Taschenmesser der DDR

Moin Tilo,

ich war mal zwischendurch wieder bei meinem Bruder und hab mir sein Foron- Messer genauer beäugt. Die Sache mit dem ovalen L kann ich leider nicht bestätigen. Auf seinem Taschenmesser steht, in der gleichen Farbe wie die Griffschalen, nur Foron drauf.
Sein Modell hat er so um das Jahr 1984 rum gekauft, eventuell auch etwas später, deshalb würde mich in diesem Zusammenhang glatt interessieren, wann die andere Bezeichnung eingeführt wurde.

Gruß Björn

Beide Logo wurden offenbar gleichzeitig benutzt, 1984 taucht das L im ovalem Kreis auf im Zusammenhang mit Modell 600 und 900.
Ihr habt also Beide recht. Ich werde mich zu einem genauerem Zeitpunkt der Benutzung noch erkunden.
foronreihel.jpg



Aber bei dem Messer mit der Firmeninschrift "Hulicius" kann mir keiner weiter helfen, oder ? Es muß ja eine DDR-Produktion gewesen sein, da wie geschrieben das TGL 1-Zeichen auf der Klinge ist.

Nochmal was zur Firma "Hulicius", ich kenne jetzt 2 weitere Besitzer eines solchen Messers.Hier meinem Stadtviertel und in der Nähe von Weimar. Die Messer sind laut Ihren Aussagen aus den 60 er Jahren. Deswegen vermute ich, dass "Hulicius" ein kleiner, regionaler Messerhersteller war, der von der Verstaatlichungswelle geschluckt wurde.
Gruß Ingo
 
Zuletzt bearbeitet:
@ ingoweimar

Bei dem abgebildeten Messer kann es sich auch um eine Form der sogenannten Frühstücksmesser handeln. Nach Griffmaterial und Nieten würde ich das Messer zeitlich auf Mitte der Siebziger bis Anfang der Achtziger Jahre einordnen. Damals wurde mit teilweise skurilen Klingenformen experimentiert, die oft in relativ kleinen Serien gefertigt wurden.


P.S. Vieleicht sollten die Beiträge zu Steinbach ein eigenes Thema werden, da sie ja nichts mit Taschenmessern zu tun haben. Mögen die Moderatoren entscheiden.

Da ich jetzt mittlerweile im Besitz eines Sets aus Steinbach bin, kann ich Dir nur zu stimmen.

Das Zweite von oben habe ich heute ausprobiert, das liegt super in der Hand.

Hier meine Messer aus Steinbach, die Abgenutzten sind im täglichen Geebrauch.


Ja, wenn ein Moderator aus den 4 Beiträgen einen Thread machen will, habe ich nichts dagegen.
 
Hallo
Zum üblichen GML (in der bewährten :glgl: "guten" Qualität) wurde hier ein Etui Barcarole Akkordeons mitgeliefert. Passen Etui und Messer zusammen? Kennt jemand Barcarole Akkordeons?
Gruß Frank
 

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barcarolemegastarlogo.jpg


Barcarole-Akkordeons wurden von den Gebr. Gruendel Barcarole- Harmonikafabrik in Klingenthal hergestellt. Wie auch GML (zu Foron) wurden auch Sie irgendwann einem VEB angegliedert. (wahrscheinlich VEB Klingenthaler Harmonikawerke,kurz VEB Harmona)

Infos von www.museum-markneukirchen.de und
www.harmonikamuseum-zwota.de
Der Beginn der Harmonikaindustrie im Klingenthaler Gebiet wird auf den Instrumentenhändler Johann Wilhelm Glier zurückgeführt, der 1829 von einer Geschäftsreise eine Mundharmonika nach Klingenthal brachte und diese in der väterlichen Werkstatt nachbauen ließ. Die Fertigung von Handzuginstrumenten kam in den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts hinzu. Unzählige Mund- und Handharmonikas, Akkordeons unter klangvollen Markennamen wie „Royal Standard“, „Barcarole“, „Horch“, „Weltmeister“, „Galotta“, „Hutschelli“ verließen die Werkstätten in Klingenthal und Zwota und wurden in viele Länder der Welt exportiert.

Gruß Ingo
,der auch im Forum des Musikmuseums Nutzer ist.

Feines Werbemesser !!!
 
Interessanter Thread,

jetzt weiß ich auch, wo mein Zwilling J.A.Henckels zusammengebaut wurde. Hatte mich schon gewundert, warum nicht "Solingen", sondern nur "Germany" auf der Klinge steht.

zwilling.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das abgebildete Messer ist das Modell 900, das mit dem Zwillling-Logo für Henckels produziert wurde.


Quelle für Details des 900:Leegebrucher Geschichtsblätter
 
Eigentlich gab es Taschenmesser nur unterm Ladentisch
Diese waren von Adler
Messer mit festehender klinge gab es noch seltenner.
Darum hat mier mein vater als Schlosser ein ´´Hirschfänger``
selbst geschmiedet.
Man kontemit beziehungen bei den meisten schmieden
etwas bekommen
 
Taschenmesser gab es zu jeder Zeit in der Spowa, im Haushaltswarenhaus und teilweise in kleinen Werkzeugläden. Soweit Jena betreffend. Die Hersteller wie Sesta, GML etc. sind hier umfassend aufgelistet. Adler-Messer ist der Nachfolgebetrieb nach 1990,in der DDR war das noch die Leegebrucher Genossenschaftsschmiede (später zu Foron gehörig)
Feststehende Messer gab es vielfältig auch immer im Sortiment in oben angeführten Läden.
Siehe auch hier:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=71304
Eine kurze Auflistung meiner feststehenden Messer.
Mittlerweile schon wieder unvollständig, sind wieder welche dazu gekommen. :)
 
Eigentlich gab es Taschenmesser nur unterm Ladentisch
.......
Messer mit festehender klinge gab es noch seltenner.
Hallo, Feldschmiede, wo hast Du denn diese Information her? Die ist jedenfalls horrender Blödsinn!
Und, um den Posts von bumpkin, ingoweimar und Grenzwolf noch eins draufzusetzen: Taschenmesser gab es in jedem Dorfkonsum!
(Das ist nicht abwertend gemeint, aber deren Warenangebot war naturgemäß nicht so umfangreich wie in einem Warenhaus.)
 
Ich benötige mal Hilfe bei der Bestimmung eines Messers. Ich war eigentlich der Meinung, dass es sich um ein GML (Leegebruch) handelt, da es so im Leegebrucher Bildband von A. Funke abgebildet ist. Aber so richtig überzeugt bin ich von meiner Annahme nicht.
Auf DDR weisst ja schon das TGL-Zeichen hin. Die Scheide im Hintergrund ist von einem anderen Messer, bei dem ich auch an GML dachte.
Hier das Logo:
jmex.jpg


Hat jemand dieses Logo schon mal gesehen und weiss etwas dazu?
Gruß Ingo
 
"KHP" DDR-Taschenmesser

... Ich war eigentlich der Meinung, dass es sich um ein GML (Leegebruch) handelt, ... Aber so richtig überzeugt bin ich von meiner Annahme nicht.

Hallo Ingo,

Deine skeptische Annahme zur Zuordnung des Messers trügt Dich NICHT!

Das "KHP"-Messer wurde in "P" = Pappenheim/Thüingen gefertigt.

Diese Stadt existierte nur während des Bestandes des "Arbeiter- und Bauernstaates", ursprünglich handelte es sich um den Ort Kleinschmalkalden. Nach der deutschen Wiedervereinigung kam es 1990 zu einer Volksabstimmung, die zurück zum ursprünglichen Ortsnamen führte. Seit 2006 ist der Ort eingemeindet in die Großgemeinde Floh-Seligenstadt ... und die wohl "richtige" und vollständige Ortsbezeichnung lautet nun:
Floh-Seligenstadt Ortsteil Kleinschmalkalden

Hersteller des Messers war KURT HAENEL,
das Anfangsbuchstaben "KH" (ohne "P") finden sich auch heute noch im
ansonsten identischen Logos dieser Firma (Foto Januar 2009):


HaenelJanuar2009.jpg


Grüße
cut
 
Hallo Cut, das ist ja Spitze, was Du dazu alles weisst. Pappenheim ist mir von diesem Preisschild bekannt.

Aber ich hätte nie eine Verbindung zu Kurt Haenel gefunden.
Also Danke für Deine schnelle Hilfe.
Gruß Ingo
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu Kurt Haenel habe ich folgende Info gefunden:
haenel.jpg

Quelle:Freies Wort
Da nach der Verstaatlichung die Betriebe immer das Kombinatslogo tragen mußten, wird das Messer wohl vor 72 hergestellt sein. Vielleicht auch eine Exportvariante.
 
Auch heute noch ein Inbegriff für Sicherheit und Ordnung: Staatliche Versicherung DDR :glgl:
Und neben der Miniklinge das eigentliche Werkzeug: Ein Flaschenöffner! :super:
Das Ganze natürlich ein Spitzenerzeugnis :hehe: der Sonderklasse :steirer:
Gruß Frank
 

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Ein weiteres schönes Werbemesser hat sich in meinen Besitz begeben. Hergestellt in der Messerschmiede Klaus, Weimar, hat es also den Weg in die Heimat zurück gefunden.



Desweiteren war ein SESTA-Messer dabei, dass ich in der Form noch nie gesehen habe. Im Gegensatz zu den üblichen Sesta hat es nur eine Klinge und die Form dieser Klinge eher wie den GML-Messer.
Auf dem Bild:
Oben, ein GML-Jagdmesser
Mitte, das Sesta mit ähnlicher Klinge
Unten, die "normale" Sesta-Variante

Gruß Ingo
 
Interessanter Thread,

jetzt weiß ich auch, wo mein Zwilling J.A.Henckels zusammengebaut wurde. Hatte mich schon gewundert, warum nicht "Solingen", sondern nur "Germany" auf der Klinge steht.

zwilling.jpg

So seit heute habe ich mein Henckels ala Leegebruch auch daliegen:

Sehr schönes Teil. Ganz eindeutig ein Modell 900, das mit Henckels (ohne Solingen) gemarkt ist.
Modell 900 übrigens (wie ich aus Leegebruch erfuhr,danke!), weil das Messer 9cm lang ist.(analog Modell 600->6 cm)


Aber die Messer wurden nicht aus gelieferten Teilen NUR zusammen gebaut, sondern es sind GML-Messer (eben das Mod.900), die mit Zwilling geprägt wurden.
 
Vom Flohmarkt am WE habe ich wieder mal ein paar schöne Messerchen mitgebracht, unter amderem GML und Sesta.
Vorstellen will ich 2 davon:

Eine "Hippe", die hier gesondert behandelt wird:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=74632



Und dieses scher schöne Leegebrucher Taschenmesser aus den 50er Jahren mit Griffschalen aus Holz (Eiche oder Nussbaum meines Erachtens nach). Grifflänge dieses Messers ist 11,3 cm, Klingenlänge 10,00 cm.
Leider ist die kleine Klinge abgebrochen. Auch dieses Messer war in einem total verdreckten und verrostetem Zustand, macht jetzt aber nach der Reinigung einen guten Eindruck.

Gruß Ingo
 
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