Leitfaden Polizeilampen am Bsp Gladius/Barbolight/Inova/Hellfighter

Aufgrund einer Umstellung in der Arbeit verwende ich nun häufiger die Clips von Lampen, bzw möchte das tun. Der Gedanke ist, eine Arbeitslampe während den Nachtschichten an der Weste anzuclipsen, um sie schnell zur Hand zu haben. Im Holster am Gürtel wird dann eine Backup-Lampe getragen, denn "two is one, one is none".
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Es geht hier um die Öffnung mittig rechts neben dem Reißverschluss. Diese Stelle ist vor allem für ein Funkgerät und hat im inneren eine Metallverstärkung.

Der Plan hat mich aber feststellen lassen, dass es mit diesen Clips gar nicht so einfach ist. Ich will einen Clip, der fest an der Lampe sitzt und sich nicht sofort löst, wenn sich die Leuchte mal kurz verkantet. Der Clip soll stabil sein, um einen sicheren Halt zu bieten, weil ich meine Lampen behalten und nicht verlieren will. Er soll sich leicht an die Halterung/Gürtel/etc stecken lassen ohne Gefriemel, sich aber auch entsprechend einfach und schnell lösen lassen. Klingt nach eierlegenden Wollmilchsau und ungefähr so soll es auch sein. Hier mal ein paar Eindrücke zu den verschiedenen Clips, die ich nun getestet habe. Ausgangslage war immer, die Lampe an die Weste zu clipsen, an der genannten Stelle.

Eagtac D25A2
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Die Eagtac hat einen Clip, der mittels Konterring gesichert ist. Er löst sich nicht von der Lampe, passt also. Das Anstecken und Ziehen geht schnell, allerdings ist das Metall des Clips zu weich und verbiegt sich bei geringer Kraftanwendung. Zudem ist der Clip recht kurz geraten, so dass diese Variante in meinem Fall schlecht funktioniert.

Alte Klarus XT11
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Der angesteckte Clip löst sich viel zu schnell von der Lampe, bzw sitzt nicht sicher. Da der Kopf der Lampe etwas größer ist (aber immer noch normaler Standard bei Einsatzlampen), ist das anclipsen kein Selbstläufer, man muss etwas nachhelfen. Zudem verkantet sich die XT11 bereits leicht, wenn sie angesteckt ist, was dafür sorgt, dass der Clip sich schon zu einem Teil löst. Man kann dagegen steuern, indem man den Zigarrengriffring installiert, allerdings nur in dieser einen Richtung. Die andere Ausrichtung des Ringes wäre bequemer. Dieser klemmt den Clip fest, so dass das Problem gelöst ist. Der Rest passt einigermaßen, das Material ist noch robust genug. wenn auch nur bis zu einem bestimmten Grad. Die neueren Klarus, zB XT11GT pro, haben ebenfalls einen ansteckbaren Clip, der aber von der Endkappe fixiert wird. Er kann sich also nicht lösen. Ob das Metall des neuen Clips robust genug ist, kann ich mangels solcher Modelle nicht sagen. In dieser Konfiguration kann man die alte XT11 mit kleinen Einschränkungen so verwenden, optimal ist es immer noch nicht.

Acebeam Pokelit:
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Sie hat einen 2-Wege-Clip, lässt sich also in beide Richtungen anbringen. Das gefällt mir und funktioniert gut. Der Clip ist auch nur angesteckt, allerdings ist die Lampe sehr klein und leicht, so dass hier keine Hebelkräfte auftreten. Das Prinzip hier ist gut, die Lampe wird sicher gehalten. Da sie keine Einsatzlampe ist, soll sie nur eine Form des Zwei-Wege-Clips demonstrieren.
Ein weiterer Vertreter mit diesem Clip ist die Wurkkos TS22. Sie ist auch keine Einsatzlampe, der Clip gefällt mir aber.
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HDS Clicky
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Der Molle-Clip ist hässlich und so groß wie die ganze Lampe, aber er funktioniert schlicht am besten. Er ist absolut robust und massiv, sehr groß, lässt sich überall leicht anclipsen und auch wieder ziehen, hält die Lampe aber trotzdem sicher fest. Weiterhin ist er geschraubt, kann sich also auch nicht von der Lampe lösen. Der Federstahl gibt zwar nach, aber er bricht nicht, selbst bei etwas größerer Verbiegeaktion. Das ist mehr als gut und hier zeigt sich form-follows-function perfekt. Sowas an einer ausgewachsenen Einsatzlampe würde mir gut gefallen – die kleine Einschränkung in der Handlage nehm ich gerne mit. Leider ist die HDS nur eine Backup, für eine Hauptlampe ist sie zu schwach und hat zu wenig Laufzeit.


Was ebenfalls sehr alt ist und absolut top funktioniert: die Barbolight U04, die ich beim Kramen in Kartons wieder gefunden habe.
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Der Clip ist aus Titan und angeschraubt, Befestigung und Material sind allererste Sahne. Insgesamt war die Barbolight eine der besten Lampen, die ich je gehabt habe. Design, Handlage, Riffelung, Clip – zum Verlieben. Anstecken geht schnell, der Halt ist gut, Ziehen ist einfach und ohne Verhaken. Auch sowas darf gern mal den Weg an eine moderne Einsatzlampe finden, Klarus und Co!

Nextorch:
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Der Clip ist gesichert und löst sich nicht, v.a. in Kombination mit dem Fingerring. Der Clip ist ausreichend stabil vom Material her, allerdings recht klein und kurz. Hier würde eine Zunahme der Abmessungen ganz gut tun, um den Halt an Weste und Co wirklich sicher zu machen. In dieser Form war mir der Halt an der Weste zu unsicher.

Thyrm
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Der Thyrm Switchback hat einen Clip aus Kunststoff, der recht gut funktioniert. Er lässt sich durch die Form recht leicht anstecken und hält auch recht gut, wobei er mit den guten Metall-Clips nicht ganz mithalten kann. Die Stabilität habe ich jetzt noch nicht getestet. Praktisch ist auch, dass der Fingerring gegenüber das Greifen und Ziehen der Lampe erleichtert, insofern ist diese Kombination gar nicht verkehrt. Der Thyrm hat an der Weste in dieser Konfiguration gut funktioniert.


Fazit: Die meisten Lampen lassen sich nur sicher in einem Holster tragen, gerade, wenn man evtl etwas dynamischer unterwegs ist. Tatsächlich wäre das der erste Schritt, nach einem Holster zu suchen, das an der gewünschten Stelle am Gürtel, Rucksack etc befestigt wird. Wenn man aber clipsen will, rate ich dazu, vorher Lampe und bevorzugte Stelle miteinander zu testen, denn diese Clips sind in den meisten Fällen nur geeignet, eine Lampe zu halten, die IN einer Tasche steckt, nicht aber eine Lampe, die AUSSEN befestigt ist.
 
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In letzter Zeit sind ja die taktischen Fingerringe ganz modern. Der Klassiker ist der Thyrm oder die Surefire-Ringe, inzwischen gibt es sie von Fenix, Nextorch und Wuben bzw fest an den Lampen angebracht (zB Brynite). Wenn ich mir so anschaue, was da geboten wird und zum Teil in Foren auch hochgejubelt wird, dann wird mir schlecht und ich frage mich, ob diejenigen jemals ernsthaft damit gearbeitet haben. Es gibt Lampen mit fest angebrachtem Fingerring aus Metall. Das ist grob fahrlässig und ein guter Weg, nicht mehr außendienstfähig zu sein. Ich kenne kaum einen Kollegen oder Kollegin, die nicht schon mal im Dienst einen Abflug gemacht hat, sei es auf Glatteis oder bei rutschigem Untergrund, beim Übersteigen eines Zaunes etc. Steckt der Finger in einem Metallring, wirkt die Lampe wie ein großer Hebel und bricht den Finger im guten Fall, im schlechten Fall halte ich (Teil)Amputationen für möglich. Es reicht ein normaler Mode-Fingerring aus, der sich an einem Metallzaun verhakte, um den Finger (Weichteile) fast komplett vom Knochen zu trennen, als der junge Mensch über den Zaun gestiegen ist. Denkbar ist auch, dass im Gerangel jemand anderes die Lampe als Hebel benutzt. Damit will ich sagen, dass ein fester Ring mit Hebel eine unglaublich blöde Idee für den Finger ist. Es gibt nur zwei sinnvolle Lösungen: weiches und nachgiebiges Material wie bei Surefire, oder Sollbruchstellen/Öffnungsstellen wie bei Thyrm. Gibt es hier Hebelkräfte, öffnet sich der Ring und verhindert eine Verletzung des Fingers. Der Nextorch-Ring bietet sehr viele Möglichkeiten, die Lampe zu handhaben und zu greifen, das ist top. Allerdings fehlt ihm die Bruchstelle. Der Bügel selbst gibt zwar zu einem gewissen Grad nach, allerdings ist die Hebelwirkung auf den Finger nicht ohne und doch auch schmerzhaft. Es empfiehlt sich also, bewusst einzukaufen.

Surefire
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Das hier ist nicht der Ring, sindern nur der Finger-Haken. Der Ring selbst ist noch in einem Umzugskarton, den habe ich aktuell grad nicht zur Hand, deswegen muss ein altes Bild herhalten. Surefire verwendet beim Ring im oberen Bereich etwas festeren Kunststoff, die Schlaufe selbst ist recht weich. Ein Verdrehen der Lampe schädigt den Finger nicht, allerdings funktionieren nicht alle Techniken wie zB beim Thyrm. Generell aber ein gutes Hilfsmittel, um trotz Taschenlampe mit dieser Hand noch arbeiten kann.

Thyrm
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Dieser Ring ist in meinen Augen die Referenz. Es funktioniert, die Lampe in der Hand zu flippen, je nachdem was man gerade machen will, man kann die Lampe wunderbar zusammen mit einem Gerät, das laute Geräusche macht, nutzen, vielseitiger als mit Surefire. Es gibt einen Clip, der sogar funktioniert und auch an die Sicherheit wurde gedacht, in dem eine Öffnungsstelle eingebaut wurde. Verkanten sich Lampe und Finger, öffnet sich der Ring und gibt den Finger frei - top. Der Ring ist dann auch nicht kaputt, man kann ihn einfach seitlich zurückstecken in die Aufnahme und alles ist wie zuvor. Natürlich sollte man mit diesem Ring üben, um ihn sinnvoll anzuwenden, er bietet in meinen Augen das beste Gesamtpaket.

Nextorch
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Die Verwandtschaft zum Thyrm kann man erahnen. Der Ring bietet sehr viele Möglichkeiten, die Lampe zu halten (die ich hier nicht alle demonstrieren will), sei es in der taktischen Haltung (Daumen auf Schalter), oder zigarrenmäßig mit der Lampe zwischen den Fingern. Eine bestimmte Technik des Thyrm funktioniert mit dem Nextorch nicht, das ist aber nur für einen kleinen Teil der Waffenträger relevant, die sowas auch trainiert haben. Ob der Ring im polizeilichen Alltag (oder auch im Alltag eines zivilen Nutzers) stört, muss jeder selbst testen. Er bietet zumindest einen Vorteil, wenn die Lampe in dynamischen Szenarien genutzt wird.

Fazit: In den Schichten, in denen ich jetzt die verschiedenen Ringe bewusst ausprobiert habe, bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass ich für mich an der Hauptlampe den Ring nicht brauche (und bisher auch nicht genutzt habe). Die Haupttätigkeit bei mir ist das Suchen in Fahrzeugen, Lkw, Koffern etc., also eher ein Arbeiten mit Werkzeug, statt mit einem taktischen Einsatzmittel. Sollte auf die Schnelle was eskalieren, sind meine Hauptlampen in der Lage, auch hier zu bestehen. Auf der Backup-Lampe (Surefire 6P mit Malkoff Modul) ist ein Thyrm installiert - diese Lampe ist bei Dunkelheit immer am Mann und sonst griffbereit in der Tasche, wenn es zu einem Einsatz geht, der etwas "taktischer" werden könnte. Unterm Strich ist es also wieder der Einsatzzweck der Lampe an der ersten Stelle, dann Trainingsstand und Vorlieben des Nutzers, die bestimmen, ob so ein Ring Sinn macht oder nicht.
 
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Klarus XT11GTpro v3 Tac Master

Nachdem über ddie Klarus XT11GT pro schon viele Berichte im Netz zu finden sind, werde ich hier nicht alles von Grund auf beschreiben, sondern ein paar Punkte hervorheben, die die neue v3 Tac Master auszeichnen.

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Beginnen wir mit der Optik. Hier seht ihr die Klarus-Evolution von der ersten XT11 bis zur neuesten XT11GTpro. Auch die alte XT funktioniert noch einwandfrei und sie wurde und wird oft genutzt, wie man an den Gebrauchsspuren sehen kann – Charakter eben 😉 Sie hat noch das hellgraue Finish, das aber recht robust ist und keinen Grund zum Klagen gibt. Die neue GTpro v3 nutzt nun ein matt schwarzes Finish und eine andere Riffelung. Es fühlt sich tatsächlich griffiger an und bietet mehr Halt, gerade wenn die Hände feucht oder schmierig sind. Optisch schauts toll aus, die Matte Beschichtung hat definitiv was!

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In der Krone gibt es nun drei kleine Kügelchen, die als Glasbrecher fungieren. Da ich bisher keine Autobesitzer gefunden habe, die an einem Test mitwirken wollen, kann ich nicht sagen, wie gut diese Glasbrecher funktionieren.

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Der Clip ist auch gut gelöst. Er sitz wieder an der bekannten Stelle und lässt sich leicht entfernen. Ist er installiert, wird der Clip durch die aufgeschraubte Endkappe fixiert, d.h. er kann sich nicht vom Lampenkörper lösen, wenn mal Zug drauf kommt. Das gefällt mir gut, weil es die Gefahr minimiert, eine angeclippte Lampe zu verlieren, weil sich der Clip von der Lampe löst.

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Der Kopf hat einen Wegrollschutz, auch das gefällt mir. Ist etwas blöd, wenn die Lampe auf abfälliger Straße zu Boden fällt man das Teil verfolgen muss 😉

Rein von der Größe her ist die v3 kleiner geworden als die alte XT11. Sie ist kürzer und wirkt kompakter. Aber: Obacht bei der Akku-Wahl. Der mitgelieferte 18650er mit 4000mAh (!) ist recht lang, siehe Bilder. Auch wenn die v3 wieder Federn an beiden Lampenenden hat, so ist sie sensibler hinsichtlich Akku-Länge. Gute geschützte Akkus von Wurkkos zB funktionieren, ein ungeschützter Akku mit erhabenem Pluspol funktioniert, meine ungeschützten Akkus mit flachem Pluspol sind allerdings zu kurz, die Lampe bleibt dunkel. Da in unseren Kreisen auch gern mal ungeschützte Akkus verwendet werden (die nicht plötzlich abschalten, sondern noch ein bisschen Licht bringen), sollte man diesen Umstand im Hinterkopf haben.


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Die Leistung der v3 hat sich im Gegensatz zur v2 nicht geändert. Der Lumen-Wert ist gleichgeblieben, die Angaben zur Reichweite haben sich sogar minimal verringert. Im realen Leben hat auch die v3 massig Leistung, die in Turbo für die meisten Verwendungen eh zu viel ist – Der Lichtkegel mit der SST70 (also mit Dome) ist jedoch recht weich und nicht zu spotlastig und dadurch recht alltagstauglich. Dieses Wettrennen um die maximalen Leistungswerte ist ja eh nur was für das Papier. In einer Lampe in dieser kompakten Größe ist die Physik einfach der limitierende Faktor. Es entsteht sehr viel Hitze, die muss irgendwo hin, damit die Lampe keinen Schaden erleidet. Kann die Wärme nicht schnell genug abgeführt werden, muss eben die Leistung reduziert werden – das trifft alle Lampen eines jeden Herstellers. Die Peak-Leistung von über 3000 Lumen bei der Klarus ist sehr beeindruckend und die 1200 Lumen der hohen Stufe sind konstant lange nutzbar – einwandfrei.
 
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Die Bedienung ist die größte Neuerung der v3 Tac Master. Sie ist dem Konzept der XT-Serie treu geblieben, hat aber kleine Änderungen implementiert. Ich versuche mal, das einigermaßen verständlich zu Papier zu bringen. Vereinfacht gesagt, wurden der tactical modus und der outdoor modus der v2 verschmolzen.

Generell gibt es noch immer die beiden Schalter an der Endkappe: einen mechanischen Hauptschalter (HS), der dominant hervorsteht (aber dennoch durch die beiden Seitenwände der Endkappe geschützt ist) und einen elektronischen Wippschalter (W) zu einer Seite hin. Die Wippe ist scheinbar auch aus dem beschichteten Metall, abgeflacht und leicht strukturiert. Sie hat einen definierten Druckpunkt, der direkt ansteht. Der Hauptschalter hat ebenfalls einen sehr kurzen Totweg, d.h. Momentlicht gibt es bereits nach ca 1mm Druck. Bis zum Einrasten ist der Weg allerdings deutlich länger und die Kraft nimmt gefühlt zu. Heißt unterm Strich: Momentlicht liegt quasi an, für ein Dauerlicht muss man aber tiefer und fester drücken.

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Die Lampe ist aus.

Ein leichter Druck auf den HS ergibt Momentlicht im Turbo, also volle Leistung. Drückt man ganz durch bis zum Einrasten, hat man Dauerlicht im Turbo. Es gibt kein Memory, Start ist immer in Turbo.

Hält man W gedrückt, gibt es den Strobe. Lässt man innerhalb drei Sekunden aus, ist die Lampe wieder aus, hält man W länger gedrückt, bleibt der Strobe aktiviert und beginnt, die Frequenz zu wechseln.

Klickt man W nur kurz an, bekommt man Dauerlicht in der kleinsten Stufe.



Die Lampe ist eingeschaltet..

..über den HS: Klickt man den HS erneut durch, schaltet man die Lampe aus. Klickt man im Ein-Zustand W, schaltet man durch die verschiedenen Stufen, von Turbo absteigend bis low, dann wieder Turbo usw. Befindet man sich in einer kleinen Stufe (Arbeitslicht) und die Situation eskaliert, kann man W halten und bekommt Strobe in voller Leistung. Lässt man W los, fällt die Lampe zurück in die zuvor gewählte Stufe. Alternativ schaltet man schnell aus und ein (also ein Doppelklick des HS), so landet man sofort im Turbo Dauerlicht. Bei diesem Doppelklick muss man drauf achten, den HS kurz komplett zu entlasten, sonst bleibt das Licht in der Stufe an und es passiert nix. Anders formuliert: über HS ausschalten und so weit entlasten, dass das Licht ausgeht, damit dann beim Drücken Turbo aktiviert wird.

..über die Wippe: klickt man innerhalb weniger Sekunden nach dem Aktivieren W erneut an, schaltet die Lampe von low in die nächste Stufe usw. Nach der 4. Stufe ist Schluss und die Lampe geht aus. Lässt man eine Stufe an (ca 4-5 Sekunden), schaltet der nächste Klick auf W die Lampe aus. Kommt es jetzt zum Panikfall kann man wieder W gedrückt halten und bekommt Strobe mit voller Leistung. Lässt man W los, fällt die Lampe zurück in die zuvor gewählte Stufe. Alternativ kann man den HS leicht drücken (ohne einrasten), dann bekommt man Licht in der Turbo-Stufe. Lässt man nun den HS wieder los, geht die Lampe komplett aus.



Dass man auch SOS über einen Doppelklick der Wippe schalten kann, ist jetzt und hier für den Einsatzzweck nicht relevant.



Bewertung des UI:

Es klingt möglicherweise überladen, es sind aber Elemente implementiert, die nicht dumm sind. Im Alltag wird es so laufen: Anschalten über den HS, sofort maximales Licht, wenn die Lage klar ist, dimmt man über W in die gewünschte Stufe herunter, um blendfrei arbeiten zu können. Einfach und simpel, wie bei der XT-Serie gewohnt. Kommt es zum Stress, stehen Strobe oder Turbo zur Verfügung, je nachdem wie man es sich antrainiert (Wippe halten oder HS doppelt drücken).

Will man zB in einem Gebäude navigieren oder taktischer vorgehen, kann man über W die kleine Stufe aktivieren. Man blendet sich und Kollegen nicht, und es reicht, um nicht auf die Nase zu fallen. Bei Kontakt kann ich blitzen oder mit Dauerlicht eine Überlegenheit erzeugen, analog zu oben. Dass die Lampe nach dem Tasten in Turbo ausgeht, macht sogar Sinn für diejenigen, die mit dem light&move Prinzip vertraut sind. Bsp: low-Stufe zum Orientieren und Navigieren, bei Kontakt mit Turbo blenden (Tasten des HS), loslassen und im Dunkeln Position verändern, um dann wieder zu blenden – Details lasse ich hier aber weg.

Das UI bietet also recht viele Möglichkeiten und versucht, alle Szenarien abzubilden. Die Bedienung ist in den Grundfunktionen einfach, mehr Funktionen sollten es aber nicht mehr sein. Das neue Tac Master Konzept bietet also gute Optionen für eine dienstliche Einsatzlampe, die ein möglichst breites Spektrum abdecken kann. Für spezialisierte Anwendungen wird es bessere Möglichkeiten geben. Was jedoch notwendig ist: Training. Egal, ob nun das Zwei-Schalter-Konzept der Klarus oder der Drehring einer Nextorch oder eine Fenix oder Eagtac vorhanden ist, JEDES UI muss trainiert werden, um es im Stress sicher bedienen zu können. Je mehr Funktionen, desto mehr Fehlerquellen. Bei einer einstufigen Momentlicht-Surefire ohne einrastenden Schalter kann nix schiefgehen, dafür ist man bei der Helligkeit oder den Anwendungen eingeschränkt.

Während die alte XT11 mit nur drei Stufen einfacher und schlichter war, bietet die Tac Master mehr Möglichkeiten. Das UI ist im Prinzip gleich geblieben und funktioniert gut, der Anwender muss sich aber auch damit befassen.



Die neue XT11GTpro v3 ist keine Revolution, das war auch nicht zu erwarten. Sie ist eine Weiterentwicklung mit guten Details (Größe, Finish, Clip etc) und Anpassungen im UI, die vieles möglich machen. Preislich ist die Lampe sehr fair eingestuft, gerade auch im Hinblick auf den Akku, der mit seinen 4000mAh an der Spitze der 18650er mitspielt. Im Bereich der Einsatzlampen dürfte die XT11GTpro v3 weiterhin vorne mitspielen.
 
Kleines Update nach zwei Monaten:
Die Klarus ist mir natürlich schon wieder ein paar Mal heruntergefallen 🤦‍♂️Das wars auch schon mit der Jungfräulichkeit.. Bis auf kleine optische Makel ist aber nichts passiert, sie funktioniert noch einwandfrei.
Der Akku ist in der Tat ordentlich groß, rein gefühlt lade ich weniger nach im Vergleich im Vergleich zu Lampen mit kleinerem Akku zuvor (in der Arbeit nutze ich immer vergleichbare Helligkeitsstufen). Die volle Leistung brauche ich sehr wenig, in den meisten Fällen reicht wirklich eine der mittleren Stufen, um alles sehen zu können.
Von der 360x1 kommend bin ich gewohnt, die Modi quasi rundherum schalten zu können - das ist eine gewisse Umstellung, weil die Wippe ja nur auf einer Seite ist. Hier kann man sich aber mit dem Clip einen haptischen Wegweiser basteln, das klappt gut. Die Bedienung funktioniert auch, da gabs bisher keine Fehlbedienung (nachdenken brauche ich als langer Klarus-Nutzer nicht mehr, das geht intuitiv) - war aber bisher alles normaler Alltagsbetrieb im dienst, keine Hochstress-Situation.
Wenn ich es nicht vergesse, probier ich noch meinen Thyrm-Ring aus, inwieweit die beiden kompatibel sind.

Unterm Strich: keine bösen Überraschungen, keine Probleme, die Lampe liefert und macht, was sie soll (y)
Verbesserungsvorschläge, Wünsche? Das identische Paket mit einer neutralweißen Lichtfarbe und hohem CRI ;)
 
Kleine Ergänzung: Als der Akku ziemlich leer war (grad in Richtung Rot bei der Status-LED), habe ich die Lampe auf hellster Stufe einfach laufen lassen. Die Helligkeit hatte hier noch ein paar hundert Lumen (geschätzt im Vergleich zu anderen Lampen), also durchaus noch brauchbar. Nach grob eineinhalb Stunden war die Helligkeit gefühlt unverändert. Als ich die Lampe dann aus- und wieder angeschaltet habe, gabs noch einmal eine Helligkeit von 200-300lm, allerdings ging kein Wechsel der Stufen mehr. Beim nächsten Einschalten gabs dann nur noch die low-Stufe. Der Akku hatte zu diesem Zeitpunkt noch 3,2V laut Vapcell S4.
Das heißt, dass die Lampe lange versucht, eine brauchbare Helligkeit zu erreichen und man immer noch mindestens die low Stufe bekommt, bevor der Schutz des Akkus greift. Ein plötzliches Aus ist also nicht zu erwarten, das ist gut so (y)
 
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