Ich weiß nicht, warum man sich so gar nicht von der Vorstellung der Fortentwicklung der Stahltechnik und der notwendigen Gleichheit der Schwerter in einer bestimmten Zeit freimachen kann.
Hier wurde das "core-wrapping" angesprochen. Ja, warum soll man das nicht mal versucht haben?
Wenn man also eine entsprechend große Zahl von Schwertern "aus dem Mittelalter"-immerhin ein Zeitraum von ca 1000 Jahren- untersuchen würde, fände man eine Vielzahl von Konstruktionen und eine Vielzahl von Qualitätsabstufungen.
Ulrich hat das ja schon sehr schön zusammengefasst.
Und ich stimme ihm da völlig zu.
Eine feste Reihenfolge in den Kontruktionsarten ist nahezu unmöglich festzulegen ...so gerne wir das auch immer machen möchen...schön brav der Reihe nach ...erst 1 dann 2 usw......alles auf einmal ? Nein, kann nicht sein es muß doch immer eine Entwicklung da sein....
Geht man nur mal in einen scheinbar überschaubaren Zeitraum hinein, Ulrich hatte es schon angesprochen, stößt man auf eine Vielzahl von Konstruktionen sowie Wärmebehandlung. Hier ist gerade das römische Imperium mit seinen gesamteuropäischen Dimensionen so ziemlich das vielseitigste was es gegeben hat. Eben aus den Gründen welche Ulrich schon geschrieben hat.....das waren nicht nur Einzelanfertigungen von einem einsam im Wald arbeitenden Schmied.
Und es besteht kein Grund zu glauben das es in späteren Zeiten anders gewesen sein soll.
Und auch "core-wrapping" ist absolut nichts unbekanntes oder zeitlich festlegbare Konstruktion. Siehe Janet Lang , Roman Gladii, Das Schwert des Tiberius.....sehr schön dokumentiert und mit Schliffbildern nachgewiesen.
Hier liegt auch etwas begraben .......das lesen von vorhandener Literatur.... welche vorzüglich ist.....nicht immer ist alles für den absoluten Laien verständlich ....aber man kann doch nachfragen.
Problem ist nur das man diese Einzeluntersuchungen erst mal aufspüren muß.
Hier muß ich Ulrich meinen Dank aussprechen....er war so freundlich mir vor 6 Jahren ,glaube ich , mal die Untersuchungen von Clemens Böhne usw. mal zu kopiern und in die Hand zu geben.
Wenn man dann etwas in Bibiliotheken sucht findet man eine ganze Reihe von Untersuchungen. ......Katalog vom Zeughaus in Graz z.B. eine komplette bebilderte metallurgische Untersuchung eines "Landwehrsäbels".....selektiv gehärtet.....zu finden in der Bibiliothek des Klingenmuseums in Solingen...
Es ist alles da.
Nur im Internet zu suchen bringt bis jetzt sehr wenig meiner Erfahrung nach. Ausnahmen gibt es natürlich schon.
Einfach mal über seinen Tellerrand schauen.....
@ Achim
Die Bücher von Illerup Adal und die erstaunten überraschten Gesichter kenne ich in ähnlicher Form von einem Winterschmiedetreffen bie Markus Balbach

Da staunten einige nicht schlecht was da zu sehen ist....Der Witz ist dann aber das man das auch schon seid Mitte der 70 iger Jahre von Joachim Emmerling kennen könnte.