Messer ausdünnen und umschleifen, Technik&Equipment&Sonstiges

gehärtetem Edelstahl?
Na ja. Kommt drauf an wie hoch gehärtet. Eine 64 Hrc Klinge, würde ich nicht mit einem 64Hrc HSS-Bohrer bohren. 56 Hrc Solinger Edelstahl konnte aber funktionieren. 55 HRC kann man mit einer Werkstattfeile feilen und die hat keine 64 HRC.
 
Wenn Bohren: Drehzahl korrekt wählen und ein Schmier-/Kühlmittel speziell für Edelstahl. Ich hatte da einen "Labello" mit grauer Paste oder ein dickflüssiges weinrotes Schneidöl.
Ok, danke. Schau ich mal nach so einem Öl.
Werkzeugbau habe ich gerade nicht zur Hand

Es geht um den Griff. Ich will bei dem Felix Cleaver das Plastik entfernen und einen Holzgriff dran. Das wollte ich eigentlich mit Nieten machen. Geht sonst aber auch sicher irgendwie ohne, sollte das Bohren doch zu große Probleme machen.
Mal schauen ob ich heute dazu komme den Plastikgriff zu entfernen und vielleicht ändert das was darunter ist auch alles.
 
Wäre da ein Steckerl-Griff nicht sinnvoller?
Wieso?
Sinnhaftigkeit beanspruche ich nicht. :p:

Und Steckerl finde ich von der Umsetzung auch garnicht so leicht (gerade und halbwegs passgenau), zumindest wie ich mir diese vorstelle. Einen entsprechend langen, breiten und auchnoch halbwegs geraden Schlitz in ein Stück Holz zu bekommen ist garnicht so trivial.

Überlegt hatte ich sonst ob ich ein Stück Holz einseitig aufschlitze (sägen, geht besser als bohren für Steckerl), das aufstecke und den Schlitz entweder mit einem zweiten, dünnen Holzschlitz oder Epoxy schließe.
 
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Sinnhaftigkeit beanspruche ich nicht. :p:
Das habe ich schon beim Santoku gemerkt ;)

Aber die Alternative beim Cleaver wären Griffschalen. Und die an einem Steckerl anzubringen ergibt nun wirklich noch weniger Sinn. Fragt sich also, warum und wo du Bohren willst?
 
Das habe ich schon beim Santoku gemerkt ;)

Aber die Alternative beim Cleaver wären Griffschalen. Und die an einem Steckerl anzubringen ergibt nun wirklich noch weniger Sinn. Fragt sich also, warum und wo du Bohren willst?
Das Santoku "funktioniert" jetzt deutloch besser als vorher so in dünn und mit Spitze.

Und Steckerl: Vermutlich sollte ich erstmal das Plastik entfernen und schauen was ich da drunter finde. Wenn das schon gesteckt ist, ja dann ist die Sache klar.
 
Schauen wir mal. Basteln hat leider Prio.

Wenn sich ein Steckerl im Plastik verbirgt, dann schau ich mir das nochmal an. Ich weiss halt nur mittlerweile, dass es erheblich Diskrepanz zwischen der Theorie und Praxis gibt, wenn es um das Bohren von Löchern geht: Die wenigsten Bohrmaschinen und Bohrer bekommen das gerade hin und das wird mit der Länge natürlich zunehmend heftiger.

Aber wie gesagt: Nun erstmal schauen. Den Fehler erst zu planen und dann die Ausgangslage zu bestimmen hatte ich ja nun schon einmal gemacht.

Mal sehen ob das heute Abend was wird. In der Werkstatt ist es ja immer angenehm kühl, aber der Weg dahin...nicht mein Wetter.
 
Ja, ok. Ist ein Steckerl drin gewesen. Sieht auch machbar aus. Knapp 7cm lang und mit 1cmx0,7cm recht dick. Fast Widerhaken-artige Oberflache an den Außenseiten für mehr Halt im Griff.
Ich hatte irgendwie mit dünner und länger gerechnet.

War ein echter Mist das Plastik runterzubekommen. :rolleyes::
 
Knapp 7cm lang und mit 1cmx0,7cm recht dick.
Das Gute ist, dass du das recht leicht gebohrt bekommst: 7 cm bekommt man ja sogar freihand noch einigermaßen gerade ins Holz. Wenn du einen etwas dickeren Klotz nimmst, hast du genug Fleisch, um den Griff gerade an die Klinge anzupassen, sofern das Loch nicht ganz perfekt ist.
 
Jup, sehe ich auch so.
Ich hab halt (falsch) gedacht, dass da sowas wie 3x10x100mm drin steckt, was eine ganz andere Nummer beim Bohren ist.
Und Holz (Eiche, Nussbaum und so Standardkram) haben wir in solchen Mengen rumliegen, dass ich mir da auch Fehlversuche leisten kann.

Ansonsten war ich gestern mit dem Santoku nochmal auf Diamantplatte. Dagegen sieht so Schleifpapier halt echt arm aus. Wo sich mit dem 80er Schleifpapier quasi nichts tut bei den tiefen Kratzern, hat die 120er Billig-Diamantplatte ziemlich schnell für Besserung gesorgt. Ist jetzt noch nicht ganz fertig aufpoliert, aber damit läßt sich das nun auch wieder in ein halbwegs ansehnliches Messer verwandeln.
Bleibt dann nur die Frage ob ich da auch nochmal an den Griff gehe, weil der zu schwer ist. Schwerpunkt liegt auf der ersten Niete, also sehr weit hinten. Tut gedanklich schon etwas weh, aber vielleicht muß der Doppelkropf (nach Güde-Nomenklatur) hinten weg.
 
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Tut gedanklich schon etwas weh, aber vielleicht muß der Doppelkropf (nach Güde-Nomenklatur) hinten weg.
Du könntest auch:
1. Griffschalen abnehmen und gegen leichtere tauschen
2. Einige Löcher in der Flacherl bohren, um Gewicht zu reduzieren und neue oder alte Griffschalen wieder drauf
 
Danke, zumindest andere Griffschalen hatte ich auch überlegt. Aber ich weiß nicht ob sich da so besonders viel Gewicht einsparen läßt!?
Löcher ist eine gute Idee. Den hinteren "Doppelkropf" etwas "ausdünnen" statt ihn ganz zu entfernen war auch noch eine Überlegung.

Prinzipiell muß ich sagen, dass es bei beiden Messern echt irre ist, was man aus sowas rausholen kann. Klar, das hier ist jetzt auch alles etwas Spielerei, aber ich verstehe um so mehr warum immer wieder Leuten geraten wird ihre Solinger ausdünnen zu lassen statt was neues zu kaufen.
Beim Santoku habe ich ja noch den Vergleich, weil ich es noch "in schwarz" da habe. Der Cleaver hat vorher garnichts getaugt und steckt die anderen (Tamahagane, Güde) nun in die Tasche (in Bezug auf Schnittfreude) oder ist zumindest ebenbürtig (Kai Shun).
 
Prinzipiell muß ich sagen, dass es bei beiden Messern echt irre ist, was man aus sowas rausholen kann. Klar, das hier ist jetzt auch alles etwas Spielerei, aber ich verstehe um so mehr warum immer wieder Leuten geraten wird ihre Solinger ausdünnen zu lassen statt was neues zu kaufen.
Genau. Statt immer wieder neue Messer zu kaufen, die bestehenden verbessern. Man lernt auch einfach mehr.
Statt zu bohren kann man auch einfach zwei dickere Schalen nehmen und auf beiden Hälften mit dem Dremel den Erl herausarbeiten. Der Vorteil ist, dass dann der Erl absolut gerade im Holz sitzt. Beim Bohren vor allem ohne Ständerbohrmaschine ist es nicht ganz einfach gerade runter zu bohren. Wenn das dann nicht ganz klappt, muss man nacharbeiten. Dadurch entsteht ein größeres Loch und man muss beim Einkleben viel mehr aufpassen, dass die Klinge gerade sitzt. Das geht aber nur mit dunklen Hölzern, weil man mit hellen die Klebenaht sieht.

Den hinteren Kropf ausdünnen, dürfte wegen des Hebels am meisten bringen. Du kannst ja mal an der Klinge z.B. mit einem Magneten in der Länge des Griffs Gewicht anbringen, um zu ermitteln. Um wieviel Gewicht es ungefähr geht, das weg muss, um den Schwerpunkt nach vorne zu verlagern, sodass es dir passt.
 
Die Idee mit dem Gewicht/Magneten ist gut. Wobei halt jede Verschiebung zur Klinge helfen wird/würde, aber ist natürlich trotzdem nicht schlecht zu wissen um welche Dimensionen es geht.

Zwei Schalen zu nehmen statt einen Holzblock (beim Cleaver) hatte ich auch überlegt. Aber wie gesagt, Holz ist keine Limitation und zumindest einen Versuch wage ich. Standbohrmaschine ist da, wobei halt ein älteres Stück und 100% rund läuft die nicht mehr (ich habe aber bei Neuware von Makita oder Bosch(blau) schon schlimmeres gesehen, von Billigkram reden wir erst garnicht).
Dazu hat das Messer ja einen Kropf, die Klebestelle ist also verdeckt. Übergröße zum Start und nach dem Verkleben ausarbeiten war klar.
Aber gute Anregungen, danke.
 
Dadurch entsteht ein größeres Loch und man muss beim Einkleben viel mehr aufpassen, dass die Klinge gerade sitzt. Das geht aber nur mit dunklen Hölzern, weil man mit hellen die Klebenaht sieht.
Tipp: Kleber mit Bohrmehl vom Holz vermischen. Farbunterschiede danach kaum noch sichtbar
 
Stimmt, so habe ich auch schon Macken beim Furnieren recht erfolgreich kaschiert.

Sonst halt noch das Spiel mit der Zwinge. Die deutlich dünnere Scheibe vorn ist ja auch viel leichter anpassbar (dünner, beidseitige Bearbeitung möglich) und verdeckt was danach so kommt...fast wie furniert.
 
Prinzipiell muß ich sagen, dass es bei beiden Messern echt irre ist, was man aus sowas rausholen kann.
Das stimmt. Irgendwann lernt man auch, die Rosinen unter den günstigen Messern rauszupicken (z.B. Cottage Craft). Oder das zu finden, was man mit den eigenen Mittel verbessern kann. Da Holzarbeiten z.B. nicht so mein Ding sind, versuche ich immer Messer zu finden, bei denen der Griff schon einigermaßen gut verarbeitet ist.

Ich habe bei einem Usuba den Bereich an der "Spitze" modifiziert und die angeschliffene zusätzliche Fase (Tokyo-Form) dort weggenommen. Das ist jetzt ein einseitiger Zwiebelkiller.

Dies war der Original-Zustand:
Sakai Takayuki Usuba Tokyo-Form 18cm rostfrei (https://www.japan-messer-shop.de/Sakai-Takayuki/Aoki-Wa-Hocho/Sakai-Takayuki-Usuba-Tokyo-Form-18cm-rostfrei.html)

Hier ein aktueller Front-Shot:
582A3165.jpeg
 
Holz ist eigentlich kein Drama. Metall ist jetzt was neues für mich und dem war ich wegen Hitze/Funken/Splittern bisher eher aus dem Weg gegangen. Ich hab beruflich auch nichts mit Handwerk oder Konstruktion zu tun aber hab mir irgendwann gedacht, dass ich es halt mal bei Holz probiere und nun halt auch mal Metall.
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Die Diskussion hier gerade ist dann auch ein hübsches/anschauliches Beispiel wie man als Hobbyist generell ganz gut durchkommt (sich durchmogeln kann):
1. Einschätzen ob man die gewünschte Aufgabe bewältigen kann? Wenn Nein/Jein:
2. Wie kann ich das Problem umgehen?:
a) ich probiere es und und überlege mir vorher wie ich kaschieren kann, hier mit Schleifstaub/Sägemehl
b) ich täusche Steckerl vor indem ich zwei passgenaue Schalen mache
c) ich baue eine Zwinge davor, also arbeite wie bei b) in leichter zu bewältigen Schichten

So ein Messergriff ist ja keine konstruktive Höchstleistung und was man in der Regel so bekommt auch keine höhere Handwerkskunst. Klar kann man das kunsthandwerklich noch sehr weit treiben, aber das ist ja nicht direkt ein Muss. Großen Maschinenpark braucht es auch nicht. Wenn jemand sagt, dass es keine Ausrede gibt Messer auszudünnen, weil Stein/Schleifpapier reicht, dann gibt es auch kaum Ausrede nicht an den Griff zu gehen.
Und wenn man nicht gerade das stabilisierte Wunderholz verwendet, dann sind Fehlversuche auch kaum ein Kostenfaktor.
 
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