Servus,
Da hat sich bei der Patina ja auf den ersten Blick wirklich nicht mehr viel getan. Ich überlege immernoch, welchen Stahl ich wählen soll, deshalb hat mich dein Eindruck zum 1.2442 hier sehr interessiert

Dazu mache ich mir aber nach meinem Kurzurlaub und dem PA intensiver Gedanken
ja, das Messer ist "eingearbeitet"! Die vorpatinierte Klinge hat, wenn auch nur leicht, noch eine Zeitlang reagiert und bei hoher Säurebelastung ihr Äusseres etwas verändert, jetzt würde ich die Patina als "stabil" beurteilen!
Die Spitze ist durch's Zwiebelschneiden etwas dunkler, aber wie der Rest der Klinge nicht mehr reaktiv und darauf kommt es an. Minimale Veränderungen der Oberfläche werden an einer C-Stahlklinge je nach Schnittgut bis in alle Ewigkeit stattfinden!
Die Frage der Stahlwahl kann dir niemand abnehmen, selbst wenn du nach dem vergleichenden Schärfen von 1.2442 und SC125 in Praxis und Funktion keinen Unterschied wahrnimmst, der "klar & deutlich" ist, so wird dich das Wissen um die theoretische Eigenschaft von SC125 insofern beruhigen, dich richtig entschieden zu haben, wenn du auf feinste Schneiden stehst. Ob du diese auch hinbekommst und somit das Mögliche an Schärfe auch realisierst ist ein anderes Kapitel Das gilt auch für die Unterschiede der Schneidhaltigkeit von 1.2442 zu 1.2562! Die Frage die es zu klären gilt ist, wenn man einen Stahl möchte, dessen Eigenschaften in eine besondere Richtung schlägt, dieses Potential auch zu nutzen und vor allem zu brauchen, denn es gibt ja nicht nur Vorteile bei nach besonderen Kriterien ausgewählten Stählen, wie z.B. 1.2562! Hier wird man sich beim Schärfen schon etwas mehr Mühe geben müssen und kein Kochmesser ist gefeit davor, mal aus der Hand zu gleiten und auf den harten Boden zu knallen. Selbst kleinere Reparaturen an der Schneide können da schon mühselig werden!
Mit heutigem Erfahrungsstand wähle ich für die Küche leichte Schärfbarkeit vor Schneidhaltigkeit, feines Gefüge vor Gröberem, geringe Reaktivität, entweder als gegebene Eigenschaft oder durch abwehrende Massnahmen wie vorpatinieren oder Dreilagenklingen mit rostträgen Flanken und C-Stahlkern! 1.2442 stellt mich wirklich zufrieden, wie auch 1.3505 (52100) und 1.2008. Die beiden letzteren mögen für Profis nicht der Weisheit letzter Schluss sein, für den Hobbykoch aber wirklich zufriedenstellend.
Wenn Wastl 1.2442 selbst in der "Belastungszone" Großküche für tauglich erachtet, was die Haltbarkeit ( Schneidkantenstabilität & Schneidhaltigkeit ) der Schneide ( optimaler Schneidenwinkel/Schliff ) betrifft, dann habe ich für meine Umstände noch tüchtig Reserven! 1.2562 ist nochmal mehr für hohe Belastungen geeignet, die ich diesem Stahl aber nicht bieten kann und solche Leistungsfähigkeit in meiner Küche nicht benötige!
Gruß, güNef