Leitfaden Polizeilampen am Bsp Gladius/Barbolight/Inova/Hellfighter

Fenix startete kürzliche eine global testing campaign der Fenix TK16, diese Aktion wurde auch hier im Forum bekannt gegeben. Ich habe mich dort beworben und wurde als Tester angenommen (obwohl ich youtube, Fazebok und Co verneint habe). Der Versand der Lampe erfolgte durch den Flashlightshop.

An dieser Stelle Danke an Fenix und das Team von Bernd Auler!


Fenix TK16.​

016.jpg 006.jpg 005.jpg


Die TK16 werde ich zuerst einzeln vorstellen und dann zum Schluss mit der Klarus XT11 vergleichen, beide Lampen sind sich schließlich vom beworbenen Verwendungszweck und der Gesamtausführung sehr ähnlich. Der Test wird mit der Zeit erweitert, Beamshots und weitere Bilder folgen noch.


Technische Daten vom Hersteller:

Cree XML2 U2 LED
1x18650 oder 2xCR123
hartanodisiertes Aluminium
140mm Länge x 34mm Kopfdurchmesser x 25mm Gehäusedurchmesser
122 Gramm Gewicht
IPX8 Schutz (2m Wassertiefe)

ANSI-Leistung:
1000/400/150/10 Lumen, Strobe 1000 Lumen, 240m Reichweite, 14480cd
Laufzeiten 1h10min/3h25min/10h/150h

Lieferumfang:
Lampe, Lanyard, Holster, Ersatz-O-Ring, Anleitung, Garantiekarte

008.jpg



Größe/Finish/Verarbeitung

Die TK16 fällt hier nicht aus dem Rahmen, sie ist weder besonders groß noch besonders kompakt. Eben eine Größe, die man von derartigen Lampen mit 1x18650 erwartet. Das Gehäuse selbst hat den Standard-Durchmesser von einem Zoll (nicht ganz, die TK16 ist einen mm schlanker), so dass viele Montagen für Picatinny etc verfügbar sind.

014.jpg 031.jpg 070.jpg

Die Anodisierung der TK ist in einem satten schwarz gehalten und absolut gleichmäßig aufgebracht. Die Symbolik und Seriennummer auf dem Kopf ist etwas schwach gelasert, der Lampentyp ist deutlich kräftiger ausgeführt.
Der Bezel ist ebenfalls schwarz, nicht abnehmbar und aus dem gleichen Material gefertigt wie der Lampenkopf.

019.jpg

Ein Clip wird mitgeliefert, dieser wird wie eine Klammer auf das Gehäuse gesteckt und sitzt dort drehbar und relativ fest. Dennoch würde ich bei einer Einsatzlampe so einem Clip nicht vertrauen.
Der Gripring vor der Endkappe sitzt fest und unbeweglich. Er lässt sich auch abschrauben, was aber nicht innerhalb weniger Sekunden möglich ist. Die Endkappe muss abgeschraubt und dann ein O-Ring entfernt werden. Dieser O-Ring sitzt in einer Nut, so dass es etwas frickelig ist, diesen zu greifen und abzuziehen. Bleibt der O-Ring an seinem Platz läßt sich der Gripring nicht abschrauben, da die Passungen sehr eng sind.
Wenn der Gripring abgeschraubt und die Lampe wieder zusammengesetzt ist, bleibt ein Teil des Ringgewindes offen und kann verschmutzen. Vor dem erneuten Installieren des Gripringes muss man also evtl das Gewinde reinigen.

028.jpg

An der Endkappe gibt es nur eine Schutzbacke neben den Schaltern (asymetrisch), an der ein Durchbruch für die Aufnahme des Lanyards vorhanden ist. Tailstand klappt also nicht.

017.jpg

Zur Riffelung (ja, auf der reite ich gern rum): die Riffelung an Gehäuse und Tailcap unterscheiden sich. Ander Endkappe ist die Art Riffelung, die man leider zu oft sieht. Minimal eingeschnitten, viel zu glatt (aber wohl kostengünstig). Die Riffelung am Lampenkörper ist aggressiver und etwas rutschfester, wenn auch noch weit entfernt von meinem persönlichen Ideal. Ja, noch immer sind die Riffelungen der Eden TDL, der Nightpower und der alten Barbolight sind bisher unerreicht.

021.jpg 020.jpg

Ohne Clip und Gripring gibt es keinen ausgeprägten Wegrollschutz. Die leicht abgeflachten Seiten am Kopf sind nicht ausreichend.
Was mit gut gefällt: In den meisten Lampen wird das Innenleben der Endkappe durch einen eingeschraubten Ring gehalten. Dieser Ring löst sich mehr oder weniger leicht und das kann zu Lichtaussetzern oder Fehlfunktionen führen. Fenix macht es besser. Der goldfarbene Conterring wird nicht mit einem Gewinde festgeschraubt, sondern mit einer Art Bajonettverschluß gehalten.

023.jpg

Die Verabreitung selbst ist einwandfrei und entspricht der Fenix-Qualität. Die Wandstärken sind in Ordnung, die ganze Lampe macht einen sehr (hoch)wertigen Eindruck.



LED/Lichtkegel

Die XML2 sitzt in einem glatten Reflektor, sie ist perfekt zentriert. Wie bereits bei der PD32 gibt es einen kreisrunden, sauber abgegrenzten Spot. Dieser wird umringt von einer kleinen Corona, dann folgt der große Streulichtkegel.
Der Großteil des Lichtes liegt im schönen Spot. Ich halte den Lichtkegel für eine Einsatzlampe sehr gut geeignet (blendender Spot, schwacher Streulichtkegel, der peripheres Sehen ermöglicht, aber nicht blendet).

Es gibt nun auch Beamshots an verschiedenen Örtlichkeiten.

Hier im Innenhof. Entfernung zu den Garagentoren ca 23m.
b  hof tk turbo.jpg
Die komplette Galerie mit allen Vergleichslampen findet ihr hier: http://1drv.ms/1MI92Mp

Weiter gehts in die Halle. Der obere Absatz ist ca. 7m weit weg.
c halle1 tk turbo.jpg
Alle Bilder hier: http://1drv.ms/1MI95aU

Nochmals in der Halle, diesesmal vom oberen Absatz nach unten geleuchtet. Die hintere Regalwand ist ca 10m entfernt. Ich habe absichtlich so geleuchtet, wie auf den Bildern zu sehen ist, also mit Geländer im Lichtkegel und Schattenbildung unten in der Halle. Das ist einfach die Realität, dass ich meist kein freies "Leucht-Gelände" habe. Hier sieht man auch, wie schnell eine starke Lampe Gegenlicht produziert, die eigene Position freigibt oder einen selbst blenden kann.
d halle2 tk turb.jpg
Alle Bilder hier: http://1drv.ms/1MI94E1

Zum Schluss noch beschaulich in den Wald. Dieser Ort ist schon bekannt. Entfernung zur Baumgruppe ca 80m. Zuerst waren Kamera und Lampen nebeneinander, beim zweiten Durchgang waren die Lampen ca. 1,5m vor der Kamera. Beim letzten Durchgang war der Akku der Pd32 etwas schwach, so dass diese heruntergetaktet hatte.
e wald1 tk.jpg f wald2 tk.jpg
alle Bilder hier: http://1drv.ms/1MI97Qe




Energie

Die Lampe wird sinnvollerweise mit einem 18650er Akku betrieben. 2x CR123 ist ebenso möglich, zB als Backup in der Einsatztasche. Beide Pole in der Lampe sind gefedert, so dass der Akku im Falle eines Stoßes oder Sturzes keine Schäden erleidet.
Wenn der Akku zuneige geht und die Energie nicht mehr ausreicht, die gewählte Stufe zu befeuern, dann schaltet die TK16 auf die nächst niedrigere Stufe herab. Befindet sich der Anwender bereits inm low mode und der Akku wird leer, so gibt die TK16 ein Blinksignal aus (3 Blitzer alle paar Minuten). Die TK16 schaltet sich nicht selbst ab, um den Betrieb so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Das bedeutet, dass ein ungeschützter Akku auch tiefentladen werden kann (lieber Licht und kaputter Akku als im Dunkeln stehen mit einem Akku, der nochmal geladen werden kann) bzw ein geschützter Akku in die Schutzschaltung getrieben wird.
PWM gibt es scheinbar nicht, es ist mir weder mit dem Auge, noch auf dem Digicam-Display aufgefallen.



Bedienung

Die Bedienung und das UI sind alte Bekannte. Klarus war meines Wissens der Erste mit einem solchen Konzept, nun haben Nitecore und Fenix nachgezogen.

036.jpg

An der Endkappe gibt es zwei Schalter. S1 ist ein gewöhnlicher Klickschalter, welcher leicht versetzt am Lampenende sitzt. Die Wege des S1 sind recht kurz, nach ca 1mm liegt bereits Momentlicht an, nach ca. 3-4mm rastet der Schalter ein. Den Widerstand würde ich als moderat bezeichnen.
Daneben, auf einer angeschrägten Fläche, sitzt S2. Dieser S2 ist ein elektronischer Taster mit einem fühlbaren Druckpunkt und einem leisen "Klickgeräusch".

S1 schaltet die TK nur ein oder aus, Momentlicht durch leichtes Andrücken ist möglich. S1 hat keinerlei Einfluss auf die Leuchtstufen, so dass man unbegrenzt manuell blitzen kann, ohne an der Leuchtstufe etwas zu ändern.

S2 ist für Strobe und die Leuchtstufen zuständig.

S2 ist relativ klein. Gerade mit Handschuhen ist es nicht immer leicht, den Schalter zu treffen, zB wenns mal hektischer wird. Mann muss teilweise mit dem Daumen etwas suchen, um auf den S2 zu gelangen. S1 ist jederzeit zu finden.


Wenn die Lampe aus ist:
Ein Druck auf S2 bringt sofortigen Strobe. Es handelt sich dabei ausschliesslich um momentary strobe, d.h. es blitzt nur solange, wie der Anwender den Daumen auf dem Knopf läßt. Der Blitz wechselt zwischen zwei verschiedenen Frequenzen. Die Hauptfrequenz des Strobe ist sehr schnell (geschätzte 15 Hz) und kommt der Eden TDL recht nahe. D.h. dass der Strobe wirklich störend und unangenehm ist.
S1 schaltet die Lampe ein.

Wenn die Lampe ein ist:
Ein kurzer Druck auf S2 wechselt die Leuchtstufen sequentiell durch: low-mid-high-turbo-low...
Ein langer Druck auf den S2 (eine gute Sekunde) schaltet die TK in Dauer-Strobe mit wechselnder Frequenz. Drückt man hier wieder auf den S2, gehts zurück in die vorherige Leuchtstufe.
S1 schaltet die Lampe aus.


Die TK16 hat eine Memoryfunktion. Die zuletzt verwendete Leuchtstufe wird gespeichert und die TK startet das nächste Mal genau damit. Strobe wird nicht gespeichert. Wenn ich also mit in Stufe low rumleuchte, dann in den Dauerstrobe schalte und die Lampe anschliessend ausschalte, startet sie beim nächsten Mal mit low.
Diese Memoryfunktion ist nicht abschaltbar.

Persönlich Meinung: Hm. Ich bin ein scharfer Gegner der Memoryfunktion in einer Einsatzlampe, und das aus gutem Grund. Es ist aber - v.a. bei den Asiaten - scheinbar ein super feature und wird deshab exzessiv in jede Lampe verbaut.
Die Bedienung der Fenix ist gut und einfach, ohne Stolpersteine. Memory macht das in meinen Augen einfach kaputt.

Nochmal zur Verdeutlichung: Ich habe dabei eine Einsatzlampe im Hinterkopf, die zB für Polizisten gedacht ist. Die Einsatzkraft, die den "normalen" Dienst mit all seinen Höhen und Tiefen und der ganzen Bandbreite verrichtet. Spezialkräfte, die regelmäßig Gebäude im Dunkeln durchforsten, um bewaffnete Straftäter dingfest zu machen, werden andere Lampen mit anderen UIs verwenden.



Zubehör

Fenix bietet Montagen für Railsysteme und passende Kabelschalter. Ich hätte diese Teile auch bekommen können, habe aber abgelehnt. Bei der Kommunikation mit Fenix war nicht ganz klar, ob sie mir nur Montage und Schalter oder auch gleich ein Railsystem schicken wollen. Mangels passender Waffe und der Tatsache, dass das WaffG hier ein paar Hürden in den Weg stellt, verzichte ich auf einen Test dieser Teile.

Das mitgelieferte Holster ist eine Zugabe für den gelegentlichen Geocacher, aber nicht einsatztauglich. Es passen zwar 4-5cm breite Gürtel, das Material ist aber dünn und filigran, so dass das Holster nicht lange am Koppel überleben wird.

010.jpg

Wenn man Gripring und Clip entfernt, passt die TK mit dem Kopf nach oben ins Nightpower Holster. Die Deckellasche geht zwar etwas streng zu, klappt aber.
Das Maxpedition 5" ist möglich, wobei Ziehen und Wegholstern ein klein wenig hakelig ist. Dafür kann der Gripring an der Lampe bleiben und sie passt sowohl bezel-up als auch bezel-down.
Das Blackhawk ModULok passt nicht.
Ein passendes ESP-Kunststoffholster gibt es natürlich, das ist aber nur für uniformierte Kräfte geeignet.
Fenix bietet ein Holster, das ALB-MT an. Da passt die TK16 ebenfalls hinein. Dieses Holster entspricht der Magazintasche von Tasmanian Tiger, ist also qualitativ zu empfehlen und nicht teuer.




persönliche Bewertung

Fenix ist gut, keine Frage. Sie sind seit einer gefühlten Ewigkeit am Markt vertreten und haben sich immer durch qualitativ hochwertige Lampen ausgezeichnet. Die TK16 macht da keine Ausnahme.
Es gibt vieles, das mir gefällt. Leider macht die Memoryfunktion sehr viel kaputt. Nur aufgrund dieser einen Eigenschaft habe ich Bauchweh dabei, sie als Einsatzlampe zu empfehlen. Zu groß ist da die Wahrscheinlichkeit von zu wenig Licht zum ungünstigen Zeitpunkt.


Stand 11/2015:
Die Fenix habe ich in letzter Zeit verstärkt im dienst verwendet. Die Leistung ist top, der Lichtkegel ist sehr gut einsetzbar. Hier gibts nix zu meckern, Die TK16 ist eine wirklich gute Lampe. Nur die Memoryfunktion... mich persönlich stört sie. Es ist für mich halt einfach ein zusätzlicher Punkt, über den ich mir beim Wegstecken der Lampe Gedanken machen muss: Welche Stufe hab ich gerade, auf welche Stufe muss ich jetzt schalten? Das klingt jetzt nicht so dramatisch, es sind aber halt wieder Geschichten, auf die ich zusätzlich achten muss. Kleinvieh macht auch Mist, und je mehr davon, desto größer die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers. Ich hab es gern, wenn ich mir um Einsatzmittel während der Anwendung keine Gedanken machen muss...
Deshalb werde ich weiter predigen: kein Memory!
 
Zuletzt bearbeitet:
kleiner Vergleich Klarus XT11 - Fenix TK16

014.jpg

An dieser Stelle will ich ein paar einzelne Punkte ansprechen, in denen sich die beiden Lampen unterscheiden.
Ein detailierter Bericht zur XT11 findet sich ja schon hier im Leitfaden.


Größe/Finish/Verarbeitung

Die XT11 ist grob 1,5 cm länger als die TK16, der Kopf der XT hat ca 1mm mehr Durchmesser. Die Verarbeitung ist bei beiden auf hohem Niveau.
Der Gripring der Klarus ist drehbar, der Ring der Fenix sitzt fest.
Der Bezel der Klarus kann entfernt werden, der von der Fenix ist fest.
Der Conterring innerhalb der Endkappe gefällt mir bei Fenix besser, auch die Riffelung am Gehäuse der Fenix liegt vor der Klarus.

033.jpg


Lichtkegel

Die Klarus hat einen OP Reflektor und damit den weicheren Lichtkegel. Die Fenix setzt auf einen glatten Reflektor, so dass sie einen ausgeprägteren Spot besitzt. Beide sind gut zu verwenden, mir gefällt aber der Lichtkegel der Fenix etwas besser.
Bezogen auf die Leistung hat die Fenix einen Vorteil, sie ist sichtbar heller. Die Klarus hat die volle Leistung mit2xCR123, bei 1x18650 ist sie minimal dunkler. Diesen Effekt habe ich bei der Fenix nicht beobachtet (keine Messtechnik!). Die Fenix hat kein PWM.


Bedienung

036.jpg 035.jpg

XT11 und TK16 unterscheiden sich hier nur minimal: Die Fenix hat eine Leuchtstufe mehr und die Memoryfunktion. Letztere ist ein -für mich- entscheidender Faktor (im negativen Sinne). Der Bedienung der Klarus sehe ich klar vorne!
Auch die Wippe auf dem S2 der Klarus bietet Vorteile. So ist diese auch mit Handschuhen deutlich schneller und einfacher zu finden als der kleine S2 der Fenix.
Auch wenn die technischen Unterschiede marginal sind, so sind die Auswirkungen für den Anwender doch erheblich.


Fazit:

Mechanisch nehmen sich beide Lampen nichts. Es gibt kleine Unterschiede, die nicht kriegsentscheidend sind. Fenix hat die etwas bessere elektronische Komponente ohne PWM, mit hoher Leistung bei allen Batteriekonfigurationen. Klarus hat bei der Bedienung die bessere Arbeit geleistet, weil sie auf Memory verzichten und die Schalter besser zugänglich machen. Bezüglich Holsterwahl muss bei beiden Lampen ein Drittanbieter aufgesucht werden, Warnkegel, Kabelschalter etc gibt es für beide.

Ich persönlich verzichte auf ein paar Lumen zugunsten einer für Einsatzzwecke sinnvolleren Bedienung.
 
Zuletzt bearbeitet:
An dieser Stelle mal ein Dankeschön Michael,
für die Arbeit die Du dir machst..dieser Leitfaden
war und ist mir eine große Hilfe bei der Lampensuche.
Die XT11 habe ich aufgrund dieses Threats gekauft und
es bis heute nicht bereut.
Auch decken sich meine Erfahrungen exakt mit diesem
Review. Bin gespannt auf weitere Vorstellungen.

Gruß
Tino
 
..dieser Leitfaden
war und ist mir eine große Hilfe bei der Lampensuche....

Hi Tino, danke dir!
Solches Feedback, hier oder per PM oder von den Kollegen, denen ich schon Lampen empfohlen habe, finde ich sehr hilfreich und nehme das auch gerne an.
So seh ich, ob die Anwender mit meinem Geschreibsel was anfangen können oder ob ich komplett auf dem Holzweg bin :)

Ja, es kommt in nächster Zeit noch was.
Geschätzt Ende September stell ich eine ganz neue Einsatzlampe vor und mal schauen, was sich sonst noch so tut...
 
Kurz-Vorstellung

Fenix ALP-MT Lampenholster (aka Tasmanian Tiger Magazintasche)
IMG_2738.jpg


Nachdem das Thema "Lampenholster" nach wie vor Sorgen bereiten kann, will ich hier kurz ein paar Worte zum genannten Holster verlieren.

Das ALP-MT ist baugleich mit dem TT. Inwieweit Fenix mit TT kooperiert hat oder wie diese Gleichheit zustande kommt, kann ich nicht sagen.

Was bietet das Holster?

Es handelt sich um ein Modell aus abriebfestem Cordura. An der Rückseite gibt es ein Molle-System mit einem langen Strap, welcher mit Druckknopf gesichert wird, sowie zwei Schlaufen. Das Holster kann also an einem Molle-Gegenstück befestigt werden (Plattenträger, Weste etc), oder aber als gewöhnliches Gürtelholster verwendet werden. Es passen alle normalen Hosengürtel und Einsatzkoppel.
IMG_2743.jpg IMG_2751.jpg

Das Holster selbst ist unten geschlossen und läuft konisch zu. An dieser Stelle befindet sich eine Ablauföse, falls Wasser oder Schmodder ins Holster gelangt ist. An beiden Seiten befinden sich elastische Bänder, welche den Halt des Gegenstandes im Holster unterstützen. Wichtig ist, dass der gesamte Holsterkörper aus dem festen Cordura besteht (und nicht aus dem filigranen Elastikmaterial). Der obere Rand des Holsters ist verstärkt. Macht auch Sinn, den da bleibt man mit dem Rand der Lampe immer hängen.
IMG_2742.jpg IMG_2757.jpg

Bezüglich des Verschlusses ist das Holster multifunktional. Es bietet eine Abdecklasche, welche mittels Klettverschluss auf der Holstervorderseite verschlossen wird. Interessant ist, dass diese Lasche im hinteren Bereich des Holster nicht fest vernäht ist, sondern durch einen sehr großflächigen Klettverschluss gehalten wird. Somit kann der Anwender die aus dem Holster ragende Länge der Lasche variieren, je nach dem ob er große oder kleine Gegenstände tragen will. Wer diese Lasche nicht will, kann das mitgelieferte Bungeecord verwenden. Es handelt sich um eine elastische Schnur mit Kordelstopper und Cordura-Lasche. Mit der lassen sich zB Magazine gut im Holster transportieren und sind extrem schnell zugriffsbereit (Soldaten kennen das Prinzip). Oder aber man entfernt auch dieses Bungeecord und hat dann ein gänzlich offenes Holster.
IMG_2744.jpg IMG_2746.jpg IMG_2747.jpg IMG_2748.jpg
Eine weitere Möglichkeit hat mir ein User hier per Email zukommen lassen. Danke dafür! Er lässt die Lasche weg und wickelt das Bungeecord um das Holster, vergleichbar mit den militärischen "Taco"-Taschen. Ich habe die Variante mit der PD32 und TK16 kurz probiert. Klappt gut! Entgegen der ersten Bedenken lassen sich die Lampen ohne weitere Einschränkungen ins Holster stecken und wieder ziehen und sie werden auch bei Über-Kopf-Aktionen sicher gehalten. Einzig ein Wegnahmeschutz ist nicht mehr vorhanden.
IMG_2766.jpg IMG_2771.jpg IMG_2769.jpg IMG_2768.jpg


Eindrücke:

Die Qualität ist wirklich gut und wertiger als die ganzen Holsterdreingaben der Lampenhersteller. Meine beiden Holster habe ich meist an der Weste, sie haben aber noch keine extremen Einsätze erlebt. Mit normalem Gebrauch (Holster auf und zu, Weste ins Auto und wieder raus, da hängen bleiben, von der Weste basteln, wieder aufschlaufen etc) kam es noch zu keinerlei losen Fäden oder Auflösungserscheinungen. Das Holster sollte also eine ganze Zeit lang halten.
Preis: Gerade mal 12 EUR.
Passform:
zweireihige Pistolenmagazine passen perfekt, sie werden auch mit dem Bungeecord sicher gehalten.
Bei den Lampen passen schlange Modelle wie die Klarus XT2C, Fenix PD32 und Co (1x18650) sehr gut und lassen sich problemlos ziehen und versorgen (bedingt durch die schlange, zylindrische Form).
Lampen mit "normalem" Formfaktor passen ebenfalls, es ist nur teilweise etwas hakelig. Die Fenix TK16 passt in beide Richtungen, wobei das schnelle Wegstecken mit dem Kopf nach unten eher schlecht funktioniert. Auch die Klarus XT11 passt in beide Richtungen, wenngleich es hier auch etwas hakelig wird. Bei bezel-up Trageweise kann der Gripring an der Lampe bleiben, der passt ins Holster.
IMG_2760.jpg IMG_2761.jpg IMG_2762.jpg IMG_2763.jpg IMG_2764.jpg IMG_2765.jpg
Trageweise:
An der Molleweste hält das Holster bombenfest. Auf- und Abschlaufen dauert aber einen Moment.
Am Gürtel sitzt das Holster relativ tief. Sensible Zivilbeamte könnten sich unter Umständen daran stören.
IMG_2753.jpg


Fazit:
Das Fenix-Holster ALP-MT bzw das Pendant von Tasmanian Tiger sind für Einsatzlampen im Format 1x18650 (mit nicht zu ausladenden Kurven) eine ganz ordentliche Wahl. Es ist definitiv besser als die Dreingaben, die mit den vielen Lampen geliefert werden und kostet nur wenig Geld. Empfehlenswert!

Ein ähnliches Modell von Nitecore ist demnächst verfügbar. Ich habe vor, mir auch das anzusehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurzvorstellung

Holster Nitecore NCP30
017.jpg

Neben Fenix/Tasmanian Tiger gibt es nun auch bei Nitecore ein ordentliches Holster für Lampen. Es nennt sich NCP30 und ist für 20 EUR beim Nitecore-Forenpartner erhältlich.


Was bietet das NCP30?

Das Holster ist aus Cordura gefertigt und bietet eine Vielzahl an Befestigungsmöglichkeiten. An der Rückseite gibt es zwei kleine Klettschlaufen am oberen und unteren Ende, so dass man das Holster quer am Gürtel tragen kann. Durch den Klett lassen sich die Schlaufen an die Gürtelbreite anpassen.

022.jpg 021.jpg IMG_2825.jpg

Weiterhin gibt es zwei recht stabile Cordura-Laschen, welche in der unteren Hälfte mit Klett versehen sind und so fest am Holster kleben. Diese beiden Laschen bilden zusammen die Gürtelschlaufe für das normale vertikale Tragen. Es passen schmale und breite Gürtel, der Sitz ist bei beiden recht gut. Auch ein dickes Dienstkoppel passt, das habe ich aber noch nicht im Detail getestet. Es könnte sein, dass sich aufgrund der Dicke des Koppels die Klettfläche reduziert, die die Laschen an dem Holster halten. Positiv anzumerken ist, dass das Holster wenig aufträgt und gut für zivile Einsätze geeignet ist.

025.jpg 023.jpg IMG_2827.jpg IMG_2826.jpg IMG_2851.jpg

Die beiden Laschen können aber auch in ein Molle-System befestigt werden. Dabei braucht das Holster zwei Reihen. Das Einschlaufen gestaltet sich etwas schwierig, weil die beiden Laschen recht sperrig sind, der Sitz ist aber dann einwandfrei und sicher.
Dieses universelle Befestigungssystem ist von Maxpedition Scheiden schon bekannt.

Das Holster selbst besteht aus einem Cordura-Körper, das am unteren Ende eine Ablauf-Öse hat. In der Mitte des Köchers befindet sich ein elastisches Band, das den Holsterinhalt noch etwas fixiert. Zwei Molle-Schlaufen sind ebenfalls auf dem Holsterkörper angebracht, diese machen in meinen Augen aber nicht ganz soviel Sinn. Das Holster hat keine Weitungsmöglichkeit (dehnbare Seiten, Faltenbalg etc).

019.jpg 018.jpg 017.jpg

Seitlich entlang des Körpers ist eine flexible Seitenlasche angebracht, welche einen Kugelschreiber oder tactical pen aufnimmt. Für Ersatzakkus ist jedoch kein Platz.

Die Deckellasche ist nicht einteilig, wie bei den meisten Holstern, sondern zweigeteilt. Eine Hälfte ist an der Rückseite des Holsters befestigt, die andere Hälfte an der Vorderseite. Am besten die Bilder anschauen, dann wirds deutlich. In der Praxis funktioniert das gut: in dem man die Verlängerung der vorderen Lasche zieht, geht der Klettverschluss auf und beide Laschen stehen nach oben und geben die Lampe frei. Wer das alles nicht will, kann beide Laschen nach innen ins Holster klappen und dort mit Klett fixieren. Das Holster ist nun oben gänzlich offen.

IMG_2820.jpg 026.jpg 033.jpg 032.jpg 027.jpg

Es passen die gängigen Lampen. Einsatzlampen a la Surefire 6P, Malkoff MD2 und ähnliche passen in beide Richtungen. Ziehen und Wegstecken geht schnell und problemlos. Lampen mit größerem Kopf (zB Fenix TK16, Klarus XT11) passen auch in beide Richtungen, wobei das Versorgen mit dem Kopf zuerst doch recht hakelig ist (was daran liegt, dass das Holster oben keine größere Öffnung hat). Einhändig wird das eine kleine Herausforderung, wenn man mit der zweiten Hand die vordere Lasche greift und so die Öffnung etwas weitet, dann funktioniert das schon.
Wichtig: wenn der Anwender beide Deckellaschen im Holster verstaut hat (also open-top), dann wird logischerweise der Platz im Holster weniger. Es empfiehlt hier, auf Gripringe zu verzichten und die Lampe mit dem Kopf nach oben zu tragen. Ist der Lampenkörper nicht glatt, dann verhakt es sich beim Ziehen mit den im Holster liegenden Laschen.


Fazit:

Das Holster ist ganz neu, ich konnte es erst 3 Tage im Dienst verwenden. Der Eindruck bisher ist positiv. Es sitzt fest und unauffällig am Gürtel, hält meine Lampen sicher und gibt sie auch schnell frei. Vom Material her sehe ich bisher keine Schwachpunkte.
Auch das NCP30 ist eine deutliche Aufwertung und Kampfwertsteigerung im Vergleich zu den mit den Taschenlampen mitgelieferten Holstern!
 
Ein paar Worte zur IWA 2016 aus Lampensicht, speziell was Einsatzlampen angeht. Dass alle Hersteller auf aktuelle LED setzen, erwähne ich nicht speziell.
Vermutlich hab ich einiges von der Messe schon wieder vergessen (Info-Overkill ;) )...

Surefire

Das Sortiment war recht überschaubar und ausgedünnt, wie im passenden Unterforum bei uns auch schon diskutiert. Eine R2 Lawman wird es nicht geben, die R1 Lawman hat nun die Intellibeam-Funktion. Ich habe diese bei der kleineren P2X Fury mal ausprobiert - das funktioniert überraschend gut, soweit ich das beim Spielen in der Messehalle beurteilen kann.
Bei der Backup gibt es nur noch den Klick-Schalter, der 2-stufige Momentlicht-Schalter fällt weg. Eine LX2 war nicht am Stand, auf der Homepage ist sie wiedergelistet. Ich habe aber vergessen zu fragen, wie der aktuelle Stand bei ihr ist.
Im Gespräch mit dem Surefire-Mann hab ich auch bemängelt, dass aus Sicht des dienstlichen Anwenders das UI "erster Klick high, nächster Klick innerhalb 2 Sek. low" nicht gut ist. Will jemand kurze Lichtimpulse abgeben, ist der erste mit hoher Helligkeit, der zweite dann mit niedriger usw. Schlecht. Die aussage von Surefire war, dass das bekannt sei und immer wieder Einsatzkräfte den momentary-only schalter haben wollen, die Masse ist aber mit dem clicky zufrieden und jedem kann man es nicht recht machen.
Hm. mir scheint, das Behörden-Geschäft geht etwas schlecht und sie wollen nun den Otto-Normal-Verbraucher für sich gewinnen. Evtl ist dessen Kaufkraft höher.


Niteeye

Hier gab es ein Vorserienmodell einer "taktischen" Lampe. Die Endkappe konnte in drei Positionen eingerastet werden: in der Mitte ist der Schalter gesperrt, eine Raste zur einen Seite lässt mittels Druckknopf nur Momentlicht zu, auf der anderen Raste gibt es dann Dauerlicht. Eine exakte Kopie des Schalterkonzeptes, welches ASP schon seit unzähligen Jahren verwendet. An der Lampe war ein Ring angebracht, durch den ein Finger gesteckt wird und die Lampe somit fest an der Hand hält (ähnlich den Surefire-Gummiringen aus dem Zubehörsortiment oder der Thyrm-Switchback). Die Idee ist gut, den ich kann die Lampe praktisch auf den Handrücken flippen, mit freier Hand zB Ladetätigkeiten durchführen und die Lampe dann wieder zurückkippen in die Hand. Bei der Niteeye ist der ring jedoch aus Metall, was mehr als gefährlich ist. Bleibst du irgendwo hängen, bricht der Ring den Finger. Ob das zur finalen Version geändert wird, kann ich nicht sagen.


Fenix

Ein gut aufgestelltes Lampensortiment. Die TK09 macht Schritte in die richtige Richtung, bleibt aber vorzeitig stehen. Sie startet immer in high, was mit für eine Einsatzlampe wichtig ist. Allerdings wählt man die Stufen mittels Tasten aus, d.h. low gibt es beim 3. Antasten. Kurze Lichtimpulse in high sind hier auch nicht möglich.


Klarus

Das Highlight war klar die neue XT11s, welche April/Mai erscheinen soll. Beim Herrn Schiermeier waren mehrere Modelle der Lampe da, welche sich in kleinen Details noch unterschieden haben. Ich hatte die Möglichkeit, die Lampe mit Herrn Schiermeier, Kollegen von mir, der Vertreterin von Klarus EU und dem Entwicklungsingenieur im Detail durchzugehen. Es war ein recht interessantes und hoffentlich gewinnbringendes Gespräch für alle Seiten, bei dem wir auf eine kleine Änderung hingewirkt und die Wichtigkeit eines ordentlichen Holsters betont haben.
Unterm Strich wird die XT11s wohl wirklich ein Knaller! Sie ist sehr kompakt und handlich und stört nicht am Gürtel. Man kann jeden 18650 in der Lampe mittels USB laden, wenn man das will. Die geniale Bedienung der XT-Serie bleibt erhalten, was ich Klarus gegenüber mehrfach als extrem wichtig betont habe. Zu der gewohnten Bedienung kommt nun noch ein Seitenschalter dazu, welcher im Alltag viel Zuspruch erfahren dürfte. Die Lampe hat drei verschiedene Betriebsarten: normal tactical (wie gewohnt), outdoor (ohne strobe) und super tactical (nur high und strobe), der Seitenschalter lässt sich sperren und beide Schalter behindern sich nicht. Die Bedienung wurde also nicht verkompliziert, hat keine Stolperfallen und bietet dennoch mehr Möglichkeiten.

Ich denke, einen ausführlichen Test wird es dann beizeiten geben.


LedLenser

Ja, ich hab sie mir angesehen ;) Es hat sich nichts daran geändert, dass ich sie nach wie vor für nicht empfehlenswert für den Dienst halte. Was aber positiv aufgefallen ist: die neuen Modelle haben eine extrem rutschfeste Beschichtung mit richtig aggressiver und guter Riffelung. Einen derart sicheren Grip hatte ich nur bei der alten Barbolight, ansonsten bei keiner anderen Lampe. Wenn nun dieses Äußere mit einem ordentlichen Inneren kombiniert wird, dann kommen wir uns näher...


Die anderen namhaften Hersteller hatten das bekannte Programm dabei. Es gibt die neuen LED's, mehr Leistung, oft mehr Blingbling. Im Bereich der Einsatzlampen gibt es erwartungsgemäß kaum weitere Neuerungen. Eine einfache gute Lampe lässt sich halt nicht so ohne weiteres neu erfinden.


Was hier im Leitfaden in Kürze kommt: Der Bericht zur Eden TDL25.
 
Die niederländische Einsatzlampe Eden TDL20 wurde hier ja bereits vorgestellt. Nun ist der Nachfolger erhältlich:

die Eden TDL25.



Die Bedienung wurde geändert und die Leistung angehoben. Der Einsatzzweck, nämlich Licht als Einsatzmittel, blieb gleich. Es war Ziel, aufbauend auf den Erfahrungen mit der TDL20, eine Lampe zu entwickeln, welche sich im Alltag angenehm bedienen lässt und jederzeit den Strobe gebündelt beim Gegenüber ins Ziel bringt.

Die TDL25 wird im schlichten Karton geliefert, nur der Gripring ist beigelegt. Eine Bedienungsanleitung ist nicht dabei, ich versuche also, die Funktionen hier zu beschreiben.

Es gibt zwei Versionen der Lampe: eine Polizeiversion und eine Zivilversion. Der Unterschied besteht darin, dass die zivile Variante umprogrammiert werden kann. Hier geht es um die polizeiliche Variante.



Technische Daten

Cree XPG2 LED
7 bis 450 Lumen
Laufzeiten sind nicht bekannt
2025 lux auf 3m, bzw 270m Leuchtweite
1x 18650 bzw 2xCR123
5 Leuchtstufen, Strobe, Firefly, Signal-Beacon, SOS
Anzeige Batteriespannung
Magnetring und zweistufiger Endkappenschalter
112 Gramm
13,7cm lang; 3,4cm Durchmesser am Kopf, 2,2cm am Gehäuse
IPX8 bis 2m
5 Jahre Garantie
Lieferumfang: Lampe und Gripring. Keine Anleitung!



Größe / Finish / Verarbeitung

Die TDL25 entspricht in der Größe dem gängigen Format einer Einsatzlampe. Sie ist kürzer als eine XT11 und ungefähr gleich lang wie die TK16. Auch beim Kopfdurchmesser verhält es sich so: minimal kleiner als die XT11, gleich groß wie die TK16.



Am Kopf befindet sich eine Stahlkrone, welche glatt und nicht gezackt ist (aufgrund der rechtlichen Lage in den Niederlanden). Ebenfalls am Kopf befindet sich die lasergravierte Seriennummer.
Der Magnetdrehring läuft weich und hat fühlbare Stufen, wenngleich diese Stufen relativ dezent gehalten sind. Hinter dem Drehring befinden sich nun Kühlrippen, um die Wärme besser abzuleiten. Nuten am Kopf und Abflachungen am Drehring sorgen für eine Anti-Roll-Funktion, auch die ist recht dezent und verhindert das Rollen dann, wenn man die Lampe ruhig hinlegt.
Am Batterierohr befindet sich die Riffelung, welche einen ganz ordentlichen Grip bietet.




Die Endkappe selbst ist glatt gehalten. Der Rand am Ende ist an zwei gegenüberliegenden Stellen abgeflacht, so dass der Daumen besser an den Schalter kommt.



Die Verarbeitung ist tadellos. Es gibt O-Ringe, sauber geschnittene, quadratische Gewinde, das Finish ist gleichmäßig schwarz. Das Verarbeitungsniveau ist sehr hoch und spielt mit den großen Herstellern in einer Liga.







LED / Lichtkegel

Als LED wird eine XPG2 verbaut. Ziel war ein hoher lux-Wert, um den Effekt des Strobe auch so wirkungsvoll wie möglich umzusetzen. Die XPG2 sitzt in einem glatten und tiefen Reflektor, so dass man einen konzentrierten und hellen Hotspot mit einem schwachen und ausreichend großen Streulichtkegel bekommt. Natürlich merkt man, dass die Gesamtleistung der TDL25 niedriger ist, als bei TK16 oder XT11, der Spot ist jedoch heller und definierter als bei den XML2-Lampen. Das angestrebte Ziel ist somit erreicht worden.
PWM-Flimmern gibt es nicht.



Beamshots:
Wieder im Hof. Kontrollbild - Malkoff M61 - TK16 - XT11 - TDL20 - TDL25


In der Lagerhalle. Kontrollbild - M61 - TK16 - XT11 - TDL20 - TDL25



Energie

Als Hauptenergieversorgung wird der 18650er Akku empfohlen. Als Backup sind 2x CR123 ebenso zulässig. Einen Helligkeitsunterschied habe ich auf die Schnelle nicht feststellen können.
Beide Pole in der Lampe sind gefedert, so dass der Akku bzw die Batterien fest sitzen (kein Klappern mit Batterien) und der Kontakt an beiden Polen auch bei Erschütterungen der Lampe sicher besteht.






Bedienung

Die Bedienung ist überraschend vielseitig und dennoch einfach. Ich versuche, sie hier deutlich zu erklären.

Es gibt zwei Elemente: einen Magnetring am Kopf und einen Endkappenschalter. Der Magnetring ist links und rechts angeschlagen und hat 6 Positionen: Ganz links (entgegen Uhrzeigersinn) ist die Lampe aus, danach folgen die 5 Leuchtstufen von klein beginnen bis zur vollen Leistung ganz rechts.



Der Endkappenschalter ist ein elektronischer Taster, kein mechanischer Klickschalter. Er hat zwei Stufen, ähnlich einer Digicam (halb drücken und ganz drücken). Diese beiden Stufen werden aber mit sehr deutlichen Anschlägen („Klicks“) markiert. D.h. man drückt den Schalter bis zum ersten Anschlag (Stufe 1), überwindet dann diesen mit etwas Kraftaufwand und erreicht Stufe 2. Die Abstimmung ist deutlich und gut gemacht.

Beide Schalter arbeiten Hand in Hand zusammen. Zur Bedienung:

Mit dem Magnetring schaltet man die Lampe auf Dauerlicht. Dreht man auf die erste Stufe, erhält man dauerhaftes Licht mit geringer Helligkeit. Dreht man am Ring eine Stufe weiter, wird die Lampe eine Stufe heller usw. Zum Ausschalten kann man den Drehring einfach wieder ganz nach links drehen.

Wenn die Lampe in einem Dauerlichtmodus ist, kann man sie auch über einen Druck auf den Endschalter (Stufe 1) abschalten. Drückt man erneut auf den Endschalter, erhält man wieder Dauerlicht in der zuvor am Ring gewählten Stufe. Es geht nur an und aus, kein Momentlicht.

Will man die Helligkeit ändern, kann man wieder den Drehring benutzen, oder aber einfach den Schalter am Heck drücken (Stufe 1) und halten. Die Lampe dimmt dann herunter bis minimum. Lässt man den Schalter los, drückt und hält erneut, so steigert die TDL die Leistung, bis man den Schalter loslässt oder das Maximum erreicht ist. Diese Helligkeit merkt sich die TDL bis zum nächsten Einschalten – jedoch nur, solange der Drehring nicht benutzt wird. Dessen Stufen sind fest und nicht veränderbar.

Stufe 2 des Heckschalters ist immer der schnelle 18Hz-Strobe und immer rein momentary, also nur, solange man den Schalter gedrückt hält. Wenn die Lampe per Drehring auf „aus“ gestellt wurde, erhält man sofort strobe, wenn man auf Stufe 2 drückt (Stufe 1 hat keine Funktion). Befindet sich die TDL in einem Dauerlichtzustand, so bringt ein Druck zu Stufe 2 die Lampe auch in den Strobemodus. Lässt man den Schalter los, geht sie aus.

Das ist taktisch recht gut. Man kann sich zB mit kleiner Helligkeitsstufe durch ein Gebäude bewegen und hat bei Kontakt mit dem Gegenüber sofort den vollen Blitz zur Verfügung. Genauso schnell ist das Licht auch wieder aus, um im Schutz der Dunkelheit die Position zu verändern.

Es gibt auch noch Zusatzfunktionen, welche gut versteckt sind und nicht im Weg umgehen. Diese werden angesteuert durch gedrückt halten des Heckschalters in Stufe 2 (Strobe) und gleichzeitiges Drehen des Magnetringes. Hat man die gewünschte Funktion erreicht, so kann man den Heckschalter loslassen.

Folgende Funktionen gibt es:
Drehring links (aus): Batterieanzeige (5x blinken ist voll, 1x blinken ist leer; nur mit 18650)
nächste Stufe: eine Art locator beacon, d.h. es gibt einen kurzen und einen minimal längeren Flash mit sehr geringer Helligkeit (Abstand vom Doppelblitz zu Doppelblitz ungefähr etwas über eine Sekunde)
nächste Stufe: Dauerlicht 100%? Laut Webseite soll hier Momentlicht sein, das klappt bei mir aber nicht
nächste Stufe: Verkehrsmodus: Dauerlicht mit mittlerer Helligkeit, das im Sekundentakt zusätzlich hell aufblitzt
nächste Stufe: SOS
nächste Stufe (rechts): dauerhafter Strobe

Die Zusatzfunktionen werden über den Heckschalter oder den Drehring beendet und nicht gespeichert.



Zubehör

Es passen zb die ESP LHU Holster mit der 37mm Kopfaufnahme, auch die bereits getesteten Holster von TT/Fenix und Nitecore passen wunderbar (Kopf nach oben). Beim Nightpower-Holster wird es etwas eng (bei der älteren Version), die neuere Version ohne den Einschaltschutz aus Kunststoff im Inneren nimmt die TDL mit Kopf nach oben gut auf.
Es passen alle Warnkegel, welche 34mm Durchmesser haben, zB der flexible Warnkegel von Klarus.



Fazit

Die Leistung der TDL25 ist völlig ausreichend, vor allem aufgrund des hellen Spots.
Die Bedienung wirkt auf dem Papier überladen, ist praktisch jedoch recht klar und einfach. Der Strobe ist jederzeit erreichbar, so dass auch in stressigen Situationen das richtige Licht zur Verfügung steht. Handlage und Schalterdruckpunkt gefallen mir gut.
Ich habe die TDL nun seit wenigen Wochen in Gebrauch. Nach dieser Zeit finde ich den Drehring etwas zu leichtgängig, für meinen Geschmack dürfte er mehr Widerstand bieten.
Und ich kann mich noch nicht an den Drehring im Allgemeinen gewöhnen. Das ist rein subjektiv und wertungsfrei. Ich habe schlicht viele Jahre mit Lampen gearbeitet, die einen (oder zwei) Schalter am Heck hatten. Scheinbar werde ich noch nicht richtig warm mit dieser Art der Bedienung.

Die TDL 25 ist eine qualitativ hochwertige Einsatzlampe, die ein neues, innovatives UI bietet. Wer Drehringe mag, bekommt hier Komfort und stress-sichere Bedienung in einer Lampe.


Update: Es gibt inzwischen auch die Eden TDL30.
Den genauen Unterschied habe ich noch nicht, es ist aber wohl eine neue LED verbaut. Zudem wurde die Lichtfarbe ins wärmere verlagert, da die Tests der Niederländer gezeigt haben, dass der Strobe mit warmweißen Licht deutlich effektiver ist, als mit kaltweißem Licht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von einem Mitglied im Forum wurden mir diverse Lampen und Zubehörteile zum Testen und Anschauen leihweise zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür!

Inzwischen hatte ich Zeit und Gelegenheit, auszuprobieren, ein paar Eindrücke zu sammeln und diese in Text und Bild ein wenig zusammenzuschreiben.


Eindrücke zur Klarus XT11s

Testberichte gibt es im Internet schon zu Hauf, weshalb ich keinen kompletten Bericht schreiben werde. Im Prinzip handelt es sich um eine XT11, die um ein paar Features erweitert wurde. Ein paar Unterschiede will ich hier kommentieren.


Lichtkegel und Helligkeit.
Ein großer Unterschied zur XT11. Die 11 verwendet die XML2 in einem OP-Reflektor, der Lichtkegel ist also recht weich und ausgeglichen. Die 11s verwendet die XPL in einem glatten Reflektor, was zur Folge hat, dass sie deutlich spotlastiger ist und der ein oder andere Ring im Beam zu sehen ist. Da ich kein whitewallhunter bin, spielen die Ringe keine Rolle. Die Reichweite ist höher als bei der XT11, es gibt mehr "punch". Die Spotlastigkeit hat Vorteile bei der Blendwirkung und ausleuchtung auf größere Entfernung, hat jedoch auch den Nachteil des verstärkten Tunnelblick-Effektes (Der Lichtkegel ist insgesamt reht eng und das Auge stellt sich auf den hellen Spot ein, so dass alles außerhalb des Lichtkegels schneller im Dunkeln verschwindet). Ein Beispiel gibt es im Bericht zur Torq weiter unten.

Die Leistung der 11s ist auf aktuellem Stand – also wirklich ordentlich. Da der Spot recht konzentriert ist, wirkt sie für das Auge noch heller. Das ist gut, wenn ich jemanden blenden oder etwas in größerer Entfernung beleuchten will. Das ist grenzwertig, wenn ich mich innerhalb von Gebäuden bewege. Arbeitet man mit Momentlicht, strahlen jedes mal 1000 Lumen mit einem hohen cd-Wert auf weiße Wände o.ä. Die Eigenblendung ist hier schon ein Thema.

Ich muss mich da immer selbst an der Nase packen: Ja, der Lichtkegel gefällt mir gut und ist wirklich beeindruckend. Aber man darf nicht vergessen, dass es eben auch Nachteile gibt im Vergleich zu weniger spotlastigen Lichtkegeln aus Reflektoren oder TIR-Optiken.

Nebenbei: Die Helligkeit spielt eine Rolle bei der Klarus XT11GT (welche derzeit gestoppt ist bzw überarbeitet wird). Angepeilte 2000 Lumen mit einem UI, das immer mit 100% startet, sind nicht mehr „taktisch“ und sinnvoll, sondern nur eine Spielerei. Ja, es gibt zu hell. Ja, das ist meine persönliche Meinung.


Bedienelemente
Die Bedienung mittels Heckschalter ist bei der 11 und 11s gleich. Die Wippe bzw der Schalter darunter wurde wohl etwas geändert, denn in der neuen 11s muss man die Wippe weiter eindrücken, bevor etwas passiert. Anfangs schwammiger, dafür mit deutlicherem Druckpunkt. Die alte 11 reagiert bei der Wippe direkter, hat aber keinen Druckpunkt. Zudem ist die Wippe der 11s aus einem dünneren Material, die alte Wippe der 11 ist etwas massiver. Objektiv macht es vielleicht keinen Unterschied, rein subjektiv finde ich das alte Modell vertrauenerweckender.
Der Seitenschalter ist gut gelungen. Über die kleine LED erhält man beim Einschalten Infos über den Ladezustand des Akkus. Auch ist der Seitenschalter relativ einfach zu finden (im Vergleich zu Seitenschaltern von anderen Herstellern), was an der abgeflachten Stelle liegt und an der Tatsache, dass der Schalter genau gegenüber der gummigeschützten (und fühlbaren) Ladebuchse liegt.


Leuchtstufen und Bedienung.
Auf der Messe habe ich mit den Klarus-Leuten und Jörg Schiermeier lange Zeit die Eigenschaften der Lampe diskutiert. Darunter auch die verschiedenen Leuchtstufen. Leider wurde der Vorschlag nicht umgesetzt, die ersten beiden Stufen vom Wippschalter etwas weiter zu spreizen. Bei der Bedienung über den Seitenschalter hat man turbo/high/med/low, das ist ok. Verwendet man nur die Wippe, hat man die Wahl zwischen turbo, high und low. Der Unterschied zwischen turbo und high ist minimal, so dass diese Modi-Auswahl in meinen Augen weniger gut ist. Es gab während der Testphase bei mir durchaus Situationen, in denen mir die beiden ersten Stufen zu hell waren, die dritte Stufe dann zu dunkel.

Den Umweg über den Seitenschalter finde ich (in meiner persönlichen dienstlichen Verwendung) als unpraktisch, weil ich ständig den Seitenschalter entsperren und wieder sperren muss. Will man die Lampe zivil oder verdeckt tragen, bleibt nur ein schlankes Nylon/Cordura Holster. Da besteht die Gefahr (selbst erlebt), dass man, zB beim Sitzen im Auto, den ungesperrten Seitenschalter betätigt und die Lampe im Holster vor sich hin leuchtet.
Die Variante der XT11, die nur den Heckschalter hat und dort high-med-low ansteuert, finde ich praktischer.
Nutzt man ein großes Holster a la ESP LHU, dann besteht die Problematik des Seitenschalters eher weniger. Man kann die Lampe so drehen, dass der Seitenschalter geschützt ist, des weiteren würde man durch den offenen Holsterboden sofort sehen, wenn die Lampe an ist.
Für den Privatgebrauch ist der Seitenschalter ganz brauchbar. Viele Menschen sind solche Knöpfe noch aus den Maglite-Zeiten gewohnt, so dass die Bedienung hier gut von der Hand geht. Allerdings gibt es auch einen Stolperstein: [immer ausgehend von Standard tactical mode] Eingeschaltet wird mit einem kurzen Klick, weitere kurze Klicks wechseln die Leuchtstufen. Ausgeschalten wird jedoch mit einem langen Druck. Mir ist es mehrfach abends im Dunkeln passiert, dass ich die kleinste Leuchstufe wieder ausschalten wollte, aus Versehen aber geklickt statt gehalten habe – mit der Folge, dass ich mich selbst mit der vollen Leistung geblitzdingst habe. Rein für privat macht es dann mehr Sinn, in den outdoor mode zu wechseln.


Fazit:
Unterm Strich ist die XT11s eine sehr universelle Lampe, die ein breites Einsatzspektrum abdeckt bzw. abdecken soll. Man merkt, dass Klarus mit nur einer Lampe eine größere Zielgruppe ansprechen will.
Die verschiedenen Modi bieten das passende für Camping und Einsatz. Die Leistungsdaten sind beeindruckend und voll und ganz ausreichend.
Ich selber war beim ersten Kontakt mit der Lampe auf der IWA hellauf begeistert von der Anzahl der Features und der Umsetzung. Das muss ich etwas revidieren. Die Lampe ist immer noch toll, allerdings habe ich für mich persönlich erfahren, dass ich den Großteil der Features in der Arbeit (!) schlicht nicht brauche. Ich bin da eher Fan der einfacheren XT11 oder XT2C.
Rein von der Leistung ist die XT11s ein upgrade zur XT11. Wer mit der XT11 zufrieden ist (in Bezug auf Leistung und Bedienung), der kann locker dabei bleiben.
 
Eine weitere Lampe, die mir vom Forummitglied ausgeliehen wurde, ist die

First Light Torq


Die Torq ist das Budget-Modell der Firma First-Light. Sie machten sich zuerst einen Namen mit der außergewöhnlichen Liberator, es folgten die diversen Tomahawk und T-Max Modelle. Die ganze Lampenserie ist ausgelegt auf den Gebrauch der Lampe in Kombination mit der Waffe.




Technische Daten (vom Hersteller)

Die Torq ist aus einem Polymerwerkstoff gefertigt. Sie schafft maximal 155 Lumen aus 2xAA Batterien. Der Kopf ist um 320 Grad drehbar. Die Seitenteile können ausgetauscht werden, es stehen dabei ein einfacher Clip zu Verfügung, oder Aufnahmen für eine Molle-Montage oder eine Gürtelhalterung. die Torq kann somit multifunktional an Gürtel, Kleidung, chestrig oder dergleichen angebracht werden. Das wichtigste Merkmal ist der Fingerring aus Kunststoff an der Vorderseite, der die spezielle Trageweise erst ermöglicht. Der Fingerring ist flexibel und gibt nach, sollte man mit der Lampe irgendwo hängen bleiben.
Das Gehäuse ist robust und gegen Umwelteinflüsse geschützt (1m wasserdicht). Die Lampe ist 9,9cm hoch, 6,6cm tief und 3,5cm breit. Ihr Gewicht beträgt 150 Gramm mit Batterien.




Die volle Leistung wird mit Alkaline-Batterien ca 1h gehalten, danach fällt die Torq auf die mittlere Leistungsstufe und hält diese fast 10 Stunden. NiMh-Akkus funktionieren, sitzen aber recht stramm im Batterierohr. Die von mir verwendeten Ansmann-Akkus musste ich dann mit Klopfen dazu bewegen, sich von der Lampe zu trennen. Mit Akkus hält die Torq die volle Leistung ca. 3 Stunden, danach ist aber Schluß. (Alle Laufzeitinfos stammen nicht von mir, sondern sind aus dem CPF übernommen).

Im Lampenkopf befindet sich die Weißlicht-LED (Cree XPG2?), im Bezel befinden sich die Sekundär-LEDs: 4x rot, 2x blau, 2x grün.



Alle Farben und das Weißlicht haben im Dauerlicht 3 Stufen (high, med, low), zudem gibt es eine Momentlichtfunktion für das Weißlicht (nur mit maximaler Leistung).


Bedienung / UI

Die Bedienung erfolgt über 3 Taster, welche ergonomisch richtig auf der Oberseite der Torq angebracht sind: der primäre Taster P und zwei kleine Taster S1 und S2. Es gibt eine Menge Funktionen, welche aber an sich recht gut angesteuert werden.



Lampe ist aus:
# P ergibt momentary Weißlicht mit voller Leistung. Die Funktion rastet nicht ein, es gibt nur Licht, solange P gehalten wird.
# Klick auf S1 ergibt dauerhaftes Weißlicht in der zuletzt verwendeten Stufe.
# Drücken und Halten des S1 ergibt den emergency beacon, eine Blitzfunktion des weißen, roten und grünen Lichtes.
# Klick auf S2 ergibt dauerhaftes farbiges Licht in der Farbe und Helligkeit, die zuletzt verwendet wurde.
# Drücken und Halten des S2 wechselt durch die 3 Farben (rot, grün, blau)

Lampe ist an:
# P ergibt weißes Licht mit voller Leistung, egal aus welchem Zustand P betätigt wird. Beim loslassen fällt die Torq auf den vorherigen Zustand zurück. Beispiel: Man orientiert sich mit rotem Licht durch die Dunkelheit. Ein Druck auf P bringt weißes Momentlicht mit 100%, beim Loslassen von P hat man wieder das rote Licht.
# Klick auf S1 schaltet das Dauerlicht Weiß wieder aus
# Drücken und Halten des S1 taktet durch die 3 Leuchtstufen des Weißlichtes: low-med-high-med-low-usw
# Klick auf S2 schaltet das farbige Sekundärlicht aus
# Drücken und Halten des S2 wechselt die Leuchtstufen des farbigen Lichtes analog zum Weißlicht.

In allen Dauerlicht-Farben gibt es ein mode memory.

Hält man S1 und S2 zusammen gedrückt, so sperrt man die Torq.

Hält man P und betätigt zusätzlich S2 erhält man weißes Strobolicht. Aufgrund der Anordnung der Taster ist dies schon machbar, braucht aber etwas Übung, um im Stress richtig zu treffen.

Prinzipiell ist die Bedienung absolut stress-sicher. Der große P-Taster wird immer getroffen, egal, ob Adrenalin oder Handschuhe o.ä. die Situation erschweren. Mit dem P bekommt man immer die maximale Leistung und Momentlicht, Fehlbedienung ist ausgeschlossen. Die kleinen S1 und S2 bieten einen guten Mittelweg zwischen „gut erreichbar“ und „nicht aus Versehen zu betätigen“.

Was in der Hektik weniger gut funktioniert, ist der Batteriewechsel, so denn nötig. Die Batterien können nicht nach Belieben eingelegt werden, sondern in einer fest bestimmten Richtung. Die Markierungen, wo plus und minus liegen sollen, sind bei Licht schlecht und bei Dunkelheit gar nicht zu sehen, fühlbare Markierungen gibt es nicht. Also entweder die Lage der Batterien auswendig lernen oder die Batterien nicht leer werden lassen.




Leistung

Die 155 Lumen werden in der heutigen Zeit oft nur müde belächelt. Tatsächlich sind sie aber gut nutzbar. Das Licht ist relativ eng fokussiert, so dass gerade für indoor-Anwendungen genügend Licht zur Verfügung steht. Außerhalb kommt die Torq an ihre Grenzen. Gerade in einer städtischen Nacht gibt es relativ viel Fremdlicht durch Laternen etc, so dass hier etwas mehr Power nützlich wäre. Auf den Beamstots am Ende wird das etwas deutlicher.


Spezieller Verwendungszweck

Die Torq ist speziell für die Verwendung in Kombination mit einer Waffe designed worden. Im öffentlichen Forum will ich nicht näher auf Details dazu eingehen. Nur soviel: Wenn man damit übt, klappt es recht gut. Es lässt sich eine stabile Waffenhaltung erreichen und hat immer das Licht da, wo man es braucht oder haben will. Auch Magazinwechsel oder ähnliches sind möglich, ohne die Lampe weglegen zu müssen.



Für normale Anwendungen finde ich jedoch den herkömmlichen Formfaktor einer Taschenlampe besser oder natürlicher. Ist vielleicht auch nur eine Gewöhnungssache, aber für normale Kontrollen, Durchsuchen von Fahrzeugen etc ist die Winkelform der Torq etwas unpraktischer.

Wer keine Lampe an seine Kurzwaffe montieren darf oder will, der bekommt mit der Torq eine pfiffige Lösung, Licht und Einsatzmittel miteinander zu kombinieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beamshots:
Hinweis: Ich habe leider den Weißabgleich nicht auf eine feste Einstellung gesetzt, er war auf "Auto".

Situation 1, der Hausgang.
Reihenfolge: Kontrollbild, HDS Clicky, Torq, TDL20, XT11, XT11s, Olight S2 (wegen der TIR-Optik).



Situation 2 Treppenhaus.
Reihenfolge: Kontrollbild, Clicky, Torq, TDL20, XT11, XT11s, S2.
Hinweis: Bei diesen Bildern wurde im Nachhinein der Gammawert angepasst. Beim Knipsen zeigte das Display auf der Digicam das Bild recht realistisch. Auf dem PC waren die Fotos zu dunkel, so dass ich den Wert korrigieren musste. So wie die Fotos nun sind, kommen sie der Realität sehr nah.
Kameraausschnitt und beleuchtete Stelle sind bewusst so gewählt, um etwas zu verdeutlichen. Wer entdeckt das Geheimnis?


Wer hat's erkannt?
Das ist der große Unterschied zwischen Lampen mit Reflektor und TIR-Optik. Harte Kante oder fließender Übergang. Einfach mal zum Nachdenken...


Situation 3 im Hof.
Reihenfolge wie oben



Situation 4, wieder im Hof.
Einstellungen etc sind identisch mit Situation 3, dieses Mal gibt es jedoch noch Fremdlicht. Es handelt sich um einen Scheinwerfer, der grob hinter der Kamera sitzt und den Hof beleuchtet. Es soll innerstädtische Parkplätze, Autobahn-Raststätten etc simulieren.



Zu sehen ist, dass hier die schwächeren Lampen recht wenig Überlegenheit durch Licht bringen, wogegen die XT11s zB immer noch genügend Power ins Ziel bringt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Haltevorrichtungen/Sicherungen für die Einsatzlampe

Wer mit einer Taschenlampe hantiert, kann in die Situation kommen, diese Hand kurzzeitig für andere Tätigkeiten nutzen zu müssen. Im Haushalt eher weniger das Problem, da legt man die Lampe auf den Boden etc, bei dienstlichen Anwendungen, wo Dynamik, Hektik, Zeit und Co eine wichtige Rolle spielen, da müssen andere Lösungen her. Was tun, um die Hand anderweitig nutzen zu können, ohne die Lampe zu verlieren?

Gezeigt werden hier nur Lösungen, keine Anwendungstechniken. Das lernt man besser wo anders :) Und natürlich ist das Ganze hier nicht abschließend, sondern soll nur Denkanstöße geben...

Wichtig: Die Anwendung geschieht grundsätzlich auf eigene Gefahr! Es ist ausnahmslos darauf zu achten, dass die Handschlaufen etc. flexibel sind bzw. Sollbruchstellen haben. Bei der ein oder anderen Lampe auf dem Markt, die über Fingerringe an der Endkappe verfügt, sind diese aus Vollmetall. Bleibt man an einem Hindernis hängen oder wenn das Gegenüber im Gerangel die Lampe zu greifen bekommt, dann ergibt sich sehr schnell ein für den Anwender äußerst nachteiliger Hebel. Bei einer falschen Bewegung bricht der Ring den Finger oder schert ihn gänzlich ab – so etwas ist hochgradig gefährlich und absolut inakzeptabel.

Also: Egal, was man macht, wenn`s ganz blöd kommt, lieber die Lampe verlieren, als den Finger oder die Hand. Eine zweite Lampe hat man ja vielleicht dabei…



Lösung 1: klassisches Lanyard (Handgelenkschlaufe)



Es handelt sich um eine Schlaufe, zB aus Paracord, welche an der Lampe befestigt wird und am Handgelenk. Oft werden Kordelstopper verwendet, um die Schlaufe am Gelenk festzuziehen, so dass diese nicht wegrutscht. Da Paracord recht stabil ist, sollte man irgendwo eine Schwachstelle einbauen, meist dort, wo Lanyard und Lampe verbunden sind. Das kann der Surefire Lanyard Ring sein (Sollbruchstelle) oder ein dünneres Band, das leichter einreißt. Über die Länge des Lanyards kann man bestimmen, wie nah die Lampe an der Hand bleiben soll.
Vorteil: Die Lampe bleibt am Mann. Die Hand kann komplett freigemacht werden.
Nachteil: Wird die Lampe losgelassen, baumelt sie lose am Gelenk. Das Wiederaufnehmen ist entsprechend schwerer.


Lösung 2: BW-Hosengummi.


Hinweis: Der Hosengummi wurde nur für die Bilder an der Lampe angebracht, deswegen schaut es so dilettantisch aus.

Die Idee stammt aus einer Tactical Gear Ausgabe, genauer gesagt aus einem Bericht über BW-Fallschirmjäger. Diese nutzen einen wohlbekannten BW-Hosengummi, der so an das Batterierohr geklebt wird, dass eine Handschlaufe entsteht. Er ist flexibel und gibt nach, bevor ein körperlicher Schaden entstehen kann.
Vorteil: Je nachdem wie eng die Schlaufe gemacht wird, sitzt die Lampe fest in der Hand.
Nachteil: Die Hand kann nicht komplett geleert werden.


Lösung 3: Fingerringe von Surefire/Thyrm



3 Bilder von JoSch zeigen den Thyrm 2.0:


Die Ringe sitzen über der Endkappe und haben einen geschlossenen Ring für einen Finger. Man kann die Lampe also über den Handrücken flippen und bei Bedarf ebenso wieder zurückholen. Die Thyrm-Ringe der 1. Generation haben - soweit ich das jetzt sehe - keine Sollbruchstelle. In der Beschreibung der Switchback Ringe Version 2 ist explizit auf eine (wiederverschliessbare) Sollbruchstelle hingewiesen. Der Thyrm hat noch eine zusätzliche Funktion: Flippt man die Lampe ausserhalb der Hand, so liegt der Schalter direkt am Finger an. Drückt man nun mit dem Daumen auf den speziell geformten Fingerring, wird dadurch die Lampe gegen den Finger gepresst, der Schalter aktiviert und man hat Licht.
Vorteil: Die Hand kann geleert werden. Gut im Kombination mit anderen Einsatzmitteln.
Nachteil: Sollbruchstelle? Klappt nicht mit jeder Lampe. Man kann die Lampe nur noch mit dem Kopf nach unten holstern, es trägt also mehr auf.


Lösung 4: Fangleine
Eine Fangleine, meist ein Kunststoffspiralkabel, das am einen Ende an der Lampe, am anderen Ende an der Weste oder am Gürtel befestigt werden. Die Kabel sind recht stabil und werden auch für andere Einsatzmittel verwendet.
Vorteil: Günstig, universell, hält das Einsatzmittel am Mann
Nachteil: Wird die Lampe losgelassen, baumelt sie vom Gürtel. Ein Zurückholen der Lampe ist schwieriger als bei den anderen Lösungen. Hängenbleiben sollte man bedenken, oder ein Gegenüber, der nach der Lampe schnappen kann.


Lösung 5: Einklemmen
Es gibt verschiedene Varianten, die Lampe am Körper einzuklemmen, wenn man die Hand braucht (Ellbogenbeuge, Achsel o.ä.).
Vorteil: Die Lampe ist eng am Mann und kann schnell wieder einsatzbereit in der Hand sein.
Nachteil: Man muss die Lampe aktiv einklemmen. Ist man noch anderweitig in Bewegung, passiert es sehr schnell, dass die Lampe zu Boden fällt – und dann ist sie weg. Keine Sicherung des Einsatzmittels!


Lösung 6: MHS (multifunktionale Handschlaufe) eines Mitglieds des MF



Beim MHS handelt es sich um eine Lösung, die diverse Elemente aus den anderen Lösungen klug miteinander kombiniert. Es ist ein flexibles Bungeecord/Shockcord, das am Kopf und am Ende befestigt werden. In der Originalfassung befinden sich dort bekannte Kordelstopper, so dass man die MHS schnell anbringen und wieder entfernen, sowie die Größe an die Hand anpassen kann. In abgewandelter Version (so, wie ich ihn nun seit längerer Zeit verwende) wird das Bungeecord ohne Kordelstopper verwendet und nur an der Lampe festgebunden, weil die Lampe so besser in mein schlankes Holster passt.
Die Hand sitzt zwischen Lampe und Gummiband (siehe BW-Hosengummi), wobei eingestellt werden kann, wie fest der Gummi an der Lampe sitzt.
Vorteil: Die Lampe sitzt fest in der Hand, auch wenn die Hand geöffnet wird. MHS passt an fast alle Lampen.
Nachteil: Die Hand kann nicht komplett geleert werden.


Nachdem ich selbst da noch viel probiere und wechsle, kann ich kein Fazit geben. Es kommt drauf an, wie der Anwender die Lampe trägt (Platz), wie er sie nutzen will, wie er trainiert, was ihm taugt.
Egal, welche Variante - genutzt werden kann nur, was auch dabei ist (an der Lampe befestigt ist).
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem sich unser Mitglied JoSch um Testlampen von Nextorch bemüht hat, darf ich auch ein paar Worte darüber verlieren. Danke JoSch!

Gehen soll es um die Nextorch TA 15.



Die Lampe ist auch im Passaround hier im Forum, so dass noch schöne Vorstellungen, Bilder und Beamshots gepostet werden.
Link zum Review: Hier drauf klicken


Ich geh jetzt mal nur auf die Eindrücke ein, die ich in der Testzeit im Dienst sammeln konnte.
Gleich vorweg: An manchen Stellen mag ich etwas pingelig und nörgelnd wirken - als wenn ich die Lampe zerreisen möchte. Das ist aber nicht so. Die TA15 ist gelungen, ich will nur den ein oder anderen Punkt erwähnen.


Qualität:
Hier gibt es nix zu meckern. Die Anodisierung ist fehlerfrei, alle Teile sind sauber gebaut. Der Drehring vermittelt ein ganz klein wenig ein „schabendes“ Gefühl beim Drehen, er rastet aber sauber und satt ein.


Energie:



Das Batteriemanagement ist ein Highlight. Ich habe CR123, RCR123, AA und AAA ausprobiert. Das Einlegen ist völlig problemlos, sie verdaut alles. Möglich ist das über einen beweglich gelagerten Boden (Plus-Pol) im Lampeninneren. Der passt sich der Größe der eingelegten Batterie an. Bei AAA ist es zwar etwas fummeliger, weil die AAA in dem Rohr etwas verloren wirkt und man deswegen beim zuschrauben drauf achten sollte, dass die Pole der Batterie einigermassen zentriert in der Lampe liegen.
Was mir aufgefallen ist bei einer eher leeren AAA: es kam mehrfach vor, dass beim Drehen des Ringes kein Licht anging. Wenn ich aber einmal kurz auf den Schalter hinten gedrückt habe, war die Funktion wieder normal, d.h. Drücker und Drehring funktionierten wunderbar. Das Ganze trat meist nach längerer Liegezeit auf. Woran es liegt, weiß ich nicht.

Von der Energieversorgung ist die TA15 eine echte Backup- oder Notfall-Lampe. Und hier kommt auch etwas Kritik. Na ja, keine echte Kritik.
Für eine Backup-Lampe ist die TA15 recht groß. Deutlich größer als aktuelle CR123-Lampen bzw sogar merklich größer als eine Olight S2 mit 18650er Akku. Die Größe liegt am Batteriesystem und an den Bedienelementen, geht also nicht kleiner. Dafür liegt die Lampe gut in der Hand.



Geht man von der Größe aus, erhält man relativ wenig Leuchtdauer für die Größe, weil eben nur die kleinen Batterien passen. Ich habe einen RCR123 während einer Kontrollstelle fast komplett geleert. Die Kontrollstelle war nur 4h lang und ich war eher Unterstützung, habe also nur zeitweise geleuchtet und auch nur selten mit maximaler Leistung. Als Dienst-Hauptlampe also eher nicht geeignet, weil damit keine Nachtschicht bewältigt wird.

Also:
Für die verwendeten Batterien etwas zu groß.
Für die Größe etwas zu wenig Laufzeit.
Dafür extrem flexibel bei der Batteriewahl.


UI:
Der strobe ist mir etwas zu langsam. Besser wäre eine Frequenz um die 18Hz. - siehe Erkenntnisse der Niederländer und eigene Erfahrungen hier im Leitfaden.
Das Bedienkonzept selbst ist durchdacht und durchaus einsatztauglich. Es besteht aus dem Drehring und dem Schalter am Lampenende, wobei der Schalter ein nicht einrastender Taster mit zwei Stufen ist. Drückt man den gummierten Knopf ca. 1mm ein, so erhält man Momentlicht mit 100% Helligkeit, völlig unabhängig, in welchem Zustand die Lampe ist. Der Widerstand ist hier relativ gering, es reicht also ein leichter Druck, um Licht zu bekommen. Drückt man weiter, steigt der Widerstand sehr stark an. Nach einem Weg von einem weiteren groben Millimeter erhält man dann strobe (rastet ebenfalls nicht ein, momentary). Um im strobe zu bleiben ist ein fester, dauerhafter Druck auf den Knopf von Nöten. Es kommt doch öfter mal vor, dass man wieder zurück in die 100% Stufe fällt, weil der Daumendruck etwas nachgelassen hat.
An sich also gut gemacht, weil man sehr leicht maximales Licht bekommt, aber eher weniger versehentlich im strobe landet. In normalen Situationen sehr unwahrscheinlich (außer man hat überhaupt kein Gefühl im Daumen).

Die Dauerlichtstufen erhält man über den Drehring. Die Riffelung des Drehringes ist gut gemacht, so dass man den Drehring recht sicher bedienen kann. Es geht einigermaßen nur mit dem Daumen, deutlich besser ist es aber, den Drehring mit Daumen und Zeigefinger zu bedienen. Ob er anatomisch richtig liegt, muss jeder selbst entscheiden. Ich meine damit: Liegt der Ring genau richtig, wenn ich die Lampe wie gewohnt in der Hand halte, oder muss ich die Position der Lampe in der Hand minimal verändern, um den Ring sicher zu bedienen? Das hängt ab von der Größe der Hand, also einfach mal ausprobieren. Bei mir persönlich wars nicht ganz perfekt.



Mit meinen sehr dünnen Mechaniker/Durchsuchungshandschuhen ging die Bedienung gut. Der Drücker funktionierte, wie er sollte, der Drehring ging auch. Mit dickeren Handschuhen mit Schnittschutz habe ich es nur einmal kurz ausprobiert, da ging das Drehen des Ringes einhändig deutlich schwerer. Allerdings war das Ausprobieren zu kurz, darum will ich mir hier kein Urteil darüber bilden. Eventuell hat ein Tester vom Passaround noch die Lust, etwas mehr mit dicken Handschuhen zu machen.

Die Bedienung ist erstmal gewöhnungsbedürftig – und das meine ich völlig wertneutral. Ich habe nun seit vielen Jahren nur noch Lampen mit einem Heckschalter, dementsprechend ist es einfach ungewohnt, plötzlich einen Drehring zusätzlich zu benutzen. Gerade, wenn man verschiedene Einsatzlampen regelmäßig nutzt und durchrolliert. Meine Empfehlung: Bei einem Bedienkonzept bleiben, dann geht das schnell in Fleisch und Blut über.
Was mir auch ein paar Mal passiert ist: ich habe den Drehring in die falsche Richtung bedient. In meiner Verwendung habe ich die Lampe zuerst in der linken Hand. Wenn dann aber alles unter Kontrolle ist und zB ein Auto längere Zeit durchsucht wird, dann nutze ich die Lampe auch in der rechten Hand. Mal mit Rechts, mal mit Links am Drehring drehen – da gehts gern mal in die falsche Richtung.
Aber: das ist alles nicht tragisch, weil es sich um einfache Arbeiten handelt. Wenn es in eine stressige oder gefährliche Situation geht, dann ist eh nur noch der Schalter wichtig – und der funktioniert immer gleich.
Einen Punkt will ich aber noch erwähnen. In den ganzen low-light-Trainings wird ja gelehrt, dass „Licht aus“ ebenso wichtig ist, wie „Licht an“. Es kann entscheidend sein, sein Licht schnell und komplett zu löschen, um im Dunkeln die Position zu wechseln, ohne dass das Gegenüber es sieht. Nutzt man nun die TA15/30 und orientiert sich zB mit der kleinen Dauerlichtstufe durch ein Gebäude, so hat man ja per Tastendruck jederzeit 100% Momentlicht zur Verfügung, um reagieren zu können. Das Licht komplett auszuschalten geht allerdings nur über den Drehring, was in hochstressigen Situationen schwieriger wird (Drehen gegen Drücken, unnatürliche Bewegung).
Anders macht es zB die Eden TDL25: Hat man hier am Drehring eine kleine Stufe eingestellt und drückt dann auf den Heckschalter für maximale Blendwirkung, so geht das Licht komplett aus, wenn man den Schalter loslässt.
Ob das nun ein Problem ist, hängt davon ab, wie der Anwender die Lampe nutzen will, wie er trainiert etc. Es soll hier nur erwähnt sein.


Fazit:
Flexibilität in der Batteriewahl - top!
Größe als Backup - etwas zu groß.
Leuchtdauer für eine Backup ok, als Hauptlampe zu wenig.
Bedienung gut, aber nicht perfekt.

Wie immer gibt es ein, zwei Punkte, über die man sich im Klaren sein muss. Letztendlich entscheidet der Anwender, je nach dem, wie der die Lampe einsetzen will. Wenn da die Nextorch passt, dann macht der Anwender wirklich nichts falsch (gilt für die TA15 und natürlich den großen Bruder TA30).
 
Zuletzt bearbeitet:
Klarus veröffentlichte vor Kurzem zwei neue Lampen: die 360x1 und 360x3. Die x1 ist die kleinere Variante und im Prinzip eine XT2CR, die x3 kommt der XT11X recht nah. Was beide Lampen auszeichnet, ist das Schalterkonzept. Das von der XT-Serie bekannte Prinzip mit einem forward clicky als Hauptschalter und der Wippe für strobe und Modiwahl wurde dahingehend verändert, dass die Wippe nun zu einem Ring umgestaltet wurde und nun alle Funktionen aus jeder Richtung (360 Grad) bedient werden können, ohne einen Schalter suchen zu müssen.

Hier ein paar Worte von mir zur kleineren Klarus 360x1.

Die Bezugsquelle ist natürlich wieder Jörg Schiermeier.




Technische Daten vom Hersteller:

Cree XHP35 HD E4
1x18650 oder 2xCR123 (Akku ist im Lieferumfang dabei)
4 Leuchtstufen plus strobe
142mm Länge x 29mm Kopfdurchmesser x 27mm Gehäusedurchmesser
113Gramm Gewicht ohne Batterien
IPX8 Schutz (2m Wassertiefe)
MilSpec HAIII anodisiert
Gummigriff
abnehmbarer Clip
Micro-USB Ladeport
smooth reflektor
Ladestandsanzeige


ANSI-Leistung:
1800/400/100/10 Lumen, Strobe 1800 Lumen, 246m Reichweite, 15130cd
Laufzeiten 1,1h/4h/14h/200h

Lieferumfang:
Lampe, Lanyard, Holster, 18650 Akku, USM-Kabel, Ersatz-O-Ring, Anleitung, Garantiekarte




Größe/Finish/Verarbeitung

Die Größe ist für meine Verhältnisse recht gut. Die Länge der Lampe groß genug, um auch was in der Hand zu haben und zur Not die Lampe zweckentfremden zu können. Der Durchmesser ist – bedingt durch die Gummierung – minimal dicker als bei der XT2CR. Ob gewohnte Montagehalterungen noch passen, kann ich nicht sagen. Ich mag den kleinen Kopf, weil sich die Lampe so auch im Zivileinsatz gut verstecken lässt.
Unten im Vergleich zu altbekannten und bewährten Einsatzlampen: Eden TDL20, Elzetta, Surefire 6P und Klarus XT11.



Die Verarbeitung ist so, wie von Klarus gewohnt. Die Anodisierung ist gleichmäßig, Fehler gibt es bei meinem Modell keine. Die Laser-Beschriftung ist gleichmäßig, gut leserlich und sehr sauber. Das Gewinde ist sauber geschnitten, war nur trocken. Hier gab es einen kleinen Klecks Schmierfett von mir. Die matt gehaltene Stahlkrone ist sauber gearbeitet, sieht gut aus und ist dezent, so dass weder der Eindruck einer Waffe entsteht, noch Hosen oder Jacken verschlissen werden. Die Krone läßt sich abschrauben, ohne dass die Scheibe aus dem Lampenkopf fällt.
Der Reflektor ist sauber, die LED gut zentriert.
Insgesamt also gibt es nichts zu bemängeln in Sachen Verarbeitung und Finish.

Selten zu finden ist ein gummierter Griff. Das Mittelteil des Baterierohres der 360x1 ist gummiert. Somit hat man einen wirklich guten Grip an der Lampe, auch wenn es keinen Gripring gibt und das Gehäuse zylindrisch ist. Zudem fasst sich die Lampe auch bei den kalten Temperaturen deutlich besser an als Modelle ohne Gummierung. Tatsächlich eine gute Idee! Hat man ein recht enges Holster, dann flutscht die Lampe aufgrund des Gummis natürlich nicht so leicht ins Holster und wieder heraus.



Die Gummierung findet sich auch am Schalter der Endkappe. Der genoppte Gummi sorgt auch hier für eine sichere Anwendung.

Hat man recht schmutzige Hände, lässt sich der Gummi aber nicht so leicht säubern wie eine reine Metalloberfläche. Das ist aber eher kosmetisch.



Energie

Die Lampe wird mit einem 3600mAh 18650er Akku geliefert. Es handelt sich um einen gewöhnlichen Akku, nicht um ein proprietäres Modell. Der Akku kann über den Micro-USB-Port direkt in der Lampe geladen werden. Das kann ganz praktisch sein – ich persönlich lade aber gern extern. So kann ich die Lampe weiter betreieben, während ein Akku geladen wird, zudem ist ein Micro-USB-Port ein relativ sensibles Teil, das ich dem Dienst-Alltag nicht gern aussetzen will. Wer vorsichtig anstöpselt, braucht kein Ladegerät, sondern hat alles beisammen und lange Spaß an der Lampe. Ich persönlich sehe die USB-Ladefunktion als nette Zusatzfunktion, lade aber vorrangig extern.
Wichtig: Ein separates USB-Kabel von Amazon passte nicht in die Klarus, weil der Stecker minimal zu dick war. Wer also die Lampe mit Kabel in den Urlaub nehmen will, sollte bei Kabeln von Drittherstellern vorher testen, ob sie schmal genug sind und in den Port der Lampe passen.
Mit den bisher getesteten Akkus habe ich keinen Leistungsverlust feststellen können, so dass im Prinzip jeder gute 18650 in der Lampe verwendet werden kann (und auch geladen).
Im Notfall kann die Klarus auch mit 2xCR123 betrieben werden, aber mit verminderter Leistung, wenn ich nicht irre. Sinn macht hier aber nur der Akku, die Batterien sehe ich als reines Notfall-Backup.
Gegenüber des Ladeports befindet sich ein Klarus-Logo, in dem die Status-LED versteckt ist. Diese zeigt beim Einschalten für eine kurze Zeit den Ladestand des Akkus in der jeweiligen Stufe an (grün, gelb, rot, rot blinkend).





LED/Lichtkegel

Die Klarus verwendet eine XHP35 HD in einem glatten Reflektor. Man erhält eine Menge Licht, welches recht breit gestreut ist. Ein Reichweitenwunder ist die Klarus nicht, ist aber auch logisch, wenn man sich LED und Kopfgröße ansieht. Die Reichweite ist für meine Einsatzzwecke locker ausreichend (kommt durch die reine Power zustande), das breite Licht eignet sich wunderbar für alle Alltagsarbeiten, ob zuhause oder im Dienst.

Zu den Leuchtstufen Auf dem Papier wirkt der Sprung von den 1800 Lumen zur mittleren Stufe mit 400 Lumen sehr hoch und wird auch oft kritisiert. Ich kenne die echten Zahlen meiner Lampe nicht,
habe aber mit einer wirklich groben Messung mit einer Smartphone-Luxmeter-App und einer kleinen Rechnung zumindest nachvollzogen, dass das Verhältnis zwischen turbo und mid stimmt (also 1800 zu 400). In der Realität ist der Sprung zwischen den Stufen aber weitaus geringer, als die Zahlen vermuten lassen. In sämtlichen Kontrollen/Durchsuchungen habe ich bisher eine 1000 Lumen-Stufe NICHT vermisst und komme wunderbar klar mit den Abstufungen.



Bedienung

Hier kommt das bewährte Klarus-XT-Konzept zum Einsatz. Während die 360x3 einen zusätzlichen Seitenschalter hat, so gibt es bei der kleinen x1 nur die Schalter in der Endkappe. Mittig platziert ist ein hervorstehender forward clicky mit verhältnismäßig hohem Widerstand und sattem Klick. Um diesen Klickschalter ist ein gummierter Ring platziert, welcher die Wippe ersetzt. Dieser Ring ist aus jeder Richtung bedienbar. Es ist auch möglich, den mittleren Klickschalter zur Seite zu drücken und so quasi einen Druck auf den Ring zu simulieren. Ob das gewollt ist oder nur zufällig geht, kann ich nicht sagen.



Es gibt zwei Betriebsarten: tactical und outdoor.

Standard ist der tactical Modus. Der Klickschalter bringt immer die 1800 Lumen (als Momentlicht oder Dauerlicht). Der Ring schaltet dann zwischen den 1800, 400 und 10 Lumen durch. Bleibt man länger auf dem Ring, erhält man strobe. (Länger als 0,5 Sekunden drücken. Bis ca 2 Sekunden bleibt es beim momentanen Strobe, länger als 2 Sekunden drücken ergibt dauerhaften Strobe, welcher dann auch die Frequenz wechselt).

Bei ausgeschalteter Lampe ergibt der Ring sofort den strobe (bis 2 Sekunden momentan, darüber dauerhaft).

Eine Memoryfunktion gibt es nicht.

Zum Umschalten in den outdoor Modus drückt man den Ring ca 5 Sekunden, bis die Ladestandsanzeige rot blinkt. Drückt man nun den Klickschalter, hat man die Lampe umgestellt.

Im Outdoor Modus ergibt der Klickschalter wieder die 1800 Lumen, der Ring startet jedoch in der kleinsten Leuchtstufe (momentan oder dauerhaft, analog zum strobe). Mit weiteren Klicks auf den Ring schaltet die Lampe immer eine Stufe hoch. Das ist recht praktisch für die Verwendung beim Campen oder in Haus&Hof, wenn ich mir nicht gleich die Augen verblitzen will.

Bis jetzt hat das Schalterkonzept fehlerfrei funktionierrt. Es gab noch kein unbeabsichtigtes Einschalten, da die Widerstände relativ hoch sind. Eine Fehlbedienung gab es auch noch nicht. Es ist auch wirklich ganz angenehm, kein Bedienelement suchen zu müssen. nimmt man die Lampe in die Hand, ruht der Daumen auf dem Ein/Aus-Schalter. rutscht man mit dem Daumen leicht seitlich ab, kommt man auf den Ring und die Modi-Wahl. Ich hoffe, zeitnah mal ein Einsatztraining oder eine spannendere Echtlage zu haben, damit ich sehe, ob das in Hektik und mit Puls immer noch so gut funktioniert.


Zubehör

Das mitgelieferte Holster entspricht der Standardkost. Es hat jedoch eine Art Plastikbecher im unteren Ende, in dem die Schalter geschützt werden, wenn die Lampe mit dem Kopf nach oben geholstert wird. Das Holster selbst ist relativ eng, v.a. wenn man den Clip an der Lampe lässt. Es kann dann schon mal passieren, dass durch das Ziehen der Lampe die Abdeckung des Ladeports locker wird. Ich persönlich verwende im Dienst ein anderes Holster (Nightpower oder Tasmanian Tiger), da diese sich bewährt haben, etwas mehr Platz bieten und robuster sind.

Ansonsten ist im Paket alles enthalten. Akku, Ladekabel, Lampe – man kann sofort loslegen.




persönliche Bewertung

Ich empfehle die Klarus XT-Lampen recht gern für den Polizeidienst (uniformiert in der Schicht, oder auch für meine Zwecke, also kontrollieren/durchsuchen..). Die Bedienung ist in meinen Augen tauglich, da kein Memory vorhanden ist und sie immer auf high startet. Auch das einhändige Umschalten der Modi ist möglich. Ob jetzt jemand lieber eine Lampe will, bei der die Leuchtstufen durch Drehen des Kopfes geschaltet werden, oder lieber einen Ring am Ende a la Nextorch oder doch nur eine einstufige Lampe – nun, das ist persönlicher Geschmack.
Die Kritik, dass bei der Klarus die Wippe erst gesucht werden muss, ist nun erledigt, denn die Bedienung ist wirklich 360 Grad. Auch der gummierte Griff ist eine gute Sache.
Es gab allerdings in meinem Umfeld schon ein paar Schalter der bisherigen XT-Serie, die kaputt gingen. Das sollte nicht sein, passiert aber auch bei anderen Herstellern. Hier stimmte der Service durch Herrn Schiermeier, so dass die Lampen schnell wieder einsatzbereit waren.
Die neuen Schalter müssen sich nun bewähren, v.a. was die Qualität und Lebensdauer betrifft. Von der Bedienung her ist alles ok.
Bisher hat sich die 360x1 im Dienst bewährt. Es gab keine Aussetzer, die Größe passt mir, die Leistung ist hoch, die Bedienung gibt keine Rätsel auf.
Da ich bis jetzt noch keine Kritikpunkte habe, kann ich die Lampe ruhigen Gewissens empfehlen.

Wie immer gilt: es wird ergänzt, wenn sich was ändert.
 
Hallo Michael,

herzlichen Dank für die erstklassige Vorstellung der Lampen. Respekt. :super:

Viele Grüße
Johannes
 
Hab inzwischen auch so einen Schalter für meine XT11S nachgerüstet und bin hochzufrieden.
Gerade auch die Möglichkeit, den Schalter auf ältere Modele montieren zu können ist ein gutes Zeichen des Herstellers.

Grüsse
 
Update:

Die Klarus 360x1 ist nun seit grob 8 Monaten in meinem Besitz und seit dem meine Hauptlampe im Dienst.. und da ich mehr arbeite als Freizeit hab, ist das Ding gut im Einsatz :)
Auch in der Freizeit war die Klarus schon dabei, dann im Outdoor-Modus.

Modifikation: Ich habe den Stöpsel des USB-Ports mit einem kleinen Streifen Panzertape festgeklebt. Ich verwende ein recht enges Holster für die Lampe und da kam es vor, dass sich beim Ziehen der Lampe der Gummistöpsel aufgrund der Reibung am Holster etwas aus der Lampe gelöst hat. Nachdem ich eh nur extern lade und den Port nicht nutze, habe ich die Gummiabdeckung mit Tape gesichert.

Erfahrungen:
Es kam bisher ganz vereinzelt vor, dass ich beim Einschalten der Lampe gleichzeitig auf den Modus-Ring gekommen bin (Handschuhe). Die Lampe schaltet dann quasi gleich eine Stufe runter.
Es gab bisher kein einziges technisches Problem, die Lampe funktioniert zu 100%. Weder der Schalter, noch sonstwas hatte irgendwelche Aussetzer. Die Lichtstufen passen mir noch immer gut, die mittlere Stufe mit den 400 Lumen ist wunderbar zum Arbeiten, Durchsuchen etc - also keineswegs zu dunkel.
Natürlich habe ich auch das mitgelieferte Holster ausprobiert, welches erwartungsgemäß bereits nach kurzer Zeit die Segel gestrichen hat (die Gürtelschlaufe ist ausgerissen) - ebenso das Holster eines Kollegen. Wie schon erwähnt: Für a gute Lampe braucht es ein gutes Holster. Das muss man sich unbedingt dazu kaufen.

Fazit bis heute: Die 360x1 ist ein gut gelungenes Paket. Handlage, Lichtleistung etc sind top. Die Bedienung ist wie man es von Klarus gewohnt ist und in meinen Augen sehr gut einsatztauglich im polizeilichen Alltag (kein Memory, Start auf 100%, einhändiges Umschalten der Stufen). Ob man nun ein Schalterkonzept a la Surefire / Nextorch / Klarus etc bevorzugt, ist persönliche Präferenz.
Qualitativ gibt es gar nichts zu meckern, hier hat Klarus nach einer kleinen Durststrecke wieder gut nachgebessert. Dies sind auch die Erfahrungen vom Importeur Jörg Schiermeier, der mir erzählt hat, dass diese Lampen unauffällig und problemlos (bezüglich Reklamationen, Defekten etc) laufen.
 
Es trug sich zu, dass unser Mitglied JoSch und ich ein paar Mails und Gedanken ausgetauscht haben. Das führte dazu, dass er mir eine Nextorch TA30 mit den beiden neuen Schaltern Operator und KISS zugeschickt hat, zudem noch eine Streamlight Polytac als Vertreter der Kunststofflampen. Da sich bei mir in der Arbeit auch ein paar Bedingungen geändert haben, war dies alles ein Moment, um diesen alten Thread mal wieder auszugraben und um ein paar Gedanken zu ergänzen. Tatsächlich sind es hauptsächlich Gedanken und Erfahrungen, keine echten großen Testberichte, weil solche Vorstellungen in Massen im Netz zu finden sind. Danke an dieser Stelle für das Ausleihen der Lampen @JoSch !

Beginnen wir mit der Nextorch TA30 (eine ältere Version)
IMG_20240527_102005_596.jpg

Die Nextorch TA30 ist eine gut verarbeitete und hochwertige Lampe, da gibt’s nix zu meckern. Eine Detailvorstellung erspare ich mir, dazu gibt es genügend Berichte, Seiten und Videos im Netz, die die Lampe umfänglich beschreiben. Mir sind ein paar Dinge aufgefallen bzw es wert, erwähnt zu werden:
Der Lichtkegel hat Artefakte, zum einen Ringe durch die Abstimmung LED-Reflektor, zum anderen durch die Glasbrecher, die den Lichtkegel ein wenig beeinflussen. Das ist in der Praxis bei den meisten nicht relevant, kann aber den ein oder anderen Anwender durchaus stören. Die Helligkeit ist in der Praxis ausreichend, auch wenn sie damit das Lumen-Rennen nicht gewinnt. In den Nachtschichten war die high Stufe gut zum Verschaffen eines Überblickes, das Durchsuchen von Fahrzeugen etc lief in der mittleren Stufe ab. Will man in ländlicheren Gegenden oft Vermisste oder Täter suchen, ist die Reichweite und Leistung der Nextorch evtl nicht hoch genug, eine kleine Reichweitenlampe in der Tasche schadet hier nicht.

Die alten/originale Endkappe ist nicht ganz meins, der Auslöseweg ist zu kurz und der Widerstand zu leicht, d.h. man aktiviert zu schnell das Licht (auch wenns nur Momentlicht ist). Der Druckpunkt zum Strobe hat einen hohen Widerstand, allerdings ist die Strobe-Frequenz deutlich zu gering. Bei den langsamen Blitzern wird der Anwender selbst auch deutlich beeinflusst, was bei hohen Frequenzen nicht der Fall ist (ich verweise auf die Beiträge zu den Untersuchungsergebnissen der Niederländer, die um die 18 Hz als optimal getestet haben. Auch der erste echte low light Leitfaden von Ken Good bzw dessen Gladius-Lampe hat diesen schnellen Blitz).

Die neuen Schalter sind deutlich verbessert worden. Der Auslöseweg ist größer, der Druckpunkt definierter – das Momentlicht lässt sich zuverlässiger bedienen. Auch die Strobe-Frequenz wurde merklich erhöht, so dass dieser in seiner Wirkung auf beide Seiten verbessert wurde (mehr beim Gegenüber, weniger beim Bediener). Der Drehring für das Dauerlicht ist an sich gut, man muss sich allerdings daran gewöhnen. Für mich, der seit Ewigkeiten fast nur mit Druckschaltern arbeitet, war die Kombination aus drehen und drücken, gerade einhändig, nicht ganz so einfach. Auch geht der Drehschalter bei den neuen Endkappen noch recht streng, ich schätze, das spielt sich mit der Zeit noch etwas ein. Aber wie gesagt, das ist eine Gewöhnungs- und Trainingssache. Das Bedienkonzept per se ist gut. Was mir besonders gefällt, ist der zweistufige Druckschalter, der es ermöglicht, aus einer kleinen Dauerlichtstufe sofort per Daumendruck temporär in die volle Leistung zu schalten. Diese „Gaspedal“ Schalter a la Surefire sind grandios. Nutzt man den Fingerring der Nextorch lässt sich der Drehring am Schalter etwas schwerer bedienen, vor allem mit nur einer Hand und vielleicht noch Handschuhen. Grund ist hier, dass Teile der Endkappe in der Halterung des Ringes verschwinden. Da läuft es sich drauf raus, dass man vorrangig Momentlicht nutzt oder die zweite Hand zu Hilfe nimmt. Der Operator-Schalter ist dabei aufgebaut wie der alte Schalter, es wurde nur die Dauer-Strobe Stellung ersetzt durch den Indoor-Modus mit 300 Lumen. So kann man ohne sich zu blenden durch ein Gebäude navigieren, hat auf Knopfdruck aber jederzeit den Strobe mit voller Leistung. Für mich wäre dieser Schalter im Alltag die erste Wahl. Der KISS-Schalter kennt nur eine Stufe (100%) im Momentlicht. Das ist maximal stressresistent, Fehler kann man nicht machen. Dieser Schalter ist aber eher für spezielle Anwendungen gedacht, im Alltag ist er aufgrund der fehlenden Dimmstufe für "gewöhnliche" Arbeiten weniger geeignet.

Kurzes Resümee: Qualitativ sind die Nextorch sehr gut, im Kollegenkreis sehe ich solche Lampen immer wieder, ohne je Beschwerden gehört zu haben. Der Drück/Dreh-Schalter ist an sich gut und vielseitig und bildet viele verschiedene Szenarien ab. Dabei sind die neuen Schalter ganz klar verbessert worden, hier braucht man nicht zögern. Allerdings gilt auch hier: Man muss damit üben und sich daran gewöhnen. Wenn man sich mit einem UI angefreundet hat, ist ein Hin- und Herspringen zwischen verschiedenen Konzepten nicht ganz optimal, weil dann im Ernstfall schnell was schiefgeht.
Preislich sind die Nextorch nicht ohne, sie liegen über zB Klarus und auf ähnlichem Niveau wie Fenix. Dafür gibt es viel Zubehör, taugliche Holster, Ringe etc.
 
Die nächste Testlampe war eine Streamlight Polytac, genauer gesagt der Körper der Polytac (2xCR1123 oder 16650er Akku) mit dem Kopf der Polytac HP
IMG_20240527_102031_661.jpg


Streamlights findet man hier in D sehr selten, ich habe sogar erstmal suchen müssen, welche Bezugsquellen es überhaupt gibt. Streamlight ist in den USA ein Urgestein, besonders im behördlichen Sektor. Polizeien und vor allem Feuerwehren finden hier sehr robuste, zuverlässige Lampen bzw ganze Systeme, ohne Blingbling, dafür wirklich durchdacht. Ich persönlich fand Streamlight immer schon interessant, gerade die Strion-Serie oder die Polytacs haben durchaus ihren Reiz.

Es gibt verschiedene Modelle in der Polytac-Serie, alle haben sie das Material gemeinsam, ein Nylon Polymer mit dieser markanten Textur. Die neueren Polytac X nutzen einen 18650er Akku, die 90er Modelle sind kleine Lampen mit Kopf im rechten Winkel. Es gibt schwarz, sandfarben (sehr geil!), gelb und orange, also klar ausgerichtet auf Polizei, Militär und Rettungswesen. Im Bereich der Kunststoff-Lampen sind neben anderen Serien von Streamlight auch andere Hersteller bekannt, zB die Surefire G2 mit Nachfolgern oder die Solarforce P1, Underwater Kinetics, Princeton Tech oder Pelican.

Ich mag Lampen aus Kunststoff, weil sie sich bei jeder Temperatur richtig gut greifen, sehr rutschfest und quasi unzerstörbar sind.
und auch weniger anfällig, fremden Schaden zu verursachen (Beispielsweise bei der Durchsuchung eines Pkw. Stoß ich mit einer Plastik-Lampe gegen das Blech ist es weniger gefährlich für Kratzer als mit einer Metalllampe mit Ecken und Kanten). Auch farblich gibt es schöne Möglichkeiten, von Sand, gelb bis orange geht da recht viel.

Der Nachteil der schlechten Wärmeleitung bleibt, so dass diese Polymerlampen meist nur eine begrenzte Leistung haben. Früher, als diese Lampen noch modern waren, war die Leistung recht überschaubar, die Wärmeentwicklung nicht so dramatisch. Heutzutage leisten die LED's ein Vielfaches, allerdings ist die anfallende Hitze auch entsprechend gestiegen. Funktioniert das Abführen der Wärme nicht, ist das schnell das Todesurteil für die LED (siehe regelmäßig durchgebrannte LED bei den teuren Surefire Fury Modellen). Will man heutzutage noch eine nutzbare PLastiklampe auf den Markt bringen, sind der Leistung harte Grenzen gesetzt. In der Realität reicht die für die allermeisten Anwendungen locker aus, das Lumen-Rennen auf dem Papier gewinnt man dadurch aber nicht. Die Polytac macht das ganz gut, sie verwendet ein Modul aus Metall innerhalb des Kopfes und ein Metallrohr im Gehäuse, das bei der Wärmeableitung hilft. Ihre max 600 Lumen sind so dauerhaft betriebsfest.Die Polytac ist ein Arbeitstier, nichts zum Posen.
IMG_20240527_144929_208.jpg
IMG_20240527_145030_994.jpg


Streamlight-eigen ist die Verwendung von PWM für die Leuchtstufen, allerdings mit einer relativ geringen Frequenz. Wer sensibel ist, sieht das Flimmern, wenn der Lichtkegel über eine rauhe Wand fliegt.
Auch ein Streamlight-Ding ist die 10-tap Programmierung. Man muss den Schalter 10 Mal antasten, dann wechselt die Lampe das Programm. Es gibt „high only“, „high/strobe/low“ und „low/medium/high”, eine individuelle Programmierung ist nicht vorgesehen. Für eine Arbeitslampe bzw Dienstlampe ist das ok, für eine taktische Verwendung ist nur der „high only“ Modus tauglich. Da die Leistung eh nicht so hoch ist, funktioniert das auch – allerdings muss halt das Programm schon eingestellt sein oder vorher umprogrammiert werden. Ich bin generell kein Freund von Multi-Klick-UI’s, die Lampe selbst aber gefällt mir sehr gut. Mit einer Polytac X, 18650er Akku und einer tollen Farbe bekommt am ein robustes, sehr angenehm zu handhabendes Arbeitstier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück