Schnitthaltigkeit, Zähigkeit, Rostträgheit - Drei Hitlisten

@Moridin :Jeder kann das für sich selbst testen... Schärft ein Messer mit 20 Grad oder weniger und eines mit 30 Grad oder mehr.... In der Küche (mit Brettkontakt merkt man schon nach 5 min. einen extremen Unterschied) . Bei anderen Anwendungen ebenfalls, aber einfach mal in der Küche mit einem z.B. Herder testen, das geht sehr schnell.
Mit 20 Grad wird sich die Schneide sofort plastisch verformen, bzw. chippen. Nach ganz wenig Schnittgut wird es nicht mehr möglich sein z.b. eine Tomate einzuschneiden.
Die Cliff Stamp Methode ist auch sehr fragwürdig und wird insbesondere in den USA nur belächelt.

Hier im Forum kann man das auch des öfteren Nachlesen, Stichwort Microfase und z.B: Asagoa Messer (R2 Stahl) , Watanabe Messer (Aogami Stahl) ...

Hierfür braucht es keinerlei Wissenschaftliche Test`s, der gesunde Menschenverstand sollte völlig ausreichen.

Grüße Wastl.
 
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Danke, Gabriel.

Genau hier liegt der Hund begraben. Und deswegen schneidet ein kleinerer Winkel vielleicht besser und länger 12 kg Bananenscheiben aus der Hand in den Topf aber nicht den Sack Karotten auf dem Brett.

Und falls es jemanden interessiert. Ich habe u.a. seit etwa 15 Jahren ein Dutzend japanische Kochmesser eines Serienherstellers alle mit dem gleichen Stahl. Die längeren Klingen schärfe ich geführt, die kürzeren werden auf micro mesh abgezogen. Einen erwähnenswerten Unterschied gibt es nicht zu berichten. Und ja, Mikroskope habe ich auch.

Grüsse, pebe
 
Japanische traditionelle Küchenmesser haben andere Prioritäten.
Einfach zu sagen die sind zu spröde.
Beim Schärfen mit System kann man "Defektschicht" entfernen- das lässt sich spüren z.B. mit Bognans-Gereten.
Dann kann man für sich optimale Schneidwinkel finden so das keine Ausbrüche entstehen. Dann kann man diese Winkel gleich halten.
Wenn die Schneiden aber so spröde von Natur sind, dann gehen die schnell kaputt. Wenn man eine "Hausfrau/ein Mann" solche Messer bekommt, dann gehen die , wie oben geschrieben, schnell kaputt. Schneidet man mit 36 Grad damit Seil (3cm im Durchmesser, Hanfseil), sind die Klingen ob mit/ohne Wolfram nach 1 Schnitt kaputt.
Nimmst Du C-Stahl aus DE mit 0.8-1 C und schärfst Du die Klingen mit System, ist dann Gewinn auch nicht gewaltig, da Stahl-Potential nicht da ist.
Der Vorteil die Klinge prognosiert robust zu machen bleibt.

Ausschlaggebend bleibt die "menschliche Qualität"- kannst Du mit System/ohne System schärfen oder nicht.
 
Ich hatte das kurz nach erscheinen des Catra Berichts mal getestet:

Kurz mal ausprobiert:

Stahl SC125 @ HRC 65..... Also eigentlich der Ideale Stahl für solche Versuche........

Geschärft mit DMT 325`er und Shapton Pro 5k (ideale Tomatenschärfe), Schärfwinkel 10 Grad.

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Schneide nach dem Schärfen
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Schneide nach der Zubereitung einer kleinen 2 Personen Pasta......... (2 Zehen Knoblauch und ein bisschen Kräuter kamen noch dazu.....)

Das Messer zeigt eine total zerdegelte Schneide, scharf ist es gefühlt noch etwas, aber nur aufgrund von einem teils zerbröseltem, teils umgelegten Grad...

Mensch was ist diese "Wissenschaft" toll (rofl) .....

Ist auf jedenfall eine Top Methode wenn man das schärfen nicht verlernen will, und keinen Wert auf seine Messer legt.

Hier dann das gleiche mit 35 Grad :
Also hier das ganze nochmal, Schneide mittels Shapton Pro 5k mit 17,5Grad repariert und nochmal das gleiche geschnitten .......

Die Interpretation überlasse ich euch ;) . Messer ist im übrigen noch genauso scharf wie nach dem Schärfvorgang.

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Nach dem reparieren Schliff mit 35 Grad
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Nach dem schnibbeln....

Den Artikel sollte man in "How to kill your knife within one Minute" umbenennen :D .

Grüße wastl.
 
Mit 20 Grad wird sich die Schneide sofort plastisch verformen, bzw. chippen. Nach ganz wenig Schnittgut wird es nicht mehr möglich sein z.b. eine Tomate einzuschneiden.

Hier im Forum kann man das auch des öfteren Nachlesen, Stichwort Microfase und z.B: Asagoa Messer (R2 Stahl) , Watanabe Messer (Aogami Stahl) ...

Wie wir ja wissen, wirkt die Härte des Stahls einem Umklappen der Schneide entgegen, während Mikroausbrüche unwahrscheinlicher werden, je zäher der Stahl ist. Angemessene Wärmebehandlung vorausgesetzt.

In Deinem Beispiel ist von R2 die Rede und von Aogami. Der Zähigkeitswert für R2 beträgt bei 60,7 HRC 6,5 ft-lbs, der für Aogami Super Blue bei 65,5 HRC gerade mal 2,8 ft-lbs.

Die Wahrscheinlichkeit von Ausbrüchen ist folglich - nach schlichtem Menschenverstand geurteilt - schon mal grundsätzlich nicht allzu gering und nimmt mit kleinerem Schneidenwinkel zu.

Wenn wir nun aber bei Wechsel zu einem kleineren Schneidenwinkel (20 anstatt 30 Grad) einen zähen Stahl einsetzen - sagen wir mal Vanadis 4E - könnte sich ein anderes Ergebnis einstellen.

Vanadis 4E(Bohler-Uddeholm) - Bohler-Uddeholm PM steel. High wear and chipping resistance, very good ductility. All that translates into very good knife steel. In the small knives and folders Vanadis 4E can reach 66-67HRC, and its performance is just superb. At lower hardness it still outperforms lots of popular alloys for large blades. if corrosion resistance is not a concern, one of the best choices for knives.“

Es ist aus meiner Sicht überprüfenswert, ob auch eine Vanadis-4E-Klinge oder eine solche aus einem anderen zähen Stahl bei 20 Grad Gesamtschneidenwinkel in der Profi-Küche versagt.

R’n‘R
 
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Es gibt noch mehrere interessanten Sachen: finishen ohne Schlamm- die Schneide versagt mehr durch... die legt sich um:)

Beim Finishen mit Schlamm ist wohl Versagen eher im Larrin- Style.
 
Stahl SC125 @ HRC 65..... Also eigentlich der Ideale Stahl für solche Versuche........

Vielen Dank erst mal für die sauberen Bilder. Das ist wirklich klasse, dass Du Dir auch diese Mühe machst - auch die Bilder von R'n'R finde ich da immer sehr hilfreich. Eure Diskussion ist insgesamt durchaus spannend :super:


...
In Deinem Beispiel ist von R2 die Rede und von Aogami. Der Zähigkeitswert für R2 beträgt bei 60,7 HRC 6,5 ft-lbs, der für Aogami Super Blue bei 65,5 HRC gerade mal 2,8 ft-lbs.

Die Wahrscheinlichkeit von Ausbrüchen ist folglich - nach schlichtem Menschenverstand geurteilt - schon mal grundsätzlich nicht allzu gering und nimmt mit kleinerem Schneidenwinkel zu.

Zusätzlich zu dem sehr wenig zähen Stahl kommt die Tatsache zum Tragen, dass Ihr beide bzgl. des Stroppens sehr unterschiedliche Meinungen habt. In meiner (deutlich kürzeren, zugegebenermaßen, im Vergleich zu Euch) Erfahrung trägt gerade dieser letzte Schritt sehr stark zur Langlebigkeit von solch kleinen Schneidenwinkeln bei. Klar, jetzt kann man sich streiten ob sich der Schneidwinkel im allervordersten Bereich durch's Stroppen nicht ohnehin wieder etwas verändert, aber schnitzen tut das mit 20° geschliffene Messer auch nach dem Stroppen noch so wie erwartet ;)
 
Was das Ausprobieren eines Stahls für den 20-Grad-Winkel angeht, hatte Bastl Wastl ja seinen Versuch mit dem zähen AEB-L angeführt, der unbefriedigend verlaufen ist. Frage, die sich stellt, ist, wie hoch war der gehärtet.

Bei 62 HRC sehen wir noch etwa 23 ft-lbs bei AEB-L, bei 64 HRC nur noch 12 ft-lbs. Und wie ich gerade nochmal geprüft habe, sieht das bei Vanadis 4E doch nicht berühmt aus. Sehr gut liegt dagegen Z-Tuff von ZAPP: 45 ft-lbs bei 61,5 HRC.

Z-Tuff C:0,7 Cr:7,5 Mo:2,0 V:1,0 Ni:1,5

Das wäre einen Versuch wert. Sollte das auch in die H… gehen, ist der Küche nicht zu helfen ;)

R’n‘R
 
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Ich bin von abrasivem Verschleiss ausgegangen. Das hab ich möglicherweise nicht klar genug erwähnt.
Es ging mir auch gar nicht darum den Catra-Test als das allgemeingültige Mass aller Dinge darzustellen. Bei Küchenanwedungen koennen sicher andere Ergebnisse herauskommen, aber da fehlt bisher eine Datenbasis wie bei Catra oder den Seilschnibblern. Habt Ihr im KMS mal sowas versucht? Ist sicher nicht einfach umzusetzen, wäre aber sicher irre spannend :)

Ich hatte das kurz nach erscheinen des Catra Berichts mal getestet:
Kurz mal ausprobiert:
Stahl SC125 @ HRC 65..... Also eigentlich der Ideale Stahl für solche Versuche........

Das ist genau das Problem mit fehlenden Daten. Der Beitrag ist hochinteresant, keine Frage, aber allein damit kann man weder Catra noch einen anderen Test bestätigen oder widerlegen. Hier kann ja rein theoretisch eine Menge schief gegangen sein. Von schlechter Stahlcharge, über Fehler bei der Wärmebehandlung bis hin zu Anwenderfehlern (auch wenn das alles unwahrscheinlich ist). Könnte ja sein, dass ein Anwender der vorsichtiger mit der empfindlichen Schneide umgeht, länger Freude daran hat. Oder, dass ein Anwender, der damit Gemüse auf Glasunterlage choppt, schon im ersten Schnitt die Klinge ruiniert.
Das habe ich mit den wissenschaftlichen Methoden bei Larrin gemeint. Da werden recht ausführlich Versuchsaufbau und Methodik dargestellt.

Die Cliff Stamp Methode ist auch sehr fragwürdig und wird insbesondere in den USA nur belächelt.
Da würde mich auch aus reiner Neugierde interessieren was für Kritik geübt wird (begründet oder nicht, an der Methodik, oder weil nicht direkt auf Küchenanwendungen übertragbar?).
Allein die Tatsache, dass Kritik geübt wird, sagt ja nichts über die Validität aus.

Es gibt noch mehrere interessanten Sachen: finishen ohne Schlamm- die Schneide versagt mehr durch... die legt sich um:)
Beim Finishen mit Schlamm ist wohl Versagen eher im Larrin- Style.
Auch hierzu würde ich gerne seitenlange Abhandlungen lesen :) Dazu ist coronabdingt ja Zeit.
Ich finde das Thema hochinteressant. Leider wird viel zu selten methodisch vorgegangen, oder fuer die Allgemeinheit dokumentiert.
 
Es gibt Menschen, die fixierte Klingen testen (wobei die schneiden meistens Seil).
Die Ergebnisse sind anders als bei Larrin.

https://youtu.be/xwz1xu3Z7zo

Das Knochentest (Schnitzen und ggf. Hacken) ist direkt (mehr oder weniger) mit Schneidhaltigkeit im Alltags verbunden.

Außerdem bringt Knochenschnitzen keine großen Zerstörungen mit sich- und das ist wichtig, weil ich z.B. keine Schaden jemandem zufügen möchte.

Auch für Normalbenutzer ist es wichtig zu verstehen, dass die Schneidwinkel nicht bestimmen können. Dann macht man ggf. weniger... (Robustheit testen ohne Winkel zu kennen ist...)
 
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Larrin bezieht bei seinen Vergleichen der Schnitthaltigkeits-Tests - neben Jim Ankerson und Pete vom cedric and ada channel - Pavol Šandor ausdrücklich mit ein in die Korrelationsrechnung.

Pavol Šandor cut 20mm rope by hand in earlier tests and with a fixed weight in more recent tests. He uses a slicing motion, and records the number of cuts to reach different levels of cutting ability, including the point where the knife requires no longer slices through 12 g/m2 paper, and then 80 g/m2 paper. And the point where the knife can no longer cut through 10mm of rope in one slice with 50N applied, and with 70N applied. I used the 80 g/m2 slice paper data for my analysis as that is the point that took the most cuts to reach.“

Er kommt bei Einbeziehung aller drei Rope-Tester insgesamt zu folgendem Ergebnis:

„Overall I am very pleased with the correlation between CATRA and rope cutting. This despite missing variables, and the use of a “slicing pushcut” by Pete which is somewhat different than the cutting motion of CATRA. And in all cases these are knives produced by many different factories and knifemakers which introduce other factors into the test I am likely not accounting for. Better would be to use knives that are all produced in the same way to compare the effects of steel, hardness, and heat treatment. However, even with these limitations CATRA results look very similar to rope cutting by people. Therefore, CATRA looks to be a good test for slicing edge retention. The rope cutting dataset from Jim Ankerson showed that thickness behind the edge is important to cutting ability and edge retention, in a similar way to edge angle. In other words, edge geometry is extremely important to cutting ability and edge retention. Pavol’s dataset also showed a significant effect of edge thickness on cutting ability but not on edge retention. His testing also confirmed that reducing the edge angle greatly improves edge retention, as was shown in CATRA testing. I hope in the future to do a more controlled comparison between CATRA and rope cutting tests where we may learn more about the differences.“

Kann man hier im Detail inkl. Korrelationsberechnungen nachlesen …

R’n‘R
 
Als Beispiel:
Japanische Küchenmesser und Hanfseil:

1 Schnitt und die Schneide ist kaputt. Wie hoch ist dann die Schneidhaltigkeit für die Aufgabe?

M398 zeigt die beste Schneidhaltigkeit bei 68 Härte (Hanfseil).

Die robusten Dosen aus Blech mit dem Stahl öffnen zu können (mit Schneidwinkel um 40) ist mit einer Härte um 65 möglich. Ich würde für meine Ansprüche die Härte um 65 bevorzugen.
 
Zunächst mal R`N`Roll könnten wir auch einen Ck75 mit HRC 62 sollte noch zäh genug sein ? nehmen.... Die 20 Grad helfen mir aber nicht weiter, denn es wird immer ähnlich aussehen... Man nehme eine Rasierklinge und teste mal....

20 Grad Schneidenwinkel sind nicht von 36 Grad zu unterscheiden bei meinem Schnittgut... Da ist es wichtiger was hinter der Wate passiert (Geometrie).

Dann @Moridin,
Da würde mich auch aus reiner Neugierde interessieren was für Kritik geübt wird (begründet oder nicht, an der Methodik, oder weil nicht direkt auf Küchenanwendungen übertragbar?).
Allein die Tatsache, dass Kritik geübt wird, sagt ja nichts über die Validität aus.

Hier die "Methode" von Cliff Stamp : https://www.youtube.com/watch?v=OPGGo3W15HQ

Kurze Erklärung, Schneidenspitze Abstumpfen (altes Material beseitigen), Schneide neu ansetzten ohne! Gratbildung, Das alles mit einem sehr groben Stein und sehr flachem Winkel.

Ha ich habe doch ein geeignetes Messer, selbstgeschmiedetets Kamisori, Seitenlänge 2,5cm, Klingendicke 8mm, Gesammtwinkel 18,414 Grad.

Ich ziehe das jetzt mal über einen Korn 200 Stein und schneide ein paar Kartons damit! dann stelle ich ein Microscopfoto ein!

Also Messer mit dem groben Stein abgestumpft, Lichtreflektion gecheckt, solange mit Wechselschüben auf dem großen Stein behandelt bis keine Reflexion mehr zu sehen ist.

Es schneidet Papier wie im Video (oh Wunder :).

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So sieht es nach einem kleinen Karton aus, nahezu unverändert, Papier wird noch genauso geschnitten. Tomaten auch.....

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Gegentest mit hohem Finish gleicher Stahl (1.2008 HRC 63, Winkel ebenfalls bei 18,5) Durchgeschärft bis Rasurtauglich.

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2tes Foto nach exact dem gleich großen DHL Karton aus dem selben Material.

Schneide ist total im Arsch.

Logische Schlussfolgerung, na wer kommt drauf?????

Korngrößen waren beim Messer a ca. 58my beim Messer b ca. 1,2my

Beide Messer schnitten Tomaten vor und nach dem Test ohne Probleme! Bei Papier gleiches Ergebnis. An Rasur währe natürlich mit a zu keiner Zeit (auch keine Armhaare) bei b anfangs ja jetzt nein.

Hier noch die Draufsicht, etwas schlecht zu machen, also entschuldigt die Qualität, aber ich denke man sieht worauf ich hinauswill.....

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Nach Stamp Methode geschärft. Nur ein Foto weil es hinterher genauso aussah. Man sieht die von unten gesehen extrem dicke Fase die im Microscoplicht noch ordentlich reflektiert. Die Fase ist geschätzte 20-40my dick.(Schleifmittel mit ca. 58my)

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Hier das andere fein geschärfte Messer, keine Reflektion mehr, die Fase ist um 0,5my dick. (Schleifmittel um 1my wurden eingesetzt also 10k)

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Nach Kartons sieht das fein geschärfte dann so aus.

Da kann der liebe Cliff seine Messer auch auf 2 Grad Gesammtwinkel bringen und sie werden nicht scharf sein :)..... Aber halt mechanisch stabil, und daher langlebig. Man denke nur was die Solinger Schneidwarenindustrie ohne Lederabzug aus ihren Messern rausholen könnte. Und eine Säge wird immer Papier, Karton und Tomaten rupfen/schneiden können...... aber in den Finger schneiden kann ich nur mit Nachdruck....

Myth bustet!

Vereinfacht ausgedrückt, die Schneide war nie scharf immer nur eine Säge und zwar eine sehr dicke.... Das bleibt dann auch so... Nur ist das Messer durch die groben Bearbeitungsspuren extrem anfällig gegen Seitliche Belastungen... "Sollbruchstellen"..

Hier sieht man dann auch warum eine Ballige Schneide, wie z.B. bei Mousepad Methode oder durch abbrassiven Lederriemen stabiler ist. Sobald die unmittelbare Schneidenspitze abbricht (nach ebenso "langer" Zeit wie mit einem sauberen V im gleichen Winkel) ist da schlicht mehr Material vorhanden.


Grüße Wastl.
 
Pavol- die Schneidhaltigkeit geht bei 30 Winkel hoch (verglichen mit 36), bei 20 Grad sehen wir Leistungsferlust.

Messermacher nehmen Hanfseil um 35 cm/d um realitätsnäher zu sein. Und da sind schon Vorteile von 30 Grad Winkel weg.

Dazu kommt noch "freihändig Schneiden" so dass die Realität noch näher kommt.
 
Wir haben doch 3 Annahmen die im Raum stehen, zwei davon wieder sprechen sich, und ich bin mit keiner einverstanden ;) .

Rock`N Roll bezieht sich auf Larrin, der wiederum den Catra Test mit Seilschneidetests vergleicht und es wird zu ähnlichen Ergebnissen gekommen.
Annahme bezogen auf die Schnitthaltigkeit: 20 Grad Gesamtwinkel schneidet länger als 34 Grad.

Dimm hingegen behauptet gestützt auf eigene Versuche und russische Seilschneide/Knochenschnitz Wettbewerbe das Gegenteil.
Annahme bezogen auf die Schnitthaltigkeit: 34/36 Grad Gesamtwinkel schneitet länger als 20 Grad.

Richtig ?

Wenn also laut Larrin die Ergebnisse beim Seilschneiden die vom Catra Test wiederspiegeln, wieso kommt die Russische Community dann auf ganz andere effektive Schneidwinkel ?

:dejection:

Grüße Wastl.
 
In der USA (Apex edge pro) ist die Markierung für 36 Grad Winkel auch nicht umsonst angetragen.
 
Wenn also laut Larrin die Ergebnisse beim Seilschneiden die vom Catra Test wiederspiegeln, wieso kommt die Russische Community dann auf ganz andere effektive Schneidwinkel ?

Der von Dimm zitierte Russe ist ja Pavol Sandor. Ich zitiere dazu nochmal Larrin: „Pavol’s dataset also showed a significant effect of edge thickness on cutting ability but not on edge retention. His testing also confirmed that reducing the edge angle greatly improves edge retention, as was shown in CATRA testing.“ Ich habe keinen Grund, diese Aussage Larrins in Zweifel zu ziehen. Irgendwelche - für mich nicht nachvollziehbare andere Ergebnisse haben für mich keine Bedeutung. Erstens.

Zweitens geht es bei Larrin überhaupt nicht um "effektive Schneidwinkel". Die Aussage „20 Grad Gesamtwinkel schneidet länger als 34 Grad.“ ist hier lediglich beispielhaft zu verstehen. Wenn wir mal davon ausgehen, daß nach Deiner persönlichen Erfahrung schnittgutbedingt ein Winkel von 36 Grad das Maß der Dinge ist, ließe sich aus Larrins Erkenntnisgewinn - den ja wohl im Grundsatz (siehe oben) auch Pavol Sandor hat - auf Deine Belange bezogen ableiten, daß bezüglich Schnitthaltigkeit ein Gesamtschneidenwinkel von 36 Grad länger schneidet als ein solcher von 40 Grad.

Es geht bei Larrin ganz klar nicht um die 20 Grad oder „effektive Schneidenwinkel“, sondern um die Tatsache, daß kleinere Winkel sich positiv auf die Schnitthaltigkeit auswirken. Er hat dazu testhalber beliebig 20, 34 und 50 Grad herangezogen.

edge-length-vs-cut-length.jpg Edge-angle-vs-TCC-comparison.jpg

Behalten wir mal diese Aussage Larrins im Hinterkopf: „From this study it should be apparent that lower edge angles lead to superior cutting performance.“

Der jeweilige „effektive Winkel“ muß dem jeweiligen Einsatzzweck (Schnittgut) und Stahl angemessen sein. Ich denke, darauf sollten wir uns einigen können. Für mich und meine "Holzarbeit" ist ein Gesamschneidenwinkel von 20 Grad durchaus effektiv.


In der USA (Apex edge pro) ist die Markierung für 36 Grad Winkel auch nicht umsonst angetragen.

Aus Amerika stammt ja auch der Sharpmaker. Da z.B. sind die vorgegebenen Winkel 30 und 40 Grad ;) ...

R’n‘R
 
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Zweitens geht es bei Larrin überhaupt nicht um "effektive Schneidwinkel". Die Aussage „20 Grad Gesamtwinkel schneidet länger als 34 Grad.“ ist hier lediglich beispielhaft zu verstehen. Wenn wir mal davon ausgehen, daß nach Deiner persönlichen Erfahrung schnittgutbedingt ein Winkel von 36 Grad das Maß der Dinge ist, ließe sich aus Larrins Erkenntnisgewinn - den ja wohl im Grundsatz (siehe oben) auch Pavol Sandor hat - auf Deine Belange bezogen ableiten, daß bezüglich Schnitthaltigkeit ein Gesamtschneidenwinkel von 36 Grad länger schneidet als ein solcher von 40 Grad.

Selbstverständlich schneidet eine 40 Grad Fase länger als eine mit 36... Ist doch logisch. Nur ab einem bestimmten Winkel von ca. 45 Grad merkt man das beim schneiden leicht negativ.... (aber wirklich nur minimal).

Nehmen wir eine Klinge aus dem Catra Test, die würde obwohl sie noch Papier schneidet nach ein Paar Schnitten aber keine Tomate mehr schaffen. Der Verschleiß an der Schneidenspitze wird zwar etwas verlangsamt durch den höheren Winkel bloß steht hinter dem mehr Material im Gegensatz zur 20 Grad geschärften Schneide die dann auch mit deformierter/Ausgebrochenen "Spitze" noch länger "scharf" genug ist für Papier. Nur ganz viele andere Anwendungen die entweder nicht Sägend oder mit Druck auf eine harte Oberfläche ausgeführt werden (und dabei handelt es sich um so gut wie alle Tätigkeiten mit einem EDC oder Küchenmesser, Rasiermesser, Haumesser) sind mit einem geringeren Schneidwinkel (Je nach Anwendung (Bsp. Ein Rasiermesser versagt im Mittel bei ca. 14,5 Grad, und hört bei ca. 20 Grad auf angenehm zu rasieren, wegen dem Ansatzwinkel auf der Haut, wurde von @Dimm ja schon erwähnt) was die Schnitthaltigkeit im Bezug auf die Anwendung, einfach unterlegen.

Papier durchdrücken geht ganz lang..... Auch mit einem Messer das für seine eigene Anwendung schon längst stumpf ist.

Grüße Wastl.
 
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