Schneidenwinkel eines Messers vermessen

Wie kommst Du da drauf?

Der Laser trifft faktisch auf zwei Flächen - zeitgleich, was ja gewollt ist und erzeugt somit 2 von einander unabhängige Strahlungen. Strahlungssplit quasi.

Ablenkungswinkel gleich Einfallswinkel - jeweils.

Hört mit eurer Betrachtung beider Seiten gleichzeitig auf, das spielt dabei keine Rolle.

Der Laser trifft im Winkel der Fase auf eben diese (dem Einfallswinkel) und wird anschliesend im gleichen Winkel ausgeworfen (dem Ausfallwinkel) und sich der Ablenkwinkel damit verdoppelt.

Deshalb sind auf dem Gonimeter ja die Linien die Senktecht zur Schneide stehen ja auch mit 45° beschriftet und nicht mit 90°.

Anderes bekanntes Beispiel: Als Kinder haben viele von uns spiegel im 45° Winkel gehalten dazu verwendet um damit um die Ecke zu sehen (Also 90°).
Das ist der Gleiche Effeckt.

https://upload.wikimedia.org/wikipe.../640px-Periscope_simple.svg.png?1607625025376

Stellt euch in der Zeichnung einfach vor der Spiegel A wäre ein Anschliff in 45° der Strahlengang wird dann um 90° umgelenkt.
 
Ja, aber hier wurde in Betracht gezogen, dass auf EINER Seite zwei verschieden Winkel getroffen werden könnten. Sekundärfase vielleicht.
Dann hat man zwei Reflektionen pro Seite.
 
Natürlich spielt es keine Rolle.

Mir ging es ausschließlich darum festzuhalten, dass die beiden Klingenseiten unabhängig sind, unterschiedlich sein können und beide Winkel addiert den Gesamtwinkel ergeben und nicht wie rocco26 schreibt „der Skalenwert gibt den Gesamtschneidewinkel an“ oder „den abgelesenen Wert mit 2 multiplizieren“.
 
Hallo Zusammen,
danke für euer Interesse an meinem kleinen Projekt. Ich habe da ja anscheinend ein interessantes Thema angestoßen. Da es viel Verwirrung um Einfallswinkel, Ausfallswinkel, Schneidenwinkel, Schleifwinkel gab, habe ich mal ein Bild erstellt, auf dem die mathematischen Verhältnisse deutlich werden sollten.
Laser-Goniometer_Erkl%C3%A4rung.png


Die Messerklinge ist natürlich extrem vergrößert. In der Realität ist die Schneidphase ja nur wenige mm groß.
Viel Spaß bei Mathe,
Hofi
 
Ich finde die einfache Umsetzung des Goniometers mittels gedruckter Winkelskala, die zum Kasten aufgefaltet wurde, einfach genial! (y)
Für mich besteht der Mehrwert besonders darin, dass auch die Winkel der Mikrofasen zu sehen sind, die mit anderen Methoden praktisch nicht messbar sind.
 
Das ist genau der Punkt! Viel besser als das dargestellt Goniometer für 100 Euro. Ich muß mir, wenn die Baumärkte wieder offen haben, Plexisglas besorgen, dann kann man das gefaltete Blatt einlegen
 
Das Zeug aus Baumärkten zerkratzt leicht, splittert und hat auch sonst wenig Vorteile (Polystyrol); Scheiben aus Polycarbonat oder Acryl würde ich bevorzugen.
 
Hallo Jungs und Mädels! Auf Grund von Hofis Goniometer habe ich mich auf MF angemeldet! Einfach eine geile Idee!!! Bin gelernter Koch mit 35 Jahren Erfahrung! Messer sind mein tägliches Arbeitsgerät, sowie Pflege und Schleifen! Ich habe TSPROF Kadet Naniwa Set bis 12000er,
DTM Diamant 3Farben auf Trägerplatten aufgeklebt für das System! Entscheidend ist bei jedem Nachschleifen/Schärfen der Winkel! Deswegen richte ich meine Messer mit einem digitalen Winkelmesser ein bevor ich mit dem Schleifen beginne. Den Goniometer nach HOFIS Plan habe ich mir schon gebaut. Jetzt fehlt nur noch der Laser.
Mal sehen ob die Gradeinstellung mit der Angabe eines neuen Messer übereinstimmen. Fotos kommen noch!
LG calvi2017
 
Hallo Bastler,

ich habe mir ebenfalls das Hofiometer von @Hofi ausgedruckt. Leider habe ich keinen Laserpointer im Haus und werde mir daher in den nächsten Tagen noch einen zulegen müssen.

Gibt es etwas, das ich beim Kauf beachten sollte (Laserfarbe, Leuchtkraft, Stativ, etc.)? Würdet Ihr eher einen Laserpointer oder einen Kreuzlaser kaufen? Oder wäre sogar ein Laser-Thermometer (Infrarot-Thermometer) eine Alternative?

Viele Grüße
Ralf
 
Hallo Mowgli,
du kannst alles verwenden, was einen Laser eingebaut hat. Einen Kreuzlaser würde ich nicht verwenden, weil der ja dann auch die ganze Skala ausleuchtet.
Die Farbe des Lasers ändert nichts am Messergebnis.
Wichtig wäre nur, dass sich der Laser und das Messer zueinander ausrichten lassen. Am besten funktioniert es bei mir, wenn ich das Messer und die Skala fixiert habe und nur noch den Laserpointer bewegen muss.
Viele Grüße, Mico
 
Hallo Bastler,

Gibt es etwas, das ich beim Kauf beachten sollte (Laserfarbe, Leuchtkraft, Stativ, etc.)? Würdet Ihr eher einen Laserpointer oder einen Kreuzlaser kaufen? Oder wäre sogar ein Laser-Thermometer (Infrarot-Thermometer) eine Alternative?
Hallo Mowgli
Einige Bosch Geräte haben ein Gewinde, welches auf ein normales Foto/Video Stativ passen. Und mann kann das Kreuz abschalten, dass nur ein Strich erscheint.
Pointer und Thermometer gehen für einen kurzen Test, sind aber nicht komfortabel zu befestigen.
Amaz*n bietet für ca 15.-€ Batteriefach, 2 Dioden mit Gehäuse und den Kabelsatz an. Einen Linienstrahl bekommst Du zu einem Punkt, wenn Du Pappe davor stellst und mit der Nadel ein Loch reinstichst.
Benutze eine Laserschutzbrille, damit unerwartete Reflektionen nicht Deine Augen schädigen. Ein Kabelrohr vor der Diode könnte helfen. An dessen Ende kann dann auch die Pappe gefestigt werden.
 
Das Hofiometer ist genial! Danke für das PDF - ein "Weihnachtsgeschenk" für alle Messerfreunde!
Gern möchte ich noch eine "Reisealternative" vorschlagen, die übrigens auch als Weihnachtsstern genutzt werden könnte.
Das Bevel Gauge von Richard Kell ist etwas schwieriger zu handhaben und hat einige Winkel, die wir an Messern eher nicht finden,
trotzdem ein nützliches und zudem auch ästhetisch gelungenes Werkzeug - als Ergänzung zum Hofiometer :)
DSC07462.JPG
 
Herzlichen Dank für Eure Tipps! :cool::(y)

Wichtig wäre nur, dass sich der Laser und das Messer zueinander ausrichten lassen. Am besten funktioniert es bei mir, wenn ich das Messer und die Skala fixiert habe und nur noch den Laserpointer bewegen muss.

Ich habe mir jetzt mit dem Hofiometer, einem Laserpointer und einer Styroporbox eine Messstation gebastelt. Messer und Skala sind fixiert. Leider klappt es noch nicht so ganz, den Schleifwinkel zu bestimmen. :confused::

Der Winkel der Klinge wird mit etwas mehr als 1° korrekt angezeigt, der Schleifwinkel hingegen überhaupt nicht. Hat jemand von Euch eine Idee, was ich falsch mache?

Anbei ein Foto von meiner Messung (hoffentlich ist das Einfügen eines Fotos auf diese Weise korrekt - ansonsten bitte kurzer Hinweis, wie ich ein Foto hinzufügen kann):

 
Last edited:
Probier mal eine frische Klinge eines Tapetenmessers, also eine "Cutter-Klinge". Die haben schön breite Fasen und sind nicht ballig = guter Test
Sonst sind die Reflexe der Schneide deutlich schwächer...
 
@haasi - sehr gute Idee um Fehler auszuschließen (Balligkeit, schlecht geschliffene Fase...).(y)
Man kann allerdings in dem o.a. Foto links bei ca. 17° und rechts bei ca. 25° Reflexionen erkennen, die für mich auf den ersten Blick auf einen "schlechten/ungleichmäßigen" Schliff hindeuten werden.
Bin gespannt...
 
Ist dein Messer wirklich so schlank, dass es nur ca. 3° Keilwinkel hat?
Die Schleifwinkel kannst Du in den Ecken der Skala bei 15-25° als viel schächere Signale sehen.
Wie man sehen kann, sind die Reflexe der beiden Schneidfasen verwaschen und sehen nach einer balligen abgezogenen Schneide aus.
 
Probier mal eine frische Klinge eines Tapetenmessers, also eine "Cutter-Klinge". Die haben schön breite Fasen und sind nicht ballig = guter Test
Sonst sind die Reflexe der Schneide deutlich schwächer...

@haasi - Vielen Dank für den Tipp! Mit einem Tapetenmesser klappt die Messsung. Neben dem Tapetenmesser habe ich jedoch weitere sieben Messer mit unterschiedlichen Klingenformen versucht zu messen und erneut keinen Erfolg gehabt. Wie bist Du darauf gekommen, dass es mit der "Cutter-Klinge" funktioniert und was mache ich bei den anderen Messern falsch?

img_260088kas.jpg


 
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