Ich habe keine Panik, ich frage mich nur, wie das zur Intention des bayerischen StMI passt, die da lautet:
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Hi Pitter!
In den von mir genannten Fällen war kein sozialadäquater Gebrauch gegeben. Schon möglich, dass in Bayern das etwas strenger ausgelegt wird und es schon stark abhängig ist vom Kollegen, der das Messer findet.
Unsere Linie ist, dass jeder normale und brave Bürger sein Messer behalten kann. Die Intention ist ja, den "Problemfällen" das Messer wegnehmen zu können, dafür wurde die Rechtsgrundlage geschaffen.
Ich persönlich werde sicherlich dem Bürger nicht willkürlich das Messer wegnehmen, warum auch? Ich weise ihn drauf hin, wie die Gesetzeslage ist und hab auch schon Tipps gegeben, was er bei der nächsten Kontrolle sagen soll, damits keine Schwierigkeiten gibt.
Vielmehr wird die Sicherstellung dann immer wahrscheinlicher, wenn es sich um "Stützen der Gesellschaft" handelt, um Personen, die keinen Grund fürs Messer nennen können, Alkohol der Person nicht fremd ist, oder gar meine Abfrage der Person ergibt, dass der gute Mann schon mit Körperverletzungen oder ähnlichem sich einen Namen gemacht hat.
Es ist also das Gesamtbild, das mich dazu bewegt, das Messer sicherzustellen: Person, Umstände, evtl Vorgeschichte.
Und ich halte jede Wette, die Gerichte - sollte ein Fall endlich mal vor dem Verwaltungsgericht landen - urteilen exakt so, als wären die Ausnahmen vom Verbot ausschliessend. Denn man wird sich hüten, ein "berechtigtes Interesse" oder einen "allgemein anerkannten Zweck" klar zu definieren.
Pitter
Das ist der Punkt. Die Formulierung der Gesetzgeber ist sehr schwammig. Wir als Polizei haben nun den schwarzen Peter, denn es liegt an uns, das ganze auszulegen. Die Gefahr, dass ich es entweder dem Chef oder dem Gericht oder den Medien nicht recht mache, ist wirklich groß.
Darum ist meine Erfahrung, dass nur wenige Messer sichergestellt werden und auch nur dann, wenn alles zusammenpasst.
Natürlich könnte man jeden Fall anzeigen und dann über die KVR zu den Gerichten bringen, damit sich ein Richter mit jedem einzelnen Grund, das Messer zu führen, auseinandersetzen muss. Dieser Aufwand ist aber immens.