Taschenmesser der DDR

Nächste Vorstellung.
Hab im I-Net heute ein Messer erworben, weil es schön alt aus sah und ich den Schriftzug NIROSTA entzifferte. Dachte somit an ein Hammesfahr günstig gekommen zu sein.
Nach der Auktion kurzer Kontakt zum Verk. , der mir schrieb, dass auf dem Messer DITTERT%CO und NIROSTA steht. Also ein schönes DDR-Messerchen erworben.
Hier das Bild:



Was mich wundert, ist nur die Nirosta-Bezeichnung. Wußte nicht, dass die bei uns auch verwendet wurde.
Aber Nirosta wird ja ich über die Suchmaschine las, noch heute für Messer verwendet.
Gruß Ingo
 
NIROSTA war auch in der DDR ein gängiger Begriff.
Bin absolut sicher, diesen damals auch in anderen Bereichen der Metallverarbeitung gelesen zu haben.

Gruß Thomas
 
Hab den Begriff damals nicht wahr genommen. Durch die Bestätigung kann ich das Messer weiter zeitlich eingrenzen.
Hab jetzt übrigens auch das Taschenmesser Modell 600 von Foron.
Bild kommt heute nach mittag nach.
Gruß Ingo
 
@ ingoweimar

Ob J.E. Dittert als "Vorläufer" der benannten Firmen anzusehen ist, bezweifle ich.
Zumindes ist dieses Unternehmen als Auswirkung der Weltwirtschaftskrise mit dramatischen Auswirkungen auf die Sächsische Industrie (damals Deutschlands Export-Land Nr. 1!) bereits 1930 in Konkurs gegangen. Offenbar hat es aber eine Nachfolgefirma gegeben.

SESTA ist nach meinen Unterlagen ein Neugründung in der DDR nach Ende des 2. Weltkrieges, hervorgegangen durch aus Böhmen/Nixdorf vertriebene Fachleute der dortigen traditionsreichen Messerindustrie.

Zu "Neustädter Messerfabrik" oder "Messerfabrik Neustadt" sind mir leider keine überprüfbaren Hinweise bekannt.

Grüße
cut

Hallo Cut, am Wochenende habe ich ein typisches DDR-Messer erworben, das eindeutig mit J.E Dittert&Co (die Firma ist ja aus Neustadt in Sachsen))und dem Dreieck mit Lot oder Spinne am Faden(erkenn ich nicht genau) gemarkt ist.

Das Rechte ist das Neue, links ein and.Dittert ohne Klingenmarke, nur auf dem Griff beschriftet)
Das gleiche Messer habe ich mit der Aufschrift "Neustädter Messerfabrik". Ich gehe schon von aus, dass die Firmen-Reihenfolge.
->Dittert->Neustädter->Sesta war.
Das Messer der Neustädter Messerfabrik hat wiederrum eine Klinge mit Sesta-Marke.

Allerdings suche ich noch nach Hinweisen, wie es mit Dittert nach dem März 1930 weiter ging, da in diesem Monat ja in Pirna Konkurs angemeldet wurde. Die Marke wurde aber nicht gelöscht.
 
@ ingoweimar

Ob J.E. Dittert als "Vorläufer" der benannten Firmen anzusehen ist, bezweifle ich.
Zumindes ist dieses Unternehmen als Auswirkung der Weltwirtschaftskrise mit dramatischen Auswirkungen auf die Sächsische Industrie (damals Deutschlands Export-Land Nr. 1!) bereits 1930 in Konkurs gegangen. Offenbar hat es aber eine Nachfolgefirma gegeben.
Grüße
cut
Mal den alten Beitrag dazu rausgekramt. Ja,es gab offenbar die Firma trotz Konkurs weiter. Habe im Netz Fotos von SA-Dolchen gefunden mit der Dittert-Marke. Laut der Seite Dienstdolch wurden diese Dolche erstmals Ende 1933 hergestellt.Somit ist erst mal sicher, dass die Firma zu dieser Zeit wieder belebt wurde.


Nachtrag:Cut, Du schreibst weiter vorn von einer Taschenmesser und Chirurgeninstrumentefabrik
J.E.Dittert. In Konkurs gegangen ist eine Stahlwarenfabrik J.E. Dittert. Da Dittert in den 30ern eine Aktiengesellschaft war, kann es denn sein, dass nur ein Teil der AG Konkurs anmeldete?


AG, weil ich mal eine Aktie von J.E. Dittert gesehen habe. Weiss nicht mehr wo.
Gruß Ingo
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Beitrag, ich hatte gerade zufällig herauszufinden versucht, was sich hinter dem "MW" auf einigen Taschenmessern in meinem Besitz verbirgt.

genaud das hatte ich 1988 auch bekommen. leider ists mir bei der asche flöten gegangen :(. da hatte ich auch noch ein taschenmesser, welches zum t72 dazugehörte, das ist ähnlich, nur leider auch verlustig gegangen.

lg
flash
 
Hey Leute,

ich bin gerade ein wenig am stöbern und fand dieses Thread... Die ganzen Klingen hier find ich genial
Wisst ihr zufällig wo man solche heutzutage noch herbekommt?

Gruss
Peppi55
 
Habe mal wieder ein Messerchen ersteigert, dass ich nicht zuordnen kann.
Werbeaufschrift:
Fahrzeugwerke Hunger KG
Frankenberg DDR

Die Firma Hunger Hyfraulik gibt es heute noch.
Was mich interessiert ist der Messerhersteller. Wer hat diese Marke schon einmal gesehen und weiss etwas dazu?
hungerkg.jpg

hungerkg1.jpg


Gruß Ingo


PS:Die Flohmarktausbeute meiner Freundin am 01.Mai.
flohm10.jpg

Das Silberne ist von SMF, das Zweite Toledo von August Knecht.
Man bin ich stolz auf meine Beste. :super::super:
 
@ ingoweimar

Ob J.E. Dittert als "Vorläufer" der benannten Firmen anzusehen ist, bezweifle ich.
Zumindes ist dieses Unternehmen als Auswirkung der Weltwirtschaftskrise mit dramatischen Auswirkungen auf die Sächsische Industrie (damals Deutschlands Export-Land Nr. 1!) bereits 1930 in Konkurs gegangen. Offenbar hat es aber eine Nachfolgefirma gegeben.

SESTA ist nach meinen Unterlagen ein Neugründung in der DDR nach Ende des 2. Weltkrieges, hervorgegangen durch aus Böhmen/Nixdorf vertriebene Fachleute der dortigen traditionsreichen Messerindustrie.

Zu "Neustädter Messerfabrik" oder "Messerfabrik Neustadt" sind mir leider keine überprüfbaren Hinweise bekannt.

Grüße
cut

Glückwunsch zum Erwerb!


Ich bin gespannt zu erfahren, ob zu der Firmenfolge irgendetwas in Erfahrung gebracht werden kann.


Grüße
cut


Hallo Cut, nach monatelangem Warten kam heute die Antwort auf meine Frage dazu aus dem Stadtmuseum in Neustadt/Sachsen.

1864 Gründung der Chirurgieinstrumenten- und Messerfabrik Dittert &. Co. in Neustadt
1871 275 Arbeiter beschäftigt, produzierte bis zur Wende 1989/90 vorzugsweise Taschenmesser in der Dresdner Straße 47
1972 verstaatlicht
1975 - 1989/90 Betriebsteil des VEB SESTA Sebnitz (Messerproduktion)

Somit war meine bisher vage Vermutung richtig.

Zu einem anderen Betrieb in Neustadt wurde mir noch dieses mitgeteilt:

1825 Johann Gottlob Erber gründet eine Werkstatt zur Herstellung chirurgischer Instrumente und Messer
1857 entstehen daraus die Vereinigten Erberschen Stahlwaren (die Messer sind in aller Welt gefragt)
1889 - 1930 ist das Werk im Besitz der Fa. J. A. Henkels, Zwillingswerk Solingen,daraus entwickeln sich
1945 die Juliuswerke Neustadt, Herstellung von Berufsmessern
1966 Vereinigung mit dem VEB Emaillierwerk Neustadt, firmiert nun unter VEB Emaillier- und Schneidwaren,
Produkte: vor allem Messer für Handwerker
1968 Übernahme des Betriebes durch den VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen, Einstellung der Emaille- und Schneidwarenproduktion

Dass es vor den Beziehungen zwischen Leegebruch und J.A.Henckels bereits eine Verbindung zwischen Solingen und einer Firma im östlichen Raum DLD`s gab, ist mir neu.

Gruß Ingo
 
Hallo
Ich bin neu hier. Habe zu meiner Frage keinen bessere Rubrik gefunden. Es geht um DDR Messer. Ich habe in meinem Fundus noch ein paar siehe Bilder. Sind diese Messer aus Mühlhausen? Da keine Beschriftung drauf ist , gehe ich mal davon aus das es recht einfache Messer sind ( Stahlqualität). Bei meinen Leegebruch Messern ist zum großen Teil immer was drauf. Da ich mich mit dem Messersammeln noch nicht so lange beschäftige und auch im Netz schwer Infos zu finden sind hoffe ich hier auf ein paar Antworten. Ich versuche meine Messer bei Privat zu kaufen oder auf dem Flohmarkt. Natürlich will man nicht zu viel bezahlen. Wenn ein Taschenmesser 5 oder 10 Euro kostet ist das ja nicht das Problem. Wenn dann aber größere Summen ins Spiel kommen muß das auch alles irgendwie passen. Könnt Ihr mir sagen wo die abgebildeten Messer preislich einzuordnen sind? Danke und Gruss Peter


http://lh3.ggpht.com/_3Yg2fDuQWj8/TEATeV9JIEI/AAAAAAAAABg/J0gsk7KD4jw/SNV30001.JPG
 
Hallo Peter, dass sind die 2 neueren der 3 Versionen des Waidbestecks, dass in Mühlhausen hergestellt wurden. Kosteten damals je nach Version (ob mit Hirschhorn oder mit HH-Imitat) zwischen 56 und 67 Mark/DDR.Hersteller und Preis waren meist die Rückseite der Scheide gestempelt.
Die heutigen Preise haben sich zwischen 40 bis 100 Euro eingependelt, eben auch nach Version,Zustand und Material.
Ich hatte im Frühjahr riesiges Glück und habe die Hirschhorn-Version für 30 Euro bekommen, für die mein Sammlerfreund, der "leider" zu spät kam, locker nen Hunni hingelegt hätte.
Siehe auch hier:
http://www.messerforum.net/showpost.php?p=689857&postcount=12

Gruß Ingo

PS:Falls Du die schönen Stücke verschenken willst..:steirer::steirer::irre:


Nachtrag:Grad gesehen, das eine Jagdmesser,2. von links, ist mit dieser Klingenform relativ selten, das erhöht m.E. den Wert des WB noch einmal.
 
Hallo ingoweimar
Vielen Dank erst mal für die Info. Wie ich im Netz sehen konnte sind DDR Messer sagen wir mal von Mühlhausen , Leegebruch usw. recht selten im Angebot. Derzeit bekomme ich hin und wieder was von Privat angeboten oder ganz selten mal was auf dem Flohmarkt. Es gab da mal das DDR Fahrtenmesser (hatte ich auch als Kind) mit dem Rehfuß für 9,50 DDR Mark in einer Kunstlederhülle. Ges.Länge 26cm , Klinge 12,5cm. Was kostet so was denn im sehr guten Zustand. Ich weis das es keine Qualität ist und als Messer nicht viel taugt , aber für einen Sammler trotz allem ein interessantes Stück jedenfalls für einen der DDR Messer sammelt.
Gruss Peter
 
Hallo
Ja , genau das ist es. Echt tolle Sammlung hat Du da. bevor ich in Zukunft was kaufe werde ich mich hier mal schlau machen. Ps. für die beiden Mühlhausener hab ich 80 Euro gegeben. So wie es aussieht ist das ja im Rahmen.
Gruss Peter
 
So jetzt hau ich Euch noch ein paar Bilder von DDR-Taschenmessern um die Ohren....
2 Leegebrucher Jagdtaschenmesser, das eine ist neu bei mir und noch ungereinigt:
jtm2.jpg


Ein weiteres neues GML, auch noch unbehandelt. Die Maserung gefällt mir!
gmlholz1.jpg


Und ein Sesta. Wozu soll die kleine Klinge mit dem Schraubenzieher gut sein? Nur der bessseren Handhabung wegen???
sestaschraube.jpg


Hab jetzt fast 200 Taschenmesser aus DDR-Produktion, wird langsam zum Platzproblem...:confused:
Gruß Ingo
 
Zuletzt bearbeitet:
Ingo, tolle Taschenmesser hast Du da aufgerissen!

Und wie ich lese, gibt es mit GUB Kaliber einen DDR Sammler mehr hier :super:

Willkommen!

Dein linkes Waid (Weid)- Besteck gefällt mir sehr gut :glgl:
Von den "Rehfußmessern" gibt es zig Varianten, habe nur 3 Stück, gibt aber mehr davon.
 
Von den "Rehfußmessern" gibt es zig Varianten, habe nur 3 Stück, gibt aber mehr davon.
Hier mal ein paar "Rehfussmesser", von links 2XLeegeb., 2XMühlhausen,2XHänel Pappenheim.
fmrehfuss.jpg

Könnte jetzt noch den Brieföffner aus Mühlhausen abbilden, aber den sieht man im Jagdmesserthread von mir.

Gruß Ingo
 
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