist einwandfrei und entspricht der Fenix-Qualität. Die Wandstärken sind in Ordnung, die ganze Lampe macht einen sehr (hoch)wertigen Eindruck.
LED/Lichtkegel
Die XML2 sitzt in einem glatten Reflektor, sie ist perfekt zentriert. Wie bereits bei der PD32 gibt es einen kreisrunden, sauber abgegrenzten Spot. Dieser wird umringt von einer kleinen Corona, dann folgt der große Streulichtkegel.
Der Großteil des Lichtes liegt im schönen Spot. Ich halte den Lichtkegel für eine Einsatzlampe sehr gut geeignet (blendender Spot, schwacher Streulichtkegel, der peripheres Sehen ermöglicht, aber nicht blendet).
Es gibt nun auch Beamshots an verschiedenen Örtlichkeiten.
Hier im Innenhof. Entfernung zu den Garagentoren ca 23m.
Die komplette Galerie mit allen Vergleichslampen findet ihr hier: http://1drv.ms/1MI92Mp
Weiter gehts in die Halle. Der obere Absatz ist ca. 7m weit weg.
Alle Bilder hier: http://1drv.ms/1MI95aU
Nochmals in der Halle, diesesmal vom oberen Absatz nach unten geleuchtet. Die hintere Regalwand ist ca 10m entfernt. Ich habe absichtlich so geleuchtet, wie auf den Bildern zu sehen ist, also mit Geländer im Lichtkegel und Schattenbildung unten in der Halle. Das ist einfach die Realität, dass ich meist kein freies "Leucht-Gelände" habe. Hier sieht man auch, wie schnell eine starke Lampe Gegenlicht produziert, die eigene Position freigibt oder einen selbst blenden kann.
Alle Bilder hier: http://1drv.ms/1MI94E1
Zum Schluss noch beschaulich in den Wald. Dieser Ort ist schon bekannt. Entfernung zur Baumgruppe ca 80m. Zuerst waren Kamera und Lampen nebeneinander, beim zweiten Durchgang waren die Lampen ca. 1,5m vor der Kamera. Beim letzten Durchgang war der Akku der Pd32 etwas schwach, so dass diese heruntergetaktet hatte.
alle Bilder hier: http://1drv.ms/1MI97Qe
Energie
Die Lampe wird sinnvollerweise mit einem 18650er Akku betrieben. 2x CR123 ist ebenso möglich, zB als Backup in der Einsatztasche. Beide Pole in der Lampe sind gefedert, so dass der Akku im Falle eines Stoßes oder Sturzes keine Schäden erleidet.
Wenn der Akku zuneige geht und die Energie nicht mehr ausreicht, die gewählte Stufe zu befeuern, dann schaltet die TK16 auf die nächst niedrigere Stufe herab. Befindet sich der Anwender bereits inm low mode und der Akku wird leer, so gibt die TK16 ein Blinksignal aus (3 Blitzer alle paar Minuten). Die TK16 schaltet sich nicht selbst ab, um den Betrieb so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Das bedeutet, dass ein ungeschützter Akku auch tiefentladen werden kann (lieber Licht und kaputter Akku als im Dunkeln stehen mit einem Akku, der nochmal geladen werden kann) bzw ein geschützter Akku in die Schutzschaltung getrieben wird.
PWM gibt es scheinbar nicht, es ist mir weder mit dem Auge, noch auf dem Digicam-Display aufgefallen.
Bedienung
Die Bedienung und das UI sind alte Bekannte. Klarus war meines Wissens der Erste mit einem solchen Konzept, nun haben Nitecore und Fenix nachgezogen.
An der Endkappe gibt es zwei Schalter. S1 ist ein gewöhnlicher Klickschalter, welcher leicht versetzt am Lampenende sitzt. Die Wege des S1 sind recht kurz, nach ca 1mm liegt bereits Momentlicht an, nach ca. 3-4mm rastet der Schalter ein. Den Widerstand würde ich als moderat bezeichnen.
Daneben, auf einer angeschrägten Fläche, sitzt S2. Dieser S2 ist ein elektronischer Taster mit einem fühlbaren Druckpunkt und einem leisen "Klickgeräusch".
S1 schaltet die TK nur ein oder aus, Momentlicht durch leichtes Andrücken ist möglich. S1 hat keinerlei Einfluss auf die Leuchtstufen, so dass man unbegrenzt manuell blitzen kann, ohne an der Leuchtstufe etwas zu ändern.
S2 ist für Strobe und die Leuchtstufen zuständig.
S2 ist relativ klein. Gerade mit Handschuhen ist es nicht immer leicht, den Schalter zu treffen, zB wenns mal hektischer wird. Mann muss teilweise mit dem Daumen etwas suchen, um auf den S2 zu gelangen. S1 ist jederzeit zu finden.
Wenn die Lampe aus ist:
Ein Druck auf S2 bringt sofortigen Strobe. Es handelt sich dabei ausschliesslich um momentary strobe, d.h. es blitzt nur solange, wie der Anwender den Daumen auf dem Knopf läßt. Der Blitz wechselt zwischen zwei verschiedenen Frequenzen. Die Hauptfrequenz des Strobe ist sehr schnell (geschätzte 15 Hz) und kommt der Eden TDL recht nahe. D.h. dass der Strobe wirklich störend und unangenehm ist.
S1 schaltet die Lampe ein.
Wenn die Lampe ein ist:
Ein kurzer Druck auf S2 wechselt die Leuchtstufen sequentiell durch: low-mid-high-turbo-low...
Ein langer Druck auf den S2 (eine gute Sekunde) schaltet die TK in Dauer-Strobe mit wechselnder Frequenz. Drückt man hier wieder auf den S2, gehts zurück in die vorherige Leuchtstufe.
S1 schaltet die Lampe aus.
Die TK16 hat eine Memoryfunktion. Die zuletzt verwendete Leuchtstufe wird gespeichert und die TK startet das nächste Mal genau damit. Strobe wird nicht gespeichert. Wenn ich also mit in Stufe low rumleuchte, dann in den Dauerstrobe schalte und die Lampe anschliessend ausschalte, startet sie beim nächsten Mal mit low.
Diese Memoryfunktion ist nicht abschaltbar.
Persönlich Meinung: Hm. Ich bin ein scharfer Gegner der Memoryfunktion in einer Einsatzlampe, und das aus gutem Grund. Es ist aber - v.a. bei den Asiaten - scheinbar ein super feature und wird deshab exzessiv in jede Lampe verbaut.
Die Bedienung der Fenix ist gut und einfach, ohne Stolpersteine. Memory macht das in meinen Augen einfach kaputt.
Nochmal zur Verdeutlichung: Ich habe dabei eine Einsatzlampe im Hinterkopf, die zB für Polizisten gedacht ist. Die Einsatzkraft, die den "normalen" Dienst mit all seinen Höhen und Tiefen und der ganzen Bandbreite verrichtet. Spezialkräfte, die regelmäßig Gebäude im Dunkeln durchforsten, um bewaffnete Straftäter dingfest zu machen, werden andere Lampen mit anderen UIs verwenden.
Zubehör
Fenix bietet Montagen für Railsysteme und passende Kabelschalter. Ich hätte diese Teile auch bekommen können, habe aber abgelehnt. Bei der Kommunikation mit Fenix war nicht ganz klar, ob sie mir nur Montage und Schalter oder auch gleich ein Railsystem schicken wollen. Mangels passender Waffe und der Tatsache, dass das WaffG hier ein paar Hürden in den Weg stellt, verzichte ich auf einen Test dieser Teile.
Das mitgelieferte Holster ist eine Zugabe für den gelegentlichen Geocacher, aber nicht einsatztauglich. Es passen zwar 4-5cm breite Gürtel, das Material ist aber dünn und filigran, so dass das Holster nicht lange am Koppel überleben wird.
Wenn man Gripring und Clip entfernt, passt die TK mit dem Kopf nach oben ins Nightpower Holster. Die Deckellasche geht zwar etwas streng zu, klappt aber.
Das Maxpedition 5" ist möglich, wobei Ziehen und Wegholstern ein klein wenig hakelig ist. Dafür kann der Gripring an der Lampe bleiben und sie passt sowohl bezel-up als auch bezel-down.
Das Blackhawk ModULok passt nicht.
Ein passendes ESP-Kunststoffholster gibt es natürlich, das ist aber nur für uniformierte Kräfte geeignet.
Fenix bietet ein Holster, das ALB-MT an. Da passt die TK16 ebenfalls hinein. Dieses Holster entspricht der Magazintasche von Tasmanian Tiger, ist also qualitativ zu empfehlen und nicht teuer.
persönliche Bewertung
Fenix ist gut, keine Frage. Sie sind seit einer gefühlten Ewigkeit am Markt vertreten und haben sich immer durch qualitativ hochwertige Lampen ausgezeichnet. Die TK16 macht da keine Ausnahme.
Es gibt vieles, das mir gefällt. Leider macht die Memoryfunktion sehr viel kaputt. Nur aufgrund dieser einen Eigenschaft habe ich Bauchweh dabei, sie als Einsatzlampe zu empfehlen. Zu groß ist da die Wahrscheinlichkeit von zu wenig Licht zum ungünstigen Zeitpunkt.
Stand 11/2015:
Die Fenix habe ich in letzter Zeit verstärkt im dienst verwendet. Die Leistung ist top, der Lichtkegel ist sehr gut einsetzbar. Hier gibts nix zu meckern, Die TK16 ist eine wirklich gute Lampe. Nur die Memoryfunktion... mich persönlich stört sie. Es ist für mich halt einfach ein zusätzlicher Punkt, über den ich mir beim Wegstecken der Lampe Gedanken machen muss: Welche Stufe hab ich gerade, auf welche Stufe muss ich jetzt schalten? Das klingt jetzt nicht so dramatisch, es sind aber halt wieder Geschichten, auf die ich zusätzlich achten muss. Kleinvieh macht auch Mist, und je mehr davon, desto größer die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers. Ich hab es gern, wenn ich mir um Einsatzmittel während der Anwendung keine Gedanken machen muss...
Deshalb werde ich weiter predigen: kein Memory!
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