Servus,
so, soweit ist das Essen vorbereitet und der erste große Kücheneinsatz absolviert!
Die Frage war, ob die Vorpatinierung funktionell und optisch stabil bleibt. Geschnitten wurden Orangen, Birnen und Bananen für die Frühstücksflocken, etwas Rohkost, also Tomaten, Paprika, Gurke, dazu Schafkäse ins Salzlake. Zum Mittag waren Gemüse (grüner Spargel, Möhren, Zucchini), Räuchertofu und Lachsfilets....
Hier das Ergebnis:
Der funktionell Aspekt der Vorpatinierung im Sinne eines "Schutzes" vor Anfärben der Lebensmittel und das Abgeben von metallischem Geschmack wie auch in die Nase steigender Geruch ist erfüllt, das passt!
Wer auf eine stabile Optik hofft, wie es z.B. das Hohenmoorer, nach meiner Erfahrung das mir als einziges bekannte Messer, wo die Patina weitgehend unverändert bleibt, den muss ich enttäuschen! Die Vorpatinierung ist insofern nicht beständig, als das sie die Reaktivität des Stahls so kontrolliert, dass dieser eben nicht mehr oder nur mehr sehr gering reagiert! Es hat sich sofort ein frische Lage Patina über die „Vorpatina“ gelegt, was nix anderes bedeutet, als das die Vorpatinierung nicht so wirksam den Stahl abschirmt, wie diese grandiose Patina vom Hohenmoorer. Das mag auch stahlabhängig sein, dass kann ich nicht beurteilen. Im Prinzip stört mich das nicht wirklich, sonst hätte ich keinen C-Stahl wählen dürfen und meine Erwartungen waren, geprägt von meinen Selbstversuchen in Sachen "Patina" ohnehin gedämpft!
Was ich mit Sicherheit sagen kann ist, das 1.2442 Feuchtigkeit sehr übel nimmt, penible Pflege und Abtrocknen würde ich auf jeden Fall empfehlen, zumindest so lange bis sich eine wirklich durchgehende stabile und schützende Patina gebildet hat.
Da ich Materialien gewählt habe, die durch Berührung und Benutzung "leben" und sich laufend verändern und dadurch über die Zeit immer mehr zu "meinem" Messer werden, hat sich meine Begeisterung für dieses Messern keinen Deut gelegt, im Gegenteil! Diese Beschreibung dient eigentlich nur um zu zeigen, was bei dieser Stahlwahl optisch zu erwarten ist!
Eine "Grundpatinierung" würde ich trotzdem empfehlen, sie macht das Messer sofort vorbehaltlos Einsatzfähig und man muss bei Zwiebel oder Obstsalat nicht das Messer wechseln um erst eine geruchs und geschmacksneutrale Patina abzuwarten.
Die Kupferzwinge, die ja im Pinch-Grip immer in der Hand liegt und auch sonst exponiert ist, beginnt bereits sich zu verändern, sehr cool!
Ansonsten erreicht der Stahl eine Schärfe, dass ist schon sehr beeindruckend und die Geometrie ist genial! Ich bin jetzt gar nicht mehr sicher ob ein Laser hier noch einen wirklich merkbaren Sprung nach vor macht!
Gruß, güNef